Inklusion und Schießsport - Beispiele

  • Bei neuen Ständen sind, zumindest nach Aussage unserer zuständigen Behörde (Bayern), die Anlagen nur genehmigungsfähig wenn sie die Ansprüche, hier barrierefreier Zugang erfüllen.

    Ich gehe davon aus, dass es sich nur um die Anlagen handelt, die mit öffentlichen Mitteln gefördert werden.

    Wir haben in unserem Verein über mehrere Jahre einen Jugendlichen betreut der nicht körperlich beeinträchtigt war, sondern in seinen Fähigkeiten sich zu konzentrieren und zur Ruhe zu zwingen. Dies war nur zu leisten, wenn sich eine Aufsicht allein um diesen Jungen gekümmert hat. Dies sicher zu stellen, wird die meisten Vereine überfordern.
    Die Aufgabe sich um diesen Jungen zu kümmern ist zumeist mir zugefallen und in der Rückschau für mich eine wertvolle Erfahrung gewesen, weil selbst bei diesem Jungen über den langen Zeitraum festzustellen war, dass er sich in den Leistungen gesteigert hat und auch Freude am eigenen Leistungsvermögen empfand. Es war und ist auch etwas Besonderes, das Vertrauen des Jugendlichen gewonnen zu haben und ein ernst zunehmender Partner gewesen zu sein.
    Eine wertvolle Erfahrung ist es aber auch für die übrigen am Training teilnehmenden Jugendlichen gewesen, denn von ihnen haben wir Solidarität mit unserem gehandicapten jungen Mann eingefordert und auch erhalten. Das ist bei 12-16 jährigen jungen Menschen sicher nicht immer einfach. Dazu gehörten anerkennende Worte für gelungene Leistungen genauso, wie die Unterstützung des Jugendlichen als Jungschützenkönig des Vereins.
    Was ich unserer damaligen Jungendgruppe, allen jungen Menschen sehr hoch anrechne ist der Umstand, dass sie auch in der Öffentlichkeit, z.B. bei Besuchen anderer Vereine zum Schützenfest sich um ihn gekümmert und sich nicht "peinlich berührt" distanziert haben.
    Aus dem Zusammensein mit diesem Jugendlichen haben wir alle etwas Prägendes mitgenommen.

    Zusammenfassend, Inklusion ist wünschenswert und eine gesellschaftliche Aufgabe. Sie muss aber auch als Leistung anerkannt und in den Vereinen leistbar sein, ggfs. mit staatlicher/öffentlicher Unterstützung.
    Joachim

    Stammschießen?
    Ich bin dabei!

  • Hallo, diese Erfahrung habe ich das erste mal Anfang der achtziger Jahre gemacht, die Person hatte ADHS es wusste keiner was damit anzufangen. Wochen später, wo ich schon drauf und dran war die Person raus zu werfen, weil sie mir die ganze Truppe durcheinander brachte, erfuhr ich von einem Familienmitglied das sie zum Arzt waren und die Krankheit festgestellt wurde. Ich erkundigte mich über die Krankheit und versuchte mich so gut es ging darauf einzustellen. Mit anfänglichen Schwierigkeiten beiderseits rauften wir uns zusammen und ich habe viel aus dem Verhalten der Person gelernt die mir später bei den anderen Personen zu gute kamen. Wie Du es beschrieben hast Hajoxys man braucht sehr viel Geduld und viel Lob, die anderen Kinder wurden informiert und es lief mit der Zeit alles besser. Inzwischen habe ich jetzt die dritte Person und es läuft wunderbar. Übrigens die Person hat ihren Weg gemacht, die Krankheit hat sie nicht mehr im Griff, sondern umgedreht. Ich denke unser Sport kann einiges dazu tun denn Konzentration kann man trainieren.