Absturzsicherung/Arretierung Vogelkasten

  • Hallo zusammen.

    Wir hatten Besuch vom Schießstandsachverständigen und das größte als auch für mich unverständlichste Problem ist die Nachrüstung einer Absturzsicherung und einer Vorrichtung die das Seil entlastet.

    Der Mast steht schon seit ich im Verein bin. So ca 15 Jahre. Muss das wirklich nachgerüstet werden? Erste Kostenprognosen auf der Lösungssuche belaufen sich zwischen 3000 und 10000 €. Das wir kein Geld haben muss ich wohl nicht erwähnen.

    Das sinnigste was ich bis jetzt gefunden habe ist ein zusätzlicher Zaun um den Mast.

    Wie habt ihr das gelöst?

    Mit freundlichen Grüßen, Lars

  • salve, zu später stunde:

    Auszug aus den schießstandrichtlinen:

    7.6 Absturz-/Fallsicherung

    Der Geschossfangkasten muss in der oberen Position (Beschusshöhe) unabhängig zum Zugseil arretiert und das Seil entlastet werden. Generell ist auch eine Absturzsicherung erforderlich, die beim Verlust der Seilfunktion (z. B. Bruch des Seiles oder Defekt an der Transporteinheit) sicherstellt, dass der Absturz des Geschossfanges auch während des Verfahrens ausgeschlossen ist. Auf die einschlägigen Vorschriften der Berufsgenossenschaft und die DIN EN 13411-5 wird verwiesen. Manuell zu bedienende Seilzuganlagen dürfen in neuen Anlagen nicht mehr verwendet werden.

    In bestehenden Anlagen ist zu prüfen, ob der Einbau einer nachträglich einzubauenden Fallsicherung erforderlich ist, die beim Bruch des Tragseiles sofort das Sicherungsseil blockiert.

    Der Geräteführer der Seilzuganlage ist sowohl gegen einen eventuellen Absturz des Kastens als auch gegen einen Seilbruch zu schützen.

    Eigene Idee zur Zugseilentlastung
    in eigenkonstruktion primitiv wie eine lkw-kupplung

    [media]https://www.youtube.com/watch?v=NKUDN1rOoXs[/media]

    oben am Korb einen drahtbügel, der in eine Aussparung greift. Quer durch den Drahtbügel wird ein Bolzen geführt.

    federgetrieben schließend, Seilzug oder elektrisch betätigt öffnend. Das dürfte für einen Dreher, Konstruktionsmechaniker unter euch kein Problem sein.

    Eigene Idee zur Fallsicherung,

    wie beim bergsteigen darf ja ein sicherungseil verwendet werden.
    Damit ergibt sich die möglichkeit eines solchen Gerätes.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Sicherungsger%C3%A4t

    Alternativ kann ein zweites zugseil mitgefahren werden ,das auf einer unabhängigen rolle mitläuft, und sperrt, sobald ausserhalb der endpositionen entlastet wird, Das müsste man dann aber wohl elektronisch regeln?


    Gegen seilbruch schützt eine verblendung des seilweges. Unterhalb des Kastens ist der Aufenthalt dann strikt verboten. Die Seilwinde muss von wo anders aus bedient werden.

    mfsg daniel

  • Hallo,

    vorab, wirklich Neuland ist diese Forderung jetzt nicht und auch wenn ich bekanntlich ja manche der vielen Forderungen auch für überzogen oder fragwürdig halte, diese Forderung ist schon sinnvoll. Es ist leider auch tatsächlich schon vorgekommen, das so ein Kasten in die Tiefe gerauscht ist, weil außer dem Seil keine weitere Sicherung vorhanden war. Mir ist sogar ein Fall bekannt, wo so etwas während einer Fotosession mit den neuen Königspaar passiert und auch nur um Haaresbreite gut gegangen ist.


    Eine Möglichkeit, den Kasten schon während des Hochfahrens zu sichern, bietet z. Bsp. eine Verkantungsvorrichtung unter Ausnutzung des Schwerpunkts des Kastens. Wenn z. Bsp. das Zugseil reißt, schwenkt der Kasten nach vorne und klemmt sich so durch sein Eigengewicht am Masten fest. Ist das gleiche Prinzip wie bei den alten Steigeisen, wie man sie hauptsächlich früher zum Besteigen von Masten verwendete.

    Am oberen Ausgangspunkt kann der Kasten dann noch durch eine Klinken- oder Hakensperre gesichert werden, welche z. Bsp. durch ein weiteres Seil nach Entlastung durch das Zugseil zum ablassen des Kastens wieder freigegeben wird.

    Generell ist es nicht verkehrt, die Sicherungen redunant, also mehrfach, auszulegen. Ein zweites Seil, das im Normalfall einfach nur unbelastet mitläuft, den Kasten im Falle eines Falles aber auch alleine tragen kann, ist deshalb auch nicht verkehrt. Die Seiltrommel kann dabei auch wieder durch eine Klinken- oder Hakensperre gesperrt werden.


    Zu den Kosten: Normalerweise findet man doch in jedem Verein ein paar Metaller, die so etwas umsetzen können und oft auch noch das entsprechende Material (auf dem kleinem Dienstweg) besorgen können. Da sollten sich die Kosten dann doch in Grenzen halten.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Hallo nochmal nachträglich.

    Vielen Dank für die zahlreichen Hinweise.

    Nur als story nebenbei. Dumm gelaufen, dass der ssv den Termin vorverlegt hatte und ich an der Konstruktion des Mastes nicht beteiligt war. Eine Fallsicherung ist nämlich schon vorhanden.

    An dem Kasten ist ein Gewicht befestigt was dem des Kastens ähnlich ist.

    Reißt das Seil was den Kasten hochfährt, wird er durch das Gewicht gehalten. He nach Differenz fährt er dann gaaaanz langsam wieder nach unten. Hatten es auch schon das der Kasten nicht runter kam weil eine Platte zuviel drauf lag.

    Reißt das Seil am Gewicht hälts die winde am e-motor.

    Gruß Lars