Gewehr für Wiedereinstieg - was würdet Ihr machen

  • Hallo zusammen,

    ich habe vor ca. 20 Jahren in meiner Jugend mal LG geschossen und bin gerade dabei, wieder einzusteigen. Da ich noch von früher mein FWB 300S (Baujahr 78 8) ) habe, hab ich mit dem erst mal angefangen, komme damit aber gar nicht mehr zurecht - Schaft zu kurz, Schaftbacke zu niedrig, hüpft beim Abziehen wie blöd. Den Schaft habe ich mir nun schon einmal verlängert und kriege nun nach viel Herumprobieren einen einigermaßen brauchbaren Anschlag hin. So recht Spaß machen will es mir mit dem alten Schätzchen aber nicht mehr. Nun habe ich mal verschiedene Waffen bei uns im Verein ausprobiert und natürlich schon beim Wechsel zu einem FWB 600 einen riesigen Sprung im Schuss- und Anschlagsgefühl gehabt.

    Dass über kurz oder lang eine neue Waffe ins Haus kommt, ist sowieso schon geplant, allerdings wollte ich erst einmal sehen, was denn leistungsmäßig noch so drin ist, bevor ich mir für 1800 € aufwärts ein schönes neues Pressluftgewehr zulege.

    Nun habe ich meiner Meinung nach drei Optionen:
    1. Mit dem 300S weitermachen, auch auf die Gefahr hin, dass ich mir irgendwelche blöden Angewohnheiten antrainiere, die ich später mit einem moderneren Gewehr wieder loswerden muß und nach angemessener Trainings- (und Spar-) Zeit gleich ein neues Gewehr kaufen. Hier wäre noch das Problem, dass ich das 300er wahrscheinlich dringend mal überholen lassen müßte (daran wurde noch nie etwas gemacht), was mich nach ersten Kostenvoranschlägen zwischen 150 und 250 € kosten könnte, je nachdem, was ausgetauscht werden muß.

    2. Das 300S wieder in die Ecke stellen und versuchen, einigermaßen günstig einen gebrauchten Vorkomprimierer (FWB 600, Anschütz 2000 ff.) zu bekommen - damit wäre der Umstieg auf eine Neuwaffe vielleicht im kommenden Jahr nicht ganz so kraß und ich hätte bis dahin wahrscheinlich auch schon um einiges mehr Spaß an der Sache und außerdem eine Waffe mit deutlich mehr Möglichkeiten zur korrekten Einstellung

    3. Erst mal mit einem Vereinsgewehr schießen (würde allerdings die möglichen Trainingszeiten etc. massiv einschränken) und auf ein neues sparen

    Momentan tendiere ich zur zweiten Möglichkeit, da ich gerne von Anfang an eine eigene Waffe hätte, um nicht immer von Neuem alles einstellen zu müssen usw. - Option 1 ist glaube ich die schlechteste.

    Was würdet Ihr machen? Wie viel würdet ihr für ein gebrauchtes Gewehr ausgeben, wenn Ihr es nur als Übergangslösung seht?

    Danke für Eure Meinungen!

    Gruß

    Stefan

  • Hallo Stefan


    deine Überlegungen finde ich vollkommen richtig.

    Ich würde mich auch für die 2. Möglichkeit entscheiden, da das FWB 300S doch sehr eingeschränkt ist.

    Ich bin selber vor gut 2 Jahren zu einer Anschütz 2002 ( Vorkomprimierer ) gewechselt und muß sagen, das Schußverhalten ähnelt doch schon sehr einem Pressluftgewehr.
    Für das gute Stück habe ich mit Koffer und etwas Werkzeug damals 380 € bezahlt.

    Eine eigene Waffe finde ich immer am besten, wenn es finanziell machbar ist, eben aus den von dir schon genannten Gründen.

    Solltest du allerdings der Einzige sein, der mit der Vereinswaffe schießt, würde die auch erstmal ausreichen.

  • Dieses Hochdienen über eine Waffe die es dann doch nicht bringt halte ich für wenig sinnvoll und meist auch teuer, auch wenn jetzt die Profis kommen die grundsätzlich billigst ersteigern und dann über Neupreis wiederverkaufen.
    Ich würde erstmal mit der alten Waffe weitermachen und mir dann einmal ein ordentliches Gewehr kaufen.

    Karl

  • Ich würde mir ein gebrauchtes Pressluft LG kaufen, z.B. ein Walther LG 300 oder ein Anschütz 2002, aber eben Pressluft. Das bekommst du für round about 850-1.000 Euro. Dann verkürzt sich deine Sparzeit und du hast eine richtig tolle Waffe.
    Und auch der Wiederverkaufswert für so ein Gewehr ist konstant, solltest du dir in ein paar Jahren doch noch ein High End Gewehr kaufen wollen. Aber auch die oben genannten Gewehre können deutlich mehr als du oder auch ich je schießen werden.

    Das 300er würde ich nicht mehr nutzen, wie du auch selbst schon begründet hast. Und wieso Geld verschwenden für einen Vorkomprimierer, den du eh nach einem Jahr wieder abgeben willst?

    und die paar Monate, bis du dir ein gebrauchtes Pressluft LG kaufen kannst, kannst du auch mit einem Vereinsgewehr überbrücken.

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • Hallo,
    schieße zunächst mit einer Vereinswaffe Pressluft wenn ihr habt, auch wenn deine Trainingszeiten dadurch eingeschränkt sind. Die Gewöhnung an der neuen Waffe ist wichtig, Der Anschlag das Zielverhalten erlernst Du gleich gegenüber deiner alten Waffe. Der Nachteil, wenn Du Pech hast musst Du die Waffe jedes mal auf dein Auge einstellen, aber auch das wird zur geht in Fleisch und Blut über. Spare in der Zeit dein Geld an für eine gute Pressluftwaffe, wie schon erwähnt zwischen 600,00 und 900,00 €.

  • Hallo zusammen,

    danke für Eure Antworten und Tipps. Nachdem sich die Option 1 heute morgen erst mal erledigt hat (das 300s schießt auch aufgelegt nur noch weiße unten - anscheinend irgendeine Dichtung oder sonstwas kaputt), werde ich erst einmal mit einem Vereinsgewehr schießen. Mal sehen, in welche Höhen sich dann meine Ergebnisse entwickeln und welches Budget die Finanzministerin mir dann zuspricht ;)

    Viele Grüße

    Stefan

  • Hallo Stefan,

    ich würde das alte FWB 300S über egun verkaufen.

    Da sollte man noch ca. Euro 100,00 bis Euro 150,00 bekommen.

    Dann würde ich mir nach einem gebrauchten Vorkomprimierer schauen. Den sollte man für Euro 300,00 bis Euro 350,00 bekommen können.

    Ich hatte vor ca. einer Woche auf der LM in Stuttgart-Heslach ein Verkaufsangebot eines Anschütz 2001/2002 für Euro 325,00 gesehen.

    Wenn Du das dann in zwei oder drei Jahren verkaufst, solltest Du den Preis eigentlich wieder reinbekommen. Plus/Minus Euro 50,00 sage ich mal.

    Ein gebrauchtes Pressluftgewehr wäre eine Alternative. Das bekommt man ab Euro 600,00 aufwärts (Walther 300XT im Holzschaft).

    Gruß

    Andreas

  • Hallo Andreas,

    danke für die Vorschläge. In eine ähnliche Richtung denke ich momentan. Ich habe mir nach dem Ausfall meines 300s von einem Vereinskollegen ein Anschütz 2001 ausgeliehen und gleich mal das Ergebnis um > 40 Ringe verbessert (von 275 auf 320 im 4. Training nach 20 Jahren :) ). Mit dem werde ich jetzt erst einmal weiter trainieren. Außerdem habe ich gehört, dass im Verein jemand ein 2002 verkaufen möchte - mal sehen, was das kosten wird - vielleicht wird das ja etwas.

    Ansonsten werde ich einfach mal weiter schauen und dabei auf was Neues sparen ;)

    Gruß

    Stefan

  • Hallo Stefan,

    wenn Du von einem Vereinskameraden direkt ein Gewehr kaufen kannst, ist das doch klasse.

    Schiebe aber nicht alles auf das Gewehr.

    Ich habe bei besagter Landesmeisterschaft bei den weiblichen Junioren eine Schützin gesehen, die mit so einem alten federgetriebenen Gewehr 359 geschossen hat.

    Und meine Juniorin besitzt ein Tesro Pressluftgewehr, hat aber noch ein FWB 300S Match, welches Sie mal geschenkt bekommen hat.

    Die trifft selbst mit dem FWB konstant in die 9 und 10.

    Gruß

    Andreas

  • Hallo Andreas,

    da hast Du recht - natürlich ist nicht (nur) das Gewehr daran schuld. Es hat sich aber herausgestellt, dass anscheinend aufgrund einer kaputten Laufdichtung der Streukreis des 300ers ein paar cm groß ist - nachdem ich immer wieder Ausreißer tief hatte und der Diopter schon fast am Anschlag war, haben wir das Gewehr mal aufgelegt und siehe da - teilweise unter der Scheibe durchgeschossen.

    Dazu kommt natürlich noch, dass ich mich momentan anstelle wie der erste Mensch ;)

    Also würde ich es auf "unfähiger Schütze mit kaputtem Gewehr" vs. "unfähiger Schütze mit funktionsfähigem Gewehr" schieben...

    Gruß

    Stefan

  • Hallo zusammen,

    ich wollte Euch mal updaten - es ist ein Anschütz SA 2002 (Vorkomprimierer) geworden. Das reicht mir jetzt erst mal voll und ganz und lässt Luft für eine Belohnung, sollte das Ergebnis irgendwann mal in die Gefilde jenseits der 360 steigen ;)

    Gruß

    Stefan