Sind Schützen Feste und Umzüge noch Zeitgemäß?

  • Die Frage wird immer öfter gestellt. Ich denke ja, denn es gibt Vereine die eine lange Tradition haben die bis ins Mittelalter reichen. Vereine die zum Teil nach dem Krieg gegründet worden sind haben ja auch schon über ein halbes Jahrhundert hinter sich und ihre Strukturen. Mit den Umzügen ist es natürlich so eine Sache, in den Landgebieten, bietet sich die freiwillige Feuerwehr an um für die Sicherheit zu sorgen und man einigt sich untereinander. In den Städten sieht es etwas anders aus, Für die Sicherheit sorgt die Polizei, ist es da noch überall kostenlos? Wenn es der Verein macht, hat er genug Leute und Material um dafür zu sorgen, bekommt er überhaupt die Genehmigung. Dann kommt natürlich die Musik, die Kapellen kosten auch schon einiges. Das Problem was uns alle betrifft ist die Altersstruktur viele Senioren möchten gerne dabei sein, schaffen aber das Marschieren nicht mehr, aber sie müssen von uns ja mit genommen werden wir können sie nicht einfach auf das Abstellgleis schieben. Das ganze ist natürlich mit Kosten verbunden, schaffen die Vereine das noch? Wie löst man das am Besten! Wer hat Ideen, wer hat Vorschläge. Ich find man sollte diese Tradition nicht untergehen lassen.

  • Was hat durchs Dorf laufen und Bier trinken mit folgender Aussage zu tun:

    Das Volk schützen


    Vielleicht sollten die Schützenvereine sich ihre Tradition eher im Bereich "Trachten-Brauchtum" suchen.
    D

    Diese Diskussion kann man endlos führen.
    Und alles hat sein für und wieder.

  • Was hat durchs Dorf laufen und Bier trinken mit folgender Aussage zu tun:

    Das Volk schützen




    Nichts, hat das hier etwa jemand behauptet?


    Zitat
    Zitat


    Vielleicht sollten die Schützenvereine sich ihre Tradition eher im Bereich "Trachten-Brauchtum" suchen.

    In der nördlichen Hälfte unseres Landes könnte man darüber sicher diskutieren, das sieht man ja beim NWDSB gerade.
    Wobei man wenn man schon auf Deine kniebohrende Argumentation eingeht die Frage nach der Tracht stellen muß.


    Sicher wäre eine Bezeichnung wie "Schießsportler" zutreffender.


    Karl
    [/quote]

  • Um dir zu antworten Johannes 22, dass ist das Kranke in unserem schönen Land, je mehr man vom Norden in den Süden kommt, wird auf Tradition noch Wert gelegt und das Brauchtum gepflegt. Dazu gehören auch die Schützen Vereine. Jeder soll nach seiner Fasson glücklich werden, wer nur Sportschießen betreibt ob LG bis hin zu Großkaliber, ist okay. Schau dich in andere Sportarten um, dort wird sicher "nur Selter getrunken " und solltest Du zu den Schützen gehören die wie ich es hier lese nichts für die Tradition über hat, deine Sache, dann trinkst Du bei Feierlichkeiten nach einem Sieg oder sonstigen nur Wasser und Limo. Man sollte nicht mit Steinen ins Glashaus schmeißen, wenn man selber drinnen sitzt. Außer Du trinkst prinzipiell keinen Alkohol, dann gönne es doch den Anderen.Solche Argumente spalten doch nur das Schützentum, ich denke viele sind der Meinung beides gehört zusammen und wer die Tradition nicht mag, sollte sie nicht schlecht reden, denn sie gehört dazu.

  • Um dir zu antworten Johannes 22, dass ist das Kranke in unserem schönen Land, je mehr man vom Norden in den Süden kommt, wird auf Tradition noch Wert gelegt und das Brauchtum gepflegt. Dazu gehören auch die Schützenvereine....

    Pflaumheimer Schützenfest


    Kogge,

    Ist das jetzt die von Dir angesprochene Tradition?

  • Genau dieses Thema hat mich bewogen zum ersten Mal unser Schützenfest hier zu erwähnen. Dabei habe ich auch ganz fest mit einer Reaktion von Karl gerechnet. Bingo.
    Aus den Einnahmen finanzieren wir jedenfalls den Betrieb für unsere "Schießsportler". Die brauchen bei uns nämlich weder Standgeld, Scheibengeld oder Startgelder bezahlen. Wir haben auch mal Kaffeekränzchen und Häkelrunden versucht, dabei kam aber kein großer finanzieller Gewinn zustande.

    Gruß P.

  • Das ganze ist natürlich mit Kosten verbunden, schaffen die Vereine das noch? Wie löst man das am Besten! Wer hat Ideen, wer hat Vorschläge. Ich finde man sollte diese Tradition nicht untergehen lassen.

    Wenn ich Kogge richtig verstanden habe, dann ist es sein Anliegen nach Wegen zu suchen, Schützentraditionen heute und vor allem in der Zukunft mit mehr Leben zu erfüllen.
    Ohne Veränderungen wird es nicht gehen.
    Den Konflikt zwischen alt hergebrachter Tradition und Riten und den Interessen und Einsichten der jüngeren Generationen zu untersuchen und einen Ausgleich zu finden, ist ein wichtiges und lohnendes Anliegen.
    Joachim

    Stammschießen?
    Ich bin dabei!

  • Karl um dir zu antworten, erstens ich schließe Ploimers Ausführungen an. Denn wir sind 75% Tradition Schützen und 25 % Sportschützen. Wir behandeln alle gleich und jeder soll zu seinem Recht kommen. Ein Teil der Einnahmen geht zu den Sportschützen damit sie zu ihrem Recht kommen und ein Teil geht in die Jugend was auch sehr wichtig ist.Aber trotzdem wir erst 62 Jahre alt sind hat sich eine tradition entwickelt die gehegt und gepflegt wird und da ziehen wir alle an einem Strang.

  • Karl da stehe ich voll auf deiner Seite, die Nordlichter haben oder wollen es zu einem Teil nicht begreifen, aber jeder ist seine Glückes Schmied.

  • Ich möchte hier keinen ärgern oder beleidigen oder sonst irgendwas böses

    Aber vielleicht sind meine Worte ja ein bisschen Grund zum nachdenken.

    Neben bei ich bin Sportschütze in einem Sportverein bei uns gibt es kein Grünweis und die Mitglieder zahlen auch keine Standgebür oder Scheibengeld oder Startgeld auf Wettkämpfen.

    Bei einem Jahresbeitrag von 75€ im Jahr für ein Erwachsenen Berufstätigen.
    50 Schuss .22 CCI Standart 2,80€
    500 Schuss LP 3€ topshot silber
    50 Schuss 9mm 13€
    0,33 Krombacher Radler aus dem Getränkeautomat 0,80€
    0,33 cola aus dem Getränkeautomat 0,80€


    Schießstand indoor komplett beheizt begehbar
    5x 25m/10m GK/LP
    3x 10m LP


    Ich finde immernoch das heutzutage Schießsport ,Brauchtum, Tradition und Schützenfest naja ....

    Vielleicht trifft das Wort Rituale manchmal besser zu alt Tradition


    Was soll ich von einem Verein halten der beim Umzug auf seiner Fahe schreibt : Glaube, Sitte und Heimat
    Wenn 2h nach dem Umzug 80% aller Mitglieder besoffen sind?

    Mag sein das es auch andere Vereine gibt.

  • Was sollst Du von so einen Verein halten! Gegenfrage wie viele Vereine gibt es und wie viele machen das was Du hier schreibst? Wenn ein Schütze im grünen Rock einen über den Durst getrunken hat, er wird gesehen, heißt es schau mal DIE SCHÜTZEN SAUFEN JA NUR und ballern wild durch die Gegend und das sagen die, die überhaupt keine Ahnung haben ( damit meine ich nicht dich). Egal welchen Sport man treibt es gibt immer Feiern, sei es der Sieg oder andere gründe, und da kannst auch Du dich nicht als Sport Schütze ausschließen oder bist Du ein Heiliger? Ich unterstelle dir mal Du oder Du mit deiner Mannschaft habt gewonnen und trinkt auch mal einen über den Durst, ihr schleicht nach hause oder wie eventuell der Grünrock geht auf die Straße und wartet auf das Taxi, da sieht keiner Du bist ein Schütze, da sieht man einen wanken der einen über den Durst getrunken hat.Das mein lieber gibt es in jeder Sportart. Damit möchte ich sagen, der Schütze in Tracht kommt immer schon seit Jahrzehnten schlechter dabei weg als jeder andere. Wenn man aber genau hin schaut hat sich das Bild gewaltig geändert. Das saufen, hat auch schon lange nicht mehr den Stellenwert wie vor 50 Jahren und daran wird sich auch ein Tradition Schütze nicht messen lassen. Ich glaube mit diesem Klischee sollte man so langsam aufhören, weil es hier um ganz andere Werte geht.

  • Ich kenne leider nur solche Schützenvereine. Die anderen Vereine in denen geschossen wird, die ich kenne nennen sich nicht Schützenvereine und saufen auch nicht in dem Ausmaß wie es viele Grüne nach außen tragen.

    Als wir dieses Jahr den Rundenwettkampf gewonnen haben haben wir uns nicht besoffen.
    Als ich beim Benke Cup den Zweiten Platz gemacht habe ich mich auch nicht Betrunken.
    Woher kommt denn die Umschreibung "Sauf und Marschverein"?

    Und ich habe den Eindruck das es eher schlimmer wird als besser.

    Dann teile uns doch mal die Werte mit um die es dir geht? Aber lass den Schießsport raus, der stirbt ja leider ( auch wir hätten gerne mehr Zuwachs) .

  • Die Tradition hat sich der Verband nun mal auf die Fahnen geschrieben, sogar (Schieß)Sportler die in anderen Verbänden organisiert sind können damit leben, sonst würden sie nicht sooft darauf hinweisen.

    Die von Johannes geschilderten Exzesse kenne ich hier im Süden allerdings eher von Feuerwehrfesten, das liegt allerdings auch daran, dass das "Recht" große Feste auszurichten hier eher der Feuerwehr zugebilligt wird. Sollen wir jetzt die freiwilligen Feuerwehren abschaffen?

    Karl

  • Karl du hast mich nicht verstanden.

    Ich wollte darauf hin weisen das es für mich keine Verbindung mehr zwischen einem Aktuellen Schützenverein und Brauchtum und Schießsport gibt.

    Deshalb beantworte ich die Frage ob Schützenfeste und Schützenumzüge noch zeitgemäß sind mit NEIN

    Ich fände die Beschreibung Volksfest oder Heimatfest passender.

  • Die Tradition hat sich der Verband nun mal auf die Fahnen geschrieben, sogar (Schieß)Sportler die in anderen Verbänden organisiert sind können damit leben, sonst würden sie nicht sooft darauf hinweisen.

    Die von Johannes geschilderten Exzesse kenne ich hier im Süden allerdings eher von Feuerwehrfesten, das liegt allerdings auch daran, dass das "Recht" große Feste auszurichten hier eher der Feuerwehr zugebilligt wird. Sollen wir jetzt die freiwilligen Feuerwehren abschaffen?

    Karl

    darum kämpfen auch die Feuerwehren wohl mit dem Nachwuchmangel. Wer will schon in einen Saufverein eintreten? Bei uns macht auch der Fußballverein sein jährliches Fest. Hat auch Nachwuchsmangel, wie so viele Vereine. Ach ja, unsere Blaskapelle wird immer größer. Gehen jetzt alle Jugendlichen dorthin, weil es da oft Freibier gibt? Für die Juristen unter uns, es sollte Freigetränk heißen.

    Für Gutmenschen wie @JoHannes.22 gibt es halt nur schwarz und weiß. Wobei sie die weiße Weste immer für sich beanspruchen.
    Er würde sicher nie am Löwenbräucup teilnehmen oder beim Oktoberfestschießen. Ist ja traditionsbelastet und dann auch noch in einem Bierzelt.

    Bei solchen Leuten muss uns um den Fortbestand von Vereinen nicht bang sein.

    Zum Thema,
    Die Feste ändern sich. Das klassische Fest mit Zelt und Umzug ist oft nicht mehr zu veranstaltet. Behördliche Auflagen, wenig Zuschauer beim Umzug und hohe Ausgaben für Versicherungen, Sicherheitsdienste, Musikkapellen usw. lassen den Aufwand oft nicht mehr in Relation zum Ertrag stehen. Ein Grillabend, Tag der offenen Tür oder ähnliches bringt oft mit weniger Aufwand mehr Geld in die Kasse, als ein dreitägiges Fest in einem 2000 Mann Zelt.

    Mit freundlichstem Schützengruß
    Johann

  • Hallöle,

    grundsätzlich soll doch jeder nach seiner Facon glücklich werden. Ich bin in einem kleinen Dorf aufgewachsen und jedes Schützenfest war gleich. Das Schanzenstürmen war für uns Kids noch ganz nett,.... sobald es ins Zelt ging sah man an der einen Seite die Bierfässer reinrollen,... an der anderen Seite wurden die Bierleichen zum ausnüchtern in den Getreideacker gelegt,.....
    ich hab schon lang kein Fest mehr erlebt weiss also nicht wie es sich bis heute entwickelt hat. Dennoch waren das Erlebnisse, die mich dazu bewogen haben nicht aktiv an dem Brauchtum teil zu nehmen. Unser Verein macht alle 3 Jahre ein überschaubares Schützenfest, damit mal ein anderer Schützenkönig wird. Bislang konnte ich eine Teilnahme beruflich bedingt erfolgreich vermeiden.......
    Bislang habe ich in einigen Vereinen als Gastschütze hostiert und wenn die Rede auf Schützenfest etc. kam, dann heisst es..... Also damals 197x da haben wir,.... und 500 l,.... und und und..... heut ist der gleiche Verein froh wenn er 50 l........
    Dazu muss man aber auch sehen wozu die Schützenfeste, Viehmärkte und alles was in die Richtung geht früher dienten. Heiratsmarkt, zur Schau Stellung des Handwerks und was man alles verdient hat ,... Werbung für den Handwerkbetrieb. Mit dem Internet und allen neuen Medien hat sich das doch so ziemlich erledigt. Ich schau ins Internet wenn ich nen Handwerker brauche ..... Mädels lern ich bei Facebook kennen,.....
    Wer braucht denn für seine Bedürfnisse noch Volksfeste jeglicher Art...??
    Einige haben sich auf Grund ihrer besonderen Lage oder Attraktivität gehalten (Oktoberfest...) andere in meist ruhigeren Gegenden schlafen nach und nach ein, weil auch einfach diejenigen weg sterben die derartiges auf die Beine stellen können und wollen.
    Ehrlich gesagt weiss ich auf die Ursprungsfrage keine Antwort ob derartige Feste noch zeitgemäß sind. Aber was ich nicht möchte ist, dass ich zu einer Teilnahme gezwungen werde weil ich im Verein bin und da müsse man das halt so machen.....
    Bislang habe ich mir keine Vereinsjacke für oden etc. zugelegt und werde das auch in den nächsten Jahren nicht tun. Sweatshirt und Jacke mit Vereinsemblem finde ich da eher zeitgemäß.
    Ich freue mich wenn irgendwo noch ein ordentliches Fets gefeiert wird......

  • Hallo Matze 1965,
    dein erster Satz ist zutreffend, jeder soll nach seiner Fasson glücklich werden. Auch zum Ende deiner Ausführungen gebe ich dir Recht, wer keine Tracht anziehen will und sich nicht an Feste beteiligen möchte auch gut. Das ist eine offene und ehrliche Meinung die man akzeptiert, zumindest sollte man das. Da kommen wir wieder auf deinen ersten Satz, jetzt frage ich warum akzeptieren das nicht viele Sportschützen??? Warum werden die Tradition Schützen von vielen Sportschützen wie die Deppen hin gestellt? Der Eine schießt zur Belustigung ohne sportlichen Ehrgeiz und der Andere ist Sportschütze und macht alles um seine Höchstleistung zu erreichen. Viele frühere Sportschützen sind zum anderen Lager gewechselt weil sie aus welchen Gründen auch immer dem Sport ade sagen mussten. Sind das jetzt schlechtere Menschen? Vereine die ihre alten Vorzeigeschützen auffangen und die ihre Tradition leben weil der Verein diese Tradition vorzeigen kann, was ist daran verkehrt. Wichtig ist, dass ein Verein flexibel sein sollte und seinen Mitgliedern alles bieten kann. Entscheiden tun die Mitglieder was sie machen möchten und das ist gut so. Daher sollte man beiden eine Chance geben und nicht ewig darauf herum klopfen, Tradition ist Mist das sind keine Schützen und anders herum die Sportschützen liegen uns nur auf der Tasche. Es gibt Gott sei Dank Vereine die den richtigen Weg gefunden haben und es klappt wunderbar, wo ich unseren Verein auch zu zählen kann. Wir haben an beiden Spaß, zu den Schützen Festen zu gehen und sich auch sportlich betätigen.

  • Hallo Kogge,
    die Bedeutung von Schützenfesten und Festumzügen nimmt m. E. bezogen auf Nordost-Niedersachsen ständig weiter ab. In vielen Vereinen meiner Umgebung wird darüber diskutiert – und das schon seit mehreren Jahren – ob es sich überhaupt noch lohnt jährlich ein Schützenfestund Festumzüge zu veranstalten. Wer ehrlich ist, wird auch feststellen, dass sich viele Mitglieder ob des Zeitaufwandes und der Kosten bei abnehmendem Spaßfaktor schon „altersbedingt“ davon verabschiedet haben. Anstatt der Realität ins Auge zu sehen und damit aufzuhören, quälen sich viele Vereine von Jahr zu Jahr mit ihrer sog. Tradition.
    Andererseits gibt es noch - idR größere - Vereine, die sehr bewusst und öffentlichkeitswirksam ihre Festivitäten mit Zuspruch aus der Bevölkerung gestalten.