Orientierungswerte (Ringe) 10m LP freistehend

  • Halte tiefer an! Das führt zu mehr Kontrollweiß. Dann wird es doch noch heller?

    Nein, je weiter weg vom schwarz, desto weniger hell wird's empfunden.

    Das Kontrollweiß auf Höhe 3-4 einstellen, würde ich Anfängern empfehlen

    Das wurde mir von einem ehemaligen Nationalmanschaftsmitgied empfohlen, der setzt das immer noch so ein.

  • Ich hab soeben entdeckt, dass DHL mir vielleicht heute noch vor meiner Abfahrt zum Training den Filter für die Champion-Brille vorbei bringt. Wenn ich Glück habe kann ich es heute beim Training schonmal testen. :)

  • Liebes Tagebuch, liebe Mitleser,

    der Farbfilter (Grau) war ein voller Erfolg! Es war zwar nicht der erhoffte für die Champion-Brille (DHL hat die Zustellung abgebrochen und lieber Feierabend gemacht) aber ich hatte noch eine getönte Schießbrille mit Sehstärke an die ich die Gehman Irisblende montiert habe.

    Effekt: ein völlig blendfreies Visierbild :)

    Während ich am Mittwoch noch mit 2x 361 Ringen gekämpft habe, hab ich heute in der ersten Runde 369 Ringe und danach 372 Ringe geschafft. Und da geht definitiv noch mehr :) Der Farbfilter hat mein zweit größtes Problem gelöst und damit den Punkteabstand zwischen Heim- und Vereinstraining weiter reduziert. Ich bin echt begeistert…

    Wem es ähnlich geht: einfach mal eine Sonnenbrille mit auf den Stand nehmen und testen.
    Bei mir war das ein sensationeller Unterschied. Hätte ich mal von 5 Monaten machen müssen!

    Jetzt komm ich an den Punkt an dem ich mich sinnhaft mit dem sauberen Abziehen beschäftigen und das trainieren kann. Hat vorher noch nicht wirklich Sinn gemacht, da ich im Halteraum geblendet rumgeeiert habe.

    So nun gehts weiter an den Abzug (ja,ja, brav mit weißer Scheibe und Dreiecks-Zielscheibe) :)

    Ich freu mich! Ein Problem weniger :)

  • Liebes Tagebuch, liebe Mitleser,

    ich hatte gestern ein tolles Erlebnis. Auf meiner motivierten Suche nach einem Trainer/Coach, der mir noch weiter in den richtigen Anschlag (außen und innen) verhilft, hab ich in purer Naivität und Elan mal den Mann angeschrieben dessen Bücher ich gelesen habe um mir mein jetziges Wissen anzueignen. Leider macht Heinz keine LP-Coachings (und vielleicht auch nicht für Frischlinge wie mich), aber über seine netten Tipps bin ich an einen ebenfalls hochmotivierten Trainer aus Dortmund gelangt. Ben hat mir direkt einen Videocall (Fragen und Antworten) und ein gemeinsames Training in Dortmund angeboten. Dazu hat er mir eine Video (4 Kameras vorne, hinten, Seite, Abzug) und Scatt-Aufzeichnung versprochen. Super! Genau meine Wellenlänge!

    Ziel war es meinen Anschlag einmal zu überprüfen, ob das was ich mir aus den Büchern von Heinz zusammengebastelt habe, so weit als Fundament taugt, dass ich darauf weiter Kraft- und Feintraining machen kann. Oder ob ich nochmal was am Fundament verbessern muss.

    Wir haben uns gestern in den heiligen Hallen des Westfälischen Schützenbundes getroffen und er hat mich einmal unter die Lupe genommen. Nicht alles was ich mache steht so im Lehrbuch. Da wo ich abweiche hat er mir gezeigt wie es die gängige Lehrpraxis hält. Und dass ich einfach schauen und beobachten muss was ich für mich eher beibehalte und was ich anpasse. Jeder Jeck ist halt anders. Aber ich will ja auch wissen wo ich abweiche um das immer mal wieder zu hinterfragen.

    Aber: ich mache das schon recht ordentlich meinte mein Coach nach den ersten Schüssen. :)
    Wir haben also gestern an mir: den Stand verfestigt, die Haltung des passiven Arms korrigiert, meine Schulterachse zur Achse der Nullstellung ausgerichtet, gelernt was eine richtige Fertighaltung ist und das ganze immer wieder minimal angepasst.

    Ich habe bisher eher über der dem Spiegel erst meine finale Griffposition/kraft gefunden. Vor allem da mir im alten GK-Verein beigebracht wurde den Finger erst über dem Spiegel an den Abzug zu bringen, was mich entsprechend im Halteraum 1 leicht wackeln ließ/lässt.

    Natürlich habe ich erstmal 90% der Fokus auf die Änderungen des Anschlages bis zum Moment im Halteraum über dem Spiegel gelegt. Daher hab ich dann kaum Fokus für sauberes Zielen gehabt. Gar nicht so einfach alte Marotten wieder los zu werden. Das wird nun wirklich Disziplin kosten. Und ich habe nun 2h Videoaufzeichnung von dem was ich da gestern gemacht habe. :)

    Aber so viel schon vorab: die letzten Schüsse am gestrigen Abend, die ich in Ruhe und Konzentration abgegeben habe gingen oft in die 10! :)

    Dazu war es ein Erlebnis mal dort zu sein, wo ich hoffentlich bald mal bei den Landesmeisterschaften stehen will. Und ich durfte gestern kurz Gaby Bühlmann (habe 3 Bücher mit ihrem Namen drauf) kennenlernen die ebenfalls eine LG-Schützin trainiert hatte, die ich von Videos kannte :)

    Und, lieber Ben, falls Du das hier liest: das war gestern echt ein Erlebnis für mich und hat mir sehr viel gebracht! Ich bin Dir wirklich sehr dankbar!

    Und alle die das hier mal mehr oder weniger interessiert verfolgen und ebenfalls versuchen sich ernsthaft zu einem Top-Schützen zu entwickeln: Sucht Euch einen Trainer und sei es nur für wenige Stunden. Das hilft wirklich sehr! Der Rest liegt dann wieder bei uns Schülern…

    In diesem Sinne: Das Motto (von meinem Profilbild & meinem Griff) für dieses Jahr ist KAI ZEN = Weg oder Wandel zum Guten :)
    Aber schön Schritt für Schritt :) und gerne mit Unterstützung :)

  • Und wieder zurück vom Mini-Training heute…. Ich hab mal versucht den Anschlag so zu verinnerlichen, wie ich ihn gestern optimiert habe. Und wenn ich den ersten Teil bis in den Halteraum so schaffe (wie gestern gerlernt), dass ich bei der Doppelatmung den Fokus auf den Zielprozess wechseln kann und da oben nicht mehr wackele…. Dann läuft es :)

    Also:
    Teil 1: bis in den ersten Halteraum über dem Spiegel wie gestern gelernt…
    Teil 2: langsamer und konzentrierter Wechsel in den Haltraum 2 und versuchen langsam den Druck zu erhöhen. (Nach Tipps von Lanfear)
    Teil 3: Nachzielen von Frau Höller

    Habe heute mal den Monitor unter den Tisch geschoben und mich nur darauf konzentriert… Wurde immer besser.
    Bis ich einmal so richtig eingeschwungen war… Davon musste ich einfach ein Foto machen:

    Hab aber mal bewusst sonst keine Serien geschossen sondern nur versucht das in eine angenehme Reihenfolge zu bringen.
    Wenns klappt ist es super :)

    Was ein Motivationsschub das nun immer mehr zu trainieren… :)

  • Liebes Tagebuch, liebe Mitleser,

    heute war der letzte Wettkampftag der LOL-Nord und wir haben heute beide Duelle gewinnen können. Ich selbst habe auch meine beiden Duelle gewonnen! Und da wir heute mit jeweils 3 Punkten gewonnen haben, hab ich tatsächlich auch eine „tragende“ Rolle spielen dürfen. Und das macht schon stolz! :)

    Aber: den Kampf gegen meine Dämonen habe ich heute leider nochmal verloren, wenn auch nicht komplett…

    Mein erstes Duell war eine absolute Katastrophe. Pure, nackte Wettkampfangst: rasender Puls und Gedanken. Ein paar wenige Lichtblicke hatte ich und konnte meinen Puls regulieren (dann wurden es auch 9er und 10er). Aber gerade zu Beginn raste mein Puls wie verrückt.

    Ergebnisse: 85 / 84 / 86 / 87
    5 völlig unnötige Schüsse in 6er und 7er durch Gezittere und Gewackele…

    Vor dem zweiten Wettkampf habe ich eine geführte Atem-Meditation gemacht. Das lief ganz gut und hat mich zum Start schon in der Herzfrequenz gesenkt. Ging dann wieder bei ersten Schüssen hoch, aber nicht mehr so hoch wie beim ersten Mal.

    Nach einer kurzen Pause nach der ersten Serie hatte ich mich mal richtig unter Kontrolle und hab meinen Puls und Focus gut im Griff gehabt: 96 Ringe in der zweiten Serie! Es lief für kurze Zeit wie zu Hause. Ruhig, im Rhythmus und fokussiert. Dann ging der Kopf wieder an und es wurde schlechter.

    Ergebnisse: 89 / 96 / 84 / 87
    3 völlig unnötige Schüsse in 6er und 7er

    Wenn die Herzfrequenz ruhig ist, dann klappt es. Aber diese Dämonen bekomme ich nicht nicht gut gebändigt.

    Ich hab das mal mittels der Daten meiner Apple Watch nachverfolgt:
    Puls beim Training zu Hause: 65-75 (nach dem Schuss immer etwas höher aber ich bekomme das gut unter 70 reguliert)
    Puls beim Training im Verein: 75-90 (Regulation klappt noch aber nicht mehr so gut wie zu Hause)
    Puls im Wettkampf 100-130: (bekomme ich nur schwer reguliert)

    Bei 120 Pulsschlägen wackele ich im Halteraum und bekomme das kaum stabilisiert… Ich muss mich irgendwie zwischen 65-85 Pulsschläge halten, dann läuft es auch. Mit Meditation und Atemtechnik geht es etwas besser aber nicht nicht so wie ich das gerne hätte.

    Aber der nun gefestigte Schussablauf gibt schonmal mehr Routine und die Lichtblicke von heute, vor allem die 96 geben mir Mut. Davon darf es gerne 4 solche Serien geben…

    Aber ich muss meine Dämonen mit Selbstregulation besser in den Griff bekommen. Noch schaffe ich es nicht den Wettkampfstress in Freude zu überführen… Wie schade, aber das wird bestimmt mit der Übung kommen :)

    Aber es wird jedes mal ein wenig besser… KAI ZEN eben :)

  • Sorry, aber im Wettkampf kannst du das vergessen. Das kriegen nicht mal die Weltklasseschützen hin.

    Dann muss ich eben lernen besser damit klar zu kommen… Der Pulsschlag alleine wäre nicht das schlimmste, sondern das momentan nur schwer kontrollierbare Zucken der Hand…

  • Wirklich gute Ratschläge sind da schwer zu geben, weil keiner in Dich reinschauen kann, um zu sehen, was die Aufregung mit Dir macht.

    Aus meiner Sicht ist der erste wichtige Schritt, die Aufregung zu akzeptieren. Mir kann niemand erzählen, dass ich nach wochenlanger Vorbereitung auf einen Wettkampf dann im entscheidenden Moment gelangweilt sein kann.

    Der zweite Schritt ist, dass ich im Wettkampf nur an die Sachen denke, die ich noch kontrollieren kann.
    Also Ablauf und Abziehen. Wenn sich im Wettkampf die Gedanken nur um das drehen, was man nicht kontrollieren kann, hat man schon verloren.
    Deine Atemübungen waren da schon der richtige Weg.
    Ich habe mir den Ablauf in Form eines Sprüchleins zusammengefasst, das ich mir vor jedem Schuss aufsage.
    Das ruhige Halten kommt da übrigens nicht vor. Sondern die Sachen, die ich auch unter Druck und Aufregung noch kontrollieren kann.
    Ich habe bei mir beobachtet, dass sich die Aufregung abschwächt, wenn ich sie akzeptiere und nur an den Ablauf denke.
    Aber letztendlich muss jeder seinen eigenen Weg finden.

  • Du könntest Gaby Bühlmann um Rat fragen.

    Oder in ihre Bücher schauen.

    Gute Idee. Hab sie ja letztens kurz kennengelernt. Ihr Buch habe ich gerade durchgelesen und wollte jetzt mit dem beiliegenden Training auf CD beginnen. Vielleicht schreibe ich ihr mal. VG

  • Hawkeyes.177
    Alter! Du bist aus dem Nichts mit der ersten Mannschaft deines Vereins in der Landesoberliga eingestiegen und hast dich hervorragend geschlagen. Du hast allen Grund, dich auch mal entspannt zurück zu lehnen und deinen Erfolg zu genießen.

    Dass Du unter Streß anders läufst, als im Training, ist klar. Du bekommst das mit mehr Wettkampferfahrung auch immer besser in den Griff.
    Lass Dich vor allem nicht von Messwerten deines Pulsmessers aus der Ruhe bringen. Biathlethen kommen mit Puls 180 an, regeln den dann auch nicht auf 80 runter und treffen trotzdem meistens.
    Auch bei 120 bpm hast Du noch ne halbe Sekunde, in der die Hand ruhig ist :evil:

    Bis Mittwoch!

    FWB P8x
    Tesro RS100
    CZ75 Sport II
    Walther GSP 500
    S&W 686-3
    Peters Stahl Multical .45

  • Biathlethen kommen mit Puls 180 an

    Hab gerade gelesen, dass die Biathleten mit 180bpm ankommen und in den letzten Metern auf 130 regulieren. Aber auch nicht darunter, da sonst der Pulsschlag stört und die Muskeln zittern.
    Ich muss also hoch mit der Herzfrequenz, damit das aufhört ;)
    *nicht ernst gemeint*

  • Lese begeistert mit ich habe in etwa das selbe Problem nur nicht mit so riesigen unterschieden zwischen Training und Wetkampf.

    Zur Zeit sind gute leistungen immer dann da wenn mir der Wettkampf egal ist! Wenn es um Kreismeisterschaft, landesmeisterschaft... geht breche ich mir immer einen ab

  • Dafür bin ich zu motiviert :) Was aber natürlich teil des Problems sein kann bzw. ist… :)

    dann richte deine Motivation mal auf die LVM in Dortmund. Limit für DM Qualifikation war im letzten Jahr für Herren II: 372 Ringe.
    Ich, als alter Sack, brauch' da nur 360. Hab' ich aber letztes Jahr auch nicht geschafft...

    FWB P8x
    Tesro RS100
    CZ75 Sport II
    Walther GSP 500
    S&W 686-3
    Peters Stahl Multical .45