Eigene Waffe gegen Täter einsetzen? Erlaubt???

  • Hallo,

    Dieser Reinhart war anscheinend nur auf der Suche nach Argumenten zur Verschärfung des Waffenrechts und die wurden ihm leider zu Genüge geliefert. Aber er zieht die falschen Schlüsse (absichtlich?): das Waffenrecht ist das strengste auf der Welt bei uns, aber an der Umsetzung mangelt es. Eine oftdiskutierte Zentralverwahrung wäre verheerend, denn Schützenheime liegen oft abgelegen. Dort dann Waffen unbeaufsichtigt aufzubewahren, finde ich unverantwortlich.
    Dass er nun einfach wegläuft finde ich feige und schade.

    Zur Notwehr: laut trockener Gesetzeslage gibt es durchaus Möglichkeiten für eine positive Auslegung, aber denkt doch an die Praxis: wie lässt sich die nötige Härte darlegen im nachhinein. Wie lässt sich die Verhältnismäßigkeit bestimmen? es ist keine Notwehr die Waffe aus dem Schrank zu nehmen und dann den Einbrecher anzugreifen!
    Wie reagieren Medien? Denkt doch an den Studenten aus Regensburg, der von Polizisten erschossen wurde, weil er sie mit einem Messer angegriffen hat. Und jetzt denkt an den ganzen Rummel und die Probleme rundherum. So gehts euch auch, wenn ihr privat Schusswaffen verwendet!
    Darum bitte Hände weg von Sportwaffen zur Selbstverteidigung! Lieber Pfefferspray oder ein langes Messer (wenns wirklich sein muss) verwenden!

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • Bei meiner (schon länger zurück liegenden und nach Waffenrecht '74 konzipierten) Sachkundeausbildung war 'Notwehr und Notstand' ein zentrales Thema. Der Ausbilder war sehr darauf bedacht, uns die Grenzen des Erlaubten aufzuzeigen und die Risiken, falls man den schmalen Grat verlässt. Letztlich muss ein Betroffener sein Handeln einem Richter darlegen und diesen davon überzeugen, dass eine nicht strafbare Notwehrhandlung gegeben war. Es kommt dabei immer(!) auf die Gegebenheiten des Einzelfalls an, so dass allgemeingültige Fragen und Antwortversuche pro Notwehr (und dazu noch mit Waffeneinsatz) aus meiner Sicht nicht so zielführend sind.

    Beim Threaderöffner hatte ich den Eindruck, er sucht nach Möglichkeiten, Begründungen und/oder Zustimmung aus unserem Kreis, im gegebenen Fall mal knallen zu können. Eine solche Zielstellung halte ich für verwerflich und äußerst schädlich für unseren Sport.

    M.E. diente die hier provozierte Diskussion dazu, Material und Argumente gegen unseren Sport zu sammeln und uns 'gesellschaftsbedrohende' Äußerungen zu entlocken. Ich hoffe nur, dass ein Unbeteiligter angesichts der nicht gerade sachlichen und qualifizierten Argumentation von Reinhart.Stahl dessen Auffassung nicht ohne Weiteres übernimmt.


    Dass es Sachkundeausbildungen ohne das Thema 'Notwehr' geben könnte, hätte ich nicht erwartet. Ich denke - gestützt durch den Verlauf dieses Threads - dass gerade in diesem Rahmen die Vermittlung von Wissen und die nötige Sensibilisierung der Sportschützen dringend erforderlich ist. M.E. sollte 'Notwehr' verpflichtender Bestandteil der Sachkundeausbildung sein. Hierzu bedarf es keiner Verschärfung des Waffenrechts, sondern nur einer einheitlichen Anwendung.


    Gruß
    Frank

    Jede Schießsport-Disziplin hat ihre Existenzberechtigung. Zusammenhalt ist wichtig - über die Grenzen von Disziplinen und Verbänden hinweg.

  • Hallo dingo,

    Dieser Reinhart war anscheinend nur auf der Suche nach Argumenten zur Verschärfung des Waffenrechts und die wurden ihm leider zu Genüge geliefert.

    Das sehe ich nicht so. Er hat von Anfang an ziemlichen Stuss geschrieben, ob bewusst oder aus Unkenntnis, weiß ich nicht. Ich habe dann einige Punkte gerade gerückt und dabei einige Fakten bewusst etwas pointiert ausgedrückt. Wenn jemand dann diese Fakten verdreht und aus dem Zusammenhang gerissen als Argumente für bekannte Forderungen nach Verschärfung des Waffenrechts verwendet, dann kann ich das nicht ändern. Aber nur weil so eine Möglichkeit leider immer besteht, werde ich sicher nicht davon absehen, weiterhin Fakten zu nennen, wenn zu bestimmten manchmal auch unbequemen Themen nur halbgare oder verdrehte Thesen aufgestellt werden.

    Zur Notwehr: laut trockener Gesetzeslage gibt es durchaus Möglichkeiten für eine positive Auslegung, aber denkt doch an die Praxis: wie lässt sich die nötige Härte darlegen im nachhinein. Wie lässt sich die Verhältnismäßigkeit bestimmen? es ist keine Notwehr die Waffe aus dem Schrank zu nehmen und dann den Einbrecher anzugreifen!
    Wie reagieren Medien? Denkt doch an den Studenten aus Regensburg, der von Polizisten erschossen wurde, weil er sie mit einem Messer angegriffen hat. Und jetzt denkt an den ganzen Rummel und die Probleme rundherum. So gehts euch auch, wenn ihr privat Schusswaffen verwendet!
    Darum bitte Hände weg von Sportwaffen zur Selbstverteidigung! Lieber Pfefferspray oder ein langes Messer (wenns wirklich sein muss) verwenden!


    Die rechtskräftigen Urteile stellen die gängige Rechtspraxis dar und sind keine theoretischen Modelle. Dahinter stehen immer echte Fälle. Die Verhältnismäßigkeit spielt im Falle einer Notwehr keine Rolle, lassen wir jetzt mal den berühmten Kirschenklau weg. Es geht immer nur darum, ob eine Notwehrsituation vorlag, oder nicht (mehr). Du sollst und darfst mit deiner Waffe niemanden angreifen. Aber Du und nicht nur Du darfst dich (auch mit einer Schusswaffe) gegen einen Angriff wehren. Du darfst in deinen eigenen vier Wänden auch zu deiner eigenen Sicherheit deine Schusswaffe mit in den Keller nehmen, aus dem Du komische Geräusche vernimmst. Sollte dort wirklich ein Einbrecher sein, so kann Dir die Schusswaffe eventuell dein Leben retten. Durch das Drohpotenzial besteht sogar die Möglichkeit, dass Du überhaupt keinen Schuss abgeben musst.

    Ich gebe hier nur die Gesetzeslage wieder. Ich empfehle hier niemandem den Einsatz einer Schusswaffe und habe das auch nicht in meinen vorherigen Schreiben getan. Natürlich muss man sich hinterher rechtfertigen. Im schlimmsten Fall wird man sogar verurteilt werden. Insbesondere dann, wenn der Täter oder noch schlimmer die Täter die Abwehr überleben und dann ihre eigene Geschichte erzählen. Bitte hier jetzt keine falschen Schüsse ziehen. Die denkbare Alternative ist aber, dass man zum Krüppel geschlagen wird oder auf dem Friedhof liegt. Ich habe ja schon gesagt, dass ich niemandem wünsche, mal in so eine Situation zu kommen.

    Du hast sicher Recht, dass es Medien und andere Gruppierungen in unserer Gesellschaft gibt, die insbesondere bei Sportschützen jede Gelegenheit zur Stimmungsmache und zum mittlerweile schon dämlichen Ruf nach weiteren Verschärfungen nutzen. Nur tue ich mich schwer damit, nur aufgrund dieser Situation jemandem das Recht zu verwehren, sein Leben und möglicherweise auch das seiner Angehörigen als letzte Konsequenz auch durch seine Schusswaffe zu retten. Ich würde ich auch niemandem als Alternative den Einsatz von Pfefferspray oder eines Messers empfehlen. Ein Messer ist immer sehr gefährlich, oft gefährlicher als die Schusswaffe. Aber es ist auch viel gefährlicher für den Benutzer. Auf Distanz ist es nicht bedrohlich und im Nahbereich besteht immer die Möglichkeit, dass der geübte und viel skrupellosere Täter das Messer entwendet und gegen den Benutzer einsetzt. Eine Schusswaffe kann da deutliche Vorteile bieten.

    Zum Abschluss: Das Thema ist wichtig und darf und muss daher auch unter Sportschützen diskutiert werden. Es ist nicht ohne Grund Bestandteil der Sachkunde. Auch ein Sportschütze kann in eine Situation geraten, wo es nötig werden kann, das eigene Leben oder die Unversehrtheit notfalls auch mit einer Schusswaffe verteidigen zu müssen. Da schließlich jeder in so eine Situation geraten kann, sollte sich sogar auch jeder ein paar Gedanken dazu machen. Wenn man das rechtzeitig macht, wird man möglicherweise so eine Extremsituation besser meistern können, als völlig kopf- und planlos.

    frank17
    Notwehr und Notstand waren und sind ein zwingender Bestandteil der Sachkunde. § 1 Abs. 1 1 AWaffV


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Eine sehr spannende Diskussion und sie ist sehr ungewöhnlich.
    Dürfte ich den Schreibenden in diesem Forum eine Frage oder auch mehrere stellen?
    Wären die Befragten auch mit einer Veröffentlichung einiger Passagen des bereits geschriebenen, mit Angabe von Name und Nachname (gekürzt) mit zusätzlicher Angabe des Schützenvereins, einverstanden? Hier würde ich Sie diesbezüglich mit einer PN anschreiben.

    Ich bitte um Ihre Rückmeldung.

    Vielen Dank!

    Einmal editiert, zuletzt von Stern* (11. Juli 2010 um 01:38)

  • Dürfte ich den Schreibenden in diesem Forum eine Frage oder auch mehrere stellen?


    Das deckt sich nach meinem Verständnis mit dem Grundansinnen eines Forums. :D

    Die übrigen Fragen lassen sich m.E. weder allgemeingültig noch im Namen Dritter beantworten. Versuch macht klug, also einfach fragen ... Für mich wäre äußerst interessant, in welchem Medium und mit welcher Zielstellung eine Veröffentlichung erfolgen soll.

    Jede Schießsport-Disziplin hat ihre Existenzberechtigung. Zusammenhalt ist wichtig - über die Grenzen von Disziplinen und Verbänden hinweg.

  • Herzlich willkommen in diesem Forum.

    Warum erscheint Ihnen/Dir diese Diskussion als ungewöhnlich?

    Weil hier Schützen dafür plädieren, sich lieber bei der Wahrung ihrer gesetzlichen Grundrechte in Bezug auf ihre körperliche Unversehrtheit einzuschränken, als zu riskieren, dass tragische Einzelfälle, die immer aus einer Notwehrsituation entstehen können, zu weiteren Sanktionen gegen den Schießsport und das Schützenwesen insgesamt genutzt werden?

    In Bezug auf die weiteren Fragen schließe ich mich meinem Vorredner (Schreiber) an.


    Mit interessiertem Schützengruß

    Frank

  • Eine sehr spannende Diskussion und sie ist sehr ungewöhnlich.
    Dürfte ich den Schreibenden in diesem Forum eine Frage oder auch mehrere stellen?
    Wären die Befragten auch mit einer Veröffentlichung einiger Passagen des bereits geschriebenen, mit Angabe von Name und Nachname (gekürzt) mit zusätzlicher Angabe des Schützenvereins, einverstanden? Hier würde ich Sie diesbezüglich mit einer PN anschreiben.

    Hängt vom Medium und vom Kontext ab. Einen Versuch wärs sicherlich wert.

    Mein Trainingsmotto:
    Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein. (Philip Rosenthal, Unternehmer, *1916)

  • Hallo,

    für welches Medium sollte dies verwendet werden? Und worüber wird berichtet?

    Bitte stellen Sie/Du gerne Fragen. Meine/Unsere allgemeine Bitte ist jedoch: Berichten Sie, wenn dann objektiv über dieses Thema und versuchen Sie nicht uns Schützen gleich von vornherein in eine Ecke zu schieben.

    Sollten Sie einige Passagen und Personen zitieren wollen, so holen Sie bitte von jedem zuerst eine Zustimmung per PN ein und legen Sie uns den Text bitte vor Veröffentlichung nochmals vor. Denn mit dem Zitieren von Passagen kann schnell auch der Eindruck verfälscht werden.

    Wenn Sie jedoch objektiv über das Thema berichten wollen und evtl. sogar dabei helfen das oftmals zu Unrecht ramponierte Schützenimage zu pflegen, helfen wir Ihnen gerne weiter.

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • Ein ziemlich offensichtlicher Versuch die recht wirren Aussagen von Reinhart.Stahl noch nachträglich etwas auszuschmücken. Mit hoher Wahrscheinlichkeit steckt allerdings hinter Reinhart.Stahl und Stern* der exakt gleiche Benutzer. Ich werde das Benutzerkonto vorerst komplett sperren. Als tatsächlicher Reporter dieses Verlages können Sie sicher Ihren Redaktionsausweis vorlegen. Sie erreichen mich jederzeit unter kontakt@meisterschuetzen.net.

    Gerhard Seemüller

    „Great minds discuss ideas;
    average minds discuss events;
    small minds discuss people.“

  • Hallo Sportschützen, ich habe den Verlauf dieses Threads interessiert verfolgt - die Konsequenzen Einzelner daraus auch. Wie jeder hier anwesende zugeben muss: das Thema ist brisant, zumal einem Sportschützen die Mittel an die Hand gegeben werden, den Notwehrparagrafen halbwegs legal auszuleben. Wohlgemerkt: zu raten ist hierzu niemandem!!! Wer jemals mit dem Gedanken gespielt hat, seinen Waffenbesitzerstatus auf diese Weise zu nutzen, dem sei gesagt, dass solch ein Gedankenspiel, gerechtfertigt oder nicht, in der aktuellen "Kontra-Waffenbesitzer-Öffentlichen Meinung" nach Winnenden nicht jetzt, nicht hier und auch nicht in der Zukunft uns allen im höchsten Maß abträglich ist. Wer immer Fragen zur Diskussion stellt, die die öffentliche Meinung, vertreten durch die Medien, oder die öffentliche Ordnung, vertreten durch die jeweiligen Innenministerien tangieren, muss wissen (oder zumindest erahnen), welches Echo sie erzeugen können. Dass WaltherP99 dies nicht erkannt hat, zeigt seine Reaktion. Und die des Jurastudenten. Einen 'Reinhart' wird es immer geben, der seine juristische Bildung geballt in die Waagschale wirft und alle schulmeistert. Ich habe das in einigen anderen Foren genauso erkannt. Daher halte ich mich bei solch brisanten Themen tunlichst zurück, wohl wissend, dass alle Beiträge zu diesem Thread auch von anderen, uns nicht wohlgesonnenen Mitbürgern gelesen werden. Und wer weiss, ob nicht in irgendwelchen Behördenrechnern hinter dem ein oder anderen Namen nach solchen Beiträgen ein "!" gesetzt wird... Das Recht zum lauten Nachdenken über das Thema Waffenrecht und die Umsetzung wurde uns unmündigen Bürgern/Sportschützen ja in Reinharts Sinne gottseidank X( abgenommen. Wir werden's auch nicht zurück bekommen, egal, wie rechtssicher wir uns im Notfall wähnen. Der Ruf ist ruiniert, die Familie zerstört, die Waffen sind weg, Haus und Hof eventuell auch, genauso wie schlimmstenfalls die Freiheit. Wir Sportschützen sind längst für "vogelfrei" erklärt, wähnen uns mit lautem Pfeifen in trügerischer Sicherheit. Die vermeintlichen Rechte, die wir noch haben, würde ein Staatsanwalt in einem solchen Not(wehr)fall mit einer vorgefertigten Meinung in der Luft zerreissen und Richter folgen dieser möglichen Argumentation nur zu gern. Die Macht der Obrigkeit und der Medien zwingt jeden Sportschützen in die Knie. Ein solcher Fall würde dermaßen hoch aufgehängt werden, dass letztendlich niemand mehr fragt "War der nicht im Recht...?" Mal drüber nachdenken. Künftig besser vorher. ;)

    HaJo

  • Hallo JockelMR,

    vielen Dank für deinen fundierten Beitrag. Ich erkenne deine Befürchtungen und teile diese auch. Nur mit den Konsequenzen, die Du daraus ziehst, tue ich mich sehr schwer. Wenn es wirklich so ist, dass in diesem Land eine besonders gesetzestreue Gruppierung, nämlich die der (Sport)schützen, Jäger und Sammler, befürchten muss, dass für sie schlechtere gesetzliche Rahmenbedingungen bzw. Maßstäbe gelten, als für andere Bürger, eventuell sogar für Bürger, die sich nicht an Gesetze halten, dann ist unser Rechtsstaat und unsere Freiheitliche Demokratische Grundordnung in Gefahr. In Bezug auf die anlasslosen Kontrollen bezüglich der Aufbewahrung sind wir ja heute schon schlechter gestellt als gemeine Kriminelle. Sollen wir das wirklich einfach so hinnehmen, oder müssten wir da nicht gerade unseren Standpunkt deutlich vertreten, möglichst mit einer lauten Stimme. Nicht nur wegen unserer Rechte, sondern auch im Hinblick auf den Rechtsstaat und die Freiheit unserer Bürger insgesamt.

    Oder mal ganz provokant gefragt, werden wir demnächst alle mit dem Großen Schützenstern am Bande ausgezeichnet?


    Mit etwas besorgtem Schützengruß

    Frank

  • Eine kurze Anmerkung sei mir noch erlaubt. Eine geballte juristische Bildung konnte ich anhand der Beiträge bei diesem Reinhart nicht wirklich erkennen. Aber ich bin ja auch nur ein juristischer Laie.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Eine geballte juristische Bildung konnte ich anhand der Beiträge bei diesem Reinhart nicht wirklich erkennen.

    • Laien können mit Ihrer Auffassung Recht haben.
    • Fachleute können irren, falsche Schlüsse ziehen und/oder Unrecht haben.


    Reinharts Ausbildung ist m.E. völlig irrelevant.

    Auch Reinhart selbst sehe ich nicht als kritische Größe an. Er hat eine Meinung und äußert diese. Innerhalb von Schranken steht ihm Artikel 5 des Grundgesetzes dieses zu.

    Problematisch ist, wenn Diejenigen, die solche haltlosen und polemischen Anschuldigungen für Bare Münze nehmen, eine kritische Masse erreichen.

    Ein entsprechend motivierter Mensch kann nahezu beliebige Gegenstände und Stoffe dazu missbrauchen, anderen Menschen Schaden zuzufügen. Kraftfahrzeuge, gesundheitsschädliche Flüssigkeiten, Elektrizität, Werkzeuge, Gase, Hunde, ... - all das ist Realität. Bislang kam m.W. niemand auf die Idee, das jeweilige Kollektiv der Nutzer zu diffamieren, nur weil Einzelne diese Dinge zum Schaden anderer einsetzten statt sie einem bestimmungsgemäßen Gebrauch zu unterwerfen.

    Was seit einiger Zeit passiert, ist Verunglimpfung, Diffamierung und Diskriminierung großer Teile der Bevölkerung. Und dies nur, weil sie einer bestimmten Gruppe angehören - ohne jemals selbst einen Regelverstoß begangen zu haben oder dass ein hinreichender Verdacht bestehen könnte, zukünftig einen solchen zu begehen. Viele der in der Öffentlichkeit getätigten Äußerungen gegen Sportschützen beinhalten unwahre Tatsachenbehauptungen (oder bestehen ausschließlich aus solchen) und könnten strafrechtliche Relevanz haben (§§ 185 - 187 StGB). Wenn und soweit eine solche Äußerung uns als Individuum betrifft, können und sollten wir uns individuell zur Wehr setzen.

    Jede Schießsport-Disziplin hat ihre Existenzberechtigung. Zusammenhalt ist wichtig - über die Grenzen von Disziplinen und Verbänden hinweg.

  • Was seit einiger Zeit passiert, ist Verunglimpfung, Diffamierung und Diskriminierung großer Teile der Bevölkerung. Und dies nur, weil sie einer bestimmten Gruppe angehören - ohne jemals selbst einen Regelverstoß begangen zu haben oder dass ein hinreichender Verdacht bestehen könnte, zukünftig einen solchen zu begehen.

    Jepp - genau das meine ich. Und in dieses Rahmen pass auch die Rundmail, die ich heute in meinem Briefkasten hatte:

    "WSV Newsletter 32/2010 Pressemitteilung zur geplantenWaffenbesitzsteuer
    >
    > Liebe Mitglieder,
    > vielleicht wundert ihr euch, warum ich euch einen Newsletter des Württembergischen Schützenvebandes weiterleite. Aber bereits in der Vergangenheit haben die Schützenverbände und der Jagdverband in Baden-Württemberg ihre Geschlossenheit deutlich demonstriert, wenn es um unseren Sport und/oder die Jagdausübung ging. Und jetzt ist dies wieder sehr wichtig: Die absurde Idee einer "Waffenbesitzsteuer" betrifft alle Waffenbesitzer. Deshalb erlaube ich mir, euch einfach die Information des WSV weiterzuleiten.
    >
    > Von mir noch ein paar Anmerkungen zu der unglaublichen Idee einer Waffenbesitz-Steuer:
    > Liest man das zu der Möglichkeit der Erhebung einer Steuer erstellte Gutachten genau, wird dort sogar immer nur von einer "Waffenbesitzsteuer" gesprochen und nicht von einer Steuer für erlaubnispflichtige Schusswaffen. D.h., dass sogar die Besitzer von erlaubnisfreien Waffen (Messer, Druckluftwaffen usw.) davon betroffen sein könnten - so denn die Stadt eine Möglichkeit findet, diese zu erfassen. Aber es gibt ja auch schon städtische Fahnder für Hundesteuer-Hinterzieher...
    >
    > Für mich erschreckend ist, wie einfach eine Stadt, eine Kommune usw. eine Steuer einführen kann. Dies sollte ALLEN Bürgern eine Warnung sein. Vielleicht sind Golfschläger, Katzen, Atemluft oder irgendetwas sonst aus dem täglichen Leben die nächsten "Gegenstände", die einfach "mir nichts/dir nichts" mit einer Besitz-Steuer belegt werden, nur um damit die leeren Kassen zu füllen. Eine "Betten-Steuer" war bei der Stadt Stuttgart ja bereits im Gespräch. Dabei sind unsere Sportgeräte alle bereits mit einer Steuer belegt: Beim Erwerb hat jeder bereits Mehrwertsteuer dafür bezahlt.
    >
    > Liebe Mitglieder - alle Betroffenen, ob Schützenverbände, Jäger, Sammler, Hersteller, Büchsenmacher oder andere werden gemeinsam überlegen, wie man dieser abstrusen Idee begegnen kann und euch entsprechend informieren. Eines werden wir dabei, auch wenn die Verbände natürlich politisch neutral sind, sicher nicht vergessen: Es stehen bald Landtagswahlen im B-W an.
    >
    >
    >
    > Mit freundlichen Grüssen
    > Helmut Glaser, GSVBW Präsident "

    Nu sage noch einer, wir Schützen wären wohl gelitten! Ein geduldet Völkchen sind wir, Stimmvieh und Melkkühe! Wenn diese Idee Schule macht, ham wir ein weiteres Problem an der Backe. Aber was solls, kommt ja eh' nicht mehr drauf an. Sich auflehnen: Ja, demonstrieren: sicher. Wir sind ja im Recht. Wer soll's uns verbieten!? Ich werde es euch sagen: Alle da draussen! Alle, denen Waffen in Privathand ein Greuel sind. Alle, die ihre Beziehungen spielen lassen können. Alle, ausser uns! Macht euch nix vor - Das Sportschützenwesen ist auf dem absteigenden Ast. Wir werden lernen müssen, "im Untergrund" zu agieren. Wenn ich die Presseberichterstattungen zum Thema "Sportschießen" in meiner lokalen Presse verfolge, kann ich nur (wieder mal) Max Liebermann zitieren: "Ick kann jar nich so ville fressen, wie ick kotzen möcht!" Ich persönlich werde den Teufel tun, mich zum Thema Sportschießen und legaler Waffenbesitz öffentlich zu äussern, obwohl mir wegen meiner ehrenamtlichen Tätigkeit "zum Wohle des Schützenwesens" der Landesehrenbrief verliehen wurde. Lest ihr hier etwa eine gewisse Resignation heraus...?
    Übrigens: ich komme aus dem (noch einigermassen liberalen) Bundesland Hessen. Anderen gehts da schon dreckiger (s. oben)...

    HaJo

  • Hallo,

    ich würde den Schützensport nicht ganz so negativ sehen, denn dann könnten wir ja gleich kapitulieren und einfach eine andere Sportart betreiben, z.B. blind einem Ball nachjagen oder ähnliches.

    Wir sind eine relativ große Gruppe an Sportschützen und können vor allem auf kommunaler Ebene Einfluss z.B. auf die Presse nehmen. Bei uns vergeht zum Beispiel keine Woche, in der nicht irgendetwas über eine Schießsportveranstaltung berichtet wird, sei es von Meisterschaften, Jubiläumsschießen, Fahnenweihen oder Jahresversammlungen. Bei uns in der Gegend ist der Schießsport allgegenwärtig, da fast in jedem noch so kleinen Dorf ein Schützenverein existiert. Auch die Berichterstattung in der lokalen Presse ist durchweg positiv!

    Also nicht gleich resignieren, sondern greift aktiv an und sorgt für ein positiveres Image des Schießsports, trotz oder gerade wegen des Gegenwinds. Und denkt dran: Je stärker der Gegenwind ist, desto besser kann der Drachen steigen!! Nutzt die Chancen!

    (Ich bin übrigens auch Träger des Protektoratsabzeichens des Herzogs von Bayern für Verdienste um den Schützensport. Ich sehe solche Auszeichnungen nicht nur als Lob sondern auch als Auftrag zur weiteren aktiven Pflege und Verbesserung unseres Images!!)

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • Hallo Ludwig,

    da haben wir wohl synchron gelesen. Habe auch gerade in einem anderen Beitrag auf diesen R. Stahl hingewiesen. Da will wohl jemand Effekthascherei betreiben oder evtl. Infos (die zu seiner Meinung passen) für eine etwaige Reportage suchen.

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • Jop, der Sommerloch Beitrag.

    Mein Trainingsmotto:
    Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein. (Philip Rosenthal, Unternehmer, *1916)

  • nachdem ich mich jetzt satte 20 Minuten durch diesen Beitrag gekämpft habe muss ich feststellen das die Frage ob nun fahrlässig oder unbegründet gestellt doch etwas ausufert. Auch die Anheizung gewisser Beiträge gibt dem ganzen doch noch einen fatalen Geschmack.

    Derjenige der die Frage gestellt hat hat sein Fett abbekommen und diejenigen die darauf geantwortet haben ihren Standpunkt vertreten.

    und gut iss.....