Unterbringung von Flüchtlingen auch ein Thema im Schützenwesen?

  • Herr Schneider war offenbar noch nie in einem Schützenverein zu Gast. Wenn er sich mal die Gesetze angesehen hätte, dann wäre ihm aufgefallen, dass mit der Unterbringung von Flüchtlingen die Sicherheit erheblich gefährdet wäre.
    Bei uns würde das bedeuten, dass die Alarmanlage durchgehend ausgeschaltet wäre.

    Wie ich schon oben schrieb, auf dem Schießstand ist i.d.R. keine vernünftige Unterbringung nötig.
    aber es gibt Vereine, die sogar ganze Hallen für ihre Festivitäten haben (einfach mal nach "Schützenhalle" googlen.
    Da sehen die Möglichkeiten - so man will - ganz anders aus.

    Schützenhalle

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • ...Ist also nicht überall gleich und die Idee ist ja durchaus nachzuvollziehen (aus Sicht der Landesregierung)...

    ...der Landesregierung, die eine dreitägige Staatsfeier ausrufen würde, wenn es keine Schützen mehr gäbe...

    Mit freundlichstem Schützengruß
    Johann

  • Warum kann Schütze nicht eine einfache Frage genauso einfach beantworten? Wer keinen geeignete Räumlichkeiten hat oder die nicht anbieten will braucht doch nur die Füße still halten.

    Ich kenne hier Vereine die durchaus bereit wären Räumlichkeiten entsprechend der Anfrage zur Verfügung zu stellen, alleine schon wegen der Einnahmen.

    Karl

  • Ich kenne hier Vereine die durchaus bereit wären Räumlichkeiten entsprechend der Anfrage zur Verfügung zu stellen, alleine schon wegen der Einnahmen.


    Und du siehst eine realistische Chance, dass diese Einnahmen die Risiken wert sind?

    Axel

  • Und du siehst eine realistische Chance, dass diese Einnahmen die Risiken wert sind?

    Das kommt auf den geschlossenen Vertrag an.
    Ich würde da nicht zu knapp kalkulieren.

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Welche Risiken?

    Na ja, wie an anderer Stelle schon beschrieben wurde, ist zu Verquickung von Flüchtlingen aus Kriegsgebieten, die möglicherweise an Traumata leiden und gleichzeitig betriebenem Schießsport möglicherweise nicht ganz unproblematisch.

    Und dabei ist das hier sicher nicht vorrangig:

    Das kommt auf den geschlossenen Vertrag an.Ich würde da nicht zu knapp kalkulieren.

    Gewisse Dinge verselbständigen sich in unserer Gesellschaft manchmal schneller als einem lieb ist. Wenn da erst mal einige Gruppierungen (z.B. Linke, Grüne etc.) bemerken, was ihnen da für ne Steilvorlage geliefert wurde, wird man schnell auf dem Rücken der Flüchtlinge in die Schützenhäuser reiten und deren schießsportliche Schließung zumindest bis zum Auszug der Flüchtlinge fordern. Das prophezeie ich auf jeden Fall für den Fall, dass in der Nähe der Flüchtlingsunterkunft mit GK geschossen wird. Dafür, bilde ich mir ein, kenne ich diese Gruppierungen zu gut. Und den Flüchtlingen tut es nicht weh.

    Vertragliche Vereinbarungen helfen da dann nur noch bedingt, da dann der Joker der höheren Rechte gezogen wird und ggf. sogar Beschlagnahme bzw. Ersatzvornahme möglich ist wegen der besonderen Notlage (natürlich nicht die der Schützen 8) ).

    Übrigens zahlen die nicht alles was du möchtest. Die haben nur gewisse Sätze, die möglich sind.

    Also wie gesagt, Druckluft ist sicher kein Problem, KK mag auch noch gehen, aber GK wäre ich höllisch vorsichtig, sonst hat man zwar ggf. das Geld, aber keinen Stand mehr, auf dem man schießen kann.

  • Schmidtchen, deine Befürchtungen kann ich sehr gut nachvollziehen!

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Gewisse Dinge verselbständigen sich in unserer Gesellschaft manchmal schneller als einem lieb ist. Wenn da erst mal einige Gruppierungen (z.B. Linke, Grüne etc.) bemerken, was ihnen da für ne Steilvorlage geliefert wurde, wird man schnell auf dem Rücken der Flüchtlinge in die Schützenhäuser reiten und deren schießsportliche Schließung zumindest bis zum Auszug der Flüchtlinge fordern. Das prophezeie ich auf jeden Fall für den Fall, dass in der Nähe der Flüchtlingsunterkunft mit GK geschossen wird. Dafür, bilde ich mir ein, kenne ich diese Gruppierungen zu gut. Und den Flüchtlingen tut es nicht weh.

    Gäbe es da schon vergleichbare Fälle von denen man im beschaulichen Süden noch nicht gehört hat.

    Na ja, wie an anderer Stelle schon beschrieben wurde, ist zu Verquickung von Flüchtlingen aus Kriegsgebieten, die möglicherweise an Traumata leiden und gleichzeitig betriebenem Schießsport möglicherweise nicht ganz unproblematisch.

    Da ist man dann doch gelegentlich froh in Bayern wohnen zu dürfen, da steckt man die Flüchtlinge sogar in Kasernen die auch noch von den uniformierten Leuten mit Waffen und sonstigem lautem Kriegsgerät genutzt werden.

    Man kann eine Sportart auch totreden, da ist es vielleicht sogar von Vorteil wenn es die Profis selbst manchen!

  • [
    Welche Risiken?


    Nun, ich meinte eigentlich das simplen Risiko, dass die Einnahmen die Kosten nicht decken. Von so schwerwiegenden Sachen, dass es brennen könnte mal gar nicht zu sprechen.


    Axel

  • Nun, ich meinte eigentlich das simplen Risiko, dass die Einnahmen die Kosten nicht decken. Von so schwerwiegenden Sachen, dass es brennen könnte mal gar nicht zu sprechen.

    Ich beschäftige mich auf der kommunalpolitischen Seite schon länger mit dem Thema und kann Dir versichern dass in diesem Bereich noch kein Vermieter oder Verpächter der in einem vergleichbarem Rahmen Räumlichkeiten bereitgestellt hat in den wirtschaftlichen Ruin getrieben wurde.

    Hier in Bayern ist wenn ich richtig liege eine Feuerversicherung immer noch Pflicht und wenn nicht doch bezahlbar.

    Karl

  • Ich beschäftige mich auf der kommunalpolitischen Seite schon länger mit dem Thema und kann Dir versichern dass in diesem Bereich noch kein Vermieter oder Verpächter der in einem vergleichbarem Rahmen Räumlichkeiten bereitgestellt hat in den wirtschaftlichen Ruin getrieben wurde.
    Hier in Bayern ist wenn ich richtig liege eine Feuerversicherung immer noch Pflicht und wenn nicht doch bezahlbar.


    Nun, wenn du es von der kommunal politischen Seite siehst kann das schon sein, du solltest es nur mal von der Viermieterseite sehen. Ich kann das jetzt nur aus meinem persönlichen Standpunkt beurteilen. Und wir haben das für unserer Mietobjekte negativ beurteilt. Im übrigen gibt es in diesem Umfeld leider sehr viele schwarze Schafe auf Vermieterseite und ja, die legen bestimmt nicht drauf. Aber bei denen sind es oft auch Löcher und keine Wohnungen.

    Zitat

    Hier in Bayern ist wenn ich richtig liege eine Feuerversicherung immer noch Pflicht und wenn nicht doch bezahlbar.

    Nach meinem Kenntnisstand gibt es diese Pflichtversicherung nicht mehr, ein schnelles google liefert http://www.hausrat-info24.de/wohngebaeudeve…in-deutschland/

    Axel

  • du solltest es nur mal von der Viermieterseite sehen. Ich kann das jetzt nur aus meinem persönlichen Standpunkt beurteilen. Und wir haben das für unserer Mietobjekte negativ beurteilt. Im übrigen gibt es in diesem Umfeld leider sehr viele schwarze Schafe auf Vermieterseite und ja, die legen bestimmt nicht drauf. Aber bei denen sind es oft auch Löcher und keine Wohnungen.

    Du hast aber schon bemerkt dass es hier nicht um Wohnungen sondern eben um größere Objekte geht. Das mit den Löchern ist zumindest für München auch nicht richtig, hier sind Mindeststandarts gefordert, die Wohnungen werden nur oft von den Bewohnern zu Löchern gemacht, was zweifellos den Wohnwert auch in den benachbarten Wohnungen senkt und sicher verständlicherweise nicht bei jedem gut ankommt.

    Karl

    Einmal editiert, zuletzt von Karl (28. August 2015 um 18:22)

  • Da ist man dann doch gelegentlich froh in Bayern wohnen zu dürfen, da steckt man die Flüchtlinge sogar in Kasernen die auch noch von den uniformierten Leuten mit Waffen und sonstigem lautem Kriegsgerät genutzt werden.

    Wir reden hier hauptsächlich über die Verhältnisse Deutschland, nicht über die in Bayern.
    (Ja, manchmal werde ich auch neidisch, kein Bürger deines Freistaats zu sein)

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Mal ketzerisch gefragt, wir Diskutieren hier über Menschen die in tiefster Not stecken. Unser Politiker schlagen Schaum und wollen sich profilieren, meine Frage ist, was tun wir wirklich? In Berlin leben die armen Menschen auf der Straße weil keine Unterkünfte mehr frei sind. Wenn hier im Forum der Eine oder andere Vorschlag kommt was man machen könnte wird auch vieles mit wenn und aber zerredet. Was ich toll finde, ist das viele Menschen selbstlos helfen, dabei sind viele deren Eltern von Osten nach Westen auf der Flucht waren die wissen was es heißt der Hölle zu entkommen. Nur einmal eine Idee wir reden nur, was man machen könnte, lasst uns doch mal handeln, jeder fragt in seinem Verein, Kreis bis hin zum DSB mal fragen nach einer kleinen Geldspende und wenn es nur ein € ist und dieses Geld einer soliden Institution zu kommen lassen die es für diese armen Menschen verwendet.

  • Mal ketzerisch gefragt, wir Diskutieren hier über Menschen die in tiefster Not stecken.

    Das ist das Dilema.
    Nicht alle steckten vor ihrer Ausreise "in tiefster Not".

    Zum einen muß man diese von den anderen, die wirklich "in tiefster Not" steckten, trennen.
    (Stichwort: "Sichere Herkunftsländer")

    Zum anderen: Wer 4000-6000 Euros für eine Überfahrt übers Mittelmeer bezahlen kann, kann nicht wirklich mittellos sein.
    Obwohl der horrende Preis (1 Woche auf der AIDa kosten ab ca. 800,- Euros, und da sind die Schwimmhilfen schon inclusive...) für eine gewisse Panik und Notlage bürgt. Insbesondere, wenn die Reise dann letztendlich von "Ärze ohne Grenzen" durchgeführt wurde.

    Es ist alles nicht ganz einfach. Und auch nicht einfach zu beantworten. Man stelle sich vor, ein Kindersoldat mit seiner aufmunitionierten Kaschi steht vor einem und zielt ziemlich eindeutig auf unseren nicht mehr ganz schlanken Wanst. Der kleine Schwarze mit seinem für ihn viel zu großen Sturmgewehr ist eindeutig ein Opfer, ein armes und mißbrauchtes Kind. Was mache ich in diesem Fall?

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Das ist das Dilema.
    Nicht alle steckten vor ihrer Ausreise "in tiefster Not".

    Definiere mal "in tiefster Not" ... In "tiefster" wirtschaftlicher Not oder in "tiefster" ums Leben fürchtende Not?

    Es ist ja nicht so, dass z.B. aus der Krisenregion Syrien/Irak nur die formals Mittellosen flüchten, weil sie um ihr Leben fürchten. Diejenigen, die es in ihren Heimatländern zu einem gewissen Wohlstand gebracht hatten, versuchen mit Hilfe von Schleppern/Schleusern den Weg in die vermeidlich sichere und wohlhabende EU zu schaffen - weil sie es sich leisten können - und weil sie aufgrund ihrer Ausbildung dort auf Arbeitsplätze und Verdienst hoffen. Diejenigen, die schon in ihrer Heimat nicht zu den Begüterten gezählt haben, bleiben in den Nachbarländern der Krisenregionen zurück. Oder es legt die ganze Familie zusammen um wenigen die Flucht zu finanzieren, in der Hoffnung, dass die anderen Familienmitglieder, dann mit dem Geld, das der geflohene erhält/verdient nachkommen können.

    Und mal unabhängig davon, ob die Menschen aus wirtschaftlichen Gründen oder weil sie um Leib und Leben fürchten auf der Flucht sind: Wer sich auf einen überfüllten klapprigen Frachter oder ein nicht hochsee-taugliches Schlauchboot oder einen Kühllaster quetschen lässt, dafür noch horrende Geldsummen zahlt, muss so oder so sehr von der Verzweiflung getrieben sein ...

  • Bilker Schützen "Wer hetzt, der fliegt"

    http://www.rp-online.de/nrw/staedte/du…t-aid-1.5362887


    Der Vorsitzende des 700 Mitglieder starken Bilker Schützenvereins in Düsseldorf, Hans-Dieter Caspers, hat mit einem offenen Brief an die Mitglieder dargelegt, dass er im Verein keine Mitglieder dulde , die sich bei Anschlägen auf Asylbewerberheime oder bei der Hetze im Internet gegenüber den Flüchtlingen beteiligen.

    "Leider gibt es in der Bevölkerung - und damit auch in unserem Verein - einige, die das Recht auf freie Meinungsäußerung dahingehend missverstehen, mit ihren Äußerungen das verbriefte Recht auf Unversehrtheit zu missachten", schrieb der Schützenchef auf der Internetseite des Vereins und bei Facebook.“

    "Wir werden als Schützen völlig zu Unrecht immer wieder in die rechte Ecke gestellt", sagt Caspers auch mit Blick auf die jüngst öffentlich geführte Auseinandersetzung mit der Linkspartei, die dem Schützenverein in Oberbilk einen Zuschuss nicht gewähren wollte. "Da möchte ich bestimmt nicht einen von uns in einem solchen Hetze-Forum finden", sagt Caspers, das würde den Vorwürfen nur neue Nahrung geben und darüber vergessen lassen, dass "Schützen" zwar von "Schießen" kommt, aber auch mit Schutz zu tun hat. "Wir helfen den Schwächeren, kümmern uns um die Benachteiligten", sagt Caspers. Und folglich wollen sich die St. Sebastianer auch in Bilk mit ganzem Herzen für Flüchtlinge einsetzen - und nicht dagegen Stimmung machen.

    Ich finde diese Maßnahme und die Stellungnahme gut. Auch der Hinweis, dass die Wurzeln des Schützenwesen in der gegenseitige Hilfeleistung für Menschen in Not liegen, sollte zum Nachdenken führen, sich sachlich mit dem Thema zu beschäftigen.

  • Ob es wirklich sinnvoll ist ohne Not so ein Thema aufzugreifen?


    Wilhelm,

    dass Deine Zitate unerlaubt, wenn auch von einigen Rechtinhabern geduldet, umfangreich sind hatten wir ja schon mal.

    Es ist zudem lästig wenn man dann im zitierten Link nichts wirklich neues findet.

    Karl