Diabolos und Streukreise, oder, wenn der Kopf nicht zur Ruhe kommt

  • Hallo zusammen,

    schon schlimm wenn die Grübelei nicht endet. Einem immer wieder das Thema der Streukreisminimierung im Kopf kreist.

    Nach Kelchexzentrizitäten und Mantelflächenbetrachtungen endet meine Suche nach Geschossunwuchten schließlich am Kopf.
    Gut ist wenn man Ruhe findet.

    Unten vier Beispiele 2x RWS R10 und 2x H&N Finale Match. Der schwarze Ring ist die Kopf-Fase.

    Gruß HdR

  • Das das bei Gewehren über Sieg oder Niederlage entscheiden kann, ist mir klar.

    Trifft das auch - praktisch im Bereich der Mittel- und Hochleistungsschützen - bei Kurzwaffen zu?

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Hallo HDR. Ist das jetzt noch relevant ?

    Der hintere Durchmesser ist doch ca. 2/10mm größer als der Kopf, eiert da nicht der ganze Kopf in deiner Buchse ?

  • Hallo miteinander,

    Califax, also bei der Luftpistole macht es sicherlich keinen Sinn die Diabolos nach Exzentrizitätsmerkmalen zu prüfen. Die Größe der Zehn (Ø11,5mm) der Ringabstand oder der Abstand der Zehntel (0,8mm) ist bei einer durchschnittlichen LP-Streuung kein Problem. Vielleicht im Finale

    bei LP-Auflage, wenn es eng her geht. Munitionstest machen, alles unter Ø7,5 ist supi.

    @Albert X, falls du nur das Taumeln der Kopffase meinst, kann ich momentan leider noch nichts dazu sagen. Ich hab diesbezüglich noch nicht selektiert und auch keine Tests gemacht. Eine gute Auflageschützin gab mir zwei unterschiedliche Dosen R10 mit dem Hinweis das ein Los leicht bessere Ergebnisse bringt. Die Kelchsymmetrie beider Lose ist sehr gut und liegt bei 0,03 und kleiner.

    Hätte man einen Langen Lauf der bis zur Scheibe ginge, dann wäre dieser und andere Fehler sicherlich nicht relevant. (Sorry ;)). Verliert jedoch das Diabolo nach einem halben Meter die Führung und muss die restlichen 9,5m ohne Unterstützung ins Ziel trudeln dann könnte dieses kleine Detail doch ein Quäntchen Bedeutung kriegen.

    Deine Vermutung der Kopf könne in der Buchse wackeln stimmt leider nicht. Der verwendete Prüfdorn ist ein Hinterlader. Das Diabolo (Ø4,49) wird vorne am Kopf am hinten Kelch mit Ø4,50 zentriert (siehe Skizze).

    Zur Erinnerung:

    Kelchexzentrizität

    Mantelfläche,

    (Formhälftenversatz - Taumeln Führungsring u.Taille,

    Unrundheit - Pulsieren der Lichtpunkte)

    Exzentrische Kopffplatte


    Was Form und Lageabweichungen betrifft bin ich hier im Forum mit dem Diabolo durch.

    Ich vertrete die These jegliche Unwucht fördert die Streuung.

    Weiterhin viel Spaß beim Kampf um jedes Zehntel.

    Gruß HdR

  • Hallo zusammen,

    ist ja mal wieder sehr interessant was HDR da so von sich gibt.

    Ich bin von diesen Anregungen erst auf das Problem der Excentrizität bei Diabolokelchen

    aufmerksam geworden. Bei meinen Versuchen habe ich tatsächlich einige Verbesserungen

    beim Auflageschießen festgestellt.

    Speziell macht sich dieses beim Sandsack Preisschießen bemerkbar.

    Wenn man auf 10er Serien Schießt also möglichst immer gleiche Schüsse im Bereich 10,8 + 10,9

    erhalten will. Das funktioniert wirklich nur mit einer Top Munition (nach MunTest) und nach einer Excentrizitätsauswahl.

    Wenn man jetzt auch noch den Kopf auf Excentrizität prüfen würde ..... wäre sicher noch mehr heraus zu holen, wel der Kelch eh etwas verbogen wird im Lauf. Nur für diese Messung gibt es wohl noch kein Prüfgerät im Vergleich zu Lottes Kelchprüfgerät.

    Bin ja mal gespannt ob es da irgendwann auch eine Lösung gibt

    mit einem Ostergruß

    Frank

    FWB 800 X mit längerem 2-Punkt Auflagekeil

    und zus. Laufgewichten sowie Centra Base Diopter 36 Click

  • Kopffasengedöns. Seit langem angedacht jedoch noch nie getestet.

    Für diesen Test hab ich bewusst Diabolos der unteren Preisklasse verwendet.

    Gleiches Fabrikat, gleiche Sorte, jedoch unterschiedliche Fertigungszeiträume /-Lose.

    Denn nur so sind die größten Fertigungsschwankungen zu erwarten.

    Bei Premiumsorten sind zwar manchmal auch leichte Unterschiede feststellbar jedoch zum Testen sind Extreme besser.

    Bezüglich Massenversatz um die Rotationsachse spielen Kelchexzentrizität und Formhälftenversatz auch eine Rolle,

    da dürfte die geringe Masseverschiebung am Kopf gegenüber der restlichen Masse eher untergeordnet sein.

    Betrachtet man jedoch das einseitige Flächenverhältnis der Kante, könnte die Umströmung (unterschiedliche Aerodynamik)

    evtl. eine Rolle spielen.

    Vermutlich handelt es sich um ein Zusammenspiel von Unwucht und einseitigem CW-Wert.

    Masseverschiebung und höhere Luftstauchung liegen zudem auf der selben Seite.

    Skizze zur Veranschaulichung.

    Es wurden mehrere Serien geschossen wobei es durch einzelne Ausreisser auch zu Streukreisüberlappungen kam.

    Betrachtet man jedoch über alle Serien den Schußaufbau bzw. deren Grupierung, dann ist ein Zusammenhang

    noch besser zu erkennen.

    Kopffase einigermaßen zentrisch.

    Kopffase exzentrisch.

    Kopffase exzentrisch mit Beschädigung.

    Kopffase einigermaßen zentrisch. TK=6,8mm

    Kopffase exzentrisch TK=7,7mm

    Kopffase exzentrisch beschädigt. TK=8,7mm

    Gruß HdR

  • Besten Dank für die Versuche und sehr ausführliche erläuterung zu dem Thema.
    Nun sollte das Verständnis für die Prüfung der Diabolos bei jedem angekommen sein.
    Auch bei den Profi Diabolos können Abweichungen auftreten. Diese können mit den beschriebenen Hilfsmitteln
    herausgefunden und aussortiert werden. Bleibt nur noch das Fehlerpotential des einzelnen Schützen ....

    Gruß

    Frank

    FWB 800 X mit längerem 2-Punkt Auflagekeil

    und zus. Laufgewichten sowie Centra Base Diopter 36 Click

  • Hallo Albert X

    HDR hat den Test ja bewust mit niedrigpreisigen Diabolos durchgeführt weil dort die Unterschiede in einem Los doch größer sind als bei den Premium Diabolos. Beispiel: Bei einer Schachtel R10 einer Premiumsorte würden nach den Versuchen von HDR vielleicht 20 oder 50 Diabolos nicht die erforderliche Qualität aufzeigen, während eine Trainigspackung Diabolos durchaus 100 oder 150 Diabolos beinhaltet die stark vom Zentrum abweichen vielleicht noch mehr. Daher ist ein excentrisches Verhalten bei der Kelchform oder der Kopffase durch produktionsfehler schneller zu ermitteln. Dieses beeinflusst dann auch das gleichmäßige Schußbild

    Ich selber bin auch Auflageschütze und habe einige Tests durchgeführt mit der Premium Sorte hier ist das herausfinden der kleinsten Streukreise schon sehr schwer. Ein Rotieren mit dem Rotationsprüfgerät von Lotte für die Kelchform war der erste Test den ich mal durchführte. Dann kann man auch das Gewicht noch vergleichen auch hier können leichte Unterschiede feststgestellt werden.
    Aber wie schon gesagt all diese Tests helfen nur wenn das Gewehr wirklich sehr ruhig (nahezu eingespannt) oder mind. auf dem Sandsack geschossen wird.
    Beim Stehend Auflage schießen ist die Fehlerquote des Schützen doch erheblich höher als die der Premium Diabolos. (Meine Meinung).

    FWB 800 X mit längerem 2-Punkt Auflagekeil

    und zus. Laufgewichten sowie Centra Base Diopter 36 Click