Hallo Leute,
in diesem Thema möchte ich ein paar eher unkonventionelle Trainingsmethoden vorstellen. Bezüglich der bekannten Trainingsscheiben (https://www.schuetzenwelt.de/Scheiben-Munit…cheiben-LP.html) gibt es hier im Forum und im restlichen Internet bereits viele Informationen, unter anderem hier http://trefferblog.de/2012/01/trainingsscheiben/ oder auch https://www.google.de/url?sa=t&rct=j…lfMZNvGhmkU58E9
Allerdings gibt es ja auch Dinge, die eben (noch) nicht im Internet zu finden sind. Und die möchte ich hier zur Diskussion stellen. Vorab sei angemerkt, ich bin weder Trainer, noch habe ich viel Erfahrung. Vieles habe ich im persönlichen Gespräch mit verschiedenen Personen direkt oder auch in abgewandelter Form übernommen.Vielleicht ist dennoch für den einen oder anderen eine interessante Trainingsmethode dabei, die ihm einen anderen Blick auf sich und sein Training erlaubt. Kritik ist jederzeit erwünscht, Fragen natürlich auch.
Zur Fehlersuche
Ausgangslage: Großteil der Treffer (= ca. 80%) sind innerhalb des Ringes, der dem Leistungsstand entspricht (bspw. 30-32/40 Schuss innerhalb des 8er Ringes), somit sind 8-10 Treffer 7 oder schlechter.
Ziel: Fehlersuche auf die Treffer begrenzen, die nicht dem derzeitigen Leistungsstand entsprechen (in diesem Fall 7 oder schlechter). Beantwortung der Frage: Welche Ursachen haben die schlechten Schüsse (, und zwar NUR diese)?
Prinzip: Um sich nicht in Kleinigkeiten zu verstricken und fokussiert die Schüsse zu analysieren, die wirklich schlecht sind, werden alle anderen „okayen“ und guten Schüsse ausgeblendet.
Vorgehen: Schneide den entsprechenden Ring aus (hier also den 8er Ring), in der Mitte ist somit ein halbwegs kreisrundes Loch mit dem Durchmesser des 8er Rings. Nun spult ihr euer normales Programm ab (also beispielsweise 40 oder 60 Schuss) und markiert euch jeden Schuss, der eben auf der Scheibe auftaucht mit der Schussnummer. Weiterhin notiert ihr euch, was bei dem Schuss schiefgelaufen ist und warum dieser nicht durch das ausgeschnittene Loch geflogen ist. Dieses Vorgehen erfolgt DIREKT nach einem schlechten Schuss. Heißt also: Schussabgabe, Nachzielen, Scheibe ranholen. Kein Treffer → Schuss durch das Loch geflogen, nächster Schuss. Treffer auf der Scheibe → Schuss revue passieren lassen (War mein Stand in Ordnung? Hüfte in Richtung Scheibe? Atmung korrekt? Hat sich der Stand "richtig angefühlt"?...), Schussnummer und Analyse notieren.
Nachfolgend einige Beispiele für oft gemachte Fehler:
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Daumendruck
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Unkonzentriertheit
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Körperschwankungen
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Fingerspiel (Ringfinger und kleiner Finger arbeiten)
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Abzug durchgerissen
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Korn ist verschwommen, Fokus auf Scheibe oder Kimme
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Schwankungen aus der Schulter oder aus dem Handgelenk
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Korn steht links, rechts, oben, unten
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Kornzittern
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Waffe abgesackt, aktives Drücken nach oben
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…
Diese Liste kann man natürlich noch fortführen oder weitere Unterkategorien hinzufügen (bspw. bei Schwankungen: Nach vorne, hinten, links, rechts), das sollte vom Leistungsstand abhängig gemacht werden.
Mögliche Anpassungen: Im Beispiel wurde der 8er Ring ausgeschnitten. Man kann jetzt natürlich ein Loch des 8er Ringes ausschneiden + 2 mm (=Radius eines Treffers auf der Scheibe). So bekommt man auch die Schüsse nicht zur Analyse angezeigt, die „gute“ 8er sind. Heißt, der Schuss liegt zwar nicht mit vollem Umfang innerhalb des 8er Ringes, aber doch so, dass er noch als guter Schuss gewertet werden kann.
Weiteres Vorgehen: Nachdem diese Fehlersuche (mehrmals) durchgeführt wurde, werden sich bestimmte Notizen häufen. Möglicherweise häufen sich auch bestimmte Fehler am Ende des Programms oder tauchen erst dann auf. An diesen Fehlern muss dann im Nachgang gearbeitet werden. Also Ursache ergründen und gegensteuern.
Das Ganze könnte dann in etwa so Trainingstagebuch eines Komplettanfängers oder so Trainingstagebuch eines Komplettanfängers aussehen.