Aller Anfang ist schwer.......oder........wenn man mit 56 mit dem Luftgewehrschießen anfangen will......

  • Als kompletter Anfänger gleich ein FWB900 finde ich überzogen.

    Besser mit einer gebrauchten Waffe und dafür mit einer Schießjacke, Hose und Schuhen.

    Die Kleidung ist am Ende wichtiger als das Gewehr.

  • Als kompletter Anfänger gleich ein FWB900 finde ich überzogen.

    Besser mit einer gebrauchten Waffe und dafür mit einer Schießjacke, Hose und Schuhen.

    Ich finde nicht, dass das überzogen ist. Ich hatte mir damals (1989) auch nach 2 Wochen im Verein einen OK Match Turnierbogen mit allem pi pa po gekauft und war weitere 2 Monate später auf 30 und 70m Vereinsmeister.

    Wenn ich mich für etwas interessiere und das dann auch mache, dann entweder ganz oder gar nicht. Und mich dann mit nem Vereinsgewehr oder was gebrauchtem rumplagen st nicht mein Ding.

    Außerdem ist das hier ja nur ne Leihwaffe, um zu testen, ob das was für mich ist ;).

    Gruß,

    Michael

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    ......Männer werden nicht älter.....nur die Spielsachen werden teurer.......

  • Hallo Michael,
    ich kann mich den Ansichten der anderen Forumsmitglieder, wie beispielsweise Kogge, Königstiger und mivo1965, größtenteils anschließen und möchte Dir als Anregung zusätzlich gern meine Erfahrungen mitteilen.
    Habe ebenfalls erst mit 54 Jahren mit dem Sportschießen begonnen, jedoch gleich nach einem Verein gesucht, da wir "nur" eine Wohnung und keinen Garten besitzen. Der (Gemeinschafts)keller würde sich zwar zum LG-Schießen eignen, es gibt aber einige kritische Nachbarn... Mein jetziger Stammverein hatte damals einen ‘Tag der offenen Tür’ veranstaltet. Es war eigentlich "Liebe auf den ersten Blick", dennoch habe ich mir vor dem Beitritt noch einige andere Vereine in der Nähe angesehen. Bin dann regelmäßig zu den Schießzeiten hingefahren und habe dann das Glück gehabt, dass sich ein "alter Hase", der früher auch eine Trainerlizenz besessen hat, meiner angenommen und mir die wichtigsten Grundlagen mitgegeben hat. Ansonsten gibt es auch bei uns keine Trainer.

    In meinem Stammverein, wie auch im Kreis, wird überwiegend Auflage geschossen, sodass auch ich damit begonnen habe. Da es "nervig" war, immer auf ein Vereinsgewehr zu warten und an manchen Tagen auch keines verfügbar war, habe ich mir nach vorheriger Information über die verschiedenen LG-Varianten relativ schnell auf dem Gebrauchtmarkt einen Vorkomprimierer zugelegt, weil mein Stammverein nicht über Pressluft verfügte. Als "Schießbekleidung" genügten mir in den ersten drei Jahren eine Jeansjacke und Bluejeans sowie Trekkingstiefel. Funktionierte eigentlich super und es stellte sich auch rasch Erfolg ein. So konnte ich schon nach knapp einem Jahr beim Landespokal LGA den dritten Platz belegen, ringgleich mit dem Zweiten. Die dortige Schießanlage hatte mir so gut gefallen, dass ich dann zusätzlich auch noch diesem Verein beigetreten bin, der sich in erreichbarer Nähe zu meinem Wohnort befindet.

    Mein "Trainerkamerad" aus dem Stammverein hat dann immer damit "gestichelt", dass Auflage für ihn kein "richtiges" Schießen sei, sondern für ihn zählt ausschließlich Freihand. Ich sollte es doch einmal probieren. Das hat dann tatsächlich meinen Ehrgeiz geweckt und ich habe zusätzlich mit LG-Freihand begonnen, mir aber vorerst nur einen Schießhandschuh zugelegt, um nicht zu viel unnütz zu investieren, falls es mir doch nicht liegen sollte. Das sah zunächst genauso aus, wie auf Deinen Scheiben. Habe mich dann wie Du mit Literatur, Videos und Tipps "fortgebildet" und mir schließlich doch noch ein Pressluftgewehr besorgt, da mein Zweitverein über einen eigenen Kompressor verfügte und Pressluftflaschen im Training bereit stehen. Dieses LG ließ sich wesentlich besser auf meine stark vom Standard abweichende Statur einstellen, als der Vorkomprimierer und hat damit schnell Fortschritte gebracht. Auf eine Schießjacke habe ich zunächst dennoch verzichtet, da ich bei Freihand erstmal nur auf Kreisebene mithalten wollte und das Niveau bei uns ohnehin im Vergleich mit anderen Regionen nicht so hoch ist. Später, als die Ergebnisse stagnierten, habe ich mir dann doch noch eine Schießjacke "von der Stange" und Schießstiefel besorgt. Das brachte noch einen "Schub", wobei dieser vielleicht aber auch auf "Psychologie" zurückzuführen ist. Denn ich habe versuchsweise später nochmal mit Jeansjacke nahezu gleiche Ergebnisse erzielen können. Auf eine Schießhose habe ich aber bislang weiter verzichtet und schieße nach wie vor in Jeans oder mit Trainingshose. Mittlerweile traue ich mich sogar zur Landesmeisterschaft, für die es bei uns, wohl aufgrund relativ geringer Teilnehmerzahlen, allerdings kein Limit gibt. Allerdings "reiße" ich dort auch keine "Bäume" aus und das Niveau bei LG-Freihand ist im Vergleich mit anderen Verbänden nicht allzu hoch.

    Mein Fazit: Man kann sich tatsächlich viel selbst aneignen, allerdings auch unerkannte Fehler und es erfordert ohne Trainer bzw. erfahrene Kameraden einen erheblichen Zeitaufwand, sich die (korrekte) Technik anzueignen oder das Gewehr optimal auf sich einzustellen. Habe z. B. zu Hause meinen Anschlag soweit möglich vor einem Spiegel kontrolliert oder auf Wettkämpfen und im Training erfahrene Schützen gebeten, bei meinem Anschlag auf grobe Fehler zu achten. Die optimale Gewehreinstellung findest Du ohne Hilfe auch nur durch ausdauerndes Probieren. Auch hier würde ein Trainer vielleicht noch etwas herausholen können.

    Setze Dir hinsichtlich des Leistungsvermögens fordernde, aber realistische Ziele. Mein "Trainerkamerad" hatte mir empfohlen, zunächst mal eine Sieben im Schnitt, also 280 Ringe bei 40 Schuss zu erzielen, dann 300 Ringe, dann eine Acht im Schnitt (320 Ringe) usw. Ich weiß noch, wie schwer es am Anfang war, über "300" zu kommen und wie stolz ich war, als ich es endlich geschafft hatte. Bin heute noch kein "Meisterschütze" und werde es Freihand wohl auch nicht mehr werden. Dafür dürfte ich zu spät angefangen und suboptimale Voraussetzungen gehabt haben. Schließlich wird man auch nicht jünger ! Man stößt dann ohne Trainer und Schulung irgendwann an eine Grenze. Aber es soll ja auch noch Spaß machen und keine "Schinderei" werden. Kommt darauf an, welche Ansprüche man hat.

    In der Hoffnung, Dir ein paar Anregungen geben zu können, wünsche ich Dir "Gut Schuss !"

    André

    Knapp daneben ist auch vorbei ! ;)
    Anschütz 9015 Black Alu Nuss, FWB 700 Auflage, Anschütz 2007/13, Suhl 150-1, FWB P34, Walther GSP

  • Ich finde nicht, dass das überzogen ist. Ich hatte mir damals (1989) auch nach 2 Wochen im Verein einen OK Match Turnierbogen mit allem pi pa po gekauft und war weitere 2 Monate später auf 30 und 70m Vereinsmeister.

    Wenn ich mich für etwas interessiere und das dann auch mache, dann entweder ganz oder gar nicht. Und mich dann mit nem Vereinsgewehr oder was gebrauchtem rumplagen st nicht mein Ding.

    Außerdem ist das hier ja nur ne Leihwaffe, um zu testen, ob das was für mich ist ;).

    Ich finde auch nicht daß das überzogen ist, ganz im Gegenteil. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit eines Fehlkaufs vorprogrammiert.

    Und Gebrauchtes ist nicht automatisch schlechter als was neues, eigentlich ist es total unwichtig. Es kann sogar besser sein, Stichwort KK Lauf.

    Du solltest dir aber auch bewußt sein daß ein Gewehr nur ein Teil der Ausstattung ist um ansprechende Leistungen im Stehendschießen zu erreichen. Gut passende Schießbekleidung (Jacke, Hose) sowie Handschuh und Schuhe sind genauso wichtig.

    Einmal editiert, zuletzt von Königstiger (11. August 2023 um 19:01)

  • Guten Morgen,

    ich geb Königstiger recht. Was gebrauchtes muss nicht schlechter sein (insbesondere wenn man erst anfängt) und dass das Gewehr nur ein Teil der Ausrüstung ist.

    Wenn er das Ding auch noch ausgiebig testen kann, umso besser. Somit kann ein Fehlkauf eher minimiert werden. Und gerade bei den heutigen Verstellmöglichkeiten macht die eigene Waffe schon Sinn. Da murkst dann nicht jeder daran rum. Außerdem kann das ein mega Motivationsschub sein.

    Allerdings würde ich mir ein Gewehr erst zulegen, wenn die gröbsten Fehler im Anschlag korrigiert sind und auch eine Jacke vorhanden ist, da sich der Anschlag dann schon deutlich unterscheidet und eventuell das Gewehr dann deutliche Anpassungen braucht oder im schlimmsten Fall gar nicht mehr so recht zu einem passt, weil sich einfach das "Feeling" verändert hat.

    Letzten Endes muss das jeder selber mit sich ausmachen.

    Wenn ich dir allerdings einen gutgemeinten Rat geben darf Mixbambullis: Such dir einen Verein mit einem Trainer oder einem erfahrenen Schützen und lass dir mal den Anschlag und die Technikfehler zeigen. Es ist insbesondere am Anfang unerlässlich das unter guter Anleitung zu lernen. Was sich einmal falsch eingeschliffen hat, kriegst du ewig nicht mehr weg. Im Selbststudium klappt das kaum.

    Viele Grüße

    Markus

    Der Lauf schießt, aber der Schaft trifft ;)

  • Ich sehe das wir mit unseren Ratschlägen ziemlich gleich liegen. Meine persönliche Meinung, man muss sich nicht komplett ausstaffieren Hos umd Schuhe. Ich habe Vereinskameraden gehabt, die noch die grüne Stoffschießjacke hatten und mit dem LG 300 S geschossen haben und das hoch in die 380 Ringe. Allerdings muss ich dazu sagen, noch auf die vorherigen einer Spiegel. Die Herren waren alle zwischen 50 Jahre und 70 Jahre. Für mich als damaliger Anfänger, eine tolle Leistung.

  • Kogge
    Mein "Trainerkamerad" hat einmal gesagt "wer's drauf hat, der trifft auch nackig". Ist vielleicht etwas überspitzt, aber unterstützt Deine Beobachtungen.

    Knapp daneben ist auch vorbei ! ;)
    Anschütz 9015 Black Alu Nuss, FWB 700 Auflage, Anschütz 2007/13, Suhl 150-1, FWB P34, Walther GSP