Hämmerli AP20

  • Hallo Leute,

    bin auf den Stream bei der Suche nach einer Problemlösung gestoßen - aber das nur nebenbei.

    Ich bin seit 3 Monaten stolzer Besitzer eine AP20.
    Alles was hier geschrieben wurde stimmt - alles Gute, aber auch die weniger opttimalen Seiten.

    Griff: Der mitgelieferte Universalgriff ist, frisch aus der Verpackung, nicht zu gebrauchen. Das Hatte ich aber bei jeder Waffe mit Formgriff.
    Was da hilft, und so bahe ich es bisher immer gemacht, ist selbsttrocknende Knete. Knetet sie weich und unterfüttert im Laufe der Zeit die Punkte an denen Ihr nicht richtig greifen könnt.
    Jetzt nehme ich die Waffe in die Hand und sie fühlt sich wie ein Handschuh an - sie passt einfach.

    Wer will kann auch den 5D-Griff der LP400 nutzen - Achtung, längere M5-Schraube kaufen.


    Abzug: Klar, Walther schreibt, der Abzug habe 500 Abzugsgewicht. Man kann sämtliche Parameter mit Imbusschrauben einstellen. Dauert halt bis man "seine" Einstellung herausgefunden hat.
    Ich habe es geschafft.


    Gewichtsverteilung: Endlich wieder mal eine Waffe die nicht Kopflastig ist!!!! Ich habe beide Stellungen der Kartusche probiert und bin bei der senkrechen Stellung hängen geblieben.
    Ich habe vorher mit einer CP2 geschossen; dort hat die Stahlkartusche ordentlich den Lauf nach unten gezogen. Gerade für Jugendliche oder ältere Schützen sollte die Gewichtsverteilung bei der AP20 Vorteile bringen. Wer dennoch sein Gewicht vorne mag kann Lauf- oder Stabgewichte anbringen. Alles möglich.


    Alles in Allem bin ich froh die AP20 gekauft zu haben, auch wenn es mich wieder eine Saison kostet alle Einstellungen für mich anzupassen.


    Hoffe es hilft Euch


    Gruß

  • Ich als nicht Pistolenschütze hatte auch einmal eine in der Hand und bin positiv überrascht von dem Teil besonders für den Preis, vom Gewicht her sicherlich wie schon oben gesagt geeignet für Jugendliche und Ältere Menschen.
    Alles in allem denke ich nach ein paar Schüssen sicherlich ein guter Einstieg in Luftpistolen wenn man eine Kartuschen-Pistole haben will für wenig Geld.

  • Ich habe mir vor ein paar Monaten die AP20 Pro von Frankonia mit zusätzlichem Mitarbeiterrabatt gekauft, da die div. Tests nicht so schlecht ausfielen und ich als gelegentlicher Ersatzschütze und nun Stammschütze für die Pistolenmannschaft (seit 25 Jahren LG Schütze mit Schnitt 380-385) doch Mal etwas eigenes haben wollte. Auch konnte ich div. Vergleichstests zwischen LP400, FWB P40 durchführen.

    Mit den Vereinspistolen erzielte ich Ergebnisse im Bereich 330 bis max. 350. Nun mit AP20 liegen die Ergebnisse zwischen 350 und etwas über 360, Maximum waren kürzlich 367.

    Das folgende bezieht sich auf meine persönliche Meinung und Erfahrung und soll möglichen Interessenten vllt. bei der Kaufentscheidung helfen. Die abwertenden Kritiken kann ich jedoch nicht nachvollziehen. Die oft genannte "filigrane Bauart" kann ich persönlich bisher nicht als negativen Kritikpunkt nennen.

    Kurz Vorab: Für Einsteiger, Gelegenheitsschützen, Zweitdisziplin oder als Vereinspistole kann ich die Waffe jedoch absolut empfehlen. Ein Schütze, der Jahrelang Pistolen für 1000 EUR aufwärts geschossen hat, ist weder Zielgruppe noch wird er die eine oder andere Einschränkung im Vergleich zur Oberklasse hinnehmen wollen.

    Griff:

    Das Highlight ist hier natürlich der von der LP400 verwendete Griff. Als Standardgriff zumindest für meine Hand der bisher beste, ohne viel Nachbessern zu müssen. Das ist allerdings je nach Anatomie sehr unterschiedlich.

    Verschluss:

    Sicherlich ist die Verschlussmechanik optisch filigran, jedoch m.E. viel handlicher als die der LP400 oder gar der pure Deckel der P40. Der Verschluss lässt sich so anatomisch perfekt ohne Handverdrehen/-abwinkeln öffnen. Das System hatte Walther sehr lange Zeit in sehr ähnlicher Bauart im LG200 und 300 benutzt. Jedoch musste man hier das blanke Metall anfassen, was bei nicht regelmäßigem Abwischen zu schnellem Flugrost führte. Beim Schließen ist das Einschieben des Diabolo in den Lauf etwas rauher als bei den Vergleichsmodellen. Ob das nun negativ bewertet werden kann, mag ich nicht zu urteilen. Mich stört dies zumindest nicht. EInziger Kritikpunkt ist das Spiel des Verschlussgriffes im geschlossenen Zustand. Der Griff lässt sich ca. 1mm hoch runter bewegen, bis die Mechanik den Verschluss aus dem Lauf zieht. Dies spürt man allerdings bei der Schussabgabe nicht. Man kann dies nachvollziehen, in dem Man den Griff diesen Millimeter nach dem Schließen wieder hochzieht, dann bewegt. Mechanisch daher nicht ganz sauber, in Sachen Schuss jedoch keinen Einfluss.

    Kimme/Korn:

    Die Kimme ist wie bei den Vorgängermodellen etwas größer als bei LP400 und Co. M.E. hat dies keinen Nachteil, auch wenn Walter mit der neuen, kleineren Kimme so wenig wie möglich die Sicht zum Ziel versperren wollte. Das ist wohl Geschmackssache. Die H/T, L/R Drehrädchen sind aus dem Walther Baukasten und daher identisch zur LP400. Das Drehkorn lässt sich in 3 unterschiedlichen Breiten nutzen, wobei das breiteste für meine langen Arme (bei 1,90 Größe) perfekt passt. Einzig bei der Kimmentiefeneinstellung muss man hier auf Anpassungsmöglichkeiten verzichten. Ob man das für den Einsatzzweck wirklich benötigt, sei dahingestellt. Mir gefällt das Zielbild sehr gut.

    Kartusche:

    Standard Walther LP Kartusche und daher völlig kompatibel und austauschbar. Aufgrund des geringen Preises erhält man allerdings keinen Gutschein für eine zweite Kartusche nach Ablauf der 10 Jahre.

    Abzugszüngel:

    Der LP400 Abzug lässt sich auf der AP20 ebenfalls anbringen (manche Shops verkaufen die Waffe gleich mit diesen montiert) und ursprünglich ging ich davon aus, dass ich diese ca. 25 EUR investieren werden. Nach nun 3 Monaten muss ich allerdings zugeben, verzichte ich tatsächlich darauf, da die Höhenverstellbarkeit hier stufenlos möglich ist, was beim LP400 nur in 3 oder 4 Rasten einstellbar ist. Einziger Vorteil des LP400 Züngels ist die Drehbarkeit um die horizontale Achse. Allerdings möchte ich dies gar nicht, da man hierbei schneller seitliche Abzugsfehler generiert, da man immer etwas seitlich drückt. Hier muss ich zugeben ist einfach wirklich einfach :)

    Abzugsgewicht/Trainingsabzug:

    Wer möglichst wenig Abstand von Vorzug zum Abzugsgewicht haben möchte, wird mit der AP20 nicht 100% glücklich, wobei das wirklich schon Kritik auf hohem Niveau ist. Mein Abzugsgewicht liegt nun bei 520g und das Vorzugsgewicht bei etwas über 400g. Als Gewehrschütze, mit ca. 30g Abzugsgewicht ist man einfach andere Kräfte gewöhnt. Mit der LP400 lässt sich jedoch noch ein geringerer, fließender Übergang einstellen. Bei der AP20 bin ich nun beim absoluten Minimum angekommen, eine halbe Umdrehung weiter und sie löst nicht mehr aus. Die meisten Schützen werden aber sowieso von dieser Grenze weiter entfernt sein wollen als ich; als Vereinspistole sowieso empfehlenswert. Der fehlende Trainingsabzug mag den einen oder anderen stören. Ich habe diesen weder bei Gewehr, noch bei Pistole jemals benutzt, von daher war mir das völlig egal.

    Lauf/Laufmantel:

    Ja was soll ich sagen. Plastik ist billig und die Farben sind für Schüler vllt. der Hit, bei der AP20 in Ordnung, aber für die Pro hätte man hier wirklich ein Alurohr spendieren können. Das war das erste, was ich meiner spendiert habe. Ebenso sind Carbonrohre möglich. Durch das Alurohr, konnte ich mir jedoch gleich das Laufgewicht sparen, denn mir war sie vorn minimal zu leicht. Die ca. 20g Unterschied vom Plastik zum Alurohr passen nun (für mich) optimal. Achtung beim Alurohr: ohne Aufbohren oder Ausschleifen ist ein Standardrohr nicht passend.

    Gewicht:

    mit 985g (inkl. Alumantel) liegt sie im absoluten Normgewicht wie LP400 oder LP10. Wie ich oft gelesen habe "wegen dem Gewicht besonders für Jugendliche und ältere Schützen besonders geeignet", trifft wohl nur auf die NON-Pro Version zu. Diese hat ca. 870g und liegt dann im Bereich der LP400 Carbon (ebenfalls 870g).

    Schuss/Schussbild:

    Beim Auslösen des Schusses merkt man allerdings dann tatsächlich den Unterschied, ob man eine 700 EUR oder 1200 EUR Waffe in der Hand hält. Die LP400 hat einen deutlich geringeren Rückstoß, was dem natürlich deutlich besseren Absorber zuzurechnen ist. Ich würde sagen, der Rückstoß der AP20 verhält sich wie bei Waffen von vor ca. 15 Jahren. Nichts desto trotz fallen die Blattl beim perfekten Abzug genauso, wie bei einer LP400. Nur das Gefühl ist anders. Ein Verreissen durch den höheren Rückstoß konnte ich nicht verzeichnen. Das Schussbild selbst wurde ja bereits in einer Zeitschrift exakt vermessen und hier liegt die Streuung einen knappen mm über der LP400. Bei Ergebnissen von 380+ würde mich das vmtl. stören, allerings für die o.g. Zielgruppen und mich momentan mehr als ausreichend.

    Fazit:

    Für die Zielgruppe mit Preis/Leistung absolut empfehlenswert. Wer für das gleiche Geld eine gute Gebrauchte erwerben möchte, der kann das sicherlich tun...aber zum einen erstmal finden und zum anderen vergleich man hier dann wieder Äpfel mit Birnen. Für eine neue Waffe unter 800 EUR absolut sein Geld wert. Für die Optik hätte Walther noch einen Alu oder Carbonlaufmantel montieren können, dann wäre das PRO auch gänzlich sein Pro wert. Der Kunststoffgriff beim Verschluss ist praktisch, jedoch bin ich eher der Holztyp und habe das daher noch geändert. Also bitte nicht auf den Fotos beirren lassen :)

  • Hallo Blacksmith,

    Danke für Deinen angenehm sachlichen Beitrag, der eine gute Orientierung für Suchende sein kann. Eine Anmerkung:

    Die H/T, L/R Drehrädchen sind aus dem Walther Baukasten und daher identisch zur LP400.

    Das ist nicht so (siehe Foto). Die LP400 hat keine gerändelten Drehrädchen für die leichte Bedienung ohne Werkzeug. Man benötigt einen Innensechskant um die Trefferlage zu korrigieren, was eine Bedienung im Wettkampf mit aufgesetzter Schießbrille stressig machen kann.

    Für mich persönlich ein deutlicher Nachteil ggü. anderen Modellen (z.B. auch Steyr), weshalb ich mir auf meine LP400 eine LP300-Kimme montiert habe.

    Die Kimmenmechanik der LP300 (die von der AP20 sieht genauso aus) hat allerdings nicht die Qualität wie die der LP400-Kimme:

    Zuviel seitliches Spiel -selbst durch leichten seitlichen Druck auf die Kimme - z.B. beim Einpacken oder Ablegen kann sich dadurch die horizontale Trefferlage verstellen, und sie kann bei vertikaler Verstellung schon mal "hängenbleiben", d.h. nicht sofort auf jeden Klick reagieren, sondern erst nach einigen Klicks "runterfallen" (ist mir im Wettkampf passiert).

    Ich wünsch Dir auf jeden Fall viel Spaß mit Deiner LP20!

    Frank

  • Danke für die Korrektur. Dann habe ich das wohl bei der LP400 Club gesehen. Die Innensechskantversion ist vmtl. dem schlanken Design geschuldet. Sauberer sieht es bei der LP400 definitiv aus, v.a. da hinter der Kimme (zur Augenseite) eine komplette Blende ist, anstelle diesem Mittelsteg der vorigen Versionen, in den die beiden Kimmenblätter laufen. Ob man das beim konzentrierten Zielen dann allerdings bemerkt, sei wieder mal dahingestellt. Das mit dem leichten Spiel der Kimmenblätter stimmt wohl. Diese lassen sich etwas um die Achse der Verstellschraube wippen und sitzen nich so straff bei bei der LP400. War m.E. bei allen älteren (also vor LP400) Modellen in diesem Design montiert. Irgendwo müssen sich ja auch die Preisunterschiede zu den Topmodellen bemerkbar machen :)

  • leichten Spiel der Kimmenblätter

    dieses Spiel meine ich nicht. Bei mir hatte das gesamte bewegliche Kimmenoberteil seitlich zum Kimmenträger (mit Schwalbenschwanzprofil) Spiel. Auf dem Foto siehst Du die Spalten links und rechts. Dadurch kann sich das Kimmenoberteil seitlich bewegen, ohne daß an der Seitenverstellung gedreht wird.

    Dieses Problem habe ich durch Einbau einer gefedert gelagerten Kugel gelöst und damit einen Grund für gelegentliche, unerklärliche horizontale Abweichungen gefunden (mit dem Hauptgrund muss ich weiterhin leben ;)).

  • ok, das habe ich zum Glück nicht.

    Jedoch noch eine Frage zur AP20. Die Kimmenblätter waren anfangs wie der Rest vom Metall dunkelschwarz. Seit ein paar Wochen sind diese jedoch unregelmäßig hell, also fleckig grau geworden. Ich dachte bis heute, ein Tröpfchen Öl würde das ganze wieder ins ursprungsschwarz zurückverhelfen. Allerdings weit gefehlt. Wovon kann das kommen und wie wirkt man da entgegen? Nachlackieren? Schuhcreme? :) Beim konzentrierten Zielen sieht man es nicht mehr, aber bis dahin eben schon.

    Auf dem zweiten Bild mit geöffnetem Verschluss sieht man das sogar auf der Rückseite. Die Front (Sichtbereich) sieht jedoch viel heller und fleckiger aus.

  • die visierung schnell durch eine brennende kerzenflamme heben, der feine Ruß macht ein tiefes Schwarz.

    Dachte das wäre bekannt.

    Die Ap20 greift sogar noch das konzept der walther cp2/3 auf. eigentlich bräuchte ich nur druckminderer und kartusche.

    mfsg daniel

  • Moin zusammen,

    ich konnte für meinen Verein ein AP20 Pro mit rechts Griff besorgen. Ist jemanden von euch bekannt, ob der Universalgriff passt? Soweit ich mich belesen hab müsste das so sein, bin mir da aber nicht sicher. Ich möchte diesen zusätzlich beschaffen, da ich damit flexibler reagieren kann wenn neue Schützen zu uns kommen. Weil ich diesen rechts/links und von klein bis groß einstellen kann.

    Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass die Schützen die den Sport ernst betreiben wollen, sich relativ rasch eine eigene LuPi zulegen.

    Steyr EVO 10 E | Walther GSP .22 / .32 | TOZ 35 | Dedinski Optimum

  • ich möchte mir auch eine Hämmerli AP 20 Pro kaufen, doch hab ich nun vorab in der Anleitung gelesen, dass man als nicht Profi die Finger davon lassen sollte, den Durckpunktwiderstand sowie den Vorzugswiderstand selber zu verstellen, weil die Waffe Schaden nehmen könnte. Steht extra 2x mal drinnen und es wird auf SEHR erfahrene Schützen oder Büchsenmacher verwiesen. Zudme wird nur von der Erhöhung der Widerstände gesprochen. Logischerweise sollte die Verminderung entgegengesetzt funktionieren, aber die schreiben das, als wäre es ne halbe Raketenwissenschaft.

    Da ich in der freien PDF vom Visier, die vor ein paar Jahren die AP 20 Pro testete, aber auch gelesen habe, dass deren Testmodell mit über 800g Widerstand daherkam, frag ich mich schon, ob die es ab Werk nicht schaffen? Angeblich sei es ja perfekt auf Wettkampfvorgaben hin eingestellt.

    Kann ich da als Laie was kaputt machen? Ich kenn mich nicht wirklich damit aus, würde halt probieren bis es passt vom Gefühl her und mit einer Zugwaage.

    Aber wenn man da ne Reihenfolge oder was auch immer beachten muss, so hab ich a keine Ahnung und möchte nicht, dass das Ding nach meiner Einstellung per Post zu Walther muss.

    Hat das schon mal wer gemacht? Ich schieße zuhaue mit ner HW40 und CP1 und möchte nun endlich was "richtiges", klar die Pro ist ein Einsteigermodell aber das bin ich ja auch, ein Einsteiger. In einem Verein bin ich nicht, hab ich derzeit auch nicht vor, vielleicht irgendwann mal, vielleicht. Aber jetzt ist es keine Option.

    Klar kann man das Ding komplett verstellen aber dann kann man es doch auch wieder rückgängig machen oder es geht doch nicht wirklich mechanisch was kaputt? ich drehe die Schrauben ja nicht rund

  • oh seh grad das ist schon ein sehr alter Beitrag, ich mach einen neuen auf, falls das nicht ok ist, bitte löschen, danke. Bearbeiten ging schon nicht mehr von der Zeit her.