LG Auflage - wie Nervosität in den Griff bekommen?

  • Ein Problem was wir früher auf Scheibe nicht hatten. Jeder hat zwar für sich gerechnet wie viel unter oder drüber man über seinem Schnitt war aber wenn man das nicht wollte, hat man es einfach gelassen und selbst bei vielen KO-Wettkämpfen hat mich das nicht gejuckt.

    Jetzt, 20 Jahre Pause gehabt, fange wieder etwas mit Gewehr an und richtig angefixt von Lupi, habe ich das gleiche Problem. Dieser digitale Mist ist nicht meins. Sofort wird auf den Monitor geschaut und es hat unmittelbar Auswirkung auf die Psyche. Hilft nur Muni abzählen und Bildschirm wegdrehen und seinen Turn runterschießen. Natürlich immer mit Bauchatmung und vor allem sich samneln. Mein Trainer sagte immer: Egal ob du beim zweiten oder beim letzten Schuss bist, behandeln jeden Schuss gleich. Also einfach die Abfolge so automatisieren und das Ergebnis wirklich so gut es geht nicht beachten.

  • Hilft nur Muni abzählen und Bildschirm wegdrehen und seinen Turn runterschießen.

    Bildschirm wegdrehen darfst du im Wettkampf nicht. Ich war am Sonntag auf der Oberbayerischen und dort wird explizit darauf hingewiesen, dass der Bildschirm nicht verstellt werden darf.

  • Bildschirm wegdrehen darfst du im Wettkampf nicht. Ich war am Sonntag auf der Oberbayerischen und dort wird explizit darauf hingewiesen, dass der Bildschirm nicht verstellt werden darf.

    Im Wettkampf kann man aber evtl. seine Trinkflasche davor stellen 8) allerdings meinte ich das mit dem Bildschirm rein nur fürs Training und ich denke, dass das auch von HighTEC so gemeint war. Im Wettkampf macht es keinen Sinn, da ich ja wissen muss, wohin ich am Diopter drehen muss.

    Gruß Mike

    ohne Training kein Vorankommen ;)

    Erfolg muss man sich erarbeiten, Neid kommt von allein :)

    KK 500 E Auflage, LG500itec E Auflage :)

  • Mal ein paar grundlegende Gedanken zu dem Thema:


    Im Training scheint es ja gut zu laufen. Nun geht es darum wettkampfnah zu trainieren. Hierzu eignet sich, wenn man alleine ist, z.B. Stufenschießen mit verschiedenen Vorgaben.

    Wenn man zu zwei oder eine Gruppe hat, gerne kleine Wettkämpfe gegeneinander schießen, z.B. Mannkampf oder wer zuerst drei Einzelserien gewonnen hat, bekommt vom anderen ein Getränk gezahlt.

    Oder wenn ein Trainer da ist,kann der auch für Puls sorgen. Beispiel: die ersten beiden Serien waren 106.0 und 106.0 und dann kommt die Ansage: nächste Serie wieder 106.0 oder mehr und du bekommst von mir 100 Euro Cash auf die Hand. Hast du weniger, zahlt du 50 in die Jugendkasse. Ihr glaubt gar nicht wie schnell da der Puls hochgeht.

  • Bildschirm wegdrehen darfst du im Wettkampf nicht. Ich war am Sonntag auf der Oberbayerischen und dort wird explizit darauf hingewiesen, dass der Bildschirm nicht verstellt werden darf.

    Verstellt, im Sinne von anders plaziert, werden darf der schon. Je nachdem ob Rechts- oder Linksschütze. Da kann man diesen so stellen daß er nicht im eigenen Blickfeld steht.

    Oder wie es Mivo beschrieb, rein zufällig einen Ausrüstungsgegenstand etc. davor stellen.

  • Also Bildschirm komplett abdecken halte ich auch nicht für sinnvoll. Man muss ja die Trefferlage im Blick haben. Aber die Wertung könnte man ja zum Beispiel mit einem Tuch abdecken. Wäre das im Wettkampf erlaubt?

  • Also Bildschirm komplett abdecken halte ich auch nicht für sinnvoll. Man muss ja die Trefferlage im Blick haben. Aber die Wertung könnte man ja zum Beispiel mit einem Tuch abdecken. Wäre das im Wettkampf erlaubt?

    Nein, jegliches bewußte Abdecken ist nicht erlaubt.

    Aber es geht ja hier um das Training, da kannst du machen was immer du willst.

  • Also Bildschirm komplett abdecken halte ich auch nicht für sinnvoll. Man muss ja die Trefferlage im Blick haben. Aber die Wertung könnte man ja zum Beispiel mit einem Tuch abdecken. Wäre das im Wettkampf erlaubt?

    Das muss man nicht. Es ist Training. Es geht darum, dass der Ablauf und die Technik verinnerlicht wird. Mach 10-15 Probe, dann abdecken. Alle 10 Schuss schauen, wie ist das Schussbild.
    Nein, nicht erlaubt.
    Du kannst dich ja danach mit einer Wertungsserie belohnen 😊

    Gruß Mike

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  • Ich finde das Thema "Nervosität bekämpfen" auch sehr spannend und interessant. Die Vorschläge und Erfahrungen hier decken sich auch in etwa mit meinen eigenen. Mir persönlich haben auf jeden Fall die Wettbewerbe und Rundenwettkämpfe viel gebracht. Bei meinem ersten Wettbewerb krümmte sich mein Zeigefinger schon beim Ausatmen und ins Ziel gehen mit dem Ergebnis von 5 Ringen oder so. Mit der Zeit hat sich das jedoch gegeben, wobei ich beim ersten Schuss den Zeigefinger noch schön am Schaft lasse bevor ich ihn zum Abzug bewege.

    Wettbewerbe am Trainingsabend fände ich auch klasse und eine gute Idee, das müssen aber die anderen auch wollen. Bei uns im Verein mögen das aber die meisten nicht, man müsse nicht gegeneinander schießen, sondern miteinander und gegen sich selbst. Das mag aber von Verein zu Verein anders sein.

    Beim Trainieren mit abgedecktem/umgedrehten Monitor habe ich verschiedene Erfahrungen gesammelt. Die erste Erfahrung war sehr gut gewesen: Ich hatte einen Trainer der den Bildschirm einsehen konnte und mich angeleitet hat. Immer 5 Schuss, dann ein Kurzgespräch mit dem Trainer welches Gefühl man hatte und seiner äußeren Wahrnehmung. Kein Drehen am Diopter und nur schauen, dass man Loch in Loch schießt. Als dieser Punkt gepasst hat, drehte er ein paar Klicks am Diopter und dann gings von vorne los.

    Das ganze habe ich danach auch einmal alleine probiert, jedoch fehlte mir dort der Austausch und ich wurde gefühlt noch nervöser wie das Schussbild wohl aussehen würde. Wahrscheinlich ist das aber auch eine reine Trainings-/Gewohnheitssache, wenn man knapp 1,5 Jahre nur autodidaktisch immer mit freiem Monitor trainiert hat. Ich habe abgedeckt zumindest schlechter getroffen als normal.

  • Ich habe abgedeckt zumindest schlechter getroffen als normal.

    Das ist ja auch mE normal, da man sich hier mehr auf den Ablauf und Technik konzentriert. Es geht doch nur darum wie oben schon geschrieben, es zu verinnerlichen und nicht um Rekorde zu erzielen. Die Ergebnisse sind dann schlechter, weil du ja nicht eindrehst.

    Aber das ist nur meine Meinung.

    Gruß Mike

    ohne Training kein Vorankommen ;)

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  • Dass mit dem abgedeckten Monitor kommt aber auch auf das Niveau des Schützen an.

    Wenn ich eine 10,7 in eine 10,8 oder 10,9 reindrehen will, warum soll ich da den Monitor abdecken. :/

    Es wäre aber gerade für Anfänger sinnvoller zu trainieren, dass so eine Nervosität gar nicht erst aufkommt.

    Ich bin am Samstag, bei unserer LM munter geworden, als zwei mal in Folge eine 10,3 (Loch in Loch) auf dem Monitor standen.

    Da war Aktion im Kopf :shouting: Ich konnte den Tag aber mit der letzten Serie gerade noch so retten. ;)

    Grüße vom "Otmar Martin Fan-Club" ;)

    Einmal editiert, zuletzt von poolbaucenter (17. April 2025 um 08:25)

  • ...Es wäre aber gerade für Anfänger sinnvoller zu trainieren, dass so eine Nervosität gar nicht erst aufkommt.

    ...

    Im Gegenteil, es ist gerade sinnvoller unter Nervösität/Streß zu trainieren.

    Dazu sollte man sich fragen, was bedeutet denn Nervösität bzw. Streß ? Zunächst ist das erstmal ein Abstrakter Begriff, mehr nicht. Nur durch Ausschüttung des Streßhormons Adrenalin und dessen körperliche Auswirkungen wie fehlende Aufmerksamkeit, erhöhten Muskeltonus/gestörtes Muskelempfinden, feuchte Hände, hohen Puls usw. mekt man daß man Nervös ist.

    Genau damit muß man lernen umzugehen. Das macht man nicht im Stressfreien gemütlichen Training.

    Im Vordergrund des Trainings steht das Erlernen der Technik bzw. das durchführen dieser mit möglichst wenig Fehlern unter Streß.

    Einmal editiert, zuletzt von Königstiger (17. April 2025 um 09:58)

  • Im Gegenteil, es ist gerade sinnvoller unter Nervösität/Streß zu trainieren.

    Im Vordergrund des Trainings steht das Erlernen der Technik bzw. das durchführen dieser mit möglichst wenig Fehlern unter Streß.

    bin ich voll bei dir, für Anfänger und Schützen auf mittleren Niveau.

    ""wenig Fehlern unter Streß""

    Bei einem Wettkampf, wo du durch Nervosität (Stress) abgelenkt wirst, die bei 316-317 Ringen Schluss.

    Du musst zu 100% bei der Sache sein.

    Am besten erst aus der Probe raus, wenn du voll bei der Sache bist. (auch wenn es die halbe Wettkampfzeit kostet)

    Mike wird dir das bestimmt bestätigen.

    Grüße vom "Otmar Martin Fan-Club" ;)

  • :) An hohe Ergebnisse muss man sich gewöhnen. Schließlich sind Sie daran gewöhnt, dass 103 normal ist, ganz normal. Ja, und je mehr Meisterschaften, desto besser.
    Ein Trainer, der Europameister trainierte, war nicht gegen Doping, damit sich seine Schützen schnell an hohe Ergebnisse gewöhnten. Dann verzichteten sie auf Doping.
    Nicht immer funktioniert eine Methode an allen Wettkampftagen. An einem Tag ist eine Option besser, an einem anderen Tag eine andere.
    Auch mit der „körperlichen Betätigung“, also dem Laufen, bin ich einverstanden. Und auch mit positivem Denken. Versuchen Sie, über die Technik der Ausführung des Schusses nachzudenken. Selbst wenn Sie sich nur auf eine Sache konzentrieren (z. B. sanftes Drücken des Auslösers), ist es immer noch besser, als zu denken: „Ich werde jetzt 10,9 erreichen, ich werde alle schlagen!“
    Manchmal hilft es, so zu denken: „Ich werde diesen A*sch*che*n zeigen, wie man schießt! Lernt von mir! Ich bin hier der Beste!“ - Und führen Sie gleichzeitig jeden Schlag weiterhin technisch aus.
    Es gibt eine Übung: „Denken Sie nicht an den lahmen Affen.“ -Wie viele Minuten können Sie aushalten, ohne an den lahmen Affen zu denken? Sobald Sie darüber nachdenken, verlieren Sie. „Lahmer Affe“ – das sind Ihre Gedanken, die Ihr Herz schneller schlagen lassen, denken Sie nicht an den "lahmen Affen". Ja, so ist dieser Sport. - Besiegte dich selbst (deinen Kopf) - wurde der Erste.

    MfG.