Hallo zusammen,
habe vor Ewigkeiten mal LG aufgelegt geschossen, bisschen nebenbei, nix Ernstes. Letztes Jahr mit KK liegend aufgelegt im Verein vor Ort angefangen, super spaßig und nett. Dann Anfang November 2017 zufällig eine Vereins-LuPi, doppel-Hebel-Komprimierer von Feinwerkbau, keine Ahnung welches Modell in die Hand gedrückt bekommen. Auf Anhieb immer um die 320 geschossen, die anderen meinten, dass das recht gut sei, das hat mich motiviert, dann hats mir mehr Spaß gemacht, obwohl ich im Nachhinein betrachtet so ziemlich alles falsch gemacht habe, was man falsch machen kann: Griff falsch gehalten, mittig in den Spiegel gezielt, ein Auge zugedrückt beim Schießen, mit Kontaktlinsen geschossen, beide Beine parallel im völlig offenen Anschlag, Kopf trotzdem schräg gedreht: keine Ahnung, wie ich überhaupt die Scheibe treffen konnte...
Im Verein hat mir keiner geholfen, die anderen LuPis hatten immer andere Trainingstage, also habe ich alleine rumgewurschtelt.
Dann bin ich auf dieses Forum gestoßen und ab da wurde das systematischer mit der Vorbereitung und mit der Entwicklung einer Vorstellung von richtig und falsch...
Weitere Online-Links durchgelesen, mehr erfahren (gelernt würde ich nicht sagen).
Bücher gekauft, mehr gelesen, noch mehr erfahren.
Ringzahl ging langsam hoch auf konstant über 330.
Mitte Dezember eine Dynamic Schießbrille mit Irisblende gekauft in Manching beim Müller, das war der erste große Schritt.
Ringzahl ab da immer über 340.
Dann war ich richtig angefixt. Mitte Februar eine eigene Feinwerkbau P 8X gekauft, das war der zweite große Schritt.
Ab da immer über 350 mit durchschnittlich 1 bis 1,5 Stunden „Training" pro Woche und um die 50 bis max. 80 Schuss.
Haltung wurde besser, von der Theorie her dachte ich, dass ich checke, worauf es ankommt. Dachte ich...
Diese länglichen Erklärungen waren wichtig, um das Folgende richtig einordnen zu können:
So, und jetzt kommt's:
Am Wochenende war ich in Wiesbaden bei einem Jedermann-Lehrgang Luftpistole vom DSB (Anmeldung zu weiteren Terminen hier möglich) bei Margit Höller (ehemals Stein) und das war für mich ein absoluter Kick was den Schießsport anbelangt!
Nach dem Wochenende habe ich endlich eine Vorstellung davon, wie sich das ganze mit äußerem und innerem Anschlag anfühlen kann und sollte, wie ich meine Brille richtig einstelle, wie ich den Kopf halte, wo die Waffe in der Hand liegen muss, wie die Waffe gehalten wird, wie ich über die Visierlinie schauen sollte, damit ich besser sehe etc. pp.
Ich habe mich zuvor wie gesagt echt eingelesen in die Materie, aber dass ich mal jemanden, der sich mit der ganzen Materie auskennt, FRAGEN konnte und mir jemand live GEZEIGT hat, wie das ganze wirklich geht, das war ein Spitzen-Erlebnis, das ich jedem angehenden Schützen nur wärmstens ans Herz legen kann. Angelesene Theorie ist eine Sache, eine super Lehrerin zu haben, die einen individuell betreut, ist eine ganz andere Sache...
Freitag um 17.30 Uhr gings los, an dem Abend haben wir gegen 23 Uhr aufgehört. Samstag ging es von 8.50 Uhr bis 0.30 Uhr (!) und am Sonntag von 9 bis 16.30 Uhr. Ich habe über 500 Schuss in den zweieinhalb Tagen gemacht und am Ende wusste ich bei jedem Schuss, wie weit er von der 10 weg ist und auch die Richtung. Da hatte ich endlich ein richtiges Gefühl für das Schießen, wie ich es zuvor noch nie hatte.... Das waren zweieinhalb Tage Freude pur...
Heute am Stand zwar wegen Zeitdrucks nicht alles Gelernte umsetzen können, aber ich habe ein völlig anderes Gefühl an der Waffe und vor der Scheibe. Es fühlt sich jetzt alles viel klarer und nachvollziehbarer an. Ich habe immer Margits Stimme im Ohr, wie sie mir meine Fehler sagt und wie sie mich ermahnt und korrigiert. gleich mal meinen persönlichen Rekord auf 362 Ringe verbessert und die 370 hab ich im Blick, die müssen dieses Jahr noch fallen...
Die anderen Teilnehmer waren alle nett und ich glaube wirklich, dass jeder zufrieden mit dem Kurs war.
Wer sich mit seiner Vita und seinen Erfahrungen ein bisschen in meinen (ausführlichen....) Beschreibungen wiederfindet, dem kann ich den Kurs nur wärmstens empfehlen. Zweieinhalb Tage Ballern pur mit netten Leuten und richtig was lernen: genial...
Allen stets Gesundheit und allzeit gut Schuss!
Beklu
P.S.: Bin bald 43, der jüngste Teilnehmer war um die 20, der älteste um die 65, eine bunt gemischte Truppe also...