Lieber Asterix,
ich kann Dich ja irgendwie verstehen. Auch mir geht das ganze Thema mittlerweile ziemlich auf den Keks, bei aller Tragik. Ich hätte auch gerne eine Lösung, mit der man das Problem aus der Welt schaffen könnte. Nur glaube ich, Du hast dich mittlerweile ziemlich in deine fixe Idee verrannt. Wenn in München bei der DM mit jährlich über 5000 Startern, die alle mit ihren Schusswaffen hantieren, in fast 40 Jahren nur ein tödlicher Unfall passiert ist und nach meinem Kenntnisstand war das bisher der einzige, dann spricht das doch eindeutig für unsere Sorgfalt und nicht dagegen.
Ich glaube, dass einige ein falsches Bild von mir haben. Ich habe mich nicht in die fixe Idee "Armatix" verrant. Ich kann es nur zum x-fachen Mal wiederholen: mir wäre es auch lieber alle würden uns in Ruhe lassen - sowohl Presse, Öffentlichkeit und auch die liebe Schützensportindustrie. Aber das geht scheinbar leider nicht. Was mir nur im Beitrag des Diskussionseröffners etwas merkwürdig vorkommt: hier scheint sich jemand in eine fixe Idee gegen etwas verrant zu haben, was noch garnicht (weder technisch noch politisch noch rechtlich) ausgegoren ist. Und natürlich sind WIR Sorgfältig. Aber es gibt leider nicht nur uns. Sondern auch einige, die aus unseren Sportgeräten leider Waffen machen.
In unserem Land leben 80 000 000 Menschen. Wenn wir jetzt davon ausgehen, dass 99,9999 % dieser Menschen nie auf die fatale Idee kommen würden, "Amok" zu laufen, dann bleiben immer noch 80 Menschen übrig. Das läuft doch ganz klar unter allgemeines Lebensrisiko. Die Wahrscheinlichkeit, durch andere Bereiche des Lebens zu Schaden zu kommen, ist doch viel, viel größer. Der Prozentsatz der Menschen mit absoluter Matschbirne ist doch schon um Zehnerpotenzen höher.
Da hast du vollständig recht. Aber nochmal: wenn man mit VERTRETBAREM (und das weiß hier ja noch niemand, da keiner sagen kann was das kostet, wie hoch der Aufwand ist etc.) Aufwand das Risiko nochmals reduzieren kann - und in anderen Lebensbereichen könnten wir sicher noch viel mehr Risiko verringern - wäre das dann falsch?
Genau diese Tatsache ignorierst Du und nicht nur Du. Aber schaffen wir ruhig den privaten Waffenbesitz und damit auch unseren Sport ab. Ich weiß, dass das nicht deine Absicht ist, aber genau darauf läuft es hinaus. Erst dann werden die ganzen Gutmenschen kapieren, dass es gar nicht an den legalen Waffen gelegen hat, weil eben auch dann noch weiterhin schreckliche Gewalttaten passieren werden, nur eben mit anderen Mitteln. Aber das konnte man ja natürlich nicht vorher wissen.
Nein, die ignorriere ich nicht. Im Gegenteil. Ich denke einen Schritt weiter. Ich verweise nochmal auf Großbritannien. Dort ist der private Besitz von Faustfeuerwaffen KOMPLETT verboten worden. Alle mussten ihre Faustfeuerwaffen abgegeben. Und genau DAS will ich nicht! Aber wenn wir nicht Diskussionsbereit sind und MÖGLICHEN Verbesserungen nicht aufgeschlossen gegenüber stehen, sondern rigoros alles verteufeln, stehen wir vielleicht am Ende - im wahrsten Sinne des Wortes - mit leeren Händen da. Und das will hier niemand.
Wenn Du jegliches Risiko ausschließen willst, dann musst Du aus ganz Deutschland eine riesige Gummizelle machen, inklusive automatischer Fütterung. Aber selbst dann wird wahrscheinlich jemand solange mit dem Kopf gegen die Gummiwand rennen, bis er doch ernsthaften Schaden davon trägt. Man möge mir hier meinen Sarkasmus verzeihen.
Sakrasmus ist immer gut Wie ich auch schon mehrfach geschrieben habe: ein Restrisiko haben wir immer. Nur haben wir halt ein Sportgerät, dass bei unsachgemäßer Nutzung tödlich sein kann. Und wenn wir das Sportgerät trotz einem - wie auch immer gearteten - System, nach wie vor zu dem Benutzen können, für was es konstruiert wurde - nämlich zum Schießen auf eine Scheibe - dann ist das doch gut.
Gruß Asterix