Sportliche Kleidung für den Pistolenschützen

  • Aus dem Thread >Neue Wege gehen< heraus habe ich das Thema sportliche Kleidung für den Pistolenschützen aufgegriffen.

    Bei Kleidung im Schießsport fallen mir zuerst die Bogenschützen ein, die wie die Golfer und Tennisspieler zu den „Weißen Sport“ gehören.

    Bei den Gewehrschützen sind Jacke, Hose, Handschuh und Schuhe ja Ausrüstung und Kleidung im einen. Auch der Trap- oder Skeet- Schütze ist an seiner Kleidung zu erkennen.

    Nur der Pistolenschütze hat in Sache äußeres Erscheinungsbild nichts Eigenes.

    Was ist eure Meinung dazu?

    Was, wenn überhaupt würdet Ihr euch wünschen?

  • Ich trage beim Pistolenschießen generell meine normale Straßenkleidung ohne Jacke, nur im Winter eine ärmellose Weste über Hemd oder T-Shirt (wir haben einen offenen Stand).

    Das Einzige sind die Schuhe, die ich bei Wettkämpfen wechseln muss, da ich normalerweise knöchelhohe Schuhe trage.

    Da habe ich dann stinknormale Sportschuhe dabei, die ich zum Wettkampf anziehe.

    Als Hosen generell Jeans.

    Und ich hätte gerne, daß ich mich auch weiterhin so anziehen kann wie ich es will, und mir niemand lächerliche Trainingshosen und -jacken aufzwingen will, obwohl ich keinen Dauerlauf geplant habe.

    Bekennender DSB-Schütze
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    (Internet-Fundstück)

  • Im Thread "Neue Wege" wurde nach den REGELN gefragt.

    Die sind in der Tat nicht sehr eindeutig - ich beziehe mich hier auf die SpO des DSB in den Kugel-Standarddisziplinen.

    Im Allgemeinen Teil steht:

    Kleidung mit Sponsorenemblemen sind auch noch extra geregelt (0.16.6), aber hier eher uninteressant.

    Bei Gewehr geht es eher darum, dass das Außenskelett reglementiert ist. (SpO 1.2)

    Ausnahme: Unterhebelgewehr:

    Zitat

    1.7.3 Bekleidung
    Zugelassen ist: Normale Alltags-/Straßenbekleidung.
    n Nicht erlaubt ist „typische“ Westernkleidung sowie feste Motorradbekleidung o. ä.;
    n Nicht erlaubt ist spezielle Schießbekleidung, wie Schießjacke nach Ziffer 1.2.3 SpO, Schießhose nach
    Ziffer 1.2.4 SpO, Schießschuhe nach Ziffer 1.2.5 SpO, sowie Schießhandschuhe nach Ziffer 1.2.6 SpO.

    Flinte:


    Für Bogen gibt es bezüglich Kleidung verschärfte Regeln! Nix BLAUE Jeans - keine "Straßenkleidung"!
    (Wer das geschrieben hat, war sicher selber blau, denn Jeans zähle ich eigentlich zur Straßenkleidung, warum dann extra Blue Jeans verbieten, wenn sowieso nur Sportdress erlaubt?)

    Bei Pistole gibt es keine derartigen Regeln, außer für die Schuhe (Knöchel darf nicht bedeckt sein), Handgelenk etc.
    Auch nichts über Hosen.

    Bei LG/LP Mixed Team müssen die beiden als Team startenden Sportler (m+w) "gleich" gekleidet sein. Ziemlich unglücklich formuliert, denn dann müßte ggf. der Mann ja Röckchen tragen. Gemeint ist natürlich, dass die Kleidung so aussehen muss, dass man schon von Weitem sieht, dass beide Pferdchen aus dem gleichen Stall kommen.

    Zitat

    Die beiden Sportler eines Teams sollen während des Wettkampfes gleich gekleidet sein und als Team des
    Landesverbands erkennbar sein. Bei Siegerehrungen müssen die beiden Sportler eines Landesverbands
    gleich gekleidet sein.

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Und wenn man auf einen Wettkampf geht, bei dem auch nur annähernd die ISSF-Regeln durchgesetzt werden (also alle internationalen Wettkämpfe und solche, die der Bundeskaderversorgung dienen) - dann ist die Jeanshose, insbesondere die blaue, ein No-Go. Auf jeden Fall für Sportler, ggf. auch als Trainer bekommt man einen Rüffel.

    Darum trage ich da meist aus reiner Bequemlichkeit eine schwarze Hose im Jeansstile aber nicht aus typischem Jeansstoff. Obenrum T-Shirt vom Verein und Trainerjacke oder Vereinsjacke.
    Meine jungen und meist ranken Sportler halte ich jedoch dazu an, von oben bis unten Sportbekleidung in Vereinsfarben oder ihre Kadersachen zu tragen. Allein schon, um sinnlose Diskussionen mit den KaRis zu vermeiden. Schadet nämlich dem Ergebnis. Als Schuhe empfehle ich Gewichtheberschuhe. Kosten nur die Hälfte von Pistolenschuhen.

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Califax danke für deine Mühe! Genau das hab ich auch schon alles gelesen. Erstmal gut zu wissen dass es bei den internationalen Wettbewerben so ist mit der Jeans.

    Holgi mit den Bespiel Bildern wird wirklich klar was gemeint ist!

    Bei mir im Verein sind wir grad dabei neue Vereinskleidung zu bestellen. Bei uns haben grad nicht viele Vereinskleidung und die welche haben sind „Abteilung-/Mannschaftsspezifisch“. Das soll jetzt mal „moderner“ einheitlich werden.

    Jogginghose trage ich eher zuhause und mir stellen sich da auch leicht die Nackenhaare so vor die Tür zu gehen. Doch wenn man sich ein wenig umschaut gibt es auch sportliche schöne Lösungen.

    Die negativ Beispiele vom ISSF treffen es schon recht gut. Wir wollen unseren Sport ja auch attraktiv nach außen tragen und so evtl. auch noch Mitglieder ansprechen.

    Also gegen eine gute Sporthose hab ich nix und befürworte diese, im Gegensatz zur schlabrigen Jogginghose.

    Grüße Monika

  • Das war mal von der ISSF angedacht. Und ganz ehrlich finde ich die Argumentation und den Gedanken so schlecht nicht.
    https://www.issf-sports.org/getfile.aspx?i…e%20concept.pdf

    IJa, ich finde das auch nicht schlecht und Hintergrund dieser Präsentation ist vermutlich der Gedanke die Sportschützen in der Öffentlichkeit auch als Sportler erkennbar zu machen.

    Einen Rennradfahrer, Kanuten oder Bodenturner erkennt man an seinem Aussehen ja auch.

    Nur der Schützenbruder sieht oft aus wie ein Kegelbruder.

    Also gegen eine gute Sporthose hab ich nix und befürworte diese, im Gegensatz zur schlabrigen Jogginghose.

    Persöhnlich habe ich zur Jogginghose die gleiche Einstellung wie Karl Lagerfeld. Sie ist für Pistolenschützen auch ungeeignet. Der Pistolenschütze braucht einen Gürtel und Hosentaschen (für die linke Hand).

  • Im normalen Wettkampfbetrieb schießen wir mit Straßenkleidung.

    Der einheitliche Look bei z.B. Aufstiegskämpfen/Meisterschaften mit Pistole ist in der Regel Fest-Tracht mit Lederhose/Dirndl:D. Wir wurden auch schon für eine Blaskapelle gehalten;)

  • IJa, ich finde das auch nicht schlecht und Hintergrund dieser Präsentation ist vermutlich der Gedanke die Sportschützen in der Öffentlichkeit auch als Sportler erkennbar zu machen.

    Einen Rennradfahrer, Kanuten oder Bodenturner erkennt man an seinem Aussehen ja auch.

    Nur der Schützenbruder sieht oft aus wie ein Kegelbruder.

    Was mich wundert ist, dass die Bekleidungsindustrie noch nicht auf diesen Zug aufgesprungen ist. Die Jacken und Hosen für Gewehrschützen können auch farblich sehr frei und individuell gestaltet werden, so dass ein hoher Wiedererkennungswert hergestellt werden kann. In den meisten Sportarten sind die Farben und die Gestaltung der Bekleidung (z.B. Trikots) vom Verein vorgegeben und werden auch von Außenstehenden wahrgenommen und erkannt.
    Selbst Unterwäsche wird von der Industrie angeboten.
    Funktionale, aber auch tragbare Kleidung gerade für Pistolenschützen ist nicht zu finden.
    BTW: das die Industrie es kann beweist Capapie, welche T-Shirts für Morini herstellen

  • Ja, irgendwie scheint die Industrie hier zu schlafen, oder haben deren Marktbeobachter uns Sportschützen schon aufgegeben?

    Wie ist es zu erklären das die Schuhe für Pistolenschützen teuer sind als Schuhe für Gewichtsheber. So groß ist der Markt für Gewichtsheber doch gar nicht.


  • Funktionale, aber auch tragbare Kleidung gerade für Pistolenschützen ist nicht zu finden.

    Wirklich nicht?

    Schuhe gibt's da empfiehlt der Trainer dann Gewichtheber Schuhe weil die billiger sind.

    Welche besonderen Ansprüche wird an Kleidung für Pistolenschützen gestellt die nicht nicht angeboten wird?

  • Das war mal von der ISSF angedacht. Und ganz ehrlich finde ich die Argumentation und den Gedanken so schlecht nicht.
    https://www.issf-sports.org/getfile.aspx?i…e%20concept.pdf

    Daß man bei internationalen Wettbewerben die Teams identifizieren und auseinanderhalten können sollte kann ich ja noch nachvollziehen.

    Allerdings stellt sich die Frage für mich eh nicht, bei der DM war bisher Schluss für mich.

    Wenn tatsächlich der Zwang zu "Sportkleidung" incl. Verbot von Jeans käme wäre zukünftig bei der KM für mich Schluß. Bei der herrscht bei uns noch der gesunde Menschenverstand vor.

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    Ceterum censeo IANSAm esse delendam
    (Internet-Fundstück)

  • Wenn tatsächlich der Zwang zu "Sportkleidung" incl. Verbot von Jeans käme wäre zukünftig bei der KM für mich Schluß. Bei der herrscht bei uns noch der gesunde Menschenverstand vor.

    @Robert L.

    Die Industrie schläft nicht, die kennen nur den Markt.

  • @Robert L.

    Die Industrie schläft nicht, die kennen nur den Markt.

    Genau und der Markt im Schießsport ist nicht vorhanden.

    Man sollte auch betrachten, dass es unterschiedliche Formen des Schießsports gibt.

    Die Kleidung, die ein ISSF Schütze trägt ist ggf. nicht die gleiche, wie ein Schütze im dynamischen Schießsport oder im regulären Vereinsumfeld.

    Ich für meinen Teil muss ehrlich sagen, auch wenn z.B. die üblichen Funktionsjacken in den Vereinen ihre Dienst gut verrichten, als wärmende Jacke und Weste, so finde ich sie altbacken und wenig ansprechend.

    Geht man in die Shops, in denen diese Kleidung meist vertrieben wird, findet sich kaum etwas modernes.

    Wie oben erwähnt, haben wir in unserem Verein getrade neue Shirts bestellt, die wir haben anfertigen lassen. Leichter Stoff, schnell trocknend, farbecht und komfortabel. Design frei wähl- und gestaltbar zu einem akzeptablen Preis. Die Muster, Logos und Schriftzüge werden in den Stoff gedruckt und sind somit Bestandteil des Stoffes.

    Hosen tragen wir, was jeder möchte. Viele tragen moderne Cargo-/Outdoorhosen mit vielen Taschen dran. Andere Arbeitshosen. Kurz, das was praktisch ist.

    Wir schießen auf unterschiedlichen Anlagen mit untereschiedlichen Untergründen. Das kann ein glatter Hallenboden sein oder ein Feinsplittbett. Dementsprechend muss man schauen, welche Schuhe man wo anzieht.

    Aber kurzum, zumindest in Deutschland ist der Markt an Vereinkleidung für den Schießsport eher klein bis hin zu kaum existent, meiner Meinung nach jedenfalls und damit für die Bekleidungsindustrie nihct interessant genug, um da viel Energie reinzustecken.

    Was machen denn viele Vereine? Sie gehen zu den üblichen T-Shirt OnlineShops wie spreadshirt, shirtinator und Co. und lassen sich da für kleines Geld (nicht böse gemeint) 08/15 T-Shirts oder Hoodies machen.

    Haben wir auch schon gemacht und das ist auch nicht negativ. Jeder wie er es will und kann. Am Ende haben wir uns aber davon verabschiedet, weil die Qualität und Optik am Ende nicht das ist, was wir wollten.

  • Was erwartest Du denn bei dem stolz geschmackskonservativen Schützen?

    Anbieter für Kleidung in allen Qualitätsstufen sind doch vorhanden Schütze muß nur wollen.

  • Schütze muß nur wollen

    Genau das meine ich.

    Waffen sind böse und gehören verboten! Ist Schießen überhaupt ein richtiger Sport?

    Ich denke jeder von uns wurde schon einmal mit solchen Aussagen konfrontiert. Immer wieder muss man sich rechtfertigen.

    An dem alten Spruch: „Kleider machen Leute“ ist was dran und ein ordentliches Auftreten würde einen die Sache etwas erleichtern (meine ich).

  • Genau das meine ich.

    Waffen sind böse und gehören verboten!

    Was soll jetzt hier das Genöle, wir wissen alle dass das Problem hinter dem Schaft steht.

    An dem alten Spruch: „Kleider machen Leute“ ist was dran und ein ordentliches Auftreten würde einen die Sache etwas erleichtern (meine ich).

    Da muss man schon einräumen dass sich da manches geändert hat

    Manches hat sich gelockert aber Opa Paschlukes Enkel sind auch noch da.

  • Was erwartest Du denn bei dem stolz geschmackskonservativen Schützen?

    Anbieter für Kleidung in allen Qualitätsstufen sind doch vorhanden Schütze muß nur wollen.

    Soll jeder das tragen/anziehen, was er/sie will. Mir ist das relativ egal.

    Da ber viele, nicht alle, Schützenvereine eher traditionell ausgerichtet sind, bewegt man sich auch eher im traditionellen Bereich der Kleidung.

    Dabei würde es vielen tradionell ausgerichteten Vereinen durchaus gut tun, im Bereich der Vereinskleidung moderner zu denken und so auch nach außen morderner aufzutreten

  • Da ber viele, nicht alle, Schützenvereine eher traditionell ausgerichtet sind, bewegt man sich auch eher im traditionellen Bereich der Kleidung.

    Hier geht es aber um diejenigen die keinerlei Schützen Kleidung tragen wollen.


    Dabei würde es vielen tradionell ausgerichteten Vereinen durchaus gut tun, im Bereich der Vereinskleidung moderner zu denken und so auch nach außen morderner aufzutreten

    Probleme für Leute die es nicht betrifft.

    Erklärende Worte an die traditionell ausgerichteten wären doch sinnvoll.