Gebrauchte Waffen und Haltbarkeit bzw. Verschleiß dieser...

  • Servus Forum,

    da ich gerade auf der Suche nach einer gebrauchten Match LUPI bin und ich gesehen habe, dass die aufgerufenen Preise selbst für alte Modelle noch relativ hoch sind, stellt sich für mich die Frage, inwiefern gibt es den Abnutzung bei gebrauchten Waffen?

    Kann man das definieren?

    Z.B. ab 25.000 Schuß gibt es Verschleiß?

    Was verschleißt genau und ab wieviel Schuß bzw. welchem Alter kommen die Probleme ?

    Gruß

    Markus

  • Den "Verschließ" gibt es idR bei den Dichtungen. Und da kann man nicht wirklich sagen ab welchem Alter das ganze passiert.

    Schieße mit einer LP Walter 300 XT, die ist mittlerweile 9 Jahre alt, ende letzten jahres waren bei mir die Dichtungen dran.

    Es kann dir aber auch bei einer neuen Waffe passieren das die Dichtungen anch einem halben Jahr aufgeben oder du 20 jahre lang keine Probleme hast.

  • "Verschleißt" nicht irgendwann auch der Lauf oder bekommt Toleranzen?

    Mit welchen Kosten muß ich bei einem generellen Service rechnen, hat das schon einmal einer machen lassen?

    Wenn ich dich richtig verstehe, kann man also beruhigt eine gebrauchte Waffe kaufen, auch wenn diese schon überspitzt 10 Jahre alt ist und 50000 Schuß durch hat?

  • Was passieren kann ist, das sich kleine Ablagerungen der Diabolos sich im Lauf/an der Laufmündung festsetzen und dadurch die Schüsse verquer gehen. Regelmäßig reinigen Hilft.

    Und ja, du kannst sie idR beruhigt kaufen und benutzen.

    Für meine Walter müsste ich bei Walther Direkt nach meinen letzten Infos 90 Euronen zahlen, dann checken sie die Waffe durch.

    War bei einem Schießsportausrüster in der Nähe der auch einen Büchsenmacher hat, da habe ich die hälfte gezahlt.

    Was die anderen verlangen weiß ich nicht.

  • LP Walter 300 XT, die ist mittlerweile 9 Jahre alt, Ende letzten Jahres waren bei mir die Dichtungen dran.

    Das kann ich insofern bestätigen, weil ich meine 2002 gekaufte Walther 300 XT, nach mehr als 14 Jahren im Gebrauch, anlässlich eines Munitionstestes überprüfen ließ und Kleinigkeiten dabei behoben wurden.

    Joachim

    Stammschießen?
    Ich bin dabei!

  • Wie Erzwo schon gesagt hat, verschleißen bei Luftdruckwaffen in der Regel nur die Dichtungen. Diese verlieren über die Jahre die Weichmacher, werden spröde und reißen dann ein. Die Folge ist entsprechend Druckverlust. Kosten für nen Service sind höchstens Teilekosten plus Arbeitszeit, wie überall anders auch.

    Anderen Verschleiß wirst Du normalerweise nicht feststellen können. Äußere Abnutzung durch gebrauch hingegen schon, aber da kommt es eben auf den Vorbesitzer an.

    Durch meine Lupi gehen ca. 5000 Schuss pro Jahr. Ich habe z.B. von 1995 -2013 Steyr LP5 geschossen, und das einzige mal das etwas daran gemacht wurde, war die Umrüstung von CO2 auf Pressluft. Die Waffe selbst ist bis heute Top (wurde bis letztes Jahr von jemand anderem geschossen) und da sind mittlerweile etwa 100.000 Schuss durchgegangen.

    Bin dann auf die LP10 umgestiegen weil ich einfach Bock auf was neues hatte und auch von der neueren Technik profitieren wollte (hat geklappt). Die LP10 läuft nun auch schon vier Jahre problemlos und ich mache daran eigentlich gar nichts außer regelmäßig zu schießen. Allerdings behandele ich meine Waffen auch pfleglich.

    Mit einer Guten gebrauchten kannst Du also kaum was verkehrt machen!

    Allerdings sind die Gebrauchtpreise gerade bei Steyr schon sehr happig. Andere Hersteller sind da günstiger zu haben.


    Besten Gruß

  • Vielen Dank für die ganzen Antworten, haben mir sehr weitergeholfen!

    Gibt es zwischen den Marken unterschiedliche bzgl. Servicefreundlichkeit bzw. Zuverlässigkeit oder gibt es bekannte Macken oder Schwächen der einzelnen Modelle wo man aufpassen sollte?


    Gruß

    Markus

  • Ich habe seit 2011 eine LP 10 mit ca 20000 Schuss pro Jahr,.....

    Da werden alle ein 2 Jahre ein paar Dichtungen getauscht, einmal ist im Abzug ein Verschleissteil erneuert worden (was ich noch nicht bemerkt hatte).

    An sich hält eine Waffe so lang wie es Ersatzteile gibt.

  • Matze1965

    Hallo, lässt Du Deine LP10 in Deutschland warten/reparieren? Wer bietet da von Seiten Steyr einen guten und vor allem schnellen Service? Schickst Du die Waffe ein? Oder macht das der Büchsenmacher des Vertrauens vor Ort?

    Grüße Klaus

  • Hallo Klaus,

    ich bringe meine LP 10 auf der deutschen Meisterschaft in München zum Steyr Service.

    Einziger Nachteil:

    beim letzten mal war die Geschwindigkeit viel zu hoch eingestellt.

    Der Abzug wird ... irgendwie eingestellt,.....

    Der Kompensator auch nur null acht fünfzehn.

    Ancheinen mögen die keine Kritik. Nachdem ich (wirklich höflich) den voluminösen jungen Mann darauf aufmerksam gemacht habe dass nix mehr passt (wobei mir völlig klar ist dass einige Einstellungen halt sich verändern wenn bestimmte Teile aus und wieder eingebaut werden) war das letzte mal wirklich heftigst alles verstellt und nicht so eingestellt wie Steyr selber es vorgibt.

    Ich stelle mich halt drauf ein 2 bis 3 Tage mit einstellen zu verbringen.

    Matze

  • Hallo Matze,


    danke für die schnelle Antwort. Leider ist München für mich zu weit, nur um meine EVO10 checken zu lassen (komme aus Ostthüringen). Und die deutsche Meisterschaft steht bei mir momentan (und wohl auch zukünftig) nicht auf dem Plan. Außerdem dachte ich, dass die von Dir genannten Grundeinstellungen an der Waffe mit erledigt würden. Na, dann kann ich mich schon mal in meiner "Nähe" nach einem Servicepartner umschauen. Das ist jedoch, wie es scheint, nicht so einfach, wenn ich mir die Liste der Steyr-Servicepartner hier im Osten so anschaue. Aber es drängt ja momentan noch nicht, also kann ich in Ruhe Ausschau halten.


    Grüße Klaus

  • Ausser Federn und Dichtungen dürfte nichts kaput gehen. Also ich schiesse (zum Beispiel heute Abend zum Rundenwettkampf) eine Steyr LP1, die ich selber von CO² auf Pressluft umgebaut habe. Das Ding läuft tadellos. Vor zwei Jahren habe ich die Dichtungen ausgetauscht. Das geht ganz leicht. Ersatzteile kein Problem. Meine LP10 habe ich schon zwei mal zu Steyr nach Österreich geschickt und ein freundlicher Herr Huber hat sie jedesmal sehr schnell für kleines Geld repariert und den Service gemacht. Die LP 10 schiesse ich aufgelegt. Die LP 1 freihändig.

    Die LP 1 ist Baujahr 1993. Auf dem Testschiesstand der RUAG schiesst sie nicht schlechter als die LP 10, ist aber wählerischer bei der Munitionsauswahl.

    Gruß Peter

  • Hallo Peter,

    darf ich fragen, ob/wie Du vor dem Einschicken der LP10 zu Steyr Kontakt aufgenommen hast und wie lange es gedauert hat, bis Du die Waffe wieder erhalten hast?

    Grüße Klaus

  • Hallo Klauser,

    die LP 10 habe ich gebraucht über egun gekauft und da das Teil einige Jahre nicht geschossen wurde, mußte ich feststellen, das der Stabilisator beim Test nicht auslöste. Der Chef von Steyr Sportwaffen Service hat mich bei der Anfrage nach Kundendienst gebeten, die Waffe direkt an ihn zu schicken. Das habe ich gemacht. Es war im Mai 2015. Nach zwei Tagen erhielt ich eine mail, das das Ding repariert sei einschließlich austauschen aller Federrn und Dichtungen und V0 überprüft. Nach weiteren zwei Tagen bekam ich das Ding zurück mit der Rechnung von 50,40 Euro. Einschließlich Versand und Mwst.

    Als ich im Mei 2016 das gleiche Problem feststellte und wieder zu Steyr schickte, bekam ich die Nachricht, die Waffe sei angekommen würde aber ein paar Tage liegen bleiben, weil der Herr Huber zu einem Wettkampf fahren muß um Sportschützen die Stey schiessen zu betreuen. Eine Stunde später dann die mail er hätte die Waffe doch noch reparieren können und sie sei bereits auf dem Weg nach Deutschland.

    Rechnung:

    Service der Waffe mit Tausch von Dichtungen

    Tausch des Ladehebels und der Verschlußrolle

    Tausch des ganzen Verschlusses und Fanghebel und der Feder auf Kulanz

    Bezahlt habe ich 71,82 Euro einschließlich Versand

    Seitdem läuft alles fehlerfrei!

    Gruß Peter

  • Hallo Peter,

    vielen Dank für die ausführliche Antwort. Genau das wollte ich wissen. Das klingt ja schon mal sehr gut. Man hat einen konkreten Ansprechpartner und muss nicht umständlicherweise über den Händler gehen. Und, was ich auch als vorteilhaft erachte, man wird über den Erhalt der Waffe bzw. die Dauer der Reparatur in Kenntnis gesetzt. Sehr gut! Da kann man auch mit einer gebraucht erworbenen Waffe kaum etwas falsch machen. So eine "Generalüberholung" wäre mir den Preis allemal wert.

    Grüße Klaus

  • Herr Huber ist als Konstrukteur der LP 10 natürlich auch interessiert zu erfahren was kaput gehen kann um daraus Rückschlüsse über die Produktion zu erhalten.

    Gruß Peter

  • Außer auf die Luftpistole, lohnt sich bei älteren Modellen auch ein Blick auf das Zubehör.
    Ersteht man für schmales Geld eine Hämmerli K480 kann es sehr schwierig werden eine passende neue (Wettkampf zugelassene) Pressluftkartusche zu finden. Diese Waffe muss eventuell auf die Kartusche angepasst werden damit sie richtig Luft nach lädt was es bei einem älteren Modell sehr schwierig macht.
    Die Hämmerli AP40 findet man häufig als Gebrauchtwaffe und als "leichte" Pistole ist sie zu Anfang gar nicht verkehrt. Jedoch kann man sich mit dem Pistolenkauf gleich ein 10er-Pack Pressluftkartuschen Dichtungen besorgen denn bei wöchentlicher Nutzung ist nach 6-8 Wochen eine neue Dichtung fällig (Erfahrungswert bei zwei Vereinspistolen).
    Ich persönlich schwöre auf Feinwerkbau. Nicht weil die so einen tollen Reparaturservice bieten, sondern weil ich einfach noch nie eine Reparatur an meinen FWB Pistolen (LP65, LP100, LP103, P34, P44) hatte.
    Aber es ließt sich so als wenn Du Dich schon auf Steyr eingeschossen :D hast und das ist dann sicherlich auch eine gute Wahl.