Das Konzept der Waffe halte ich für sehr innovativ.
So sieht sie auch wirklich aus. Sie besteht aus lauter Sonderlösungen, was Verschluß, Ladewippe, Röhrenmagazin, elektrischen Abzug, Kimmenverstellung betrifft. Jede Sonderlösung ist für sich eine kleine Baustelle, die vom Hersteller nie wirklich serientauglich abgeschlossen wurden. Mit viel Glück kriegte man als Schütze ein funktionierendes Exemplar aus der vor- EVO- Zeit. Oder mit guten Verbindungen zum Importeur und Einsatz und gutem Willen konnte man solche Spielzeuge auch wettkampftauglich am Laufen halten.
Anscheinend konnte es nicht ausreichend umgesetzt werden.
Die Nachrichten von Problemwaffen gibt es weltweit auch aus der vor-EVO-Zeit. Wenn etwas nicht wirklich Serientaugliches aus den gerade vorhandenen Teilen zusammengebastelt wird, muß das so sein. Alles Andere wäre ein Wunder.
Die Konstruktion der MG2 weicht so stark vom Standard ab und die Waffe wäre mit den vielen Baugruppen, die alle für sich funktionieren und dann noch zusammenspielen müssen eine Lebensaufgabe für einen zähen und rigorosen Produktoptimierer. Entwickelt wurde sie aber von einem virtuosen Einzelkämpfer, dessen Leistung man daher gar nicht hoch genug bewerten kann. Aber das hilft dem Schützen nicht.
Es gibt viele sogenannte 'Bananen-Produkte', damit meint man es reift beim Kunden.
Wenn die unreife Banane aber schon schwarze Druckstellen hat und von mindestens einem Wurm bewohnt wird, kann das nichts werden.
Die Vor- EVO- MG2, die ich bei einem Schützen in DE ausprobieren durfte, hatte mich süchtig gemacht. Bei ihm lief sie problemlos und ich wünsche ihm noch viele schöne und erfolgreiche Jahre mit ihr. Mit der EVO scheint das leider vorbei zu sein.
Wenn meine EVO zurückkommt und wider Erwarten absolut zuverlässig funktioniert, freut mich das. Sie kriegt einen Platz im Tresor, wo sie in Ruhe warten kann, daß ich sie gelegentlich auf den Schießstand führe. Für den Wettkampf besorge ich mir auf jeden Fall was Andres.