Quotenplätze für Tokio seitens DSB

  • Hallo in die Community,

    in dieser doch nicht ganz normalen Schulzeit haben wir uns mit den Schülern (Sportgymnasium) mal ein wenig mit dem Thema Olympia und Qualifikation auseinandergesetzt.

    Und wenn man mal die Tatsache weglässt, dass Olympia jetzt verschoben ist (... weitere Folgen eventuell kommen), war der Qualifikationsprozess in einigen Sportarten doch schon fast abgeschlossen.

    Darunter ja auch die ISSF Disziplinen bzw. WA (auch wenn hier der Qualiprozess noch nicht so hoch umgesetzt war wie in der ISSF).

    Wie im Titel beschrieben, ist hier seitens der Qualifikationsrate des DSB doch ein deutlicher Abwärtstrend in vielen Disziplinen bemerkbar - und auf den Gesamtverband betrachtet erst recht.

    Für die ISSF betrachtet ergibt sich folgendes Bild:

    OrtDatumQuotenplätze insgesamtQuotenplätze GER
    Athen200455828
    Peking200857826
    London201252323
    Rio201640017
    Tokio2020 (21)3606 (bislang)

    Insgesamt werden auch nicht mehr viele Quotenplätze für Tokio vergeben, so dass der Prozess fast gedeckelt ist.

    Auch bei der EM in Breslau die noch stattgefunden hat wurden die Erwartungen in die Quotenplätze (teils knapp) komplett nicht erfüllt.

    Quelle DSB:

    Interview Chefbundestrainer DSB

    Im Bogenbereich sieht es erfreulicher aus. Hier konnte sich seit Athen wieder eine Mannschaft (Damen) qualifizieren.

    Die Herren haben noch eine Chance - wobei hier dazu gesagt werden muss - anders als bei der ISSF gibt es nur 2 Möglichkeiten sich als Mannschaft zu qualifizieren.

    Bei der ISSF sind es ja eine Vielzahl von Qualifikationswettbewerben.


    Was glaubt ihr denn woran das liegt?

    Werden die anderen einfach immer besser?

    Werden wir schlechter (Gründe)? - oder überholen uns die anderen (Warum)?

    Gerade im Gewehrbereich ist der Abwärtstrend ja frappierend - in Rio noch 10 von 10 Quotenplätzen und Stand jetzt gerade mal EINER!

    Was ist eure Meinung dazu ???

    viele Grüße in die Runde und bleibt gesund!

    Elysium

  • Ich denke nicht das wir schlechter werden, auch unsere Schützen entwickeln sich weiter, nur durch das hohe Niveau langsamer wie die Nationen die uns eingeholt haben.

    Hinzu kommt jetzt noch die Umstellung auf die 10-tel Wertung im Gewehrbereich, durch die die Weltspitze noch größer geworden ist. Beispiel: war man zum ende der Vollen Ringzahlen mit 4 oder 5 9'er schon raus aus den Finalplätzen ist der Unterschied zwischen einer 10,0 und einer 9,9 nicht mehr so gravierend und man ist nicht gleich raus aus dem Finale wenn man mal ein oder zwei 9'er auf der Anzeige hat.

  • Bei der Generation Fun sind halt nur wenige bereit sich für brotlose Sportarten zu begeistern, zusätzlich gibt es bei den Schützen noch eine Vielzahl attraktiverer nicht olympischer Schießsportarten.

    Mir scheint auch dass sich auch mehr andere Nationen intensiver im Sport engagieren.

  • Werden die anderen einfach immer besser?

    Werden wir schlechter (Gründe)? - oder überholen uns die anderen (Warum)?

    nur durch das hohe Niveau langsamer wie die Nationen die uns eingeholt haben.

    Wie messt ihr denn die "Besserheit" von Deutschland gegenüber von anderen Nationen?

    Rein von meinem Gefühl her ist Deutschland nicht schlecht aber wenn ich da mein Gefühl gegenüber stelle sehe ich sie jetzt nicht besser oder schlechter als andere Nationen. Natürlich waren die letzten Spiele ein Erfolg aber wenn ich mir denke wie z.B. Asien hier über die Jahre stark abliefert halte ich die "Besserheit" doch ein wenig überzeugen.


    Hinzu kommt jetzt noch die Umstellung auf die 10-tel Wertung im Gewehrbereich, durch die die Weltspitze noch größer geworden ist. Beispiel: war man zum ende der Vollen Ringzahlen mit 4 oder 5 9'er schon raus aus den Finalplätzen ist der Unterschied zwischen einer 10,0 und einer 9,9 nicht mehr so gravierend und man ist nicht gleich raus aus dem Finale wenn man mal ein oder zwei 9'er auf der Anzeige hat.

    Die Zehntelwertung hat damit auch nichts zu tun. Es wird zwar immer gesagt, dass die 9,9 und die 10,0 nicht mehr so schlimm seien aber ganz oben schießt man die ja auch nicht in der Menge und ist ganz vorne dabei. Wenn ich da nämlich einen 104,5 Schnitt schießen muss um in das Finale zu kommen muss ich auch dementsprechend mehr 10,6+ schießen um so eine 9,9 irgendwie auszugleichen. Gefühlt wissen aber die Schützen, dass es bei mehreren 10,2 schon nicht mehr reichen wird. So quasi die 10,2 ist die neue 9.

    Bei der Generation Fun sind halt nur wenige bereit sich für brotlose Sportarten zu begeistern,

    Also brotlos würde ich schießen auch nicht bezeichnen. man kann davon (in einem Kader) leben. Millionär werden da auch die wenigsten (so wie ich) aber sehen dann halt auch mehr von der Welt. Untersuchungen des Harns sind auch noch inklusive.

    Mir scheint auch dass sich auch mehr andere Nationen intensiver im Sport engagieren.

    Dieses Gefühl habe ich auch. Nicht nur in der Spitze sondern auch in der Breite.

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Wie messt ihr denn die "Besserheit" von Deutschland gegenüber von anderen Nationen?

    Rein von meinem Gefühl her ist Deutschland nicht schlecht aber wenn ich da mein Gefühl gegenüber stelle sehe ich sie jetzt nicht besser oder schlechter als andere Nationen. Natürlich waren die letzten Spiele ein Erfolg aber wenn ich mir denke wie z.B. Asien hier über die Jahre stark abliefert halte ich die "Besserheit" doch ein wenig überzeugen.

    Wer hat hier jetzt von "Besserheit" gesprochen?

    Zitat

    Die Zehntelwertung hat damit auch nichts zu tun. Es wird zwar immer gesagt, dass die 9,9 und die 10,0 nicht mehr so schlimm seien aber ganz oben schießt man die ja auch nicht in der Menge und ist ganz vorne dabei. Wenn ich da nämlich einen 104,5 Schnitt schießen muss um in das Finale zu kommen muss ich auch dementsprechend mehr 10,6+ schießen um so eine 9,9 irgendwie auszugleichen. Gefühlt wissen aber die Schützen, dass es bei mehreren 10,2 schon nicht mehr reichen wird. So quasi die 10,2 ist die neue 9.

    Ich habe ja auch nur ein Beispiel angebracht für meine Argumentation das die Weltspitze durch die Einführung der 10-tel Wertung breiter geworden ist und somit die Quotenplätze nicht mehr so leicht zu erringen sind.

  • Wer hat hier jetzt von "Besserheit" gesprochen?

    dann reden wir halt von "Schlechterheit"

    Aber was impliziert dies denn genau?

    wie die Nationen die uns eingeholt haben.

    Also schlechter könnt ihr in deinen Augen ja nicht gewesen sein.

    und somit die Quotenplätze nicht mehr so leicht zu erringen sind.

    Die muss man auch nicht zwangsweise erringen. In späterer Folge fallen die einem in den Schoß. Dem muss man sich auch bewusst sein.

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Bei dem "hinterherwerfen" hat Deutschland im Moment noch nicht das richtige quenchen Glück gehabt.

    Da geht es Österreich gleich. Man steht immer in der langsamen Schlange.

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Ich persönlich sehe das so das halt in den letzten Jahren einige Länder aus dem asiatischen raum da zugestoßen sind , vorabllem indien wo sich der Schießsport fast schon als Volkssport etabliert hat und ein Grund weshalb die Leistungstechnisch bzw. Quotenplatztechnisch viel besser augestellt sind hat zwei gründe:

    1. Indien hat viel mehr Einwohner und Individuen stärkere Schützenkultur mit einer anderen Ansicht aus der Bevölkerung (die werden teilweise als "Helden" gefeiert).

    2. Inder (und z.B Chinesen) trainieren meistens ohne Rücksicht auf Ausbildung oder Studium, was vor allem bei Schützen in Europa meist icht funktionieren würde da es ein essenzieller teil des Lebens darstellt um gut über die runden zu kommen.

  • 2. Inder (und z.B Chinesen) trainieren meistens ohne Rücksicht auf Ausbildung oder Studium, was vor allem bei Schützen in Europa meist icht funktionieren würde da es ein essenzieller teil des Lebens darstellt um gut über die runden zu kommen.

    Wissen, Vermutung oder zur Regel erhobenes Einzelbeispiel?.

    Auch wenn es lange zurückliegt. Ein Trainer berichtete mal nach längerer Tätigkeit in Asien, dass die Leute nach der Arbeit noch lange Wege zum Training in Kauf nehmen, weil eben sportlicher Erfolg dort eben Möglichkeiten eröffnet die in der dortigen Gesellschaft nicht zu erreichen sind.

  • Ich persönlich sehe das so das halt in den letzten Jahren einige Länder aus dem asiatischen raum da zugestoßen sind

    Indien ist da jetzt auch schon länger dabei. Aber es stimmt, die geben derzeit richtig Gas.

    Ebenso kann man dadurch nicht das schlechte Abschneiden bei der Europameisterschaft erklären.

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Ich kann mich nicht mehr daran erinnern wo ich das genau her habe, aus irgendeinem Trainer Interview oder Foren Beitrag kann ich nicht mehr sagen.

    Darüber hatten wir hier schon mal Beiträge. Ob da auch Thema war das es sich um einen Unternehmer oder -Sohn und andere Angehörige der gehobenen Schicht handelte kann ich Dir aber auch nicht mehr sagen.

  • Gerade im Gewehrbereich ist der Abwärtstrend ja frappierend - in Rio noch 10 von 10 Quotenplätzen und Stand jetzt gerade mal EINER!

    Und schon sind wir da. Die Quote liegt zwischen 4,2% und 5,0% in Athen. Addiere die 9Plätze zu Tokio und du bist wieder über 4%.

    Es ist ein leichter Abwärtstrend erkennbar, aber von 9 auf 1 im Gewehrbereich ist abgek . . ..

    Die Frage lautet also: was ist im Gewehrbereich passiert?

    Auch wenn die "Älteren" in der nächsten Generation immer den Untergang erkennen wollen, tun sich hier im Gwehrbereich wohl andere Baustellen auf.

  • Also brotlos würde ich schießen auch nicht bezeichnen. man kann davon (in einem Kader) leben. Millionär werden da auch die wenigsten (so wie ich) aber sehen dann halt auch mehr von der Welt. Untersuchungen des Harns sind auch noch inklusive.

    Zum Brot oder der Leberkäsesemmel mit einer Halben wirds schon reichen während der Spezl beim Fußball oder bei euch, bei den Schifahrern den Kaviar mit Champagner runterspült.

    Natürlich haben auch die Kaderschützen, soweit sie in den verschiedenen Sportfördergruppen oder bei entsprechen aufgestellten Firmen unterkommen erstmal ein Auskommen, aber gerade bei den staatlichen Programmen reicht die dort vorgesehene Zeit nicht immer für eine relativ lange Schützenlaufbahn und nicht alle können die sportlichen Erfolge in den Beruf übernehmen.

    Sicher dürfte sein, dass in einigen neu dazugekommenen Ländern der rein sportliche Erfolg dem einzelnen Sportler mehr bringt als einem deutschen Profisportler dem die Berufung in den Nationalkader nur eine Last ist weil ein Werbetermin ausfallen muss.

    Werden die anderen einfach immer besser?

    Werden wir schlechter (Gründe)? - oder überholen uns die anderen (Warum)?

    Es kommen immer mehr neue Sportler, die natürlich auch dazulernen hinzu,

    Unsere Schützen müssen zwischen wesentlich mehr Disziplinen entscheiden als die in vielen anderen Ländern und die olympischen Diszipline sind ja nicht unbedingt die attraktivsten kann man vielen Beiträgen in den Foren entnehmen.

    Unsere Schützen müssen nicht schlechter werden, die haben nur ein Luxusproblem.

  • bei den staatlichen Programmen reicht die dort vorgesehene Zeit nicht immer für eine relativ lange Schützenlaufbahn

    Keine Ahnung wie das bei euch in der Bundeswehr ist. Bei unserem Bundesheer geht dies dann doch recht lange. Da hält es sich dann schon einige Olympiaden aus. So schlimm kann es dann auch nicht sein wenn weibliche Schützinnen im etwas höheren Rekrutenalter vom Brotberuf zum Heer wechseln.

    bei den Schifahrern den Kaviar mit Champagner runterspült.

    Man muss sich mal ansehen was das der Großteil da so verdient. Mal das Sponsoring weg gerechnet bleibt das selbe über wie bei den Schützen. Gewinnen tun da die wenigsten Fahrer. Das Grundgehalt gibt es da halt nur in einem Kader. Wenn du natürlich alles gewinnst wie ein Hirscher brauchst du auch keine staatliche Unterstützung mehr.

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Hallo in die Runde,

    ich fasse es mal (etwas kommentiert) zusammen:

    Die anderen (vor allem Asiaten) machen viel mehr, und deswegen und auch aufgrund von Regularien (10tel Wertung) wird die Weltspitze größer.

    Der Verdienst ist mau und die Kaderathleten müssen zwischen den Disziplinen wählen und es gibt ja noch viele nicht olympische die attraktiver sind.

    Ist es das wirklich?

    Verdienst:

    Der DSB verfügt über eine Vielzahl an Sportfördergruppenplätzen (Polizie/Bundeswehr etc.) - die Verdienstmöglichkeiten dort sind meiner Meinung nach doch respektabel - z.B. erhält ein Feldwebel (gerade im Schießsport sind ja viele länger dabei und dadurch im Dienstgrad höher) mit Erfahrungsstufe (nur mal mit 2 gerechnet, ohne Kinder Steuerklasse 1, inkl. Kirchensteuer) Netto pro Monat: 2170,73 Euro raus....

    Wahl zwischen Disziplinen:

    Gerade auch die Leute aus der Sportfördergruppe machen das ja "beruflich". Ich denke (hoffe), dass der Dienstherr da einschreiten würde, wenn zB ein Kaderschütze sagt - oh Luftgewehr und Kleinkaliber ist zwar Olympisch aber ich trainiere nur noch Schwarzpulver (oder anderes).

    Was er dann in seiner Freizeit trainiert ist dann wieder seins.

    "Machen mehr":

    In welchem Sinne - höhere Trainingsumfänge?

    Mehr Psychologie?

    Mehr Athletik?

    mehr...?

    sportliche Grüße und ich freue mich auf die weitere Diskussion

    Elysium

  • Wahl zwischen Disziplinen:

    Gerade auch die Leute aus der Sportfördergruppe machen das ja "beruflich". Ich denke (hoffe), dass der Dienstherr da einschreiten würde, wenn zB ein Kaderschütze sagt - oh Luftgewehr und Kleinkaliber ist zwar Olympisch aber ich trainiere nur noch Schwarzpulver (oder anderes).

    Was er dann in seiner Freizeit trainiert ist dann wieder seins.

    Dieses Statement von Dir überrascht doch etwas. Natürlich bestimmt der Verband mit DOSB über die Bedingungen zur Kaderzugehörigkeit und Fördergruppe wobei durchaus auch bei Schützen eine Teilnahme an CISM Wettkämpfen obligatorisch sein kann.

    Verdienst:

    Der DSB verfügt über eine Vielzahl an Sportfördergruppenplätzen (Polizie/Bundeswehr etc.) - die Verdienstmöglichkeiten dort sind meiner Meinung nach doch respektabel - z.B. erhält ein Feldwebel (gerade im Schießsport sind ja viele länger dabei und dadurch im Dienstgrad höher) mit Erfahrungsstufe (nur mal mit 2 gerechnet, ohne Kinder Steuerklasse 1, inkl. Kirchensteuer) Netto pro Monat: 2170,73 Euro raus....

    Sicher kann man davon leben, viele müssen sogar noch für weniger richtig arbeiten aber von dem gefühlten Einkommen eines Profisportlers ist das doch noch weit weg. Für manchen Profi kostet eine individuelle Anreise zu einem Wettkampf ein mehrfaches.

    Dazu kommt noch wenn sich jemand für den Sport engagieren kann könnte er auch im Beruf aufsteigen und dazu fehlt dann im öffentl. Dienst den Leuten die Zeit.

  • Meines Wissens hängt der Platz in der Polizei/BW Sportfördergruppe vom Verbleib in der Nationalmannschaft ab. Wird man aus der Nationalmannschaft wegen mangelnder Leistung herausgenommen ist auch der Platz in der Sportfördergruppe weg.

    Bedeutet also noch mehr Druck für die Sportler...

  • Meines Wissens hängt der Platz in der Polizei/BW Sportfördergruppe vom Verbleib in der Nationalmannschaft ab. Wird man aus der Nationalmannschaft wegen mangelnder Leistung herausgenommen ist auch der Platz in der Sportfördergruppe weg.

    Bedeutet also noch mehr Druck für die Sportler...

    Wäre das für Dich eine zu hohe Anforderung?