Anschütz 9015 One Schränkung und Schaftkappe nach ISSF einstellen

  • Hallo zusammen,

    kurze Vorgeschichte:

    Mit nun 33 Jahren, hatte ich mir nach fast 20 Jahren Walther LG200 mit Alu Schaftkappe nun nach einer fast 2 Jährigen Pause wegen intensiver Weiterbildung das ONE nebst komplett neuer Kleidung gegönnt. Ich muss dazu sagen, dass ich 2 Jahre zuvor einen Bandscheibenvorfall hatte und seither beim Schießen nie richtig schmerzfrei war. Jetzt mit neuer Kleidung und neuem Gewehr habe ich wieder angefangen, mit Stativ zu schießen, da das aufheben wegfällt und zudem endlich meine Hüftfehlstellung (nicht 90 Grad sondern alles richtung Scheibe gedreht, sprich offen) korrigiert, was ich mit dem alten Gewehr einfach nicht geschafft habe und ich mich damals ans Gewehr anpasste und nicht umgekehrt. Da kam das ONE jetzt gerade recht, hier kann man sich zu Tode einstellen....was zwar toll ist...aber auch zur Never ending story werden kann.

    Nach einem Einstellmarathon von fast 3 Tagen hatte ich auch wieder gute Trainingsergebnisse von 385, welche jedoch von Training zu Training schlechter wurden und ich bei einer Aushilfe als Ersatzschütze gerade mal 376 erreichen konnte. Sicherlich mögen Rückenprobleme auch Auswirkungen aufs Ergebnis gehabt haben, aber irgendetwas passte einfach noch nicht, woraufhin ich Fotos machen lies. Darauf war ersichtlich, dass schon alleine mein rechter Arm mehr als senkrecht wegstand. Der Rest war m.E. in rel. guter Position.

    Der Arm kommt von zwei Sachen. Zum einen bin ich 1,89 groß und habe lange Arme. Beim Walther hatte ich nie mit einer verlängerten Schaftkappe geschossen, sondern so, wie es ab Werk kam (außer hoch runter, Flügel verstellen usw.). Demnach hatte mein Arm und meine Hand einen ganz anderen Winkel, da Abstand Schaftkappe zur Armbeuge beim festerm Griff fast 10 cm waren. Jetzt, durch die massive Verstellbarkeit kann ich die Grundregel (Kappe in Armbeuge, Griff sauber umgreifen) einstellen und so spannt sich mein Arm schon mal von alleine vor und steht etwas weiter auf. Durch eine Fehlstellung der Schaftkappenflügel (v.a. unten) hatte ich dann das Problem, dass ich beim Arm absenken das Gewehr wieder entgegen meiner gewohnten und eingeschossenen Verkantung verdrehte.


    Durch das Forum konnte ich den Fehler beheben und habe m.E. nun eine gute Ausgangsstellung gefunden. Hier nochmal kurz Arm vorher-nachher. Das Diopter ist sogar nachher noch ca. 2cm weiter nach vorn verschoben worden, da sonst Kontakt zur linken Braue und zuviel Sicht außenrum um den Korntunnel.

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    Jetzt allerdings meine Fragen:

    1. Die Grundstellung von Griff zur Schaftkappe konnte ich ja nun endlich der Grundregel nach einstellen. Durch meine langen Arme wandert das ganze Gewehr aber rel. weit vor. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, mein Stützarm war früher senkrechter. Nun kann ich ihn gar nicht weiter nach hinten nehmen. Es fühlt sich zwar alles gut an, aber ich bin mir einfach nicht sicher ob das so passt. Der Schwerpunkt usw. passt jedoch 1a. Auf den ganzen Bilder von Weltmeisterschaften etc. ist der Griff/Abzug nie so weit vorn. Das ist einfach meinen langen Armen zu schulden. Was ist hierbei wichtiger? Die Grundstellung Griff zur Kappe einhalten oder hier ggf. etwas reduzieren, dass das Gewehr etwas weiter zurück zu mir kommt? Wenn ich das mit den Bildern von Profis vergleiche, wären das aber bestimmt ~3cm. Oder ist so wie es aktuell ist, alles gut?

    2. Das ONE lässt eine Schränkung von Vorderschaft zum Hinterschaft von 25mm zu, ich habe mich jedoch auf nur 15mm eingeschossen, obwohl der Bereich zwischen 15 und 20mm einen Tick besser passen würde (besserer Blick durchs Diopter ohne seitliche Verlagerung dessen und der Griff ist näher am Körper). Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, wie das mit der Sportordnung/ ISSF kollidiert.

    Die Schaftkappe darf ich um 15mm von der Laufmitte nach links oder rechts versetzen oder nach innen oder außen drehen. Was passier nun, wenn ich eine Schränkung von 20mm einstelle, denn die Schaftkappe (auch wenn sie absolut gerade vom Hinterschaft wegzeigt), wäre ja dann quasi schon 20mm zur Laufmitte nach außen versetzt. Könnte man das wieder ausgleichen, in dem man die Kappe nun selbst um 5mm wieder zum Körper hindreht?

    3. Die ONE Kappe besteht ja aus einem oberen und einem unteren Teil, welche unabhänging voneinander gedreht werden können. Stellt ein unterschiedliches Drehen, z.B. obere um 5mm nach außen, unten nach innen ein Drehen um die vertikale Achse der Schaftkappe dar? Ansich wird ja nichts vertikal verdreht, aber der Effekt ist ja insgeheim der gleiche. Eine ca. 2-3mm andere Stellung würde ich vertragen.

    4. Die gesamte Kappe kann man ja auch noch nach oben und unten kippen, also den gesamten Winkel verstellen. Hierzu finde ich gar keine Regeln in Sportordnung / ISSF außer den 20mm Wölbung der Kappe ansich. Gibt es hier ein Limit? Ich hatte es bis gerade eben absolut gerade, aber ein paar Grad nach unten geneigt fühlt sich besser an.

    Anbei ein Foto von meiner aktuellen Einstellung. Damit könnte ich jetzt vmtl. klarkommen.

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    Vielen Dank schon mal Vorab für eure Tipps. Gruß Christian