Spezialisierung; Ja oder doch Nein

  • Hallo,

    auch wenn meine Frage doch evtl. etwas provokativ wirkt haben mich doch die Aussagen ein paar bekannten Schützen (die eigentlich durch Trainerscheine etc. was verstehen sollten) nachdenklich gemacht.

    Undzwar wurde mir gesagt das ich doch mich beim Schießen nur auf eine Disziplin konzentrieren solle und nichts "durcheinander" schießen solle.

    Sprich entweder Luftgewehr oder Freigewehr oder Englishmatch etc.

    Dies solle wohl dazu dienen höhere Leistungen abzurufen. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, das das was bringt, gibt ja auch viele die schießen alles was nen Gewehr/Pistole ist auf hohem niveau.

    Würde mich über Antworten und Anregungen freuen.

    Gruß Ritter

  • Ich glaube das ist eine Frage des Anspruches.

    Der Ansatz dieser Aussage wird sein, dass wenn Du verschiedene Waffen und Disziplinen schießt, Du Deine Trainingszeit entsprechend teilst. Zusätzlich sind verschiedene Disziplinen vielleicht vom Ablauf, von der Handhabung usw. unterschiedlich und könnten sich gegenseitig beeinflussen.

    Unter dem Gesichtspunkt Olympiasieger werden zu wollen vermutlich richtig.

    Ballerinas Kofferträger

    ************************************************************************************************************************
    Dieser Beitrag gibt meine persönliche Meinung wieder, die nicht von allen Lesern geteilt werden muss.

  • Anspruch habe ich nur das ich nebst nicht den Scheibenwagen/Messrahmen umzunudeln, natürlich is es schön wenn man mal 39x schießt aber anspruch ist erstmal das man an die 380 kommt. Bis zu Olympia werde ich eh nicht kommen weil bis dahin eh alles Verboten oder abgeschafft ist.

    Englishmatch z.b. macht mir sehr viel spaß durch den hohen Anspruch.

    Ich denke mal das sich die Gewehr Disziplinen nicht groß unterscheiden (außer Anschläge etc.)

  • Englishmatch z.b. macht mir sehr viel spaß durch den hohen Anspruch.

    Tjo, ist in Zukunft nur leider nicht mehr olympisch :(

    Komplett auf eine Disziplin zu spezialisieren ist denke ich nicht hilfreich. Auf eine Gruppe von Disziplinen, die sich gegenseitig ergänzen schon.

    Bei den Schülern: LG und LG 3-Stellung, später dann KK ... eröffnet den Zwergen deutlich mehr Möglichkeiten was Meisterschaftsschiene und Leistungskader betrifft, da sind eher die Allrounder gefragt. Als reiner Luftgewehr-Spezialist musst du schon durchgehend Spitzenergebnisse schießen um eine Chance zu haben.

    Bei älteren Schützen sehe ich auch eher Vorteile. Gerade was die Kombination Luftgewehr/KK angeht. Was du beim Luftgewehr noch schummeln kannst wird beim KK zu einer Katastrophe. Lernst du es beim KK ordentlich, dann wird sich auch dein LG Ergebnis verbessern.

    Kombination aus Kurz-/Langwaffe ... das seh ich persönlich nicht als Vorteil. Nur als kleines Beispiel: Abzugsgewicht LuPi von mind. 500gr ... damit kann man seinen Abzug beim LG halt nicht verbessern, eher verschlechtern. Als reiner Ausgleich um mal was anderes zu machen dann schon.

  • Ich schieße aus Platzgründen kein lg 3stellung bin da glaube ich auch bald zu alt für.

    Ich denke mal das sich doch Freigewehr,Luftgewehr, Englishmatch ganz gut ergänzen (zumal ich wie du schon sagst bei kk nicht schummeln kann :D), viele KK Schützen die ich kenne sagen ja auch das wenn man KK Stehend kann geht Luftgewehr auch gut von der Hand.

    Den Nerv den ganzen Tag mit der Luftpumpe rumzuhüppen hab ich auch nicht.

    Kader ist glaube ich bei uns auch nur noch auf dem Papier existent, mal sehen was die zusammenlegung zum Bezirk ergibt.

    Mal gucken ob ich bei uns dann noch überzeugungsarbeit leisten muss, dass man sich so nicht spezialisieren solle.

  • Bis zu Olympia werde ich eh nicht kommen weil bis dahin eh alles Verboten oder abgeschafft ist.

    Solche Schwarzseher braucht der Sport, weiter so.:thumbup::thumbup:

    Wenn Du schon mal vor 30 Jahren eine DM in Hochbrück hättest besuchen können, könntest Du erkennen welchen Stuß Du da geschrieben hast.

    Wenn Olympia tatsächlich ein Ziel ist wären natürlich eine Fokussierung auf Feuerwaffen sicher nicht förderlich. (Flinte natürlich ausgenommen.)

    Sprich entweder Luftgewehr oder Freigewehr oder Englishmatch etc.

    Dies solle wohl dazu dienen höhere Leistungen abzurufen. Ich kann mir zwar nicht vorstellen,.......

    Auch wenn Du dir das nicht vorstellen kannst ist es so.

    Karl

  • Solche Schwarzseher braucht der Sport, weiter so

    Das war kein Schwarzsehen sondern eher eine Art Ironie.....

    Wenn Du schon mal vor 30 Jahren eine DM in Hochbrück hättest besuchen können, könntest Du erkennen welchen Stuß Du da geschrieben hast.

    Was hätte ich denn dann erkannt ?

    Mich würde es interessieren wie sich diese steigerungen auswirken und warum es im Endeffekt keiner macht.

  • Spezialisierung ?

    Sofern es sich rein auf Langwaffe (knieend, liegend und stehend) beschränkt spricht nichts dagegen. Die Anschläge egal ob LG, KK oder GK bleiben immer gleich, lediglich die Begleiterscheinungen ändern sich etwas auf die dann natürlich gezielt geachtet werden muss.

    Zur Armbrust sollte noch gesagt werden daß diese ein exzellentes Trainingsgerät zum Gewehrschiessen darstellt weil eine extrem gute Haltearbeit davon gefordert wird will man ein akzeptables Ergebnis erreichen.

  • Moin,

    eine Spezialisierung ist für meine Begriffe ist der Hinsicht sinnvoll, als das es eine Dispiplin geben sollte der sich die anderen unterordnen. Ansonsten Training "quer durch den Garten", da auch mal verschiedene Muskelgruppen beansprucht werden. Ich schieße eigentlich Bogen und habe in den letzten 2 Jahren (nach langer Zeit wieder) die Lupi, aber jetzt auch LG, KK Gewehr und -Pistole und GK-Pistole hinzugenommen. Klar kann ich nicht mehr jeden Tag Bogen trainieren, aber meine Ergebnisse haben eigentlich nicht gelitten, ganz im Gegenteil (LM 1. Platz). Für die Lupi hat´s für den Bezirksmeister gelangt und der Rest läuft eben so nebenher. Ich stelle fest: Es macht viel mehr Spaß und alle Disziplinen haben eines gemeinsam: die absolute Konzentration und die kann man nicht genug trainieren.

  • Hallo,

    ich schieße seit 3 Jahren im Verein. Eingetreten mit 45, da man dann aufgelegt schießen kann ;-).

    Ich schieße LG Aufgelegt, LuPi Freihand und KK Aufgelegt. LG Freihand nur bei Vereinsmeisterschaft etc, von daher vernachlässigbar.

    Alles auch in Rundenwettkämpfen.

    LGA hat sich in den 3 Jahren von im Schnitt 285 auf 294 verbessert (auch ne 300 liegt drin).

    Von daher kann ich sagen, das LGA nicht unbedingt durch die anderen Disziplinen in Mitleidenschaft gezogen wird.

    LuPi hingegen steigert sich leider langsam und liegt so um 330 (bei 40 Schuß). Hier merkt man doch, dass sich eine Konzentration eher lohnen würde. NAch 30 Schuß LGA ist die Luft dann für die LuPi meistens raus.

    KK schießen wir leider nur 1x im Monat auf Kosten der Luftdruckwaffen. Denke aber, hier wäre öfter schießen eher hilfreich als auch eine andere Disziplin zu verzichten (liege im Schnitt bei 282).

    Alles in allem: Ich schieße weil es Spaß macht, Ehrgeiz ist natürlich auch dabei, aber ich möchte zB. auf die LuPi nicht verzichten.

    Um nochmla zum Thema zu kommen: Ich denke schon, dass wenn ich mich auf eine Waffe konzentrieren würde, ich meine Leistung noch erheblich steigern könnte.

    Grüße

    Jens

    Walther LG 400 AluTec Competition,

    Walther LP 400, TOZ 35

    Anschütz KK Olympic 84

    Rossi 1892 Puma

  • Gerade unter *dem* Gesichtspunkt wäre es falsch.

    Siehe - im Pistolenbereich - Christian Reitz, Olympiasieger. Der ist in allen Disziplinen - nicht nur OSP - gut.

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Siehe - im Pistolenbereich - Christian Reitz, Olympiasieger. Der ist in allen Disziplinen - nicht nur OSP - gut.

    Und der hat sicher mit allen Disziplinen gleichzeitig angefangen?

    Ich habe hier in der Nachbarschaft einen jungen Schützen der hat es als Seiteneinsteiger im dritten Jahr zum Landesmeister LG gebracht. für mehr Diszipline hätte die Zeit auch nicht gereicht. Wobei er natürlich auch bei anderen Verbänden noch den einen oder anderen vorderen Platz erreichen könnte, das ist aber alles natürlich eine Sache des Anspruchs.

    Karl

  • Der ist in allen Disziplinen - nicht nur OSP - gut.

    Hallo Califax,

    vom DSB wird es nicht so gerne gesehen, bei den Top Schützen.

    Bei Schumann war es so und bei Christian wollen sie es zumindest bei Olympia auch nicht das er LP schiesst, obwohl er dort auch zur absoluten Spitze zählt.

    Bei den statikern war es etwas anderes, die duften schon immer Freie und Luft.

    Bei den EM und WM hat er sich teils durch gesetzt, und konnte mehrfach starten, aber nur weil es nicht den Olympischen Stellenwert hat.

    Es war und ist alles auf Olympia ausgerichtet.

    Der DSB wird keine sichere Medaille riskieren in OSP durch ein verzetteln in einer weiteren Disziplin, vorallem wenn sie so unterschiedlich sind und sich kaum ergänzen.

    Meine persönliche Meinung, die die so breit unterwegs sind, haben sicher ihren Spass aber die Ergebnisse dürften überschaubar sein.

    Und kommt mir nicht mit irgend jemand der irgend jemand kennt, bei dem es anders war....... es ist nicht die Regel.

    grüße no.limits

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • Ich mache es so, dass ich Lupi und FP trainiere,.....

    alle LGA und KKA oder KK liegend Disziplinen schiesse ich zwar,... probiere auch mal was aus,.... aber trainiere nicht wirklich....

    da ziehe ich nur von Wettkampf zu Wettkampf,.....Sind allerdings keine Freistehend Disziplinen.... OK .. liegend probiere ich öfters was aus,.....darf mich ja vor meiner Jugend nicht blamieren,.....

  • Hallo euch allen!

    Spezialisierung ja oder nein? Ich finde, dass man die Frage nicht so einfach beantworten kann. Da muss man schauen, in welchem Leistungsspektrum man sich ansiedeln will und kann und was man dafür investieren möchte.

    Ich persönlich kenne eigentlich beide Fälle: jene, die nur exakt die eine Disziplin schießen und jene, die mehrere Disziplinen schießen. Und dann noch eine Art "Sonderform": jene, die die eine Disziplin trainieren können und die andere nur nebenbei betreiben, weil die Basics (dank LG 3-Stellung) vorhanden sind und es sich im großen und ganzen auch ergänzen kann. (Hinweis: meine Aussage betrifft in diesem Falle LG sowie die KK-Disziplinen Sport-/Freigewehr, KK 100m, Liegend)

    Ich für meinen Teil fahre seit Jahren ganz gut damit, dass ich zwei Saisonhälften habe. Das ist zum einen im Frühjahr/Sommer der Bereich KK, gerade durch Ligaschießen und natürlich die Meisterschaften steht der für mich im Vordergrund. Hier ist für das LG eine kleine(re) Pause drinnen. Im Herbst/Winter steht dann das LG auf dem Programm. Natürlich gibt es vor den Landesmeisterschaften und vor der DM auch entsprechend einen höheren Trainingsaufwand für LG. Aber ich habe auch in direkter Nähe keinen KK-Stand, sodass das KK-Training eigentlich für mich komplett wegfällt.

    Mir persönlich geht es so, dass ich durchaus nach einer langen LG-Saison mit doch einigen Wettkämpfen und vor allem vielen Trainingseinheiten und entsprechenden Trainings- und Wettkampfanalysen einfach dann ab Februar auch mal eine Pause benötige. Da ist der Kopf ziemlich leer für den Moment. Und dann nähere ich mich wieder ans KK-Schießen an. Von der Sache her ein ähnliches Schießen, aber für mich dann in dem Moment mit wesentlich mehr Spaß verbunden als direkt wieder mit dem LG weiterzumachen. Das geht dann im Prinzip bis zur DM so (Ausnahmen sind natürlich noch Ligawettkämpfe nach der DM) und dann wird ab September wieder die Konzentration auf das LG gelegt.

    Der andere Fall: jemand spezialisiert sich auf das LG-Schießen, betreibt das KK-Schießen noch sporadischer und mit weniger Interesse als ich selbst. Aber mit dem hohen Ziel und Willen in die Nationalmannschaft zu kommen oder so etwas wie die EM zu erreichen. Es gibt ja durchaus die Spezialistenplätze in der Nationalmannschaft. Das Ziel ist also formuliert und auf dem Weg dorthin entscheidet man dann, dass man alle anderen Dinge ausschaltet und sich nur auf das eine konzentriert. Auch im Wissen, dass man es auf der Rangliste durch die Kombination von LG und KK-Disziplinen eben eventuell nicht schafft, in den Nationalkader zu kommen. Entsprechend hoch ist hier über das gesamte Jahr gesehen der Trainingsaufwand bei LG natürlich. Entsprechende Erfolge bei Landesmeisterschaften, bei der DM oder bei Events wie ISAS oder ISCH sind aber eben auch mitunter gegeben und beflügeln einen zum Weitermachen.

    Letztlich muss man sich wohl viele Faktoren anschauen, um sagen zu können, ob man sich spezialisieren sollte oder nicht. Im Allgemeinen tendiere ich dazu, zu sagen, dass man es nicht sollte - alleine schon aus psychologischen Faktoren. Denn wird der Kopf müde, bremst man sich in der Entwicklung ebenso komplett aus. Aber man muss eben auch berücksichtigen, wie sinnvoll man mehrere Disziplinen nebeneinander betreiben kann. Wöchentliches Training bei 30 Minuten Anreise zum Schießstand, im schlechtesten Falle nur unter der Woche ab 20 Uhr (vom Gastgeber her) - da sehe ich wenig gute Möglichkeiten, dass man da neben der eigentlichen Disziplin noch etwas entwickeln kann. Hier muss eben beantwortet werden, wie weit man gehen will und wohin man am Ende kommen möchte.

    Werfen wir doch mal einen Blick auf das, was uns ab dem kommenden Sportjahr erwartet - hier wieder der Hinweis, dass meine Ausführungen sich auf Gewehr beziehen: Die bestehenden Disziplinen bleiben erhalten. Die Disziplin KK 50m Carl Zeiss wird für Diopter geöffnet. Und es wir der Mixed-Wettbewerb LG eingeführt. Das heißt natürlich am Ende, dass ich durch LG, LG Mixed, KK100m und KK 50m insgesamt vier reine Stehend-Disziplinen habe, die sich auf zwei Kaliber verteilen. Das eine fördert natürlich auch das andere und ergänzt sich somit ganz gut - auch, wenn natürlich gewisse Aspekte ganz anders ausgeprägt sind in den einzelnen Disziplinen und jede ihre eigenen Reize und Schwierigkeiten mit sich bringt.

    Ich komme aus einem Verein, der über Jahre hinweg aus Unwissen oder Ignoranz eine Spezialisierung vorgenommen hat. Das reine LG-Schießen stand im Vordergrund. Pistole beispielsweise findet keinen Millimeter platz und ist übertrieben gesagt auch nicht willkommen. Das führt natürlich dazu, dass sich auch niemand mit Pistole auskennt und man somit auch jetzt noch nicht das Angebot erweitern kann/möchte. Diese reine Spezialisierung auf LG führte auch dazu, dass sogar beim Nachwuchs über Jahre verschlafen wurde LG 3-Stellung zu trainieren und es sogar teilweise verpönt war es mit den Jugendlichen zu trainieren. Entsprechend besteht der Kern an KK-Schützen für den Ligabetrieb auch nur aus älteren, erfahreneren Schützen oder eben jenen, die durch den Landeskader ans KK-Schießen herangeführt wurden. In meinen Augen stellt das eine ganz klassische Fehlentwicklung dar, da gewisse Menschen in der Vergangenheit mit Scheuklappen durch die Welt liefen und alles nach ihrem Denken gestalten wollten. Fehlende Möglichkeiten führen auch dazu, dass man es schwieriger hat Mitglieder zu bekommen und/oder Mitglieder auf Dauer zu halten (auch hier wieder der Aspekt der Psyche, ausgeprägt in Phasen der Langeweile im Sportjahr - je nach Leistungsstand natürlich.

    Einmal editiert, zuletzt von strobo89 (2. April 2017 um 08:51)