Beiträge von Zehnistzehn

    Hallo zusammen, der SV Waldkirch überträgt die Heimwettkämpfe der Bundesliga Süd Luftpistole im Livestream über YouTube. Kommentiert wird die Übertragung vom Bundesdisziplintrainer Jan-Erik Aeply.

    Ich bin überzeugt, dass die Waldkirchner das richtig gut aufziehen werden, deshalb wäre es schön, wenn sich möglichst viele Schießsportbegeisterte das Spektakel anschauen. Wenn die Anzahl der Klicks stimmt, wird es solche Livestreams in Zukunft hoffentlich öfters geben!

    [media]https://youtu.be/L9ucHWZMTN0[/media]


    Samstag 02.12.17

    16:00 SGi Ludwigsburg - SV Peiting.

    17:30 SV Waldkirch - SV Altheim Waldhausen

    19:00 KKS Hambrücken - SSG Dynamit Fürth


    Sonntag 03.12.17

    10:00 SSG Dynamit Fürth - SGi Ludwigsburg

    11:30 SV Waldkirch - KKS Hambrücken

    13:00 SV Altheim Waldhausen - SV Peiting

    Hallo Rolf,

    ich persönlich stelle vor den Schießen eine Grundspannung her, indem ich einige Trockenanschläge mache, bei denen ich meine Muskulatur (Oberschenkel, Hintern, Bauch) bewusst anspanne. Danach schieße ich einen Anschlag, bei dem ich nicht bewusst meine Spannung in den Muskeln zu erhöhe. Bevor ich den Arm anhebe, bleibe ich ca. 5 Sekunden im Voranschlag. Alleine dadurch, dass ich in dieser Position verharre, erhöht sich der unbewusst Muskeltonus, sodass ich ohne aktive Regulation eine ordentliche Spannung erhalte.

    Kann es vielleicht sein, dass du vom Voranschlag aus nicht sauber in die Aufwärtsbewegung gehst? Meiner Erfahrung nach kommen Ausreißer, die auf den Anschlag zurückzuführen sind, daher, dass man vor dem Heben des Arms noch keine ordentliche Stabilität durch den Voranschlag hergestellt hat. Wenn du deine Muskulatur bewusst anspannst, kannst du das nur so lange überbrücken, bis deine Muskulatur ermüdet ist. Allerdings funktionier das auf Dauer oder besonders großer Nervosität nicht mehr so gut.
    Von einem bewussten Anspannen der Muskulatur wurde ich dir also eher abraten. Ich sehe darin das Problem, dass die Muskulatur im Laufe des Schießens ermüdet und dadurch Treffpunktverlagerungen entstehen. Außerdem ist es möglich, dass während des Schusses, vor allen unmittelbar vor der Schussabgabe, der Fokus von der aktiven Anspannung auf das Zielbild wandert, dadurch deine Spannung nachlässt und sich im Schuss der Anschlag ändert (Hüfte dreht sich ein, Schwanken etc.).

    das ist genau der Punkt, kaum einer hat diese Kondition, und daraus resultiert auch sein Problem.

    Man kann nur sehr eingeschränkt von sich oder von einer Lehrtafel auf andere übertragen.
    Grundsätzlich ist es mal die Basis von der aus zu gehen ist.
    Es sind alles allgemein Gültige Werte, und man kann niemend vorgeben den Arm schnell oder langsam, und sehr hoch oder knapp über die Scheibe zu heben. Es muss zum Schützen passen und von diesem optimal erkannt und verarbeitet werden können.
    Um das geht es .........

    grüße Bernd

    Hallo no.limits,


    ohne das entsprechende Training kann niemand erwarten Dinge wie Handruhe, Koordination und Kondition zu haben, deshalb habe ich ja Haltetraining mit Zielübungen empfohlen. Wäre vielleicht auch was für dich? Oder weißt du schon ohne es auszuprobieren, dass es nicht zu dir passt? Da du den Begriff der Resi geprägt hast, kannst du dir mal überlegen, ob auf der einen Seite Aussagen wie "kaum einer hat diese Kondition" es rechtfertigen, selber keine Kondition zu haben, wenn man sich auf der anderen Seite verbessern will. Die Aussage, dass die Technik zum Schützen passen muss, ist zwar richtig, allerdings bewegt sich der Spielraum, in dem sich ein leistungsorientierter Schütze bewegen kann, in einem sehr engen Rahmen, der durch das Technikleitbild vorgegeben ist. Es ist viel zu leicht zu sagen: "Ich habe einfach nicht die passende Technik gefunden, ich muss wohl weiter rumprobieren". Stattdessen muss man sich an die Basis halten und die entsprechenden Trainingsmethoden anwenden, um die vorgegebene Technik umsetzen zu können.

    Natürlich kann man niemandem vorschreiben, wie er zu schießen hat. Allerdings greife ich meine Vorschläge, die ich homofaber gemacht habe, nicht aus der Luft. Ich bin selber ein leistungorientierter Schütze, der hart an sich arbeitet und da homofaber drei mal pro Woche trainiert, gehe ich bei ihm ebenfalls davon aus. Einer Resi hätte ich niemals vorgeschlagen die Wege zu verkürzen. Und bei Haltetraining wäre ich vermutlich nur auf Verständnislosigkeit gestoßen.

    Eigentlich hätte ich diesen Text gar nicht schreiben müssen; der Fragesteller hatte seine Antwort. Aber da du, no.limits, ein ziemlich aktives Mitglied des Forums bist, wollte ich mir es nicht nehmen lassen dir eine ausführliche Antwort zum Thema "um das geht es" zu geben.

    Viele Grüße
    Zehnistzeh

    Sprich, mein erster Haltepunkt ist in etwa der oberste Punkt des Spiegels.

    Allgemein soll der 1. Halteraum oberhalb des Schwarzen im Bereich des Spiegels liegen. Das ist zumindest die gängige Technik, die in Deutschland von den National- und Landeskaderschützen geschossen wird.

    Ich weiß nicht, ob das Technikleitbild vom Pistolen-Bundestrainer Jan-Eric Aeply im Forum schon mal verlinkt wurde:
    http://www.bssb.de/index.php?option=com_content&view=article&id=371&Itemid=798

    Es empfiehlt sich aber, dass man die Wege, die man im Schussablauf mit der Pistole fährt, möglichst klein hält, damit man die Pistole langsam bewegen kann und trotzdem noch in der Lage ist, den Schuss in einer angemessenen Zeit abzugeben. Allerdings kann man die kurzen Wege nur dann umsetzen, wenn man über eine gute Handruhe verfügt und die erforderliche Kraft und die Koordinationsfähigkeit hat, um die Pistole langsam zu führen.

    Handruhe und Kraft bekommt man einerseits über hohe Schusszahlen (mit 180-240 Schuss pro Woche bist du da schon gut dabei), anderseits (meiner Meinung nach entscheidender) über Haltetraining. Kommt glaub ich ein bisschen raus, dass ich ein Fan davon bin. Die Koordinationsfähigkeit kannst du trainieren, indem du während des Haltetrainings deine Visierung gezielt auf dem Spiegel bewegst, z.B. vom 2. Halteraum zur Spiegelmitte dann zur rechten Kante des Schwarzen, linke Kante etc. Das Wichtigste dabei ist, die Bewegungen langsam und gestrichenem Korn sauber mittig in der Kimme ausführst. Das kann ziemlich langweilig sein, aber da muss man sich selbst überwinden. Wenn man das aber mal ein paar Wochen durchzieht und den Trainingseffekt spürt, kann man sich darüber motivieren, dass es tatsächlich etwas bringt.

    Abschließend: Dein erster Halteraum ist da völlig in Ordnung, wo er gerade ist, aber höher würde ich an deiner Stelle nicht gehen.

    Dass Beim Absenken der Pistole in den zweiten Halteraum nach unten durchgesackt wird, ist ein Problem, das häufig auftritt, und immer wieder im Techniktraining kontrolliert und abgestellt werden muss.

    Zuerst solltest du überprüfen, ob dein Weg in der Arbeitsphase die richtige Länge hat bzw. ob dein 1. Halteraum (HR) auf der richtigen Höhe liegt. Da die Abwärtsbewegung an das Ausatmen gekoppelt ist, kannst einige Anschläge lang versuchen die Pistole nicht bewusst in den 2. HR abzusenken, sondern allein die Bewegung über das Ausatmen auszuführen. Wenn du langsam und gleichmäßig ausatmest und feststellst, dass du zu weit nach unten absackst, solltest du den 1. HR weiter nach oben verlegen.

    Allerdings ist dein 1. HR schon relativ weit oben, wenn ich das richtig verstehe. Deshalb ist es in deinem Fall auch eine Überlegung wert, dass du sogenanntes Haltetraining mit in dein Training einbaust, um deine spezielle Kondition zu verbessern um Ermüdung vorzubeugen. Im Bayernkader wird das so praktiziert, dass 60 sec rechts und 60 sec links im Wechsel über eine Dauer von 30- 60 min gehalten (besser: gezielt) wird. Allerdings ist meiner Meinung nach diese Methode nicht optimal, da die Ruhezeiten für den rechten Arm (für Rechtshänder) zu lang sind und erst nach vergleichsweise langer Trainingszeit sich eine nennenswerte Belastung einstellt. Besser ist meiner Meinung nach eine Art Intervallmethode: Dabei führt man mit der rechten den normalen Bewegungsablauf eines Schusses aus (kann natürlich auch scharf geschossen werden) und hält anschließend so lange, bis insgesamt 60 sec vorbei sind. Anschließend 15 sec Pause und das gleiche von vorne mit dem selben Arm. Nach drei Schuss mit dem rechten Arm einen mit links und dann wieder drei mit rechts usw. 15 Minuten Training würde ich bei der Intervallmethode als Minimum ansetzen, um einen Trainingseffekt zu erzielen. Falls das für den Anfang zu schwer ist, die Zeiten verkürzen oder bereits nach zwei Schuss den Arm wechseln oder ähnliches.