Luftpistole Auflage. So Gedanken zwischen Tag und Traum.

  • Eigentlich wirkt die Auflage bei LuPi bei genug Haftreibung wie ein Scharniergelenk.

    Das bedeutet die Pistole wippt (je nach Vermögen des Schützen) um den Auflagepunkt hoch und runter.

    Gefühlt hat die Lupi aber beim Lösen des Schusses einen größeren Rückstoßimpuls als Freihand. (Also mir geht das jedenfalls so).

    Ist ja logisch das ganze wirkt bei genug Haftreibung wie ein Festlager und der Impuls wird somit unmittelbarer, direkter in eine aufwärts Drehbewegung umgesetzt.

    Hat dieser Rückstoßimpuls nun Auswirkungen auf die Trefferlage ?

    Eine Testreihe wollt ich ja schon länger mal machen.

    Den F-Koeffizient hab ich bei meiner Scattanlage auf Null gesetzt um so vom Schlagbolzenaufschlag die Geschossdurchlaufzeit bis zur Mündung besser darzustellen.

    Meiner Berechnung zur Folge befindet sich das Geschoss ca. 0.003 bis 0.005ms im Lauf (Im Diagramm Breite des grünen Strichs dargestellt).

    Die horizintale Achse, also Höhenschwankungen ist die blaue Linie. Den Rückstoßimpuls hab ich mit dem orangen Pfeil gekenzeichnet.

    Die Rasterabstände haben eine Ringbreite.

    Natürlich war die Testreihe viel größer als das was ich hier zeige. Insgesammt hab ich 4 Stunden viele Varianten getestet.

    Ich werde keine Bemerkungen zu den gezeigten Diagrammen vornehmen. (Meine Muse meint ich quatsche hier zu viel) ;)

    Getestet wurde eine Lupi mit Auflage ohne Zusatzgewicht (ca.1100g) und mit Zusatzgewicht (ca.1480g).

    Mit leichten Diabolos (RWS 0,45g) und mit schweren Diabolos (JSB 0,535g).

    Mit und ohne Stabilisator der lässt sich bei der Steyr ja relativ einfach deaktivieren.

    (Sowie mit unterschiedlichen Auflagepunkten und -Höhen)

    Viel Spaß beim Analysieren. Gruß HdR

    Impuls ~ 3,7 Ringe

    Impuls ~ 2,7 Ringe

    Impuls ~ 2,2 Ringe

    Impuls ~ 1,8 Ringe

    Impuls ~ 1,4 Ringe

    Impuls ~ 1,3 Ringe

  • Meiner Berechnung zur Folge befindet sich das Geschoss ca. 0.003 bis 0.005ms im Lauf (Im Diagramm Breite des grünen Strichs dargestellt).

    0,003 ms sind 3 Nanosekunden.

    Leg mal deinen Rechenweg dar.

    Ich hab bei 160m/s und einer Lauflänge (im Beispiel der EVO 10) von 233mm was ganz anderes errechnet, nämlich 1,46 ms.

    Ich war noch nie ein Mathegenie aber deinen Rechenweg würd ich gerne verstehen.

    "The pure and simple truth is rarely pure and never simple"

  • Hallo HdR,

    das Thema inwiefern die Waffenbewegung Einfluss auf die Geschossflugbahn hat, ist hochinteressant. Aber du solltest doch noch etwas zu den Diagrammen schreiben :). Man kann sich zwar manches zusammenreimen, aber die Parameter pro Diagramm zu kennen, wäre schon nicht schlecht. Vielleicht habe ich es überlesen, aber sagt die rote Linie aus?

  • 0,003 ms sind 3 Nanosekunden.

    Leg mal deinen Rechenweg dar.

    Ich hab bei 160m/s und einer Lauflänge (im Beispiel der EVO 10) von 233mm was ganz anderes errechnet, nämlich 1,46 ms.

    Ich war noch nie ein Mathegenie aber deinen Rechenweg würd ich gerne verstehen.

    Also dass mit den Zehnerpotenzen und den Vorsätzen für Einheiten müsst ihr beide noch üben. 8)

    0,003 Millisekunden sind 3 Mikrosekunden gleich 3000 Nanosekunden.

    Aber es stimmt: 233 mm / (160 m/s) = 1,46 ms

    Jetzt muss man allerdings berücksichtigen, dass ein Diabolo von 0 m/s auf 160 m/s beschleunigen muss. Die 160 m/s sind also nicht die Geschwindigkeit für den gesamten Lauf. Wenn man da einen Faktor 2 bis 3 annimmt, kommt man auf die von HdR gemeinten 3 bis 5 ms (gleich 0,003 bis 0,005 s).

    Gruss, Marcos

  • Wenn man da einen Faktor 2 bis 3 annimmt, kommt man auf die von HdR gemeinten 3 bis 5 ms (gleich 0,003 bis 0,005 s).

    Hallo Marcos,

    danke gut zu wissen, das sollte sich jeder mal hinter die Ohren schreiben, der mir hier oder dem Forum erklären will das man Schüssen aus der Luftpistole so sie im Lauf sind, korrigieren kann. Wer es immer noch glaubt das es Möglich sei, möge sich mit einer Stoppuhr beschäftigen und versuchen im Hunderstel Bereich den Zeiger auf die Null zu stellen..........

    Im Gegenzug ist es sehr wohl möglich, bei schlampigem Schießstiel Schüsse massiv zu beeinflussen und zu verziehen.

    Gefühlt 90% der Schützen können das.

    no.limits

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • Marcos


    Danke für den Hinweis mit dem Beschleunigungsfaktor. Das macht Sinn.

    An die Mikrosekunden hab ich gestern gar nicht mehr gedacht. War wohl schon spät. Trotzdem gut für die Richtigstellung.

    0,003 ms erschien mir aber auch schon zu kurz, deshalb hab ich nachgerechnet.

    Nachdem wir jetzt um den Faktor 1000 größer sind, ist der grüne Strich in den Diagrammen von HdR auch 1000x breiter.

    "The pure and simple truth is rarely pure and never simple"

  • Hallo Zusammen.

    Gut dass ihr aufpasst. Ja da hab ich mich mit der Einheit vertan. Ich schrieb:

    "Meiner Berechnung zur Folge befindet sich das Geschoss ca. 0.003 bis 0.005ms im Lauf (Im Diagramm Breite des grünen Strichs dargestellt)."

    Das ist natürlich Blödsinn. Korrektur: soll heißen 0,003s bis 0,005s, also Sekunden !

    Berechnungsgrundlage ist Länge des Laufes + angenommene Zufuhrlänge ab dem Schlagbolzenventil.

    Der Aufschlag des Schlagbolzens auf das Ventil erzeugt ja letztendlich den Impuls für die Scattanlage.

    Weiterhin hab ich einen Trägheitsfaktor von ~ 1-2ms beim öffnen des Ventils hinzugerechnet.


    Aber es stimmt: 233 mm / (160 m/s) = 1,46 ms

    Jetzt muss man allerdings berücksichtigen, dass ein Diabolo von 0 m/s auf 160 m/s beschleunigen muss. Die 160 m/s sind also nicht die Geschwindigkeit für den gesamten Lauf. Wenn man da einen Faktor 2 bis 3 annimmt, kommt man auf die von HdR gemeinten 3 bis 5 ms (gleich 0,003 bis 0,005 s).

    Richtig. Die allgemeine ballistische Formel lautet:

    t = 2*s/Vo

    s = Lauflänge + Zufuhrlänge (in Meter)

    Vo (in Meter pro Sekunde)

    Nun noch zur Erklärung des Diagramms.

    - Die waagrechte schwarze Linie ist der Zeitstrahl in Sekunden

    - Auf der senkrechten schwarzen Linie (Trigger) sind die Abstände der Ringe (die Trefferlage ist für diesen Versuch uninteressant)

    - Die rote Linie ist die X-Achse (also die waagrechten Bewegungen)

    - Die blaue Linie ist die Y-Achse (also die senkrechten Bewegungen)

    - Die Breite der grünen Linie wäre die Durchlaufzeit des Geschosses (vom Schlagbolzenimpuls bis zur Mündung)

    - Der Rückstoßimpuls wurde durch den orangen Pfeil eingezeichnet.

    Ach ja, hier im Diagramm auch deutlich zu sehen wie die Pistole kurz nach dem Schußimpuls zur Seite wegrutscht (rote Linie).

    Gruß HdR

  • Hallo HDR,

    in wie fern sind die Diagramme gleich bei den selben Rahmenbedingungen. Also der Rutscher, aber auch die anderen Parameter ?

    no.limits

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • Nachtrag zur Zeitachse.

    Also da muss ich mich auf die von Scatt gemachten Angaben (Einteilungen) verlassen.


    no.limits

    Also es wurden pro Einstellungsänderung mindestens 10 Schüsse gemacht. Manchmal sogar mehr.

    Wie schon eingangs erwähnt zeige ich hier nicht alle Einstellungsänderungen.

    Veröffentlicht werden hier nur ein paar typische (representative) einzelner 10er Passen.

    Die Rutscher sind bei den einzelnen 10er Passen nicht durchgängig vorhanden. Die kommen sporatisch vor wenn sich zB. die Haftreibung zwischen den Auflagen löst. In der Häufigkeitsverteilung besteht jedoch wohl ein Zusammenhang wenn der Auflagepunkt, die Auflagehöhe das Pistolengewicht, schwere-/leichte Munition, mit oder ohne Stabilisator geschossen wird.

    Ein nicht zu unterschätzender Faktor sind seitliche Spannungen beim Greifen oder durch falsche Griffaanpassung -Ausrichtung. ;)

    So jetzt aber genug. Gruß HdR