Alles anzeigenHallo Oli,
schwierig, ohne nachalten ohne aufs Korn schauen, 385 schiessen! Das rächt sich jetzt, da ich denke mal einige wesentliche Basics fehlen werden.
1)
Es wäre deutlich einfacher wenn wir über ,,früher,, diskutieren könnten, zum Beispiel die Basis für die guten Ergebnisse von damals mit dem Iststand Heute abgleichen könnten.
Es ist mir ehrlich gesagt noch nie untergekommen das jemand 385 schiesst, und salopp gesagt nicht genau weis warum oder wie er es getan hat.
Kann es sein das einhergehend mit der eintretenden Altersweitsichtigkeit, sich noch mehr verändert hat ? Das Du eventuell die gesamte Handruhe von damals nicht mehr abrufen kannst?
Ich spreche jetzt mal aus eigener Erfahrung, um 385 zu schiessen braucht man erstmal eine elends Handruhe. Als Ergänzung dazu eine saubere Abzugstechnik.
2)
Wenn das alles gewachsen ist über Jahre, kennt man die Abseitsfallen und weis wo anpacken.
So etwa 4 Wochen vor einer DM hab ich für mich eine Standortbestimmung erstellt, das ging relativ fix. Mit in der Regel 2 Disziplinen ein Programm schiessen, alles sehr genau analysieren, die Handruhe das zusammen Spiel der einzelnen Abläufe, Atmung / Kreislauf, der Abzug/ Finger, die optische Wahrnehmung, letztlich das Schussbild, wie ist die Größe.
Das Hauptmerkmal lag auf der Handruhe, wenn die Hergestellt war, kam der Rest so ziemlich Automatisch mit. Die 385 waren so in etwa gezielt abrufbar.......
Zurück zu Dir, es geht um Gebrauchspistole, es gibt zwingende Parallelen zu den anderen Disziplinen. Wenn bei der LP 385 zu Buche stehen, müssten mit der Gebrauchspistole um die 195 gehen in den 4 150 sec. Serien, und so etwa 147 im Präzisionsteil bei der Spo Pi. Das so am Rande weil die technischen Voraussetzungen übertragbar sind.
3)
Die Frage wo sich hier an dem Punkt stellt, was nimmst Du wahr, wie genau kannst Du die Schuss bestimmen, wie empfindest Du die aktuelle Handruhe zu früher ?
no.limits
hi no. limits,
zuerst danke für deine ausführliche Antwort !
1) Ich hätte damals "geschworen" mein Korn anzusehen !
Ich schaute aber nur "grob" drüber, dies weiß ich, nachdem ich das Video unten 2 Jahre lang geübt habe:
Dazu muss man wissen, es gibt für das Sehen Sakkaden und Fixierungen.
Bei der Fixierung kann ich das Objekt ein paar sec. scharf sehen, dann gibts eine sakkade (https://de.wikipedia.org/wiki/Augenbewegung), da springt das Auge weg, ohne dass man es bemerkt (siehe 4)
Jetzt sehe ich mein Korn bewußt und weiß, dass ich das früher nicht gemacht habe !
How to Shoot a Gun Accurately - Front Sight Focus
https://www.youtube.com/watch?v=XPtTs42sVAM
2) Meine Abzugstechnik ist zwar ruhig, aber dauert manchmal viel zu lang ! Daran arbeite ich.
3) Mit meinem scatt hat sich herausgestellt, dass die handruhe erst nach ca. 20 schuss recht gut wird.
Mein Problem ist wohl ein Mentales:
- klappts mit dem Abziehen, schwanke ich mehr
- klappts mit dem Schwanken, verschwimmt mein Korn
- klappts mit dem Korn geht der Abzug schwer
Dass es im Prinzip geht, sah ich vorher: von 10 Schuss waren 9 10er und 1 9er !
Das Problem: es war in
- völliger Ruhe,
- ohne Beobachter
- mit dem Scatt, just for fun
- Die Schüsse 55 - 65, nach 1 Stunde Pause
Es muss aber abrufbar sein, im Wettkampf...
Gruß Oli
Nachtrag:
4)
Fixationen und Sakkaden machen den größten Teil der bewussten Augenbewegungen aus. Während einer Fixation nimmt das Auge über die Netzhaut Informationen aus der Umgebung auf und leitet diese nach einer Vorverarbeitung an das Gehirn weiter. Während einer Sakkade hingegen nimmt das Auge keine visuellen Informationen auf. Man ist in dieser Phase tatsächlich blind und sieht darin eine der Mitursachen der Unaufmerksamkeitsblindheit, also der Unempfänglichkeit für visuelle Reize durch mangelnde Aufmerksamkeit. Allerdings konnte experimentell bestätigt werden, dass während dieses Wahrnehmungsausfalls die Verarbeitung der zuletzt empfangenen Daten sehr wohl fortgesetzt wird.
Augenbewegungen sind sehr individuell und können selbst bei derselben Person unter verschiedenen Bedingungen sehr unterschiedlich ausfallen. (Sportschützentalent !?) Die Dauer der Fixationen und das Muster und die Längen der Sakkaden sind nicht nur abhängig von allgemeinen Eigenschaften wie Geschlecht und Alter, sondern richten sich auch stark nach Gewohnheiten, Fähigkeiten, Interesse und Absichten des Betrachters.