Import einer Schusswaffe aus den USA nach Deutschland

  • Hallo Miteinander,


    vor 2 Jahren wollte ich mir ein neues KK-Matchgewehr zulegen. Da ich immer etwas nach dem Besonderen schaue und eine Alternative zu den (zu teuren) Schweizern suchte, bin ich in den USA fündig geworden. :attentive:


    In den USA gibt es ein paar Hersteller von 22er Benchrestsystemen die mit einem eingebauten Spitzenlauf von Lilja, Benchmark, Shilen usw. preislich unter dem des KK500 Systems liegen. Wenn’s interessiert gehe ich auf meinen Favoriten ein.


    Die anfängliche Freude wurde dann aber getrübt nachdem ich dann festgestellt habe dass ein Eigenimport schier unmöglich ist. Eigentlich gibt es auch kaum Händler die dies übernehmen, wenn doch dann nur für horrendes Geld. :disappointed:


    Letztendlich habe ich habe dann aufgegeben und mir in das vorhandene alte System einen Lilja Lauf eingebaut. Die ganze Prozedur hat hierfür mehr als 6 Monate gedauert, wie schon mal erwähnt war selbst der Beschuß mit Schwierigkeiten behaftet.


    Wer hat diesbezüglich auch schon Erfahrungen gemacht, besser noch, wer hat in den letzten Jahren eine Schusswaffe aus den USA importiert?

    VG JAG

  • Hi JAG, interessant. Aus meinen früheren Recherchen muss ich bekennen ... war auch längere Zeit in den USA ... sind ja einige Hürden zu nehmen. Es gibt da einen Thread unter https://forum.wildundhund.de/threads/waffe-…fuehren.108857/

    schon etwas älter aber die Diskussion ist aufschlussreich und dem gesagten/geschriebenen dort muss ich zustimmen.

    Gerade im Falle Gewährleistung ... das kann ganz schön ins Auge gehen. Wenn Du hier eine USA Büchse kaufen würdest, dann gelten die bei uns gültigen Bestimmungen und das ist auch gut so.

    Für einen "Exoten" für teuer Geld, der u.U. den hier etablierten Firmen unterlegen ist, für viel Geld auf das gleiche Niveau zu bringen habe ich keine Zeit und keine Geduld und erst recht kein Geld. Denke mal .... Anschütz und Walther Sportwaffen sind in den USA sehr begehrt und erzielen dort Traumpreise (Mondpreise) ... da träumen wir hier von .... warum ist sas wohl so ???

    Randfeuer ist in den USA zwar weit verbreitet aber im sportlichen Bereich größtenteils im akademischen Sport verankert, das gilt übrigens auch zu großen Teilen mit dem Fussballspiel. Großkaliber steht in den USA im Fokus ...

    hier ein paar Links zu stöbern ...

    https://www.rimfirecentral.com

    https://www.6mmbr.com

    Will das nicht kleinreden, es macht m.M. nach keinen Sinn komplette Sportwaffen KK aus den USA zu importieren. Hier sind zwar die Preise beim normalen Beschaffen einer Sportwaffe hoch ... (warum wohl ??) .. Aber ich würde ein gutes europ. System mit einem sehr guten Lauf kombinieren und das wäre es dann auch ... kurz und knackig .. ;)

    VG Oldgunner

  • Hallo OldGunner,

    Für einen "Exoten" für teuer Geld, der u.U. den hier etablierten Firmen unterlegen ist, für viel Geld auf das gleiche Niveau zu bringen

    das kann und werde ich so nicht stehen lassen.

    Im Bau von großkalibrigen Sportwaffen haben sich einige Hersteller und hier meine ich nicht die Firmen, derartig gut spezialiert, daß m.M. kein deutscher Hersteller was vergleichbares anbietet (können vllt. schon).

    Dasselbe findet, wenn auch im kleineren Umfang bei der immer mehr aufkommenden Rimfire Benchrest Szene statt.

    Auch hier haben sich kleinere Hersteller auf den Bau von KK-Matchbüchsen eingelassen, die einen vgl. zu deutschen Hersteller nicht scheuen müßen, was kommt den von Anschütz oder FWB...., Walther rechne ich jetzt nicht dazu. Und ist ein Preis für eine Bleiker mit knapp 7000.- oder für eine G&E für 8000.- gerechtfertigt, zumal ohne eine Schaftkappe?

    Ich werde mal das Gewehr meiner Wahl vorstellen, mal sehen vllt. findet sich ein Weg für einen Import.

    VG JAG

  • Hi JAG, nichts für ungut, Deine Punkte sind ja valide. Ich ärgere mich auch über die Kosten in Europa. Ich bin gespannt darauf. Nur gebe ich zu bedenken, dass wir hier uns über eine aussterbende Art (KK) unterhalten. In den USA mag es ja sein, daß dort der "Markt" sich im Wachstum befindet und damit auch

    Firmen sich etablieren, die dort ihre Marktchancen suchen/finden. Allerdings im ISSF Bereich des USA Sports wird sich da nicht so viel tun, wie in den anderen

    USA Vereinigungen. Mich interessieren die Spec's in Bezug auf Schlagbolzengeschwindigkeit, Modularität des Schaftes, welche Arten der Schäftung gibt es, wie ist der Schlagbolzen ausgeführt ? wieviel Warzen hat der Verschluss, wie ist die Lagerung .... der Lauf macht es ja nicht alleine.

    VG Oldgunner

  • Nur gebe ich zu bedenken, dass wir hier uns über eine aussterbende Art (KK) unterhalten.

    Wie kommst Du darauf?

    Mag ja sein dass viele Neuschützenvereine auch mit 10 m auskommen aber zum aussterben ist es doch noch lange hin.

  • Hi Karl,

    bist ja schon lange bei den Meisterschützen, deshalb sehe ich das als eine rhetorische Frage an. Es gibt hier bei den Meisterschützen so viele Threads darüber warum sich in den einen oder anderen Bereichen sich ein Mitgliederschwund ergeben/ergibt (DSB). Im KK Bereich DSB und gerade weil 60 Schuss liegend nicht mehr olympische Disziplin ist und weil wir ein so tolles WaffG haben, ist die Begeisterung bei den Jungschützen eher verhalten. Ich sehe da nur eine Möglichkeit, ja ... ! Aufgelegt Schießen für alle ! Teuer sind die Sportwaffen KK ja auch und das bei nicht so prallem Geldbeutel jüngerer Sportkameraden .. tun ein übriges ..

    Aber Spass bei Seite, es fällt doch jedem im DSB auf, das die Herren I und II nicht viele Wettkämpfer da sind wie früher einmal. Viele Gründe, die wir alle kennen und hier im Forum schon so oft durch die Küche gejagt wurden, brauche ich bestimmt nicht zu erwähnen.

    Aber das hat hier ja nur marginal etwas mit dem Thema hier zu tun.

    Import egal woher ist nicht einfach, weiß ich selbst, importiere auch selbst und es dauert lange. Je nachdem wie die Waffenbehörden in Europ. Ausland arbeiten und wg. Corona ist es noch schlimmer.

    Aus den USA ist es nicht unbedingt schwieriger, aber das Prozedere und die Transportkosten und Transportversicherungen je nach Tranporteur sind nicht gerade einfach zu durchschauen und man ist auf den Händler/Agent in den USA angewiesen. Oft herrscht dort learning by doing und das macht uns überhaupt keinen Spass, wenn es bis zu/mehr als 6-8 Monate dauert bis das Sportgerät dann endlich in Europa ist. JAG hat da auch Erfahrungen gemacht .

    Ich denke er wird berichten.

    Aber einmal wirklich, wer hat denn aus den USA schon importiert und was ist Euch denn so wirklich auf den Zeiger gegangen ?

    VG Oldgunner

  • Hallo Miteinander,


    hi OldGunner,

    WorldCup und Olympia-Teilnehmer Nick Mowrer mit seiner Turbo Rimfire!

    Antonio Di Orio baut mit seinem Benchrestsystem Turbo Rimfire auch ein Matchgewehr dass keine Wünsche offen lässt, ich zähl mal auf:


    Das kurze sehr massive Edelstahlsystem hat einen sehr weichen Schlossgang und verriegelt mit 3 Warzen präzise im Hülsenkopf. Der serienmäßige Shilen-Lauf mit Rachet-Profil wird mittels langen Feingewindes in das System geschraubt. Lauflänge und Tunerlänge sind wählbar. Verbaut wird ein feinverstellbarer Atzel (Bixn-Andy) Abzug. Der Aluschaft hat größte Ähnlichkeit mit dem Precise Schaft ist aber eine Eigenproduktion, ohne Aufpreis lässt sich der Hinterschaft trennen.

    Turbo mit Wechselhinterschaft

    Ich konnte beim Weltcup 2018 in München das Gewehr begutachten und seither geht es mir im Kopf rum.

    Schaut euch mal im Netz (Facebook) die vielen tollen Schußbilder an!

    Jetzt kommt's, das Matchgewhr kostet keine 4000 Dollar, ca. 3300.-€.

    VG JAG

  • Hi Karl,

    bist ja schon lange bei den Meisterschützen, deshalb sehe ich das als eine rhetorische Frage an.

    Wie immer wenn in einem Forum für mich gedacht wird liegst auch Du daneben.

    Das Lied vom Sterben der Schützen und des DSB im besonderen lausche ich in den verschiedenen Foren schon über 20 Jahre und doch gibt es den DSB immer noch in nicht unbedeutender Stärke und andere Verbände wachsen in einem Tempo dass es dem Schützen nicht um das weitere Bestehen Angst sein muss.


    Die anfängliche Freude wurde dann aber getrübt nachdem ich dann festgestellt habe dass ein Eigenimport schier unmöglich ist. Eigentlich gibt es auch kaum Händler die dies übernehmen, wenn doch dann nur für horrendes Geld

    Wirklich günstig war der reguläre Eigenimport auch schon zu DM Zeiten nicht, selbst wenn damals Zoll und Mehrwertsteuer deutlich günstiger waren. Interessant war der Eigenimport wirklich nur für besondere Sammlerwaffen für die es in Europa eben nur eine überschaubare Nachfrage gab und die keine weiter Betreuung erforderten.

  • nochmal ein kleiner Nachschlag,

    mit langem Lauf und langer Tube

    am Schußbild gibt es nicht's auszusetzen!


    sehr, sehr guter Abzug von Atzel (Bix'n Andy aus Tirol)

    VG JAG

  • Hi JAG, danke für die Info. Kannte ich noch nicht.

    Ich hätte bei dem Turbo System auch so meine Gedanken. Sehr stabil wie es aussieht, scheint dickwandiger zu sein als die Anschütz Systeme. Erinnert mich an KEPPELER Systeme, auch der Verschluss erinnert mich stark an KEPPELER. Toll!

    VG Oldgunner

    Einmal editiert, zuletzt von OldGunner (22. Februar 2021 um 22:47)

  • Hallo

    Ich habe keine Erfahrung mit Import aus den USA

    Habe mir vor Jahren einen Lilja Lauf gegönnt für mein 2013 Das habe ich bei einem sehr bekannten BM gekauft mit einbau ,Beschuss usw

    Mit dem Import aus der Schweiz mit anschliessenden Beschuss habe ich positive Erfahrung ( 2Stück)

    Habe aber auch schon gehört das es aus USA nervenaufreibend wäre deshalb glaube ich nicht das es bei einem Lauf soviel günstiger ist

    Gruß Jürgen

  • Hi OldGunnr,

    Erinnert mich an KEPPELER Systeme, auch der Verschluss erinnert mich stark an KEPPELER. Toll!

    ist so nicht richtig.

    Der Keppelerverschluss verfügt über 9 Warzen, nichts anderes als Segmente eines Trapezgewindes, es funktioniert dann wie ein Steckgewinde. Diese Verschlußwarzen werden nicht aus dem Verschluß herausgearbeitet, sondern als ein Teil (Verschlusskopf) auf das Verschlussrohr aufgesteckt und verstiftet, also 2-teilig.

    Der Turboverschluss verfügt über 3 Warzen, herausbearbeitet aus diesem, also 1-teilig. In der Art wie von Bleiker u. G&E, alles sehr präzise und stabil.

    VG JAG

  • Die gezeigten Schußbilder sind schon ziemlich beeindruckend.

    Allerdings scheint mir die Abzug-Griff Position zueinander nicht so wirklich für die Hand/Finger passend. Auch der Griff selbst sieht aus als wäre dieser nur vorgefräst und müsste vom Schützen selbst in die finale Form gebracht werden.

  • Hallo Königstiger,

    es gibt nicht's was man nicht noch besser machen kann, beim Griff gehe ich mit Dir.

    Hier würde ich mir als ersten einen aus schönem Nussbaum anfertigen.

    Abzug und Griff läßt sich anpassen


    VG JAG

  • Korrektur:

    Ich konnte beim Weltcup 2018 in München das Gewehr begutachten und seither geht es mir im Kopf rum.

    Das war 2017 in München.

    Die beiden Herren recht's sind von MecArmes, der Herr links ist Antony der Hersteller des Turbo Rimfire.

    Das schwarze Gewehr im Vordergrund ist ein Turbo im MecArmes-Schaft G654.

    Die beiden Firmen hatten einen gemeinsamen Stand.

    Aber zurück zum Ursprung des Beitrages: Import einer Schußwaffe aus den USA!!

    VG JAG

  • Der Keppelerverschluss verfügt über 9 Warzen, nichts anderes als Segmente eines Trapezgewindes, es funktioniert dann wie ein Steckgewinde. Diese Verschlußwarzen werden nicht aus dem Verschluß herausgearbeitet, sondern als ein Teil (Verschlusskopf) auf das Verschlussrohr aufgesteckt und verstiftet, also 2-teilig.

    Hi JAG, Keppeler hat seit cirka 2012/2013 einen durchgängigen Verschluss. Hier auf den Bildern zu sehen, auf der Holzplatte. Der Verschluss von Keppeler hat auch nur 7 anstelle der von Dir erwähnten 9 Verschlusswarzen. Ich habe nur den hinteren Teil des Verschlusses gemeint, die Schlagbolzenrastung. KK Stoßbodenfräsung sieht anders aus als bei einem GK Stoßboden .. logisch .. Das der hintere Teil wohl bei einigen anderen Verschlüssen anderer Hersteller auch in etwa gleich aussehen ... nun ja, dies scheint konstruktionsbeding dann so zu sein. Nichts desto trotz, es ist eine Überlegung wert einmal über den großen Teich zu schauen. Man beachte, kein Widerlager und die Bettung ist in V-Form ausgefräst. Sie weitere Info unter .. http://www.turboaction.net/

    Bei Import einer Waffe würde ich immer 50 % draufrechnen. Auch würde ich es mir übelegen, ob man ohne Schaft bestellt, dann fallen die Kosten noch geringer aus.

    VG Oldgunner

  • Nichts desto trotz, es ist eine Überlegung wert einmal über den großen Teich zu schauen. Man beachte, kein Widerlager und die Bettung ist in V-Form ausgefräst. Sie weitere Info unter .. http://www.turboaction.net/

    Bei Import einer Waffe würde ich immer 50 % draufrechnen. Auch würde ich es mir übelegen, ob man ohne Schaft bestellt, dann fallen die Kosten noch geringer aus.

    VG Oldgunner

    Für den durchschnittlichen Aufgelegt Schützen der bei Bleiker oder G&E eine fertige Waffe bekommt wäre es interessant zu wissen was jetzt eine fertige TurboAktion kostet?

  • Lieber OldGunner,

    es tut mir einfach weh, dir jetzt wieder zu Wiedersprechen.

    Der Verschlußkopf wird wie erwähnt in das Verschlussrohr gesteckt und verstiftet, Warze 8 und 9

    verschwindet nicht ganz im Rohr, somit ist der Verschluss nicht einteilig.

    Das hat Keppeler schon in den 80zigern gemacht, dass macht Peters auch heute noch so.

    Liebe Grüße JAG

  • Der Verschlußkopf wird wie erwähnt in das Verschlussrohr gesteckt und verstiftet, Warze 8 und 9

    verschwindet nicht ganz im Rohr, somit ist der Verschluss nicht einteilig.

    Das hat Keppeler schon in den 80zigern gemacht, dass macht Peters auch heute noch so.

    Lieber Günter,

    nun nein ! Leider sind die Bilder bei Keppeler alt und zeigen den 2teiligen Aufbau mit dem Splint am Kopf ganz eindeutig. Zum Vergleich mein Keppeler Verschluss für 6mm BR erworben 2013. Habe in die Pfeile der Fotos meine Bemerkungen gemacht ... Manchmal dauert es ja etwas länger damit es sich herumspricht. ;) Herr Peter wird bestimmt uns aufklären. Aber das ist ja hier nicht das Thema, es ist Import und Importkosten . Möglicherweise wird sich in den nächsten Jahren mit Joe Biden etwas ändern und es wird leichter. Mir fällt nur nicht ein .... was einfacher sein soll .... vielleicht der Zwang über einen Händler gehen zu müssen, obwohl mir heute früh Turbo Rimfire Action, Anthony DiOrio schrieb, "I need an import certificate and firearms license" nothing more ... Ich denke hier ist es dann auch learnung by doing ... wie schon so oft ..... dann hat man aber noch nicht die Transortkosten und die Versicherung ... die können unterschiedlich sein, ganz bestimmt.

    Allerdigs prüfe ich im Moment über einen befreundeten BÜMA in den Niederlanden mehr Info über USA Importe zu erfahren. So wie es aussieht halten hier zu viele für einfache Administrationsjobs 'Import' die Hand unverhältnismäßig auf. Nichts für ungut Gent's aber so stellt es sich eben dar und das 'schweigen' hier verstärkt den Eindruck noch .... Ich hatte innerhalb Europas innerhalb von 3 Wochen meine Sportwaffe in meinen Händen, alles flott und noch zu Anfang der Coronakrise..

    VG Oldgunner