Hanseatischer Schießsport ?

  • Früher einmal hatte ich in zwei Postings geschrieben:

    Zitat

    Ich mag ja traditionelle Eigenheiten. Aber *echte* und *alte*, keine pseudofizierten der Nachkriegsbesatzungsgrenzen.

    Eine traditionelle Eigenheit wäre es zum Beispiel, zu überlegen, warum es keinen Hanseatischen Schützen- und Schießsportverband gibt. Mit zwei eigene Bundesländer darstellenden Hansestädten (Hamburg und Bremen) und einer dritten, bis 1937 selbständigen, und 1956 mit der Wiederverselbständigung gescheiterten Hansestadt (Lübeck), sollte das nicht nur machbar, sondern auch tatsächlich historisch sinnvoll sein. Solch eine Grenzziehung hätte weit mehr Sinn, als die jetzige. Das einzige, was es in der Richtung zur Zeit gibt, ist ein jährliches Hanseatenschießen (5 Schuss mit dem Luftgewehr), das vor allem ein geselliges Ereignis mit Kaffeefahrt ist, allerdings mit Betreutem Schießen und 2011 auch noch mit Western-Beiprogramm: NDSB-SH: Artikel

    Zu den Fördergeldern: die Lübecker Vereine bekommen ohnehin jetzt nichts davon. Wenn man sich die Lübecker Vereinsstatistik ansieht (auf der NDSB-Website),
    - allgemein: Bericht -
    - speziell Jugend: Bericht -
    fällt einem eh' der Unterkiefer herunter. Dagegen ist Draculas Gruft ein Hort blühenden Lebens. :whistling:
    Die Lübecker Schützen könnten sich durch einen ideellen Anschluss nur verbessern.

    und

    Zitat

    Es gibt in Bremen und Bremerhaven ja schon Verbandsstrukturen (sogar in doppelter Hinsicht: Bremischer Schützenbund und Fachverband) und Funktionsträger, die einen eigenen LV (freilich einen meines Erachtens zu kleinen !) oder einen kombinierten Hanseatischen LV gut tragen könnten und würden. Man müßte praktisch bloß umfirmieren, müßte nichts personell "neu aufbauen".

    Deshalb denke ich, dass die Kosten sich im Rahmen halten würden. Im Gegenteil: die Bremer Schießsportvereine müßten keinen Beitrag mehr an einen zwischengeschalteten "auswärtigen" Verband zahlen, das Geld bliebe vor Ort. Es gäbe also Umlagen für die wenigen Kreise und ggf. drei Bezirke oder Gebiete (Bezirk Hamburg, Bezirk Bremen, Bezirk Lübeck), wobei die jetzige Bezirksumlage und der LV-Beitrag dann eben nichts mehr nach Bassum wandern würde, sondern dem eigenen Verband zu Gute käme. Wenn man das Bassumer LLZ für Lehrgänge etc. nutzen möchte, würde ein normaler Beitrag dafür entrichtet.


    Ich habe jetzt auch noch weiter nachgschaut. Und habe zwar ich gesucht, was es denn schon bisher mit dem Namen "hanseatisch" im Schießsport gäbe. Da findet sich z.B. das alljährliche Hanseatenschießen (oben schon erwähnt, im Jahre 2016 zum 39. Mal), ein Hanseatischer Schützenverein zu Stralsund e.V., der Verein Hanseatischer Schützen e.V. (im Schützenkreis Sachsenwald des Landesverbandes Hamburg), den Schützenverein Hanse e.V. 1990 in Wismar (der auch einen Hanseatischen Vorderladerpokal in Wismar ausschießt).

    Die Sicht hat mch dazu geführt, über eine umrissene territoriale Struktur hinaus auch eine Mitgliedermöglichkeit von außerhalb zu erwägen. Auch die existenten Landesschützenverbände im DSB haben ja einzelne Mitglieder jenseits ihrer Grenzen (lustig ist Nicht-Abgrenzung zwischen Bayern und Oberpfalz). Soweit es die staatliche Sportförderung betrifft, so ist die Lösung eigentlich sehr einfach: in der Satzung wird eine Mitgliedschaft in mindestens einem Landessportbund verpflichtend vorgeschrieben (so wie beim NSSV), aber zugleich vorgesehen, dass Mitgliedsvereine nur Anspruch auf Sportförderung innerhalb ihres eigenen staatlichen Bundeslandes haben, wenn und soweit sie auch Beiträge an dessen Landessportbund zahlen.

    Carcano