Gehmann Kombinationsfilter mit Diopteroptik

  • Hallo zusammen,

    aktuell nutze ich eine Schießbrille. Da ich aber das Gefühl habe, dass ich beim Schießen mehr mit meiner Brille beschäftigt bin (Schau ich genau mittig durch, schau ich anders durch als vorher, etc).
    Daher bin ich am überlegen, ob ich mir nicht einen Kombinationsfilter mit Diopteroptik zulege. Als ich bei meinem Optiker war, sagte er mir, dass es bei mir nicht gehen würde, mein Brilenglas direkt am Diopter zu befestigen, da meine Achse zu groß sei.

    Jetzt die Frage, ist eine Achse von 118 Grad zu enorm für eine Diopteroptik.

    Der vollständigkeits halber hier noch meine genauen Daten der Brille:

    sph +0,50 cyl -1,00 Achse 118°

    Ich hoffe ich konnte mich genau ausdrücken und es kann mir jemand Info dazu geben. :)

    Liebe Grüße

    Vanessa

  • Hallo Vanessa!
    Mir ging es bzgl. der Brille ähnlich, irgendwie habe ich ständig dran rumgemacht, obwohl sie topp eingestellt war!
    Wobei sich oftmals, nee eigentlich fast immer rausstellte, dass ich grundlos dran rumgefummelt und gezweifelt hatte.

    Ich habe auch eine Hornhautverkrümmung (157°) und bin mit einer Diopteroptik nicht wirklich klar gekommen.
    Hatte in den Serien ständige Fehlschüsse die auf Zielfehler zurückzuführen waren.

    Was mir aber wesentlich besser gefällt als meine Brille (habe eine Olympic-Champion!) und ich absolut super mit klar komme, ist ein Monocle.
    Auch mir wurde wegen der Hornhautverkrümmung vom "Glas am Diopter (Monocle)" abgeraten.

    Mein Rat: ausprobieren, ich komme bestens damit klar und habe meine 3 Waffen alle darauf umgerüstet!

    Ein Monocle kostet neu um 50€. Wenn Du damit nicht zurecht kommst, bekommst es ohne großen Wertverlusst schnell wieder verkauft.
    Zum Testen vielleicht ein Glas bei Fielmann anfertigen lassen, mit den Werten deines jetzigen Brillenglases
    Kosten: Glas mit Entspiegelung und Einarbeitung ~35€, ohne Entspiegelung wenn Du erst einmal günstig testen möchtest ~15€.
    Wenn Du ganz viel Glück hast, passt evtl. sogar dein vorhandenes Glas der Brille am Monocle.


    Das Glas habe ich passend zur Kopfhaltung (Verkantung / Kopfhaltung) im Glashalter verdreht, bzw. gibt es zum Monocle auch einen drehbaren Glashalter (nennt sich Revolve), welchen ich an einem KK Gewehr nutze.

  • sollte kein problem sein,......du brauchst beim einrichten nur jemand der das brillenglas so lang dreht bis es passt......hab ich schon öfters für kollegen gemacht.....mit dem cylinder kann es problematisch werden mit einem dioptrinausgleich in dem filter. Das klappt besser mit nem monocle. Von der neuen variante mit cylinderausgleich bin ich nicht überzeugt.

  • Hallo @Vanessa91,

    ich befürchte, hier liegt ein Missverständnis vor.

    Ein Gehmann Kombinationsfilter mit Diopteroptik wird Dir in Bezug auf deine Hornhautverkrümmung nicht helfen können und ist zudem, wenn ich dein Alter richtig einschätze, für Dich laut Sportordnung auch noch gar nicht zulässig. Mit der Diopteroptik kann nur der sphärische Augenhehler, also die Kurz- oder Weitsichtigkeit, korrigiert werden. Zudem hat diese Diopteroptik auch noch eine vergrößernde Wirkung und die ist nach der Sportordnung für Schützen erst ab der Altersklasse zulässig.

    Es gibt allerdings auch solche Zusätze für den Diopter, bei Gehmann ZLO genannt, die eine Hornhautverkrümmung, auch Astigmatismus genannt, korrigieren können. Die Erfahrungen der Schützen damit sind aber recht unterschiedlich. so soll die richtige Einstellung nicht ganz so einfach sein und zudem gilt auch für dieses Teil bezüglich Kopfhaltung, Kopfbewegung und auch Verkantung des Gewehrs auch das, was ich weiter unten im Text noch genauer erläutere.


    Ein Glashalter für ein individuelles Brillenglas, welcher am Diopter befestigt wird, als AHG Monoframe, Gehmann Brillenvorsatz oder MEC Monocle im Handel erhältlich, kann aber auch bei einer Hornhautverkrümmung verwendet werden. Das gilt auch für deinen Achsenwert und somit hat Dir der Optiker da auch etwas falsches gesagt. Das kann aber auch schlicht daran gelegen haben, dass er sich nicht mit dem Schießsport auskennt und von daher auch gar nicht richtig verstand, was Du genau wolltest.

    Der Glashalter hat aber aus meiner Sicht auch Nachteile. Damit die Korrektur funktioniert, muss das Glas im richtigen Winkel in den Halter gesetzt werden. Oft wird dazu eine kleine Markierung in das Glas graviert. Diese Markierung muss dann bei gerader Kopfhaltung entweder genau senkrecht oder genau waagerecht ausgerichtet werden und je stärker dabei der Korrekturwert des Glases ist, um so genauer. Schon Abweichungen von mehr als 2 Grad verschlechtern die angestrebte Verbesserung wieder. Das gilt so zwar auch für die herkömmliche (Schieß)Brille, nur muss es da nur einmal richtig eingestellt werden, da die Brille ja (mehr oder weniger) fest mit dem Kopf verbunden ist und sich dadurch die Position des Glases auch nicht mehr ändert. Bei einem am Diopter angebrachten Glas kommt aber noch hinzu, dass das Glas immer wieder nachjustiert, sprich gedreht werden muss, wenn sich der Verkantungswinkel des Gewehrs und/oder die Kopfhaltung des Schützen ändert. Zudem kann es sein, dass man es als Schütze auch als unangenehm empfindet, wenn man schon durch das Diopter schaut, den Kopf aber zwecks Korrektur auf der Backe noch etwas bewegt.

    Ich habe mir als alter Dreistellungskämpfer und Brillentäger Jahrzehnte lang die Möglichkeit gewünscht, das Glas auch am Diopter befestigen zu können. Nur als es dann ab 2014 laut Sportordnung auch erlaubt war und ich es ausprobierte, war ich damit auch nicht zufrieden und bin nach kurzer Zeit wieder zur herkömmlichen Schießbrille zurückgekehrt. Mich irritiert es einfach, wenn das Glas nicht fest mit Kopf verbunden ist. Da wir uns aber alle in unserer Wahrnehmung unterscheiden, muss das jetzt auch nicht für jeden Schützen ein Problem darstellen. Man muss es halt einfach mal ausprobieren und selbst schauen, wie man damit klarkommt.

    Aber vielleicht liegt dein Problem ja auch gar nicht direkt an der Schießbrille. Vielleicht stimmen ja einfach die Glaswerte, die ja bei Dir eh nicht besonders groß sind, (nicht) mehr oder das Glas wurde nie wirklich richtig angepasst. Wie ist denn dein Seheindruck (beim Schießen) ganz ohne Brille? Trägst Du auch im 'normalen' Leben eine Brille?

    Ansonsten gilt, die wenigsten Optiker kennen sich wirklich gut mit den besonderen Bedingungen und Anforderungen des Schießsports aus. Von daher kann sich auch eine etwas weitere Anreise zu einem Optiker mit Erfahrung auf dem Gebiet lohnen. Eine oft gehörte Empfehlung wäre hier der Optiker Müller-Manching in der Nähe von Ingolstadt.

    Hier findest Du auch noch eine gute Abhandlung über den den Glashalter am Diopter.

    http://www.mueller-manching.de/skauflage.htm


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Hallo vanessa91

    solltest Du mehr zur Mitte in Deutschland angesiedelt sein, so kann ich den Arno Kütemeyer von der Fa. Klingner empfehlen.
    Er ist Donnerstags und Freitags in Hannover im Bundesstützpunkt Sportschießen des NSSV

    http://www.klingner-gmbh.de/default.cfm?mid=33896&oid=805&Startrow=1&ArtikelID=9052

    Mit der Achse kann ich es noch besser, 179°. Ich kann es auch gut nachempfinden, wie es ist, wenn das Auge einen noch immer schärferen Durchblick sucht. Suche den Fehler nicht an der Schießbrille sondern bei Dir. Zudem kann ich nur von den genannten Zielhilfsmitteln abraten. Murmelchen hat es bereits beschrieben.

    Meine Tendenz für das "Rumgerühre": Deine Wange liegt nicht optimal auf der Schaftbacke. Da sind 100% angesagt.Wichtig ist nicht nur die Ausrichtung des Kopfes zum Ziel, sondern auch der Druck, den ich auf die Schaftbacke ausübe. So sollte der Blick dann mittig durch die Iris gehen. Voraussetzung für das scharfe Zielbild, die Achse ist der Kopfneigung angepasst.

    Ich gehe wie folgt vor. Das Glas in der Fassung zum verstellen etwas lösen. Ohne Waffe in den Anschlag und zum Ziel schauen. Nun den Kopf so neigen, wie er auf der Schaftbacke ruhen würde, anschließend das Glas drehen, dass die Achse der Kopfneigung angepasst ist.
    Das Ziel sollte jetzt scharf zu erkennen sein. Wenn nicht, stimmt wohl der Glaswert nicht oder in die verkehrte Richtung gedreht. Nun im Anschlag mit der Schießbrille das Glas von einer 2. Person mit Sachverstand vor dem Auge platzieren lassen. Darauf achten dass das Diopter ca. 50-60 mm vor der Pupille steht.
    Ich halte sehr viel von dem Mirror (der kleine Spiegel für die Irisblende). Sehe ich die Pupille scharf, stimmt der Abstand, zudem kann ich so überprüfen, ob ich mittig durch die Iris schaue und sehe auch noch, ob die Glasfassung gleichmäßig um die Iris verteilt ist. Nun ist die Lage meines Kopfes auf der Schaftbacke auch perfekt. Anschließend vor jedem Schuss reproduzieren (Mentales Training).
    Der Mirror ist manchmal etwas gewöhnungsbedürftig. Ich habe ihn ständig vor Augen. Er kann ja auch nach der Einarbeitung wieder entfernt werden.

    Gruß

    Claus-Dieter