Walther GSP

  • Hallo zusammen, bin neu hier im Forum und brauche dringend eure Hilfe. Ich habe seit Monaten Probleme mit meiner GSP ( älteres Modell) Nach der Schussabgabe wird die Hülse nicht ausgeworfen. Steckt im Patronenlager fest, so daß ich sie mit dem Schraubendreher oder dem Putzstockt entfernen muss. Ich habe bereits beim Büchsenmacher das Patronenlager polieren lassen. Hat auch nicht viel gebracht. Interessant ist, dass es bei zwei Munitsionssorten kaum Probleme gibt. 1.Remington und 2. American Igel. 22 Woran kann es liegen, daß ich mit den anderen Herstellern nur Probleme habe. Über eure Meinung würde ich mich sehr freuen. Im voraus vielen Dank.

  • Meine Frau hatte das gleiche Problem, haben dann verschieden Patronen ausprobiert und haben dabei festgestellt das es Patronen waren, die sehr fettig waren passierte,

    gute erfahrung haben wir mit Topshot ,CCi ,RWS Club und Lapua Standart gemacht.


    Wer Fehler findet kann sie behahlen :inspired:

    CZ 97 Sport

    Wahlter GSP

    Hämmerli 152

    Hämmerli 150

    Feinwerkbau P8X

    Tesro RS 100

  • Die Ursache der Hülsenklemmer kann an der Munition oder an der Waffe liegen.

    Ich würde zuerst die Waffe gründlich reinigen und deren kritischen Stellen inspizieren, insbesondere den Lauf und den Verschlußkopf.

    Eine erste Arbeitshypothese wäre, daß im Übergang zwischen dem Patronenlager und den Zügen sich härtere Ablagerungen angesiedelt haben. Das können Abbrandreste des Pulvers oder Bleiabschürfungen sein. Für die Erste Stufe der Reinigung werden nach dem Eiölen üblicherweise Kupfer- oder Messingbürsten empfohlen. Ich würde Kunststoffbürsten oder noch besser VFG-Reinigungdochte mit eingelagerten Messingfasern bevorzugen. Die Läufe von KK-Pistolen sind innen nicht besonders hart und sollten deshalb schonend behandelt werden.

    Die Erfahrung mit den Hülsenklemmern habe ich auch vor langer Zeit gemacht. Ein Faktor konnte damals gewesen sein, daß die betreffende KK-Pistole nur wenig und in gößeren Zeitabständen benutzt wurde. Die Reiningung erfolgte zwar nach jedem Schießen, aber nur oberflächlich.

    Ein Test des ausgebauten Laufes kann mit einer leeren Patronenhülse durchgeführt werden. DIe Hülse müßte sich mit geringem Widerstand in das Patronenlager einführen und ausziehen lassen. Eine Hülse einer abgeschossenen KK-Patrone bietet schon einen gewissen Widerstand beim Einführen in das Patronenlager, denn die Hülsen bestehen aus einem weichen Material und fransen beim Schuß am Hülsenmund ein wenig aus. Dies variiert aber nach den Fabrikaten.

    Bei der Munition könnte das Alter eine Rolle spielen. Die aufgebrachte Fettschicht wird mit der Zeit härter. Außerdem kann es zu einer Oxidierung des Bleis unmittelbar an der Hülse kommen, wo das Blei nicht von einer schützenden Fettschicht umgeben ist. Die Oxidierung führt aber eher zu Problemen bei der Zuführung in das Patronenlager als beim Ausziehen.

  • Auf den Aussagen von Hans48 aufbauend:

    der Widerstand beim hingleitenlassen in das Patronenlager von aus genau der Pistole abgefeuerten Messinghülsen ist idealtypisch verschwindend gering.

    Ist das Patronenlager nicht mehr zylindrisch weil z.B. ausgebrannt, wird die Hülse im schlechtesten Fall nur noch mit Gewalt hinein oder hinausgehen.

    Sind die Hülsen eventuell leicht aufgebaucht?

    Dass die zwei von Dir genannten Sorten dann noch halbwegs klaglos funktionieren, liegt vielleicht daran, dass dort das Hülsenmaterial fester oder elastischer ist und dadurch weniger lidert oder stärker in den Ursprungszustand zurückgeht.

    Oder es liegt nicht nur an der Legierung des Hülsenmaterials oder dessen Dicke sondern dem Abbrandverhalten des Pulvers, der Zündmasse (bei RWS reicht es nur zum Zünden, bei Fiocchi fliegt das Geschoss sogar ohne Pulver ins Ziel) Geschossdurchmesser etc. im Zusammenspiel mit dem kurzen Lauf der GSP, so dass die Hülse wieder weniger stark lidert, weil das Geschoss raus ist, und die Druckspitte mäßig bleibt usw.

    Es bleibt also:

    eine gründliche Reinigung des Laufs, und wenn die nicht grundsätzlich hilft dürfte der Lauf quasi defekt sein.

    Dann könntest Du nur noch eine Munition suchen, die die Defizite des Patronenlagers ausgleicht oder schlicht einen neuen Lauf erwerben.

    Wird es ein neuwertiger gebrauchter Lauf würde ich mir in Absprache mit z.B. einem Händler eine baugleiche GSP kaufen, und dann diesen kalibergleichen Lauf in die WBK eintragen lassen und bis auf das vollständig um alle Schrauben etc. geplünderte Griffstück alle Teile als wunderbares Ersatzteillager aufheben.

    Insbesondere die GSPs bis Mitte der 80er gibt es immer wieder für das sprichwörtliche Appel und Ei.

    Beim Ersatzlauf muss man halt aufpassen dass alle Stifte von Lauf und Griffstück 100% zueinander passen.

    P.S. und Obacht, die eine oder andere GSP hat irgendwann einmal ein Austauschgriffstück erhalten. Da kann man nicht in jeden Fall nach Baujahr oder Seriennummer gehen um zu beurteilen ob es passt sondern muss z.B. beim Kauf über egun Detailfotos bei entnommenen Lauf der Stirnseiten von Lauf und Griffstück anfordern.

    Einmal editiert, zuletzt von Strindberg (5. September 2022 um 21:19)

  • Lauf ausbauen und mit Messingdrahtbürste und Öl das Patronenlager reinigen, Patronenlager sollte sich danach ohne Widerstand hineinschieben lassen.

    Beim Polieren eines Lagers mit Stahlwolle und Polierpaste sollte man beachten das ein ausgebranntes Lager in Schussrichtung vorne weiter ist als hinten d.h. um die Funktion wieder her zu stellen muss auch hinten poliert werden.