Sind Schützen Feste und Umzüge noch Zeitgemäß?

  • Und mal so am Rande gefragt...spricht etwas dagegen, dass ein Schützenverein beim Fastnachtszug mitläuft?

    Jeder eine Wasserpistole in die Hand und Kamelle umgeschnallt und das könnte nett werden... ;) Und Werbung macht man damit auch...

    Ich finde das ist durchaus eine gute Idee. Der örtliche Verein fährt auch beim Faschingsumzug mit. Hat keine offensichtliche negative Auswirkungen

  • Moin,

    wir, auf dem Dorf, überbringen beim "Schützenfest" unsere Scheiben mit einem relativ kleinem Umzug.

    Vorne weg ein Spielmannszug, dann die alten Könige, unser Verein und Gastvereine.

    Kinder freuen sich und laufen immer noch wie früher nebenher.

    Ich find's mit meinen fast 50 Jahren immer noch toll und es macht immer noch Spaß.

    Selbstverständlich wird nachher noch gefeiert und das ein- oder andere Bier vernichtet ;) und lecker gegessen.

    Allerdings nicht offen für alle, sondern nur für Verein und Gastvereine.

    Das Thema kann man totquatschen, aber den Verein (egal welche Sportart) möchte ich sehen, der nur Limo und Tofuwurst

    bei den Feiern anbietet.

    Wie langweilig wäre es, die Schützenscheibe Abends beim Training zu verleihen und alleine zu Hause an die Wand zu hängen.

    Wann ist Tradition Tradition und vor allem was ist Tradition???

    Mir egal :D Es macht Spaß.

    Warum sollte man sich Gedanken über zeitgemäß oder nicht machen, wenn es immer noch Leute gibt, die mitmachen.

    Wenn keine mehr dazu kommt, ist es wohl nicht mehr zeitgemäß und man sollte sich etwas anderes überlegen.

    Heißt aber nicht, dass jedes Jahr alles identisch its. Hier und da muss man immer Dinge ändern um einen Aha-Effekt zu haben.

    Dann haben auch weiterhin alle Spaß daran.

    Ein großes Schützenfest mit Feier in Scheune oder Zelt gibt es alle 10 Jahre mal.

    Die Arbeit und das Risiko hohe Verluste einzufahren, möchte sich keiner mehr geben.

    Walther LG 400 AluTec Competition,

    Walther LP 400, TOZ 35

    Anschütz KK Olympic 84

    Rossi 1892 Puma

  • Ich finde das ist durchaus eine gute Idee. Der örtliche Verein fährt auch beim Faschingsumzug mit. Hat keine offensichtliche negative Auswirkungen

    Sehe h eigentlich auch so. Wenn es der lokale Turnverein machen kann, warum kann man dann nicht auch als Schützenverein mitlaufen und Gaudi haben...

    "Wer kein Schwert hat, der verkaufe seinen Mantel und kaufe ein Schwert!"

    Jesus Christus; Lukas 22, 36

  • Das Problem ist, dass Schützenvereine von vielen als veraltete Dinosaurier gesehen (ok, vll etwas drastisch gesagt) und ein eher negatives Bild haben.

    Zu mir hat mal eine ehemalige Arbeitskollegin, dass sie ihr Kind nicht zu den Schützen lässt, weil ihr Kind keine professionelle Ausbildung für potenzielle Killer kriegen soll.

    Da hört sich bei mir alles auf

    Viele Grüße

    Markus

    Der Lauf schießt, aber der Schaft trifft ;)

  • Das Problem ist, dass Schützenvereine von vielen als veraltete Dinosaurier gesehen (ok, vll etwas drastisch gesagt) und ein eher negatives Bild haben.

    Zu mir hat mal eine ehemalige Arbeitskollegin, dass sie ihr Kind nicht zu den Schützen lässt, weil ihr Kind keine professionelle Ausbildung für potenzielle Killer kriegen soll.

    Da hört sich bei mir alles auf

    Das Bild wird sich nicht wandeln, wenn wir weiter im stillen Kämmerlein vor uns hin wursteln...und genau das ist mein Thema, das ich gerne in meinem Verein angehen will. Ich war letztens mit unserem Platzwart im Büro und da steht die Vereinsfahne, wunderschön gestickt mit rotem und grünem Samt...auf meine Frage, wann die mal ans Tageslicht kommt, kam die Antwort, es gäbe ja keine Gelegenheiten mehr. Das ist doch ein Trauerspiel. Gelegenheiten kann man auch schaffen, nur da zu sitzen und zu warten, das Gelegenheiten zur Türe hereinkommen, ist mir zu wenig.

    "Wer kein Schwert hat, der verkaufe seinen Mantel und kaufe ein Schwert!"

    Jesus Christus; Lukas 22, 36

  • Da geb ich dir Recht.

    Vorallem weil auch sehr viele Menschen gar nicht wissen, was wir tun und wie wir es tun. Die wenigsten Verbrechen werden mit registrierten Waffen verübt. Erschwerend kommt dann noch so ein Käse wie waffenaffine Reichsbürger und ähnliches dazu.

    Aber du hast schon Recht, im stillen Kämmerlein wird sich nichts ändern.

    Viele Grüße

    Markus

    Der Lauf schießt, aber der Schaft trifft ;)

  • Das Problem ist, dass Schützenvereine von vielen als veraltete Dinosaurier gesehen (ok, vll etwas drastisch gesagt) und ein eher negatives Bild haben.

    Zu mir hat mal eine ehemalige Arbeitskollegin, dass sie ihr Kind nicht zu den Schützen lässt, weil ihr Kind keine professionelle Ausbildung für potenzielle Killer kriegen soll.

    Da hört sich bei mir alles auf

    Welche Sportart, Hobby, Beruf, Partei usw. hat nicht mit Vorurteilen, auch oder gerade von Leuten die sie nicht mal kennen zu leiden?

    Deine Arbeitskollegin hat sich vielleicht bei den Traditionalisten für die für die Hebung der Wehrfähigkeit kämpfen erkundigt oder auch in Foren mit Waffenbezug über SV gelesen.

  • Also keine Ahnung wie das in Euren Vereinen so ist, aber bei uns ist der Altersdurchschnitt weit unter "Dinosaurier". Das Problem hat man meiner Meinung insbesondere meistens dann, wenn Leute zu lange an ihren Posten hängen und erst dann abtreten, wenn es wirklich altersbedingt nicht mehr geht.

    Bindet man frühzeitig Leute in die Verantwortung ein, hat das auch eine Wirkung auf deren gleichaltes Umfeld und auch eine entsprechende Wahrnehmung. Zudem haben wir hier in Oberbayern das Problem eher weniger was Umzüge etc. anbelangt. Hier werden für Gaufeste (Trachtenvereine, Burschen etc.) Zelte in Fußballplatz Größe aufgestellt und Kilometerlange Umzüge veranstaltet. Böllerschützen vorm Zelt und was noch alles dazu gehört.

    Der Weg ist das Ziel... :thumbup:

  • Ich meinte auch nicht die Vereinsmitglieder, sondern die Vereine werden als Dinosaurier angesehen. Wobei Dinosaurier vielleicht nicht das richtige Wort ist, sondern eher (Vorsicht, ich übertreib mal) verstaubte Relikte aus der guten alten Zeit.

    Für die Art von Festen, die du beschreibst, kann man die Frage nach dem Wort zeitgemäß nur bejahen. Sowas sind tolle Feste, die nicht nur auf Saufen und ähnliches abzielen, sondern insbesondere zur Stärkung der Dorfgesellschaft und des Zusammenhalts dienen.

    Ich bin froh, dass wir hier in Bayern (komme aus Bayerisch Schwaben, also zählt des noch ;)) so eine Art von Traditions- und Brauchtumspflege noch haben. Natürlich steht außer Frage, dass diese sich auch weiterentwickelt. Aber den Kern des Ganzen zu verleugnen, heißt ein stückweit seine Identität (nicht im rechtsnationalistischen) Sinne zu verleugnen. Also quasi das, was unsere Gesellschaft über lange Jahrzehnte geprägt hat.

    Viele Grüße

    Markus

    Der Lauf schießt, aber der Schaft trifft ;)

  • Die Aussage "Sowas sind tolle Feste, die nicht nur auf Saufen und ähnliches abzielen..." in Zusammenhang mit einem Burschenfest kann man so nicht stehen lassen. Der Erfolg eines Burschenfestes wird als erstes in der Menge Alkoholverbrauchs und als zweites an der Anzahl der zertrümmerten Biertischgarnituren gemessen. Dagegen ist jedes Schützenfest ein Ausflug von Klosterschwestern.

    Auch sehe ich es nicht so, dass die Schützenvereine hier in der Gegen pauschal als Dinosaurier angesehen werden, ganz im Gegenteil. Oftmals ins diese Vereine zentrale Elemente des Dorflebens. Und insbesondere dann, wenn in dem Ort keine Gastwirtschaft mehr ist. Da wird schnell mal das Schützenheim zur zentralen Anlaufstelle.

    Der Weg ist das Ziel... :thumbup:

  • Die Aussage "Sowas sind tolle Feste, die nicht nur auf Saufen und ähnliches abzielen..." in Zusammenhang mit einem Burschenfest kann man so nicht stehen lassen. Der Erfolg eines Burschenfestes wird als erstes in der Menge Alkoholverbrauchs und als zweites an der Anzahl der zertrümmerten Biertischgarnituren gemessen.

    Leute, es ist nun mal so dass der Bierumsatz eines Festes als Maßstab gesehen wird, da wird übrigens auch das Geld mit verdient.

    Es gibt aber auch durchaus Menschen, die das anders sehen.

    Im Forum sowieso.

  • Schön das die Diskussion angelaufen ist und wie ich feststelle stimmen doch fast alle zu der Schützen Umzug soll sein. Natürlich ist es vom Norden biss zum Süden anders geartet, da kommt die Tradition ins Spiel. Die Vereine im Süden haben einen langen Bestand, zum teil einige hundert Jahre alt rekrutiert aus den Bürgerwehren, da kann man sagen das ist Tradition durch viele Überlieferungen. Oben im Norden, Gibt es auch viele alte Vereine aber die Struktur der Vereine ist anders. Ich kenne es so, ob in der Stadt früher oder im Landkreis um zu, vor weg der Spielmannszug oder Blaskapelle dahinter die Vereine. Dann ging es zu den Majestäten und meistens beim König gibt es den Umtrunk und gemütliches zusammen sein. Von da zum Schützen Haus dort sitzt man dann auch noch zusammen. Natürlich trinkt man das eine oder andere Glas Bier aber jeder ist halt für sich verantwortlich. Natürlich ist das nicht die Norm wie ich es beschrieben habe, aber die Umzüge die ich bisher mit gemacht habe liefen so ähnlich ab mit Königsball usw. Wir sind ein kleiner Verein und mussten uns 2002 neu anmelden, da unser alter Verein in die Insolvenz ging, wir wären jetzt 64 Jahre alt. Natürlich haben wir unsere Gebräuche und eben alles was dazu gehört mit in den neuen Verein übernommen und haben so mit eine gewisse Tradition. Die alte Fahne wird gepflegt und die neue Fahne wurde 2004 geweiht.

  • Leute, es ist nun mal so dass der Bierumsatz eines Festes als Maßstab gesehen wird, da wird übrigens auch das Geld mit verdient.

    Wie gesagt, ein Burschenfest sprengt da alles was man vorher gesehen und gekannt hat. Warst Du schon mal auf einem?

    Und ja, so ein Umzug gehört zur Tradition. Man muss sich nicht verstecken, warum auch? Viel mehr bekommt die Bevölkerung auch so recht viel mit und ist teilweise auch gerne bereits, Straßen oder Häuser raus zu putzen.

    Der Weg ist das Ziel... :thumbup:

  • Auf einem Burschen Fest war ich noch nicht kann mir aber vorstellen wie da die post ab geht. Warum nicht, frage ich die jungen Leute müssen und sollen sich austoben im Rahmen der Gesetzlichkeit. Ich habe nun schon einige Jahre auf den Buckel und wir haben auch in unserer Jugendzeit viel Spaß gehabt und haben nichts anbrennen lassen. Zum Schützen Fest und Umzug zurück zu kommen ich finde es toll und es gibt immer noch viele Leute die am Straßenrand stehen und winken und schauen. Für die Vereine ist es auch wichtig mit den befreundeten Vereinen zusammen zu kommen und noch neue dazu kennen zu lernen. Da wir selber keinen Umzug machen, haben wir eine andere Idee gehabt um an die Bevölkerung ran zu kommen und das Schützen Wesen zu repräsentieren und haben damit tollen Erfolg.

  • Unser Verein ist ein "Traditionsverein" - mit Uniform und allem was dazu gehört. Vor einigen Jahren standen wir - aus " Personalmangel - Altersgründe" kurz vor der Schließung, bis einer auf die Idee kam, im Verein auch Bogenschießen anzubieten.

    Gesagt, getan. Der Verein wuchs in der Mitgliederzahl über 120 , wobei davon ca. 80 Bogenschützen sind. Aber dort keinerlei Interesse an einer " Grünen " Uniform.

    Die umliegenden Schützenfeste wurden immer von ganz wenigen- meistens ältere Semester in Uniform besucht, entsprechend war natürlich auch der "Gegenbesuch"

    Ich kann mich daran erinnern, dass in früheren Jahren die ganze Stadt bei unseren Festen auf dem Vereinsgelände Gast war, heute kann man die Besucher einzeln mit Handschlag begrüßen.

    Als Abschluss jeden Schützenfestes wurde vor großem Publikum seit 1951 der Große Zapfenstreich als krönender Abschluss des Festes dargeboten.

    Diese Zahl nimmt von Jahr zu Jahr weiterhin ab, sodass schon Überlegungen angestellt wurden, diese Tradition nicht mehr darzubieten- es wäre - so meine ich- schade.

    Aber wir können keine Besucher dorthin tragen.

    Vor etlichen Jahren hat unser Verein ein Schützenfest in Dormagen besucht- Anreise erfolgte mit zwei voll besetzten Bussen- und dort wurde uns schon damals vorgeführt, wie dort diese Feste gefeiert wurden und heute auch noch werden.

    Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr, ganze Schützenkompanien zu Pferde. Das war ein einschneidendes Erlebnis, das ich bis heute nicht vergessen habe .

    Aber - so meine ich - ist alles vorbei, die Schützen wollen keine Uniform mehr und auch andere Interessen sich widmen.

    Ich fände es schade, wenn diese Tradition aussterben würde. Scgad drum.

  • Zu einem großen Teil gebe ich dir Recht, auch wir tragen die Schützen Tracht und unsere Jugendlichen bis zu einem gewissen Alter T Shirts und Sweater Shirt, aber dann kommen sie schon von alleine Weste oder Jacke und reihen sich ein. Auch zu den Umzügen wo wir hin gehen kommen sie mit. Die Bogenabteilung ist genau der richtige Trend ,aber jeder Verein kann es nicht aus verschiedenen Gründen. Die Bogenschützen sind halt ein Völkchen für sich, um so wichtiger ist es für die Schützen rege zu werden um auch was in Gange zu setzen damit Mitglieder kommen.

  • Und sind wir mal ehrlich...so ein Uniförmchen kann auch richtig schnieke aussehen....ist natürlich nicht immer angebracht und zum trainieren würde ich auch eher etwas luftigeres anziehen, aber eine einheitliche Kleidung, wie auch immer sie aussehen mag, trägt zur Teambildung und zum Gruppengefühl bei und das sollte nicht in der Beliebigkeit enden.

    http://www.bopparder-schuetzengesellschaft.de/60-jahre-erfue…huetzenleben-2/

    "Wer kein Schwert hat, der verkaufe seinen Mantel und kaufe ein Schwert!"

    Jesus Christus; Lukas 22, 36

  • Wir haben schon die verschiedensten Vorschläge in die Realität umgesetzt, alles war vergebens. Ist auch Gebietsmässig verschieden, Schade, es war eine wunderschöne Zeit.

    Es ist in Bezug auf den angesprochenen Zapfenstreich so, dass man erhebliche Probleme bei der Platzgestellung durch das örtliche Ordnungsamt ertragen muss, die auch mit erheblichen Kosten verbunden sind. Das fängt an bei der Anmeldung des Festzuges - Gebühren- aufhängen von Plakaten- Gebühren-vorübergehende Strassenabschnitte für ca. 10 Minuten zu sperren- unmöglich. Das aber die Besucher in die Stadt kommen, das ist selbstverständlich. Und dann soll man noch den Bürgermeister als VIP persönlich begrüssen und Hurra schreien.

    Übrigens: Die Bopparder Schützen sehen ganz stolz aus, sind sie auch.

    Dieses Schützenfest zu besuchen- besonders der Festzug ist erlebenswert- bin dort seit etlichen Jahren - bei meinem Verein- als Teilnehmer dabei.

    Tolle " Truppe".