Anschütz Diopter 6804/25

  • Liebe Community,


    ich habe vor kurzem sehr günstig ein Diopter von Anschütz erwerben können.
    Anhand der Homepage von Anschütz und den dortigen Bedienungsanleitungen sowie dem Fakt, dass das Diopter auf einem Anschütz Superair 2001 montiert war, gehe ich davon aus, dass es sich bei dem Diopter um ein 6804/25 handelt (20er-Klick?). Der dazugehörige Korntunnel (6832) ist natürlich auch dabei - wobei bei diesem die sogenannte "Konturschraube" fehlt.

    Meine Frage ist jetzt:

    Kann ich das Diopter bedenkenlos für KK-Liegend nutzen?
    Ich kannte bisher nur die Diopter 6805 und 7002. Beide verfügen ja über zwei Klemmungen/Klemmschrauben, das Diopter 6804/25 hingegen verfügt nur über eine Klemmung/Klemmschraube. Ist hier ein guter Halt (noch) gewährleistet?
    Noch zur weiteren Information: ich nutze ein Anschütz 1907 und bei Liegend nutze ich keine Visierlinienerhöhung.

    Weiter würde es mich interessieren, ob die Konturschraube unbedingt nötig ist, oder ob man auf diese Verzichten kann? (Meiner Auffassung nach, besitzt sie ja nur einen rein optischen Effekt.)


    Es würde mich freuen, wenn ihr selbst Erfahrungen mit dem Diopter - speziell im Bereich KK - habt und mir weiterhelfen könntet.


    Beste Grüße und vielen Dank!


    PS: Die Drehknöpfe für Höhen- und Seitenverstellung sind schon ein wenig abgenutzt. Ich würde diese eventuell durch neue ersetzen wollen. Die Frage ist, ob man hier überhaupt neue Drehknöpfe nutzen kann, denn die neuen Diopter haben allesamt Drehknöpfe mit jeweils einer Schraube zur Befestigung. Beim Diopter 6804/25 sind es jedoch zwei Schrauben, mit denen der jeweilige Drehknopf befestigt wird.

  • Also ob es wirklich ein 20 klick diopter ist kannst du leicht selbst feststellen. Merke dir einfach die Nullstellung und drehe dann einmal komplett das Rädchen und zähle dich Klicks und schon hast du Sicherheit.
    Die eine Schraube reicht auch für den Halt, einfach gut anziehen, aber natürlich auch mit Maß denn nach fest kommt bekanntlich ab! ;)

    Für KK liegend dürfte er normalerweise auch gehen. Versuche es einfach, dann siehst du eh ob du genug Klicks drehen kannst. Aber auf 50 Meter normal schon. Nur bei extrem langen Laufhülsen und einem kleinen Verstellbereich kannst du hieran Grenzen stoßen. Kenne das aber nur von Walther und FWB. Bei Anschütz hatte ich noch nie Probleme.

    Sind die Befestigungsschrauben kleine Imbusschrauben? Habe auch bei mir schon mal die Rädchen gewechselt und von Zwei auf eine Schraube gewechselt. Hat gut geklappt und dürfte bei dir auch gehen. Sind die aktuellen Rädchen grau oder? Wichtig ist, dass du die neuen Rädchen auf der abgeschrägten Seite der Stange festschraubst. So hält das Rädchen auch mit einer Schraube.

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • Vielen Dank für die schnelle Antwort vom Freitag.

    Habe am Wochenende mal etwas getestet und kann nun etwas mehr berichten:

    es ist tatsächlich ein 20er Klick. Oder sagen wir es mal so: der Dioptername ist ja 6804/25 und ich benötige genau 25 Klicks für eine Umdrehung der jeweiligen Rädchen. Bei meinem 7002er Diopter hingegen benötige ich hierfür nur 10 Klicks.

    Was den Punkt mit dem Halt auf der Prismenschiene angeht kann ich jetzt auch sagen, dass der gegeben ist. Ich hatte in einem ersten Versuch die Schraube nur per Hand und ohne Werkzeug angezogen. Okay, da hielt das Diopter nicht vollkommen gut, daher kamen meine Bedenken. Wenn ich aber entsprechend mit Werkzeug anziehe, dann ist der Halt definitiv gewährleistet.

    Ob ich das Diopter nun für KK-Schießen nutzen kann, muss ich noch herausfinden. Mein Verein besitzt keinen eigenen KK-Stand, somit bin ich auf andere Vereine angewiesen. Entsprechend fällt das KK-Training auch sehr knapp aus bzw. findet immer nur in den Wettkämpfen statt. Alternativ könnte man natürlich auch hergehen und das 7002er Diopter auf ein Luftgewehr schrauben, schauen wohin der Schuss in etwa auf der Karte dann geht (ist ja auf 50m eingestellt) und diese Trefferlage dann versuchen mit dem anderen Diopter zu reproduzieren. Ist jetzt nicht die beste Idee, aber so habe ich zumindest schonmal grob eine Ahnung, ob es geht und außerdem hätte ich das Diopter vermutlich auch grob so, dass ich die Schüsse beim KK-Schießen dann auch auf der Karte finden kann. Oder was denkst du/denkt ihr?

    Zu den (Verstell-) Rädchen: ja, es sind kleine Inbusschrauben zur Befestigung verbaut. Und ja, die aktuellen Rädchen sind grau. Ich will wahrscheinlich nachher mal eine Anfrage bei Anschütz stellen, ob sie mir den Umbau empfehlen können - eventuell gibt es ja bei Anschütz auch direkt (noch) Rädchen, die auch mit zwei Schrauben befestigt werden.

    Sofern das Diopter - da von einem LG kommend - nicht für das KK-Schießen zu gebrauchen ist, spiele ich mit dem Gedanken, es beim LG-Schießen zu nutzen. Hier schieße ich seit langer Zeit ein Feinwerkbau. Okay, mir ist bewusst, dass das auf Anhieb natürlich nicht passt. Aber da ich sowieso auch mit Visierlinienerhöhung schieße, kann man da etwas entsprechendes bauen. Ich habe - so auch einige andere Schützen in meinem Umfeld - bei den Dioptern von FWB immer mal wieder das Gefühl, dass es "hängt". Man dreht und nichts tut sich. Dreht wieder, es tut sich wieder nichts. Und irgendwann macht das Diopter dann den Sprung. Dieses Problem beobachte ich schon seit Jahren - bei Anschütz hingegen hatte ich solch ein Problem noch nie. Sowas ist immer ärgerlich und je höher man schießt, desto verlässlicher muss auch das Diopter natürlich sein.
    Allerdings muss ich auch dazu sagen, dass mir dieser Aufwand fürs LG-Schießen eventuell zu hoch sein könnte, da ich mit dem Gedanken spiele, mir dort sowieso ein Anschütz zuzulegen, wo das Diopter 6804/25 dann ja passend wäre.


    Beste Grüße

  • Das mit dem Ausprobieren auf dem LG ist eine gute Idee, aber nimm dir lieber eine große LP Scheibe als Hintergrund und halte mal tiefer an. Bin gespannt wie groß die Abweichungen LG 10 Meter und KK 50 Meter sind. Ich hoffe, du berichtest davon.
    Ich hätte übrigens noch Rädchen für einen Anschütz Diopter übrig und würde diese verkaufen falls du Interesse hast. Preis VB. Sehen aus wie neu und sind schwarz.

    Und falls du wirklich den Anschütz Diopter auf das FWB montieren willst: ich kenne einen guten Erbauer von Visierlinienerhöhungen, der auch mir schon einige gebaut hat. Der kann dir bestimmt unten eine FWB Schiene bauen und oben einen Anschütz Schwalbenschwanz. Ist preislich auch wirklich gut.
    aber versuche zuerst den Diopter einfach so auf das FWB zu packen. Diopter haben immer etwas mehr Spiel als Korntunnelfüße und passen unter Umständen auch drauf. Wobei das bei FWB schwierig werden könnte.

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • Nun kam ich endlich dazu, dass ich das Diopter meines KK-Gewehrs mal auf einem Luftgewehr ausprobieren konnte und möchte davon berichten:

    Zuerst möchte ich sagen, dass es nicht notwendig war eine Pistolenkarte oder ähnliches zu nutzen, da wir eine elektronische Anlage nutzen und diese über genügend Platz der Vorspannscheibe verfügt.

    Ich habe darüber nachgedacht, wie du es mir empfohlen hast, zunächst weiter unten anzuhalten. Das habe ich letztlich nicht getan - was aber wohl auch ganz gut so war. Ich montierte mein KK-Diopter (Anschütz 7002) auf mein Feinwerkbau-Luftgewehr. Als ich den 1. Schuss machte, dachte ich noch, okay, kann ein Fehler meinerseits sein oder ähnliches. Aber da am Ende alle drei Schüsse in einer Ecke lagen, konnte ich einen Fehler meinerseits ausschließen. Doch wo lagen die Schüsse? Die Schüsse lagen allesamt rechts und tief.
    Da ich vermutete, es könnte an dem Feinwerkbau und dessen Korntunnel liegen (22er Korntunnel), montierte ich das KK-Diopter anschließend auf ein Anschütz-Luftgewehr und probierte nochmals. Auch hier kam wieder das gleiche Ergebnis bzw. die gleiche Treffpunktlage bei raus.

    Müssten die Schüsse aber nicht eigentlich alle hoch liegen ( - die Links-Rechts-Richtung lasse ich jetzt mal außen vor)?

    Ein Fehler des Diopters 7002 kann ich eigentlich ausschließen. Ich dachte zuerst, dass es vielleicht (extrem) verstellt sei. Prüfte dann aber, wie die Skalierung ist. Nachdem ich sah, wo sie steht, schaute ich bei einem weiteren Anschütz-KK mit der gleichen Visierung/dem gleichen Diopter. Auch hier stand das Diopter bei in etwa der gleichen Skalierung.

    Das Trefferbild (5 Schüsse mit dem Anschütz-Luftgewehr und dem Diopter 7002) lag ca. 1,5cm rechts (verlängerte waagrechte Linie zur 10) und von diesem Punkt ausgehend 3cm tief (senkrechte Linie).

    Was ist eure Meinung?
    Wo liegt mein Fehler? Habe ich einen Denkfehler?
    Über weitere/neue Lösungsansätze würde ich mich freuen.


    Beste Grüße

  • Die Abweichung kann zum einen daraus resultieren daß der Korntunnel (also die Kornmitte) vom LG zum KK unterschiedlich ist, zum andern hängt es mit der Ballistik zusammen denn jedes Geschoß beschreibt ja mehr oder weniger ein Kurve als Flugbahn. Kommt neben der schon erwähnten u.U. verschiedene Höhe des Korntunnels noch eine Verkanntung beim schießen hinzu gibt es dann auch seitliche Abweichungen.
    Ich hoffe das einigermaßen verständlich rübergebracht zu haben.

    Aber letztendlich ist es total egal wo die Schüsse liegen. Du stellt dementsprechend das Diopter ein und fertig.
    Ein Diopter 6804 kenne ich nicht, ein 6805 schon.
    Bei Anschütz ist es normalerweise egal auf welcher Waffe das Diopter verwendet wird. Ob 10m, 50m oder gar 100- oder 300m, das passt immer.

  • Vielen Dank für die Antwort, Königstiger!

    Meine weiteren Überlegungen gingen in die ähnliche Richtung. Hatte auch gedacht, dass eventuell die Prismenschienen bei LG/KK eine unterschiedliche Höhe haben - was vermutlich auch der Fall sein wird. Natürlich habe ich auch an die Balistik gedacht. Beides kann gut möglich sein.
    Verkantung, klar, hat man natürlich auch und klar, darüber kommt die seitliche Abweichung. Wobei ich die meistens auch schon alleine durch den Wechsel der Visierlinienerhöhungen innerhalb eines Wettkampfes habe (Liegend ohne Erhöhung, Stehend und Kniend sowohl mit hoher Erhöhung als auch kleiner Erhöhung - dank neuer Sportordnung jetzt entsprechend noch mehr Umbau zwischen den einzelnen Disziplinen als vorher).

    Habe das Diopter (6804) letztlich auch genauso eingestellt/eingeschossen wie jenes von meinem KK (7002). Wenn ich die nächste Möglichkeit eines freien Training auf dem KK-Stand habe, werde ich es wohl einfach mal testen müssen.

    Zu dem Diopter: das 6804/25 sieht dem 6805 relativ ähnlich. Der einzige, mir auffallende, Unterschied ist der, dass das 6805 eine längere Führungsschiene und zwei Klemmungen an dieser hat. Beim Diopter 6804/25 hört die Führungsschiene kurz nach der Gegenlichtblende auf, die entsprechende Schiene des Diopter 6805 ist ein wenig länger. Du findest das von mir genannte Diopter im Übrigen bei Anschütz auf der Homepage in der Bedienungsanleitung des Luftgewehr Superair 2001. Dort befindet sich auf Seite 4 (bezogen auf das PDF-Dokument) zumindest ein Bild und eine kurze Erklärung. Bei Interesse kannst du dort ja mal nachschauen.


    Beste Grüße

  • 6804/25 vs. 6805 wurde hier schon mal erörtert

    Jede Schießsport-Disziplin hat ihre Existenzberechtigung. Zusammenhalt ist wichtig - über die Grenzen von Disziplinen und Verbänden hinweg.

  • Danke für den Hinweis, frank17!

    Aufgrund einer google-Suche bin ich auch schonmal auf genaue diese Erörterung gestoßen.
    Hatte dieses Thema hier dann letztlich eröffnet, weil ich mir erhofft habe, auch Erfahrungsberichte über genanntes Diopter zu bekommen. Bei der anderen Diskussion ging es ja letztlich nicht direkt um das genannte Diopter, sondern um das 7002er. Verschiedene Personen sagten dazu, dass sie das 6804/25 selbst hätten und es mal für Liegend versuchen wollten.
    Darüber würde ich gerne mehr erfahren, daher unter anderem die Eröffnung dieses Themas.


    Beste Grüße

  • Hallo nach längerer Zeit mal wieder!

    Meine Frage bezüglich des Diopters hat sich vor kurzem erledigt. Habe mein "altes" LG verkauft und mir nun eines von Anschütz zugelegt. Auf das neue LG habe ich dann das Diopter gebaut. Das bringt mir nun gleich zwei Vorteile:
    - natürlich Feinklick
    - die Führungsschiene des Diopters ist kürzer als die von neueren Anschütz Dioptern. Somit kann ich das Diopter weiter nach vorne bauen und komme somit wesentlich besser mit der Schießbrille zurecht.


    Vielen Dank dennoch an alle, die mir hier auf meine Fragen geantwortet haben!