Walther GSP 500

  • Walther hat wohl schon an einige DSB Landesverbände Muster zum testen rausgegeben. Die Versuchen, wie Pardini, ihr neues Material zu pushen.

  • Vielleicht, dass er sich einen neuen Account anlegen mußte, weil ihn zu viele geblockt haben?

  • Nun, schön.

    Ist aber nicht wirklich viel innovatives mit dabei. Und 2‘400€ für etwas, was Du an einer SP20 mehr oder weniger alles schon hast?

    Nein, diese GSP500 ist solides Handwerk. Mehr nicht.

  • Nun, schön.

    Ist aber nicht wirklich viel innovatives mit dabei. Und 2‘400€ für etwas, was Du an einer SP20 mehr oder weniger alles schon hast?

    Nein, diese GSP500 ist solides Handwerk. Mehr nicht.

    SOLIDES HANDWERK, genau das ist es was mich anspricht, ich verknüpfe damit Funktionssicherheit und eine gewisse Wertigkeit, so wie ich es von meiner

    "alten GSP" kenne....aber eben bei der "neuen" verbunden mit besserer Anatomie und Schussverhalten.

    Und da bin ich total gespannt!

    Was Innovationen angeht ala Matchguns und SSP habe ich mein Lehrgeld bezahlt- ich will schießen und nicht ständig daran denken müssen was wohl als

    nächstes klemmt, hakt, oder bricht, oder welche Munition sie grade verdaut oder nicht....

    Die SP20 war ne Gute Pistole zum Schluss mit dem Nachrüst- Puffer, wenn man sich mit dem "Kunststoffgriffrahmen" anfreunden konnte....

  • Wer ernsthaft Interesse hat: Bei Schießsport Breuberg vorrätig zum Preis von 1999 Euro!

    Ich werde vielleicht bald eine schießen können und damit direkt mit der Pardini vergleichen können. Bin gespannt.

  • So, ich habe das gute Stück heute testen dürfen. Herzlichen Dank an Karl-Heinz von Schießsport Breuberg!

    Sie musste gegen meine Pardini antreten. Denn das ist aus meiner Sicht die Referenz, gegen die sie sich beweisen muss.

    Der Aufbau ist sehr ähnlich. Der Lauf wird von vorne mit dem Rahmen verschraubt. Allerdings nicht mit einer, sondern mit 4 Schrauben. Macht man den Deckel vorne ab, kann man Wolframgewichte hinzufügen oder entnehmen. Bei der GSP bis zu 8 Stück. Leider werden nur 2 mit ausgeliefert, die anderen müßte man sich zusätzlich kaufen. Schade. Sie ist ähnlich einfach zu zerlegen, wie die Pardini. Mit den 2 Gewichten bringt sie knapp über 1000g auf die Waage. Tiefe Visierlinie und breites Kimmenblatt. Die Abzugseinheit kann ausgebaut werden. Das empfinde ich als Vorteil, weil man dann bei Bedarf gut an die Teile dran kommt und auch ein Austausch leicht möglich ist. Vielleicht kommt ja noch ein elektronischer Abzug, wer weiß? Bei der Einstellung habe ich mich schwer getan. Aus der Bedienungsanleitung bin ich nicht ganz schlau geworden. Da es nicht meine Waffe ist, wollte ich den Abzug dann auch nicht ausbauen, um ihn verstehen zu können. So habe ich zwar Vorzugsgewicht und Druckpunktgewicht gut einstellen können, aber den Vorzugsweg habe ich nicht geändert bekommen. Der Vorzug fühlt sich etwas anders an, als bei der Pardini. Es fühlt sich nach etwas Reibungswiderstand und nicht nur nach reiner Federkraft an. Der Druckpunkt kann richtig gut eingestellt werden. Sie löst knalletrocken aus.

    Zum Griff: Die Form ist mir egal. da gehe ich nicht drauf ein. Er ist wie bei der Pardini nicht verstellbar. Aber für kleine Hände gibt es etwas mehr Spielraum, das Volumen kleiner zu gestalten und die Auflage des Mittelfingers bzw. die ganze Hand höher Richtung Laufachse zu bekommen. Auch der Abzug wird mit kurzen Fingern so etwas besser zu erreichen sein. Es sind aber keine Welten. Da die Gesamtkonstruktion ca. 1 cm länger als die meiner italienischen Diva ist, fehlt dieser bei der Möglichkeit, den Griff bei großen Händen bis zum Gelenk zu verlängern. Das kann man auf den Bildern erkennen.

    Und wie schießt sich die GSP500? Der Schwerpunkt ist ähnlich, sie liegt gut balanciert tief in der Hand, fühlt sich aber etwas klobig an. Obwohl mir der Griff gar nicht passte, bin ich aber sehr gut zurecht gekommen. Sie ist nach dem Schuß wieder sehr schnell zurück. Besser, als bei der alten GSP. Aber im direkten Vergleich zur Pardini tritt sie wie ein Pferd. Hier muss ich aber eines anmerken: Als ich sie nach dem Schießen aufgemacht habe, habe ich festgestellt, dass die Federn an den Wolframgewichten auf der falschen Seite waren, also keinen dämpfenden Effekt hatten. Außerdem sind ja nur 2x20g verbaut. In meiner Pardini habe ich 4x30g. Gut möglich, dass sich da noch was rausholen lässt. Aber da sind die Italiener einfach top! Was mir besser gefällt, ist, dass die GSP bei einer Waffenstörung die Hülse auch auswirft, wenn das Magazin entnommen ist. Das ist bei der Pardini echt Fummelei. Auch sind die beiden Verriegelungsknöpfe gut zu erreichen.

    Insgesamt sehe ich für mich weiter die Pardini vorne. Sie liegt letztendlich (mir) doch etwas besser in der Hand, der Abzug liegt mir besser und ich kann in meinem Fall mehr am Griff ausreizen. Das ist aber natürlich alles subjektiv, vor allem, weil ich meine Pistole gewohnt bin und penibel auf mich eingestellt habe. Sicher ist die GSP eine gute Pistole, die auch ihre Vorzüge gegenüber anderen hat.

    p.s. gegen eine kleine Leihgebühr kann die GSP 500 bei Schießsport Breuberg zum Testen ausgeliehen werden.


    Einmal editiert, zuletzt von kietze (30. März 2022 um 00:48)

  • Guten Tag

    Die Beschreibung finde ich sehr gut,
    Danke für Deine Arbeit. Ich denke auch das Rad kann man nicht neu
    erfinden .Wie hat unser großer Meister geschrieben „Neuer Wein in
    alten Schläuchen“.Ich bin mal gespannt ob es bald einen E Abzug
    gibt und was dann das ganze kostet. Also schießen wir weiter mit
    unserer Pardini und freuen uns über 10,9 am laufenden Band.

    Alles gute

    Karl-Heinz

  • Treffen konnten diverse Herrschaften schon vor 40 Jahren mit dem, aus heutiger Sicht, total veralteten Equipment besser, als sehr viele Schützen heutzutage mit aktuellem High-Tech-Equipment.

    Sprich, die Eigenpräzision des Materials war auch damals schon auf einem sehr hohem Niveau. Treffen muss aber nach wie vor der Schütze selbst.

    Der Spruch "alter Wein in neuen Schläuchen" hat irgendwie einen negativen Unterton. - ohne Wertung von mir jetzt, rein als Feststellung -

    Allerdings ist das ja nicht schlimm, wenn ein Hersteller etwas optisches und technisches Feintunig durchführt und damit hin und wieder mal sein Produktportfolio erneuert.

    Das Problem ist dabei oft nur die Erwartungshaltung potentieller Käufer und die Frage in wie weit mir das neue (verbesserte) Gerät hilft, die eigenen Unzulänglichkeiten zu kaschieren.

    Eine 11,0 wird man auch mit dem in 100 Jahren erhältlichen Material nicht schießen.

    "The pure and simple truth is rarely pure and never simple"

  • Moin kietze,

    schöner Bericht. War auf der IWA direkt davor gestanden und hat kein Verlangen eine GSP in die Hand zu nehmen. Dachte noch, wer will eine Expert 2.0?!

    Falls ich darf noch ein paar Anmerkungen von mir.

    -Pardini kommt nur in der RapidFire mit Wolfram-Gewichten, sonst Stahl. Walther will ja noch eine RF Variante nachschicken.

    -Falls der Wolfram-Stab-Durchmesser passt, kann man 3-Party bestellen ohne den Durchmesser um 0,1mm beschwerlich zureduzieren. Originales Wolfram-Tuning für eine normale Pardini > 300€ (mein Stand vor Jahren).

    -GSP Visierverstellung nur mir Werkzeug möglich? Sehe keine Rändelschrauben. Das ist doch ....

    -Dein Griff-Tuning hat vor dem Rahmen nicht halt gemacht. Da ist wirklich nicht viel Material zum Bolzen der Griffbefestigung übrig.

    -Alter Wein in neuen Schläuchen, oder neur Wein in alten Schläuchen. Nichts spricht gegen Weiterentwicklungen von bewehrtem.

    Stefan

  • Mit der alten GSP hat sie ja nicht mehr viel gemeinsam. Da wurde ja eher das Konzept der Pardini übernommen. Und da finde ich es schade, dass es nicht gelungen ist, das Patronenlager weiter nach hinten zu bekommen. Dann hätte man sich mit mehr Lauflänge absetzen können, oder den Griff weiter ausdehnen können. So ist sie ohne die zusätzlichen Gewichte schon so balanchiert, wie meine Pardini mit 4 Wolframgewichten vorne am Lauf. Bei fast gleichem Gesamtgewicht. 1004g zu 1050g. Der schwere Teil des Systems beginnt eben weiter vor der Hand. Das bedeutet eine höhere Kopflastigkeit bei Zugabe der Gewichte, wenn man das Rückstoßverhalten verbessern möchte. Wenn sie sich aber im Alltagsgebrauch als robust erweist und der Schlagbolzen hält, ist sie sicher für viele eine gute Alternative. Für die meisten Schützen ist schließlich nicht das Rückstoßverhalten das größte Kriterium. Ich werde gleich noch Bilder zerlegt machen, wenn ich dazu komme.

  • Hallo,

    vielen Dank an "Kietze" für diesen ersten Eindruck.

    Eine kleine Anmerkung habe ich allerdings...

    Du hast jetzt eine Pardini "Rapid- Fire" mit leichtem Verschlussstück mit einer "Standard- Pistole" verglichen,

    das ist jetzt nicht ganz vergleichbar.

    (also abgesehen vom Massgriff und den Gewichten was Du ja geschrieben hattest)

    Top Bericht!

    Danke!

  • DuffyDuc :

    Die Gewichte Walther/Pardini sind nicht kompatibel. Bei Pardini liegen sie bei. Walther wird sie sicher auch teuer verkaufen. Wer die Pardini mit Stahlgewichten hat, läßt alle 6 drin, um den Effekt meiner 4 aus Wolfram zu haben. 6 mal Wolfram macht sie mir zu kopflastig und bei dynamischen Disziplinen träger, ohne noch einen deutlichen Effekt bei Rückstoß zu haben. Von Florian Peter ( einer unserer Top Schnellfeurer) weiß ich, dass das im Schnellfeuerbereich meist auch so gehandhabt wird. Die Visierverstellung nur mit Inbus. Da hat Walther magnetgehaltene Aufsätze für teuer Geld im Angebot. Ein Klappkorn wird technisch wohl nicht möglich sein. Das Kimmenblatt läßt sich ohne Werkzeug wechseln. Aber mal ehrlich - da drehe ich doch lieber! Beim Griff sehe ich in der Richtung leichte Vorteile bei der GSP. Deshalb die Fotos ohne Griff. Welten sind das aber auch nicht. Aber ein bisschen was geht. Beim Abzugszüngel Kann man bei der GSP auch noch was rausholen, wenn man sich an die Fräse traut und früher fleißig die Hobbythek geschaut hat. Bin auch gespannt was bei der SFP Variante noch kommt. Ein kürzerer Lauf, wie früher, um am Griff noch was holen zu können, E-Abzug, leichterer Verschluss, schwerere/mehr Gewichte?

  • Leg doch mal beide Verschlüsse auf die Waage. Der von der Italienerin ist doch geported. Bei der RF Variante.

  • Also Kitze hat das schon sehr gut beschrieben. gute Zusammenfassung fürs erste.

    Wir werden sehen wie sie sich bewährt, was der Abzug her gibt.

    Ich frage mich schon und ich sehe das auch als großes Mango warum der Griff nicht beweglich gestaltet ist.

    Der Rahmenteil der im Griff sitzt ist nicht viel anders gestaltet als der von vielen LP's.

    Die Griffe der modernen Lp's sind alle mehr oder minder beweglich, warum hier nicht. Das wäre schon ein entscheidender Punkt zur Pardini gewesen.

    no.limits

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • Treffen konnten diverse Herrschaften schon vor 40 Jahren mit dem, aus heutiger Sicht, total veralteten Equipment besser, als sehr viele Schützen heutzutage mit aktuellem High-Tech-Equipment.

    Sprich, die Eigenpräzision des Materials war auch damals schon auf einem sehr hohem Niveau. Treffen muss aber nach wie vor der Schütze selbst.

    Du hast da den Finger schon tief in der Wunde.

    Die Problematik ist das viele sich nicht mehr so mit der Sache und den Themen auseinander setzen wollen , sich nicht mehr quälen und so einbringen wollen wie das Generationen vorher gebracht haben.

    Das sind Fakten, wenn jetzt aber Gleichzeitig technische Details falsch Bewertet oder vernachlässigt werden dürfen die Erwartungen an die Ergebnisse nicht zu hoch angesetzt werden.......

    Man kann nicht überall Abstriche in Kauf nehmen nur beim Ergebnis nicht.

    no.limits

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • Irgendwas hat da beim Editieren nicht geklappt. Den Inbus auf den unteren zwei Bildern in # 57 habe ich jeweils auf den Schwerpunkt gelegt.