Systembettung, Vorteile z.B. Präzisionssteigerung durch ein 2K-Kunstharzbett.

  • Schwingungen können nicht durch Kunstharzdingsbumsbettungen,

    nicht jedes Material weist dieselbe Schwingungsresonanz auf, aber man Schwingungen reduzieren und auch beenden.

    Schon das Auftreffen des Schlagbolzen erzeugt eine Stoßwelle, der Explosionsdruck, das Eindrigen des Geschoßes in den Lauf usw. und sofort, all das verurschacht Schwingungen, teils überlagert, alles bekannt. Diese Schwingungen werden im Schaft aufgenommen, manche Schäfte klingen wie Stimmgabeln. Sichlich für den Schützen nicht förderlich.

    Meine Maßnahme am Schaft:

    Die Seitenbeplankung trägt zur Reduzierung/Dämpfung bei.

    @HdR, wenn Du noch weitere Vorschläge hast würde ich mich gerne mit Dir zum Stammtisch treffen.

    VG JAG

  • Hi OldGunner,

    also mein Artikel war nicht im speziellen an Dich gerichtet. Das hat sich so beim Überfliegen des gesamten Threads ergeben. Dein "Aber" kann ich auch nur bedingt beantworten da gewisse und sehr aufwendige Untersuchungen auch meine Möglichkeiten übersteigen.

    Also den Schlagbolzenimpuls (KK-Langwaffe) hab ich schon gemessen und da gibt es Unterschiede. Halte diesen Impuls aber nicht unbedingt für ausschlaggebend bei dem was nachfolgend mit dem Lauf passiert. Bei meinen Laufschwingungsmessunen konnte ich (mehrdimensionale, aufmodulierte) Schwingungen messen. Die waren aber eher so schwach dass ich keine Auswirkungen an der Mündung bezüglich Abgangswinkel vermuten würde. Schall- Stoßwellen breiten sich in Stahl ca. 7x schneller aus als die Schallgeschwindigkeit in Luft, und letztendlich hat das Geschoss an der Mündung grad mal Schallgeschwindigkeit, ist also 7x langsamer als der Schlagbolzenimpuls.

    Deinen Punkt 3) Rückstoß an das Wiederlager kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Vielleicht hast du da als GK-Schütze mir was voraus (K98/Schwedenmauser?). Pling Plong dürfte es meiner Meinung nach nicht geben. Das System sollte eine feste Verbindung zum Schaft haben. Allerdings kann natürlich das Material der Schäftung die Impulse unterschiedlich übertragen bzw. dämpfen.

    (Aber jetzt denke ich da im speziellen an den Schneller meinem Steinschlossgewehr bevor der Schuß tatsächlich brach. Spässle)

    Die Schwingungen am Lauf kann man eigentlich nicht dämpfen. Die Schwingungsenergie ist einfach zu hoch. Wie schon irgendwo anders erwähnt vielleicht durch massivere Abmessungen. Dein Ansatz bezüglich Knotenpunkte, wenn es die bei einem KK-Langlauf überhaupt gibt, halte ich noch am gangbarsten. Ich stimme dir zu dass die Bettung die Laufschwingung beeinflussen kann. Aber über die Bettung die Laufschwingung zu trimmen halte ich für wenig Zielführend. Eine gute Basis zur Konstanz sollte eine Bettung auf alle Fälle bieten.

    Den Rest des Tunings (wenn notwendig) sollte über den Lauf erfolgen. Ähnlich der Pendelgewichtsverschiebung einer Pendeluhr.

    Hab leider grad nur die englische Version für ein amerikanisches Forum.

    Entschuldige bitte JAG bin schon wieder weg vom Eingangsthema, aber irgendwie gehört doch Eins zum Andern.

    Gruß HdR

  • Eine Verständnisfrage zum Lauftuner. Alle die ich zu Gesicht bekomme sind schön Symmetrisch.

    Der Lauf schwingt aber in 3D, wäre da nicht da ein exzentrischer Lauftuner die bessere Wahl ?

    Ich denke darüber nach auf meinem Lauftuner eine Gewichtsplatte auf die eine Seite draufzuschrauben.

    Die tuning Prozedur stelle ich mir so vor:

    1. Gewichtsplatte mit Winkel erstmal auf 0°

    2. Optimale Lauftuner Position auf Seelenachse ermitteln.

    3. Optimalen Lauftuner Winkel ermitteln.

    Und mit dem Gewicht der exzentrischen Gewichtsplatte könnte auch noch rumexperimentiert werden.

    Hat jemand so was ähnliches schon mal probiert ?

  • Hallo Miteinander,

    bevor ich zum Feiern komme (wenn auch nur in kleiner Runde), bin ich froh das die Stimmung ein wenig in Wallung kommt, denn so kommt man weiter.

    Wer viel probiert erreicht mehr als wenn er nur studiert, zusammen sind wir stark... usw.

    Ich will damit ausdrücken dass Erfahrungsaustauch unserem Hobby zuträglich ist und wir/ich immer dazulernen kann.

    Denn wie heist es so schön: Alles, aber auch alles trägt dazu bei keine 10,9 zu treffen.

    Ich wünsche allen einen Guten Rutsch.

    VG JAG

  • Ich wünsche allen Meisterschützen ein Gutes Neues Jahr,

    für die, die es Interessiert:

    Bild_1
    = Oberfläche (Klebefläche) aufrauen und entfetten, gegen Auslaufen abdichten,

    gegen Überlaufen abkleben.


    Bild_2
    = Schrauben abdichten u. gut einwachsen, sicherstellen dass nichts durchlaufen
    kann, Gußbett soweit füllen das es mit eingesetztem System überläuft.


    Bild_3
    = abgedichtetes u. eingewachstes System in Gußmasse reindrücken, symmetrisch
    und parallel ausrichten, System muss im Wasser sein.


    Bild_4
    = System auch quer im Wasser ausrichten, Schrauben nur gut anlegen, keine
    Verspannung aufbauen.


    Bild_5
    = vor völliger Aushärtung nach ca. 8h System entformen, nicht zerren, reißen
    od. verkanten, sondern vors. im Wiegeschritt rausnehmen, Zeit lassen.



    Bild_6
    = System ist wieder gesäubert und eingeölt.


    Bild_7
    = Klebeband und Knet am Adapter entfernen, Überstände abfeilen.


    Bild_8 = Adapter ist jetzt gereinigt.


    Bild_9
    = Adapter mit Vorderschaft verschraubt.

    VG JAG

  • also mein Artikel war nicht im speziellen an Dich gerichtet. Das hat sich so beim Überfliegen des gesamten Threads ergeben. Dein "Aber" kann ich auch nur bedingt beantworten da gewisse und sehr aufwendige Untersuchungen auch meine Möglichkeiten übersteigen.

    Also den Schlagbolzenimpuls (KK-Langwaffe) hab ich schon gemessen und da gibt es Unterschiede. Halte diesen Impuls aber nicht unbedingt für ausschlaggebend bei dem was nachfolgend mit dem Lauf passiert.

    @HdR, alles NOP ... keine Frage. Ich denke, das was ich höre ist tatsächlich der Schlagbolzen der auf den Hülsenboden trifft und dieses Ping auslöst. Das ist so bei den Anschütz KK (gebettet und ungebettet) und dem KK500 so. Beim GK höre ich es nicht, weil da wohl die Zeit zwischen dem Aufschlagen des Schlagbolzens auf die Patrone zu kurz ist. Was ist damit sagen wollte und was auch Benchrester in aller Welt gemessen haben, es gibt ein 'Geräusch' las es Schwingung heißen die als 1. den Lauf entlanggeht und dann durch die Explosion überholt wird. Das möchte ich einmal so stehen lassen. Das betrifft nur den Lauf.

    Deinen Punkt 3) Rückstoß an das Wiederlager kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Vielleicht hast du da als GK-Schütze mir was voraus (K98/Schwedenmauser?). Pling Plong dürfte es meiner Meinung nach nicht geben. Das System sollte eine feste Verbindung zum Schaft haben. Allerdings kann natürlich das Material der Schäftung die Impulse unterschiedlich übertragen bzw. dämpfen.

    @HdR, also Anschütz alle KK, Diana 820, Walther KK500 (?KK100-300 ?), Feinwerkbau alle KK, Tanner KK, und was weis ich welcher Hersteller noch haben solche Widerlager eingebaut, damit das System im Schaft 'zentriert' immer an der selben Stelle, widerholgenau eingebaut wird. Da wo also das System am Widerlager anliegt, auf keinen Fall aufliegt !!!!!! wird es auf jeden Fall eine Schwingung geben egal wie mikroskopisch klein der Spalt ist. Diese Schwinung wird nur stärker, wenn dieses Widerlager nicht richtig eingebaut ist, im Schaft lose ist (im Schaft korrodiert ist) das System auf dem Wiederlager aufliegt oder sonst welche falsche Einbaubedinungen herrschen.

    Walter hat bei seinen frühen KK's keine Widerlager in die Schäfte eingebaut, also die Modelle von KKM, KKJ, KK Match, KK GX1 ..... von den Jagdwaffen habe ich kein Überblick, wird aber genauso gewesen sein. Einzig die Firma Hämmerli, deren KK 506 ich besitze hat ein Walther Systemkasten und eine Schraube hinter dem Verschluss, der als Widerlager dient, die Schraube ist am Hals konisch zulaufend. Siehe Foto des hinteren Systems .

    Laufschwingungen werden m.E. nicht, bzw. nur unwesentlich durch einen Schaftunterbau egal welch ein Material es ist gedämpft. Wir wissen ja noch nicht einmal ob eine "Überdämpfung" sinnvoll ist. Zielführend sind m.E. die Clamping Methode, wo der Systemkasten nicht mit dem Schaft verbunden ist, sondern der Lauf geklemmt wurde. Ich würde noch hinzufügen dort geklemmt ist, wo die Knotenpunkte (Sweetspots) sind und dann ein Tuner an den Lauf der das Gewicht hat für das fehlende Stück an der Mündung zum nächsten Knotenpunkt, der ja ausserhalb der Mündung liegen wird. Dann denke ich hat

    man annähernd erreicht auf ein Niveau zu kommen, daß nicht schwingsfrei ist, aber immer wiederholgenau zu einer bestimmten Zeit und Umgebung gleich ist.

    VG Oldgunner

    Einmal editiert, zuletzt von OldGunner (1. Januar 2021 um 12:55)

  • Hallo OldGunner,

    dem kann ich so zustimmen, im übrigen gibt es Schwingungs-Messungen des Schlagbolzenimpulses

    und die sind nicht unerheblich. Diese Messungen in Form z.B einer Bachelorarbeit liegt auch HdR vor.

    Zielführend sind m.E. die Clamping Methode, wo der Systemkasten nicht mit dem Schaft verbunden ist, sondern der Lauf geklemmt wurde.

    Das ist abs. meine Überzeugung und wie ich es schon in meinem thread über Barrel clamping/Laufschwingungen zu erklären versucht habe, geht da mein nächster Versuch hin.

    VG JAG

  • Hallo Präzisionsintressierte,

    für einen Schützenkameraden habe ich gestern ein Keppeler System (großes Alusystem) in ein Grünig&Elmiger XRS-Schaft eingebettet.

    Anpassungsarbeiten am Schaft und neues Rückstoßlager waren nötig.


    Keppeler in der 2K-Bettungsmaße ausgerichtet.

    nach der Entformung und Nachbearbeitung.

    Das System sitzt jetzt Spannungs.-u.spielfrei im Schaft, das Rückstoßlager sitzt jetzt Formschlüssig.

    VG JAG