Nahezu bis zum bitteren Ende

  • Hallo Zusammen.

    Einige vorausgegangene Munitionstests mit dem Luftgewehr einer Schützenkollegin brachten mich richtig zum Grübeln. Nach einigen hundert Schuss, ein paar wenigen excellenten Schussbildern ging dann (andere Händlercharge) plötzlich gar nichts mehr. Nach einer Intensivreinigung und einem weiteren Testevent stellten sich wieder die vereinzelt ausgezeichneten Streukreise ein.

    Also, damit die Harmonie zwischen Lauf und Munition erhalten bleibt, sollte die Pflege nicht vernachlässigt werden !

    Was mir jedoch beider ganzen Testerei immer wieder auffällt ist, dass einige Diabolos nahezu Loch in Loch fliegen und einzelne den Streukreis vergrößern. Nach dem ganzen Kenntnisstand rund ums Diabolo und um die Tatsache dass es sich immer um den gleichen Lauf handelt aus dem sie verschossen werden, hab ich nochmals eine Testserie gemacht.

    Zum Einsatz kam ein relativ neues Vereinsgewehr, bei dem der Munitionsdurchsatz hoch und die Pflege klein war. Das erste Schußbild wurde so geschossen wie das Gewehr im Verein abgelegt wurde. Lauf nicht gereinigt, Allerweltsvereinsmunition. Ein Streukreis von 8,7mm.

    Danach hab ich ordentlich Geputzt und die Qualität der Diabolos von Serie zu Serie nach einigen Kriterien ausgewählt. Das Sortieren hat einen ganzen Nachmittag verschlungen.

    Geprüft wurden:

    Gewicht (ballistisch gesehen bei Hochwertigen Diabolos eigentlich unerheblich, kann aber evtl. auf Formfehler hinweisen).

    Länge (dto. wie oben).

    Kelch-, Kopffasenexzentrizität und Mantelflächenversatz. Bei letzterem, eine Sichtkontrolle unter Beachtung der pulsierenden Glanzlichter. (Diese drei Formfehler stellen immer einen Massenversatz dar, d.h. der Schwerpunkt des Geschosses liegt nicht auf der Rotationsachse).

    Bei den Besten der so ausgesuchten Diabolos wurde bei zwei Serien sogar der vordere und hintere Führungsring mit einem Fettkissen ultraleicht nachgefettet. Nach jeder Testserie wurde ein mal mit einem VFG-Filz durchgezogen. Der Lauf wurde aus anderweitig gemachter Erfahrung zwischen der Klemmung mit Sandbeutel abgedeckt. Was natürlich praxisfremd ist.

    Vielleicht hatte ich bei einem Schußbild auch nur viel Glück. Pech jedenfalls bei der Voreinstellung der Disziplin. Habs dann aber durchgezogen. Streukreis 5,1 bleibt 5,1, nur bei den vielen 10,9ern wurde es mir etwas mulmig.


    Jedenfalls glaube ich, das der Faktor Munition beim LG viel entscheidender ist als der Unterschied von guten Läufen.

    Gruß HdR

    Einmal editiert, zuletzt von Herr der Ringe (24. August 2019 um 18:11)

  • HDR, viele Grüße aus München. Grins wir werden sehen. Jetzt habe ich mir heute einen neuen Lauf bei Walther mitgenommen. Such schon mal Kugeln aus. Mittwoch komme ich zurück und dann geht es weiter mit der Testreihe.

    Grüße Billy

    KK500 und LG400 für Auflage

  • Kelch-, Kopffasenexzentrizität und Mantelflächenversatz. Bei letzterem, eine Sichtkontrolle unter Beachtung der pulsierenden Glanzlichter. (Diese drei Formfehler stellen immer einen Massenversatz dar, d.h. der Schwerpunkt des Geschosses liegt nicht auf der Rotationsachse).

    Beachtung der pulsierenden Glanzlichter. Wie geht das?

  • Hab leider keine aktuellen GIFs. aber so in etwa musst Du dir das vorstellen.

    Durch den Einsatz einer speziellen Lichtquelle ist das Ergebnis besser.

  • So,

    Das Diabolo hoppelt weil an beiden Kegeln ein Formhälftenversatz vorhanden ist.

    Sichtbar an der hin und her springenden Talienkante und wechselnden Breite des vorderen Führungsrings. Wenn man den Planlauf der Kopffäche betrachtet besser noch zB, mit dem Finger die obere Kante des Führungsrings berührt, wird man merken dass der Rundlauf des Kopfs gut ist.

    Als Nachtrag noch ein Standbild bei dem man die Formhälftenverschiebung erkennen kann.

    Einmal editiert, zuletzt von Herr der Ringe (25. August 2019 um 22:59)

  • Vielen Dank für deine Erklärung :thumbup:

  • Bitteschön.

    Mir wäre es lieber mancher Munitionshersteller würde die Thematik ernster nehmen. Von von seinen Fuzzis am Messestand die Thematik nicht lächerlich machen. Sondern seinen (sorry) Wekzeugmachern und der Qualitätssicherung mal auf die Finger klopfen.

    Aber solange die Verkaufszahlen stimmen ist ja gut.

  • Mir wäre es lieber mancher Munitionshersteller würde die Thematik ernster nehmen.

    Hallo HDR,

    ich denke dann würde ein ganzes Preissegment dieser Diabolos weg fallen. Weil die Formen und Arbeitsgänge nebst Mess- und Kontrollvorgänge sehr viel anspruchsvoller und damit teuerer ausfallen müssten.

    Wenn ich das gejammere hier als sehe, dann wäre das sicher vielen nicht Recht.

    Ich hab übrigens am Freitag in München mt Elay geredet, direkt am Teststand, ( Gewehrbahn eins ) Die bieten ständig Tests an auf Ihrer Heimatanlage in Fellbach. ( Nähe Stuttgart ) Allerdings nur mit Tenex Munition. Die gibt es jetzt auch für Pistole in zwei Varianten.

    Die Philosophi die dahinter steht, wer testet und gute Munition will macht das nicht mit Munition die Fertigungstechnisch nicht auf dem Maximalen Stand ist, daher nur Tenex.......

    Interessant aber recht haben sie.

    no.limits

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • Hallo HDR,

    ich denke dann würde ein ganzes Preissegment dieser Diabolos weg fallen. Weil die Formen und Arbeitsgänge nebst Mess- und Kontrollvorgänge sehr viel anspruchsvoller und damit teuerer ausfallen müssten.

    Grins. Das obige schlechte Beispiel wäre dann die Finale Match, angeblich das Beste was diese Marke zu bieten hat. Komischerweise hab ich davon unterschiedliche Lose. Vielfalt, eine große Bandbreite an Preis und Qualitäten ja. Aber so was darf in diesem Preissegment einfach nicht sein. Egal. Diese Marke fand im obigen Test sowieso keinen Platz sondern sollte nur als Beispiel für das Glanzlichtpulsieren dienen.

    Ich hab Verständnis dafür dass Munitionshersteller nur hochwertige Sorten testen.

    Denn Qualität hat ihren Preis. ;)

    Gruß HdR

  • ich denke dann würde ein ganzes Preissegment dieser Diabolos weg fallen. Weil die Formen und Arbeitsgänge nebst Mess- und Kontrollvorgänge sehr viel anspruchsvoller und damit teuerer ausfallen müssten.

    Die Hersteller und nicht nur diejenigen, welche Diabolos herstellen, haben ein Interesse daran, dass Du das so glaubst.


    Mit bestem Schützengruß

    Murmelchen

  • haben ein Interesse daran, dass Du das so glaubst

    möglich, allerdings ist es eher eine logische Schlüßfolgerung.

    Aber wie ich schon öfter geschrieben habe, ist mir das alles egal. Der Test hats gebracht, warum und weshalb die eine funktioniert hat war mir egal. Die wurde genommen.

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • Auf einer anderen Plattform wurde von einem Schützen darauf hingewiesen und von dir bestätigt dass du den Lauf mit einem Sandsack abgedeckt hast. Sind das dann noch reelle Bedingungen?

  • Sandsack? Nein das war kein Sandsak. Es waren kleinere mit Sand gefüllte PE Versandbeutel die partiell über den Lauf gelegt wurden.

    Ja das sind auch keine reellen Bedingungen. Jedoch jede zum Munitionstest aufgespannte Waffe ist keine reelle Bedingung.

    Da ging es um zwei verschiedene Dinge.

    1.) Zweck dieser Testreihen war es, Faktoren der Munition die mehr oder weniger Einfluss auf den Streukreis haben, zu ermitteln. Und da ist mir jedes Mittel für optimale Laufbedingungen zu sorgen recht.

    2.) Schrieb ich bei FB, das diese Carbonummantelte Läufe Diven sein können. Das hängt unter anderem mit der Verklebung des Laufes, der Lagerung und der Qualität des Laufmantels selbst zusammen. Über das, warum diese Sandbeutel eingesetzt wurden möchte ich nichts schreiben, sie waren einfach auf Grund einer kleinen Veränderung erforderlich.

  • Hallo HDR,

    ich habe doch noch kurz die Zeit gefunden nochmals zu testen. Nach der weiteren Modifikation vom Monoblock die wir letze Woche noch schnell durchgeführt haben, habe ich doch noch getestet und eine weitere kleine Verbesserung erzielt.

    Ich habe nun mit meinen Serien weitergetestet und bei den meisten Serien auch eine leichte Verbesserung festgestellt.

    Dies ist nun ...alles ohne Sandsack (was ja an meiner Halterung eh nichts nutzten würde) auf meinem Gewehr*schmunzel* das beste Schussbild.

    Da ich im Moment etwas unpässlich bin, dazu noch einige Termine, kann ich leider erst wieder Ende Oktober weitermachen mit den Versuchen. Auf jeden Fall mal vielen Dank für deine Hilfe (mit Wissen und Maschinen :-)) )

  • Hi Billy,

    egal wie und wann. Ich freu mich jedenfalls sehr wenn’s weiter geht. Fehlen doch noch 4 Zehntel zu einer 109er Serie. Andersrum ein nur noch 0,1mm kleinerer Streukreis.;)