Lichtschießen: Vergleich DISAG RedDot mit Walther /Röhm LTS mit Präzisions-Funkziel

  • Hallo!
    Hat jemand Erfahrung mit den beide Produkten sammeln können bzw. kann was zu den Vor- und Nachteilen sagen? Auch was zur Bedienbarkeit und anderen Leistungsmerkmalen der Software?
    Mit den Röhm- / Hämmerli-"Waffen" kann man auch auf die RedDot-Anlage schießen?
    Gruß, bigboreshooter

  • Wenn ich mich nicht allzusehr täusche steht der Begriff LTS für Lichtschießen. Unter dieser Bezeichnung bietet Röhm (wird con Carl Walther produziert und vertrieben) seine Produkte an (Ziele, Gewehre und Pistolen). Eine weitere Produktpalette existiert bei Hämmerli - also ebenfalls Carl Walther.
    Bei Disag läuft das Lichtschießen unter der Bezeichnung RedDot System. Hierbei sind die Ziele durch Disag und dass RedDot Lasergewehr/-pistole in Zusammenarbeit mit Feinwerkbau entstanden.

  • Unser Verein hat 2 RedDot.
    Diese haben wir links vom Messrahmen fest installiert, vor Beschuss geschützt, und kann über ein Kombikabel recht schnell zwischen beiden Systemen gewechselt werden.
    Die Darstellung ist Top und wird über den Monitor angezeigt. Verschiedene Altersklassen können eingestellt werden (Senkrechter Balken, schmal/breit) oder wie bei den
    "großen" eben ein LG Spiegel.....
    Das dazugehörige Lichtgewehr ist ein Feinwerkbau, macht einen Hochwertigen Eindruck und zaubert den Kiddis ein funkeln in ihre Augen, erst recht wenn die rote 10 aufleuchtet ;)

    Als Zubehör haben wir eine extra SIZ+Monitor+Stativ, um das RedDot auch mobil im Freien bei Veranstaltungen einsetzen zu können.

    Preis??? Wir haben letzten Sommer komplett auf Elektronische Trefferaufnahme von DISAG umgebaut, da waren die RedDot im Packetpreis mit inbegriffen.....
    http://www.disag.de/download/preis…iste_reddot.pdf

  • Auf dem Red Dot funktionieren alle gängigen Lichtgewehre, also auch z.b. die von Anschütz.

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • Das Gewehr von Feinwerkbau ist "realitätsnäher" als das von Röhm. Ist natürlich von Vorteil. Vor allem schiesst du mit dem Standarddiopter von Feinwerk, von daher ist alles wie gewohnt von der Jugendversion des LG700!
    Das Reddotzeil von DISAG ist natürlich top, vor allem, nachdem letzte Woche die Lichtpistole offiziell verkauft wird und man das Gewehrziel einfach durch einen "Trichter" mit aufrüsten kann!

    Preislich kenne ich den Unterschied zwischen DISAG System und Röhm nicht, kann DISAG aber nur empfehlen!

    Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
    (Albert Einstein)

  • Hallo!

    Unser Verein stand vor 2-3 Jahren auch vor der Sache des Lichtgewehr-Kaufs. Ich habe mir dann diverse System damals bei der DM in München mal angeschaut und erklären lassen. Vor allem Disag/Feinwerkbau mit RedDot und IROSA standen im Vordergrund. Röhm / Walther fiel leider direkt raus, da diese (zum damaligen Zeitpunkt, wie es heute ist, weiß ich nicht genau), keinen Simulator für eine Nähe zum normalen LG-Schießen mit sich brachten.

    Das System von Disag/Feinwerkbau wurde damals gerade erst vorgestellt/eingeführt. IROSA war bereits eine Weile auf dem Markt. Ich habe mir beide System nur kurz angeschaut und mal ein wenig erklären lassen.
    Persönlich denke ich, dass beide System in etwa das gleiche hergeben, sich nicht viel unterscheiden. Der große Unterschied ist jedoch der Preis (RedDot ca. 900-1000€ und IROSA rund 1800€ - jeweils ohne Computer/Laptop). Für eine IROSA-Anlage kann man also annähernd zwei Disag-Anlagen kaufen. Hinzu kommt, dass das Disag mit dem Feinwerkbau das leichtere und somit gerade im Jugendbereich bessere Gewehr hat - meiner Ansicht nach. Hinzu kommt, dass es einfach gestaltet ist und dennoch alles wichtige hat. Klar, hat das IROSA auch, aber zu einem wesentlich höheren Preis.

    Man hat sich dann letztlich für den Kauf zweier Disag-Anlagen entschieden.

    Nun kamen im vergangenen Sommer vermehrt Probleme an beiden Gewehren auf. Diese hingen mit dem Laser bzw. dem Spannen und Abziehen zusammen. Ich habe also das eine Gewehr gepackt und mit zur DM genommen. Da es sich für mich um ein Problem des Gewehrs handelte, habe ich es bei Feinwerkbau abgeben wollen. Dort erklärte ich mein Problem und man sagte mir, dass das von der Software her komme und ich bei Disag anfragen müsste. Okay, ist ja in München alles vorhanden. Bei Disag dann das Problem wieder erklärt. Sofort eine kompetente Antwort erhalten woran es liegt, dass sich der "Schuss" oftmals schon direkt nach dem Spannen löst (ohne abzuziehen) bzw., wieso viele "Schüsse" sich erst gar nicht lösen oder gar nicht im Ziel ankommen. Schlussendlich sei dies aber kein Problem der Software, sondern des Gewehrs. Man schickte mich retour zu Feinwerkbau. Dort dann sofort wiedererkannt worden. Die Erklärung von Disag abgegeben. Das Gewehr wurde dann in die Werkstatt mitgenommen und nach kurzer Zeit sagte man mir, man habe eine Idee woran es liegt - aber es liege nicht an der Sache, die Disag genannt hat. Ich sollte das Gewehr nach ein ein bis zwei Stunden wieder abholen. Als ich dann wieder bei Disag vorbei gelaufen bin, fragte mich der Chef persönlich, ob Feinwerkbau es repariert hätte. Dies musste ich verneinen, woraufhin er selbst zu Feinwerkbau ging. Kam nach 10 Minuten wieder und sagte mir, dass sie jetzt das reparieren, was er ihnen sagte.
    Das Ende war dann: sie haben dieses Problem behoben und seitdem funktionieren die Gewehre wieder einwandfrei. Übrigens war das Problem, dass die Gewehre nach vorne gespannt werden. Damit der Spannheben bei der Schussabgabe nicht nach hinten schnellen kann, wurden bei den ersten Bauserien dort Gummistopfen verbaut. Wenn man nun versehentlich nach hinten spannt, brechen diese Gummistopfen mit der Zeit. Ersetzt man diese durch einen Kunststoffstift bzw. eine Kunststoffschraube, kann es nicht mehr passieren.

    Was ich damit sagen will: Der Service bei Feinwerkbau lässt zu wünschen übrig. Sie kümmern sich zwar drum, aber sind nicht ganz unglücklich, wenn man mit dem Gewehr zu Disag geht und es dort machen lässt. Disag kennt sich gut mit seinem System und den potentiellen Fehlern aus. Allerdings hat Disag nicht das 100%ige Know-How für die Reperatur/den Umbau von Gewehren. Daher muss man meist schon beide Hersteller aufsuchen - so zumindest in München bei der DM. Wenn man das System einschickt, wird dies in der Firma vermutlich anders sein. Aber der Service bei Disag an sich ist sehr gut.

    Ich kann allen die RedDot-System nur empfehlen. Allerdings sollte man darauf achten, wenn man sich Angebote einholt, von wem man das System kauft. Von Feinwerkbau kann das System nämlich günstiger sein als von Disag bzw. andersherum. Das ist von Händler zu Händler unterschiedlich.

    Zur Genauigkeit des RedDot: Es könnte genauer sein. Aber gerade im Bereich der Jugendlichen /der Heranführung von Jugendlichen an den Schießsport (6-8Jahre) oder auch mal zu "Tag-der-offenen-Tür"-Veranstaltungen ist das System bestens geeignet. Wenn alle auf solchen Systemen Schießen, dann ist die Fehllerrate wohl auch gleich null, da kein Vergleich mit anderen Systemen bzw. normalen LG's besteht. Eine Vermischung verschiedenen Systeme oder gar mit normalen LG's sollte gut überdacht und vorher geprüft sein.

    Ein wichtiger Punkt soll noch erwähnt werden: Der Laser ist vorne in der "Laufmündung" verbaut. Dort ist dann auch die Batterie drin. Wenn diese leer ist, so muss man den Laser herausnehmen, Batterie wechseln und wieder einbauen. Jedes mal verstellt sich hierbei leider der Laser. Und die Einstellung des Lasers benötigt Fingerspitzengefühl sowie Erfahrung und meistens muss man dafür sogar mit zwei Personen sein. So sind hierzu meine Erfahrungen. Zur (groben) Einstellung des Lasers hat man vor jeweils rechts/links bzw. hoch/tief eine Madenschraube verbaut. Hier muss man dann Einstellen. Ich Empfehle eine grobe Einstellung bis man auf der "Karte", also im Ziel, ist und dann per Diopter die Feinjustierung.


    Ich hoffe, ich konnte ein wenig Helfen für die Zukunft.


    Beste Grüße

  • Hallo,

    ich würde das Thema gerne nochmal aufgreifen. Nach 2 Jahren habe ich unseren Vorsitzenden nun endlich davon überzeugen können für die Jugendarbeit nun auch ein Lichtpunktgewehr anzuschaffen.
    Da wir bei uns in der Regel keine Sondergenehmigungen für das Schießen ab 10 Jahren mit dem LG durchbekommen - da stellen sich die Behörden bei mir in der Ecke leider komplett quer, soll das System für alle 6-11 jährigen genutzt werden.
    Nach Möglichkeit ein System was den Druckluftwaffen möglichst nahe kommt, damit die umstellung später nicht zu groß ist, evtl auch mit der Möglichkeit Bewegungsabläufe vor, während und nach dem Schuss darzustellen.

    Hat jemand einen Tipp welches System am besten geeignet ist? Habe hier in der Ecke leider keine Möglichkeit die ganzen Systeme auszutesten.

  • Hallo Sarah!

    Sehr schön, dass du deinen/euren Vorsitzenden von Lichtgewehren überzeugen konntest. Leider sind es noch immer viel zu wenig Vereine, die Lichtgewehre effektiv und aktiv nutzen. Bei uns sieht man das immer wieder an den kreisinternen Meisterschaften - es nehmen sogut wie ausschließlich Schützen von unserem Verein teil. Kreispokal genau das gleiche. Und wieso? Weil das Geld doch lieber in das Feiern als in die Jugend investiert wird.

    Es ist immer schwierig deine Frage speziell zu beantworten. Zumal sich nicht jeder mit allen Systemen auskennt. Ich versuche aber mal ansatzweise dir zu helfen:

    - Was meinst du denn mit Bewegungsabläufen? Meinst du damit den Zielweg, etc. etc? Also ähnlich wie bei der Scatt-Anlage? Wenn ja: ich denke nicht, dass eines der Lichtgewehr-Systeme so etwas her gibt. Es hat nicht mal jeder Hersteller bisher überhaupt die Möglichkeit eines richtigen Trainings/Wettkampfes auf Ringe. Einige haben eher nur ein Art Biathlon (getroffen/nicht getroffen).

    - Die Frage, welches System einer Druckluftwaffe recht nahe kommt: Schau dir doch einfach mal die gängigen System bei Google-Bilder an (Röhm LTS/Disag Reddot/IROSA/etc etc). Dort bekommst du einen ersten Eindruck, um welche Gewehre es sich handelt. Meiner Ansicht nach ist das erste IROSA als Alu-System eher weniger für den normalen Verein geeignet. Unser Verein zumindest hat im Jugendbereich keine Alu-Gewehre (bzw. nur ein einziges). Für die Jugendarbeit nutze ich persönlich auch wesentlich lieber Universal-Gewehre (rechts-links), da sie die kostengünstigere Vereinsalternative sind.
    Wenn ihr also im Verein Holzschäftung nutzt, solltest du kein Alu-System beim Lichtgewehr anschaffen. Klar, sieht gut aus, sieht wertig aus. Aber die Umstellung von Licht- auf Luftgewehr ist dann doch eine andere.
    Schau dir einfach mal das RedDot Disag System an. Hierbei kommt ein Gewehr der Firma Feinwerkbau zum Einsatz. Es ist sehr leicht. Es hat eine Feinwerkbau-Typische Schaftkappe. Diese ist Höhenverstellbar. Die Schaftbacke ist ebenfalls verstellbar. Das Gewehr wird mit einem normalen Feinwerkbau-Diopter ausgeliefert. Schau dir einfach mal das Gewehr "Feinwerkbau 500" im Vergleich dazu an. Da kommt das Lichtgewehr dem günstigsten Luftgewehr also sehr sehr nahe. Auch vom Gewicht her.
    Das Feinwerkbau-Disag-System kannst du für Auflage- wie auch für Freihand-Schießen nutzen.
    Auch der Kostenfaktor ist nicht zu unterschätzen. Und letztlich sollte man auch bedenken / betrachten, was man selbst für eine Anlage für das Luftgewehrschießen nutzt (Seilzug oder Elektronik? Wenn Elektronik: welches Fabrikat?)

    Wenn du spezielle Fragen zu dem genannten System hast oder du Bilder möchtest: kein Problem, einfach schreiben. Ich helfe gerne weiter. Kann nur immer mal etwas Zeit in Anspruch nehmen.


    Beste Grüße

  • Da wir bei uns in der Regel keine Sondergenehmigungen für das Schießen ab 10 Jahren mit dem LG durchbekommen - da stellen sich die Behörden bei mir in der Ecke leider komplett quer, soll das System für alle 6-11 jährigen genutzt werden.

    Habt ihr euch denn schon einmal anwaltlich Beraten lassen und euren Landesverband informiert oder Herrn Kohlheim angeschrieben?

    Axel

  • - Was meinst du denn mit Bewegungsabläufen? Meinst du damit den Zielweg, etc. etc? Also ähnlich wie bei der Scatt-Anlage? Wenn ja: ich denke nicht, dass eines der Lichtgewehr-Systeme so etwas her gibt. Es hat nicht mal jeder Hersteller bisher überhaupt die Möglichkeit eines richtigen Trainings/Wettkampfes auf Ringe. Einige haben eher nur ein Art Biathlon (getroffen/nicht getroffen).

    Was spricht denn dagegen mit einer Scatt-Anlage oder vergleichbarem zu arbeiten? Bei uns in der Gegend werden schon RIKA-Hometrainer und DISAG-SAM-Trainer für solche Zwecke "missbraucht", die Scattanlagen liegen preislich auch nicht mehr so weit davon entfernt. Man kann diese Anlagen auch fürs Training aller Altersklassen im Verein verwenden, ist da nicht nur auf die Jüngsten festgelegt. Für diese gibt es passende Simulationsschäfte oder wie hier auch schon mal geschrieben wurde, es reicht vielen Kreisen auch, wenn die Kartusche an nem LG entfernt wurde. Nur sowas würde ich mir schriftlich von entsprechenden Stellen bestätigen lassen.

  • Genau da liegt ja das Problem im Normalfall: eine Scatt-Anlage müsste normalerweise mit einem "Dummy-Gewehr" genutzt werden. Selbst das Kartusche entfernen macht aus einem Luftgewehr noch immer keinen anderen Gegenstand. Das ist recht dünnes Eis (meines Erachtens) und ob das zwischen Landkreis und entsprechendem Verein so kommuniziert wurde/werden würde, das wage ich zu bezweifeln.
    Das eine ist wohl eine Sache der Auslegung (Altersbeschränkung) bzw. diese kann dann per "Ausnahmegenehmigung" anders gehandhabt werden. Ausnahme eben. (Bei uns gibts die übrigens ab 8 Jahre circa.) Aber ein Luftgewehr ist und bleibt ein Luftgewehr. Ob nun Kartusche vorhanden ist oder nicht.

    Klar, ich gebe dir Recht, scherge, eine Scatt-Anlage macht natürlich immer mehr Sinn für den Verein als gesamtes betrachtet. Aber damit löst man - meines erachtens und meinem Kenntnisstand nach - nicht das Problem der Jungschützen. Und Jungschützen benötigen wir doch alle!

  • Und Jungschützen benötigen wir doch alle!

    Das wird durch ständiges wiederholen auch nicht richtiger. Und die Jungschützen unter 12/10 Jahren könntest du auch mit Airsoft 0,5J binden.

    Axel

  • Danke für die schnellen Rückmeldungen.

    Das einzige System was ich bisher ausgetestet habe ist der SAMulator von Disag, siehe link: http://www.disag.de/produkte/samulator/
    Hier kann man Schützen erfassen und somit die Ergebnisse den einzelnen Jugendlichen direkt beim Schießen zuordnen und jederzeit wieder abrufen und auch den Zielablauf sehen.
    Das Gewehr hat ein Gewicht von ca. 2 Kg. Ein gutes System, das Gewehr ist nur sehr bewegungsempfindlich.
    Zwar so nicht mehr erhältlich, aber ich kenne jemanden der da noch dran kommt.
    Stellt sich die Frage ob das Red Dot System das auch alles kann?

    Wir haben bei uns ausschließlich Scheibenzuganlagen. Die Jugendgewehre sind bis auf eine Ausnahme alle mit Holzschaft und für Rechts- und Linksschützen geeignet.

    Zitat

    Habt ihr euch denn schon einmal anwaltlich Beraten lassen und euren Landesverband informiert oder Herrn Kohlheim angeschrieben?

    Axel

    Bisher nicht. Das Problem liegt hauptsächlich auch mit daran das sich keine Ärzte finden die bestätigen dass das Kind die psychologischen Aspekte erfüllt und wenn doch dürfen die Eltern gut und gerne mal 150€ für diese Bescheinigung hinblättern, was den meisten allerdings zu teuer ist.

  • Und die Jungschützen unter 12/10 Jahren könntest du auch mit Airsoft 0,5J binden.


    Ich habe da schon einige Euronen versenkt. Ich habe noch nicht eine einzige Softair„Waffe“ (Pistole) bis max. 0,5 Joule gefunden, die auch nur die Spur was getaugt hat. Nicht nur vom Abzug, nein rein von der Präzision auf poplige 5 Meter. Und wenn doch, dann war sie innerhalb eines Achteljahres kaputt. Es gibt nur Schrott in dieser Klasse auf dem Markt. Oder kennst Du da was Vernünfigens, Wertiges? Ich wäre bereit, gern einen Hunni zu blechen, wenn ich die Garantie hätte, auf 5 Meter MIT EINER SOLCHEN PISTOLE sicher einen Lupi-Spiegel treffen zu können und daß das Ding auch ein paar Jahre hält.

    Genau da liegt ja das Problem im Normalfall: eine Scatt-Anlage müsste normalerweise mit einem "Dummy-Gewehr" genutzt werden. Selbst das Kartusche entfernen macht aus einem Luftgewehr noch immer keinen anderen Gegenstand. Das ist recht dünnes Eis (meines Erachtens)


    Sehe ich nicht so. Es geht doch darum, daß Kinder unter 12 keinen „Umgang“ mit Waffen haben dürfen. Haben sie aber nicht, solange der Trainer Herr des Geschehens bleibt – und die Kinder nicht schießen!

    Zitat

    WaffG, §1 Abs. (3) Umgang mit einer Waffe oder Munition hat, wer diese erwirbt, besitzt, überlässt, führt, verbringt, mitnimmt, damit schießt, herstellt, bearbeitet, instand setzt oder damit Handel treibt.

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Genau da liegt ja das Problem im Normalfall: eine Scatt-Anlage müsste normalerweise mit einem "Dummy-Gewehr" genutzt werden. Selbst das Kartusche entfernen macht aus einem Luftgewehr noch immer keinen anderen Gegenstand. Das ist recht dünnes Eis (meines Erachtens) und ob das zwischen Landkreis und entsprechendem Verein so kommuniziert wurde/werden würde, das wage ich zu bezweifeln.


    Kannst es ja gerne anzweifeln, wir hatten es hier schon mal behandelt, es gibt diese Antwort vom LK. Eine Anfrage an das Landesinnenministerium wurde intern weitergeleitet und vom LK beantwortet. Es hieß damals:

    Von schießsportlichen Vereinen wird zur Nachwuchsfindung teilweise auf nicht geladenen, aber grundsätzlich schussfähigen Waffen ein Infrarotsystem aufgebaut.
    Die angesprochene Altersgrenze von 12 Jahren gemäß § 27 Absatz 3 des Waffengesetzes (WaffG) betrifft das Schießen von Minderjährigen auf Schießstätten. Da jedoch in dem von Ihnen beschriebenen Fall mit dem Infrarotaufbau im Sinne des Waffengesetzes nicht geschossen wird, da kein Geschoss o.ä. aus dem Lauf austritt, ist diese Vorschrift nicht anzuwenden.
    Fraglich ist jedoch, ob das Verbot des § 2 Absatz 1 WaffG , welches Personen unter 18 Jahren den Umgang mit Waffen untersagt, anzuwenden ist. Das Niedersächsische Ministerium für Inneres, Sport und Integration vertritt die Rechtsauffassung, dass in den Fällen, in denen Kindern unter unmittelbarer Aufsicht ermöglicht wird, mit dem Infrarotaufsatz Lichtpunkte abzusetzen, dem Kind nicht die tatsächliche Möglichkeit eingeräumt wird, über den Gegenstand/die Waffe nach eigenem Willen zu verfügen.
    Es wird die Auffassung vertreten, das es sich hierbei weder um den Erwerb noch um den Besitz der Waffe im Sinne des Waffengesetzes handelt. Insofern ist auch die Altersgrenze des § 2 Abs. 1 WaffG in diesen Fällen nicht zu beachten. Zwar werden jedoch von anderen Seiten auch andere Rechtsauffassungen vertreten, jedoch schließe ich als zuständige Waffenbehörde mich der o.a. Rechtsauffassung des Niedersächsischen Ministeriums für Inneres, Sport und Integration, an.
    Eine Unbrauchbarmachung der Luftgewehre ist daher in diesen Fällen nicht erforderlich.


    Klar, ich gebe dir Recht, scherge, eine Scatt-Anlage macht natürlich immer mehr Sinn für den Verein als gesamtes betrachtet. Aber damit löst man - meines erachtens und meinem Kenntnisstand nach - nicht das Problem der Jungschützen. Und Jungschützen benötigen wir doch alle!

    Ja und die Skigebiete benötigen im Winter ordentlich Schnee ;( Ich hab doch darauf geantwortet, dass es keine Lichtpunktsysteme gibt, mit denen sich Bewegungsabläufe darstellen lassen und Möglichkeiten dargestellt.
    Übrigens löst man mit keinem der Systeme das Problem der Jungschützen wenn es nicht zum Einsatz kommt :rolleyes:
    Es erwartet sicherlich keiner, dass man dem Kind die Zielabläufe wissenschaftlich analysiert. Es hilft einem aber schon als beaufsichtigender "Richtschütze", dem jüngsten Nachwuchs den ein oder anderen Tipp zu geben oder auch dem System die letzte Richtungsänderung zu geben, damit es überhaupt eine Chance hat, das Ziel zu treffen.

  • Guten Morgen an alle!

    Zunächst möchte ich mal sagen, dass ich keine Diskussionen darüber anstrebe, ob und wie und wo welches Recht und Gesetz ausgelegt wird. Auslegungssache bleibt Auslegungssache. Ich sehe es ja bei uns: es wurden über Jahre hinweg nur Ausnahmegenehmigungen für Jugendliche mit dem vollenden des 11. Lebensjahres ausgestellt. Zu meiner Zeit sogar nur mit Bestätigung durch Sportarzt (sportliches Gutachten, psychologisches Gutachten). Letztgenanntes fiel zuerst weg. Dann kam ein neuer Landrat und dadurch fiel dann auch die "Altersgrenze" letztlich von 11 auf 8.
    Was ich sagen will: auch wenn man etwas aktuell schriftlich vorliegen hat, dann muss es bei unserer Politik aber keine dauerhafte Gültigkeit besitzen. Selbst wenn sich Gesetze/Rechte nicht ändern. Ein Regierungswechsel oder gar Personalwechsel reicht vollkommen aus.


    Und nun zurück zum Thema:

    Natürlich kenne ich die Vorteile einer Scatt-Anlage. Ich kenne sowohl das "alte System" mit Messrahmen als auch das neue System ohne Messrahmen. Und natürlich bringt die Scatt-Anlage allen Schützen im Verein etwas, das habe ich ja bereits gesagt. Auch den Jugendlichen und denen vielleicht sogar noch am meisten.

    Jetzt fehlt mir so ein bisschen gerade die Überleitung.

    Sarah schreibt ja, dass sie Seilzuganlagen im Verein haben. Das ist schonmal ein Aspekt, den man nicht außen vor lassen sollte. Finde ich zumindest. Bei einer Seilzuganlage hat man zwei Möglichkeiten:
    - man verbaut vorne zwischen zwei Ständen fest ein Lichtpunkt-System (also: die Zielbox).
    - man baut vorne jedes mal die Scatt-Anlage auf, damit man auch mit realen Schüssen arbeiten kann (zumindest bei denen, die dafür alt genug sind).

    Die Zielbox muss allerdings auch gegen Beschuss durch Luftgewehrmunition geschützt werden. Oder aber man hängt sie jedes mal ab. Das ist so ein Nachteil des Lichtgewehr-Systems. Egal welcher Marke. Kunststoff und die verbaute Technik hält eben keinem (Luftgewehr-) Beschuss stand.
    Oder man hat eben nach jedem (Jugend-) Training, für jeden Wettkampf oder wie auch immer den "Weg nach vorne", um die Zielbox zu demontieren.

    Bei einer Scatt-Anlage gibt es mittlerweile natürlich zwei Möglichkeiten. Man kann die Scatt-USB (Wireless) kaufen, die auch vom Kostenpunkt relativ günstig ist. Die müsste so bei rund 1300€ liegen (ich habe jetzt nicht nachgeschaut). Diese funktioniert mit einem Messrahmen und einem am Gewehr verbauten Laser. Der Messrahmen muss zum schießen vorne aufgebaut werden. Entweder man verbaut ihn feste (was dazu führt, dass man entweder a) keine realen Schüsse abgeben kann, oder aber b) man einen Stand dauerhaft nicht mehr zur Verfügung stehen hat) oder aber man baut ihn für jede einzelne Nutzung auf und danach wieder ab.
    Man hat natürlich mittlerweile auch noch die Möglichkeit, dass man eine Scatt MX02 kauft. Diese funktioniert nicht mehr mit einem Laser und einem Messrahmen, sondern funktioniert mittels Kamera im Sensor (am Gewehr). Diese Anlage hat also keine "Wege nach vorne" bei jeder Nutzung. Allerdings, und das ist jetzt meine Meinung und Erfahrung, benötigt man definitiv das scharfe Schießen für diese Anlage. Wenn man nicht scharf schießt, fallen Messfehler nicht auf. Und es kommt bei der MX02 recht häufig zu Messfehlern. Diese Fehler sind zwar nur minimal, da der Zielweg und -ablauf noch immer korrekt dargestellt werden. Aber was als Realtreffer eine 10,9 wäre kann dann auf der MX02 eine 8,9 sein beispielsweise.
    Je älter man ist und man mit solchen Fehlern umgehen kann, desto unproblematischer sehe ich es hier drinnen. Wenn aber Kinder damit umgehen sollen und sie schießen nur 8er und 9er, keine 10er (zumindest denken sie es), nunja, ich sehe es eben immer so, dass Kinder im Schießsport eher wegen des Erfolgs kommen und bleiben. Der stellt sich dann vermutlich weniger ein. Zumal die MX02 zwischendurch auch immer mal wieder eine Nachkorrektur der Trefferlage nötig hat. Diese "Ungenauigkeit" der modernsten Scatt-Anlage ist bekannt. Es gibt auch eine Software die den Realtreffer einer elektronischen Anlage mit dem der Scatt-Anlage abgleicht und diesen Fehler somit dann verhindert. Die Scatt MX02 liegt übrigens bei grob 1600€.

    Hinzu kommt - egal ob Lichtgewehr oder Scatt-Anlage - natürlich dann noch ein entsprechendes Laptop (oder Tablet).

    Was den Einsatz eines solchen Systems angeht: jeder Verein, der sich ein solches System - egal welcher Art und Marke - anschafft, der wird es auf Dauer wohl kaum verstecken vor den Jugendlichen. Das Problem ist viel mehr, dass andere Vereine nicht bzw. zu wenig "nachziehen". Bei uns im Schützenkreis existieren vier (!) Lichtgewehre. Zwei besitzt unser Verein, zwei besitzt der Schützenkreis. Wir haben unsere Gewehre 3 Jahre lang. Kein anderer Verein ist bereit zu investieren. Sie leihen sich viel eher die beiden Gewehre des Schützenkreis aus. Das heißt im Umkehrschluss aber auch, dass man den Jugendlichen im eigenen Verein nur Training anbieten kann, keine erste Wettkampferfahrung. Klar kann man vereinsintern Wettkämpfe haben, aber der Effekt ist niemals der gleiche.


    Es kann sein, dass jeder von uns ganz andere Ansicht zu all den Themen hat, aber wir sollten nicht versuchen Person X oder Y mit Dokumenten oder Diskussionen zu "zerfleischen" nur weil diese Person es leicht anders sieht bzw. anders kennt. Viel mehr sollten wir gerade einem Forumsmitglied bei der Suche nach einem geeigneten System für die Jugendarbeit helfen.

  • Es kann sein, dass jeder von uns ganz andere Ansicht zu all den Themen hat, aber wir sollten nicht versuchen Person X oder Y mit Dokumenten oder Diskussionen zu "zerfleischen" nur weil diese Person es leicht anders sieht bzw. anders kennt. Viel mehr sollten wir gerade einem Forumsmitglied bei der Suche nach einem geeigneten System für die Jugendarbeit helfen.

    Ähh, genau das wird hier doch von uns versucht, anderen zu helfen, auch mit Beispielen aus angewandter Praxis, Erfahrungen und auch mit Zitaten aus Dokumenten. Tut mir leid wenn auch das als Zerfleischen bei Dir ankommt,weniger zart besaitete sagen dazu Erfahrungsaustausch. Bei uns in der Gegend werden übrigens die besagten DISAG-Funktrainer und RIKA-Hometrainer auf LG-Ständen mit Zuganlagen installiert, zum Teil fest installiert zum Teil sind Halterungen vorbereitet, dass eine schnelle Montage beim Jugendtraining durchgeführt werden kann, es kann auch mit scharfer Munition geschossen werden, natürlich nicht von den Steppkes. Sie sind bezahlbar und für die Kinder ist es eine Freude damit üben zu dürfen. Und sie sind es alle Male wert und auch durchaus bezahlbar. Es werden RWK mit den jeweils vereinseigenen Anlagen durchgeführt, die haben in den letzten zehn Jahren schon sehr viele Vereine angeschafft, oft auch zwei Anlagen.

  • Und es kommt bei der MX02 recht häufig zu Messfehlern. Diese Fehler sind zwar nur minimal, da der Zielweg und -ablauf noch immer korrekt dargestellt werden. Aber was als Realtreffer eine 10,9 wäre kann dann auf der MX02 eine 8,9 sein beispielsweise.

    Die Unterschiede gibt es auch schon bei den alten Scatt-Geräten mit Rahmen (Parallaxenfehler). Wenn man einen Schuss wirklich stark reißt kann es sein, dass solche großen Unterschiede von 2 Ringen zustande kommen können. Bei meinem MX2 hat es ziemlich gut zwischen realem Schuss und Scatt gepasst. Deswegen wundert mich gerade deine Aussage.

    Zumal die MX02 zwischendurch auch immer mal wieder eine Nachkorrektur der Trefferlage nötig hat. Diese "Ungenauigkeit" der modernsten Scatt-Anlage ist bekannt. Es gibt auch eine Software die den Realtreffer einer elektronischen Anlage mit dem der Scatt-Anlage abgleicht und diesen Fehler somit dann verhindert. Die Scatt MX02 liegt übrigens bei grob 1600€.

    Hast du zufällig weitere Informationen zu der "Ungenauigkeit"? Hast du auch zufällig einen Link zu dieser Software?

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián