Hi,
aus eigener Erfahrung würde ich sagen, dass wenn man nicht mit einem besonderen Talent gesegnet ist, und schon von frühester Jugend an gute Trainer an seiner Seite hat, es mit der Leistung ab einem bestimmten Bereich ziemlich langsam vorwärts geht. Bei mir waren es die 370! Diese Schallmauer hat mich einige Jahre begleitet. Ich möchte Dir ja nicht die Freude daran verderben, aber ich glaube nicht, dass wenn Du noch mehr trainierst Du automatisch besser wirst.
Ich würde Dir empfehlen: Kauf Dir ein gutes Buch, z.B von Maik Eckhart und Gabi Bühlmann und sehe Dir die Technikelemente darin an. Technik ist das A und O ("äußerer Anschlag") Probiere selber alles aus, bei jedem Training mal einen einzelnen Aspekt betrachten (Abzug, Griffhaltung, Einsetzen, Druckpunkt, Nachhalten und was weiß ich noch alles, ruhig mit Absicht auch mal in die falsche Richtung testen, das macht nix, aber man lernt ungemein viel dabei und "versteht" das Schießen.
Und dann noch der "Innere Anschlag", ein Beispiel: Vielleicht hast Du im Fernsehen schon mal gesehen, wie die Abfahrer beim Ski-Weltcup vor dem Start mit geschlossenen Augen die Piste runterfahren und sich auch schon richtig in die Kurven "legen"...
Das gleiche gibts beim Schießen auch. Stell Dir mal vor:
"Volle Konzentration. Das stetige Training zahlt sich aus. Ich atme tief durch. Mein Stand: Perfekt! Ich spanne und lade das Luftgewehr, ich schließe die Ladeklappe. Ich lege an: Leicht nach hinten neigen, um stabil zu stehen. Den linken Ellbogen in die Hüfte stützen und dabei den Arm möglichst senkrecht positionieren. Die Beine schulterbreit, leicht versetzt. Ich blicke das erste mal durch den Diopter. Ich sehe die Zielscheibe. Ich atme nochmal durch und überprüfe, ob alle Muskeln entspannt sind. Ich atme ein und wieder aus, bis ich völlig entspannt bin. Zielen. Druckpunkt suchen. Ich denke an nichts. Schuss!"
Kannst Du Dir das vorstellen? Jeder hat so seinen eigenen Film, aber es muss oder sollte doch der Masterplan da sein, wie der optimale Schuß, der optimale Ablauf aussehen sollte. Komplett entspannen geht natürlich nicht, aber z.B. Schulter und Abzugsarm etc... Dann noch ein bisschen Selbstvertrauen dazu und schon gehts!!! Immer genau der gleiche Ablauf, immer genau das gleiche machen!
Und wenn Du dann im Anschlag stehst, und kurz mal die Augen schließt, nach "innen schaust", stehe ich richtig, passt der Druck in der Schulter, stehe ich im Gleichgewicht... und es passt alles ... dann brauchst Du nur noch abzudrücken ...
Na ja, hört sich viel einfacher an als es ist. Und wenn mal ein kleines Detail nicht stimmt, gehts auch ganz schnell wieder 10 Ringe abwärts.. Aber genau das ist der Reiz beim Schießsport, für mich zumindest
Ich wünsch Dir viel Erfolg und "Wirf die Flinte nicht ins Korn"...
Max