Ich sehe es auch so, wie hier Gott sei Dank offenbar noch viele, dass so ein Gebaren dem -friedlichen- Sport nur schadet.
Natürlich lässt sich so ziemlich jeder Gegenstand so umfunktionieren, dass er anderen Schaden zufügen könnte.
Aber: Eine Waffe dieser Art ist für nichts anderes hergestellt. Das unterscheidet sie erheblich von einem Küchenmesser. Und an dieser Stelle endet -und das ist gut so- das sonst sicherlich wichtige demokratische Prinzip, dass jeder seine Interessen und Hobbies ausleben darf.
Wenn jemand meint, in seiner Wohnung Häkelpuppen zu sammeln, kann er das tun, so viel er will. Wenn jemand in seiner Wohnung Bomben bauen will, einfach "um sie zu sammeln" darf er das nicht. Egal wie glaubhaft seine Absicht wäre, nie eine zünden zu wollen.
Und bei allen Lücken und Unzugänglichkeiten, die unser Staat haben mag: "Selbstschutz" mit scharfen Waffen verbessert die Situation nicht - nirgends auf der Welt, wie die USA immer wieder eindrucksvoll belegen.
Wenn es wirklich jemand mit hoher krimineller Energie versucht darauf anzulegen, einem zu Hause (woanders dürften diese Waffen ja auch nicht legal "geführt" werden) zu schaden, gibt es eine Menge Mittel mit vergleichbarer Erfolgsaussicht (z.B. Schraubenschlüssel werfen). Der Angreifer besorgt sich ggf. illegal wie immer schon scharfe Waffen - und schießt ggf. einfach noch ein bisschen "freigiebiger", wenn er damit rechnen muss, in jedem zweiten Haushalt auf freie, potentiell tödliche Schusswaffen zu treffen.
Und in einer Stresssituation, wie einem Überfall, diese "freie" Waffe zur Hand zu haben und dann -ohne die Kaltblütigkeit eines Berufsverbrechers- noch trotz aller trainierter Fähigkeiten im Schützenverein zielsicher einzusetzen, ist ne ganz andere Nummer. "Berufsschützen", wie Polizisten, schaffen dies in der Regel nur, weil sie eben nicht im tiefsten Privatbereich betroffen sind und eine gewisse innere Distanz haben. Wenn da jemand plötzlich zu Hause steht, und neben an die EIGENEN Kinder schlafen, ist dein Adrenalinpegel ein GANZ anderer - viel Spaß bei der Treffsicherheit mit einer Faustfeuerwaffe...
Und ich wage mal zu bezweifeln, dass Leute, die sich so eine potentiell tödliche Waffe für 99€ bei jemandem kaufen, fleißig und regelmäßig an den Schießstand fahren, um diese Fähigkeit zu trainieren. Es wird hier mit Angst und einer völlig trügerischen Sicherheit gedealt, die im Ernstfall nicht viel bringt (insbesondere untrainiert...)
In einem Video von ihm heißt es, er habe schon 15.000 Stück gekauft hat und offenbar 100.000ende geplant, wenn er von einem zweistelligen Millionenbetrag Schaden ausgeht.
Von der ständigen "Vernunft" aller Bürger auszugehen, finde ich in so einem Falle bedenklich. Es kommt schon gruselig oft vor, dass irgendwelche durchgeknallten Spinner mit Luftgewehren auf Katzen oder die Kaninchen der Nachbarskinder schießen. Dieses Opfer nehmen Gesellschaft und Gesetzgeber im Kauf, um den vernünftigen wie uns unser Hobby zu ermöglichen. Muss man hier ne Nummer weiter gehen?
Daher ist die Frage mehr als berechtigt, wozu solche Waffen da sein sollen. Für SPORTschützen kann die nicht interessant sein.
Und ich persönlich -meine ganz eigene Meinung- finde es sympathisch hier bewusst eine "Waffe" mit dem Luftgewehr wählen zu können, die einfach ganz eindeutig für Sport, Freude an Präzision und Konzentration konzipiert wurde - und ganz weit weg vom Image ist, vorrangig zum Verletzen und Töten von Menschen konzipiert worden zu sein.
Trifft auf KK-Einzellader gewiss auch zu, aber da hat der Gesetzgeber eben auch schon eine Hürde eingebaut, da die Spinner der "wir-schießen-aus-Spaß-auf-Tiere-Fraktion" dann eine Gefahr darstellen würden, die man eben nicht mal eben so als "erträgliches Übel für die Freiheit anderer" in Kauf nehmen kann.
Meine Meinung.