Auge ermüdet rasch beim Zielen

  • Hallo, ich schieße mit Schießbrille u. habe letztendlich seit 3 Jahren das Problem, dass mein zielendes Auge während des Wettkampfs (meist auch abhängig wie lange ich tagsüber (beruflich bedingt) am Computer gesessen habe) mehr oder weniger schnell (manchmal nach 3, dann auch erst nach 35 Schüssen) ermüdet und ich dann grandiose Zielfehler (d.h. auch mal einen 7er) mache. Vom Feeling her würde es eigentlich ganz gut laufen, aber vor lauter Angst, dass das üble Seherlebnis kommt, ziele ich viel kürzer, als ich das eigentlich wollen würde. Dass ich mal mehr oder weniger wackle usw. kommt ja dann noch hinzu. Ganz schlimm wird es auf dunklen Schießständen.
    Zur Person: bin 51 Jahre, schieße seit dem 13 Lj. u. war vor 20 Jahren im DBS-Nationalkader u. auch bei den Paralympics in Seoul u. Barcelona.
    Hat jemand eine Idee, oder eine erfolgreiche Methode, wie ich dieses Problem lösen kann (Kontaktlinsen gehen leider wg. trockenem Auge seit über 10 Jahren nicht mehr; mit dem linken Auge (umgelenkt) ging auch nicht, ähnliches Erlebnis, als wenn ich als Rechtshänder die linke Hand nutzen muss)? Oder gleich in Rente :S Wer hat z.B. mit Adlerauge o.ä. in so einem Fall Erfahrung?
    Danke!
    Hans

  • ich hatte dieses problem auch...am besten ist es wenn man zwischen einem schuss in eine lampe schaut und wenns extrem ist hatte ich auch eine kleine LED in meiner tasche dann muss man noch kurtz warten bis sich das auge wieder daran gewöhnt hat

    LG
    leonard

  • Hallo,

    ich kenne das Problem und habe tatsächlich auch bei mir eine Verbindung zwischen der Dauer der Bildschirmarbeit im Büro und dem Ermüden des Auges beim abendlichen Training festgestellt.
    Beim Blick durch den Diopter wird der Spiegel plötzlich unscharf und erst nach einem Blick zur Seite, Durchatmen und Blinzeln ist wieder an ein Zielen zu denken.

    Ein Vereinskollege sagte, dass es durch die verminderte Atmung beim Zielen zu einem Sauerstoffmangel im Auge kommen würde, was sich aber auf Nachfrage bei einer Freundin (Augenoptikerin) als Unsinn heraus stellte.
    Vielmehr wird wohl das Auge durch den eingeschränkten Lidschlag beim Zielvorgang trocken, was dann zu dieser Unschärfe führt.

    Ein anderer Schützenbruder nimmt deshalb vor dem Training regelmäßig Augentropfen, um diesem Effekt entgegen zu wirken.

    Ich denke, dass ich das auch mal ausprobieren werde.... bin bisher nur noch nicht dazu gekommen, mir die Tropfen in der Apotheke oder beim Optiker zu kaufen.

  • Hallo,

    ich kenne das Problem und habe tatsächlich auch bei mir eine Verbindung zwischen der Dauer der Bildschirmarbeit im Büro und dem Ermüden des Auges beim abendlichen Training festgestellt.
    Beim Blick durch den Diopter wird der Spiegel plötzlich unscharf und erst nach einem Blick zur Seite, Durchatmen und Blinzeln ist wieder an ein Zielen zu denken.

    Ein Vereinskollege sagte, dass es durch die verminderte Atmung beim Zielen zu einem Sauerstoffmangel im Auge kommen würde, was sich aber auf Nachfrage bei einer Freundin (Augenoptikerin) als Unsinn heraus stellte.
    Vielmehr wird wohl das Auge durch den eingeschränkten Lidschlag beim Zielvorgang trocken, was dann zu dieser Unschärfe führt.

    Ein anderer Schützenbruder nimmt deshalb vor dem Training regelmäßig Augentropfen, um diesem Effekt entgegen zu wirken.

    Ich denke, dass ich das auch mal ausprobieren werde.... bin bisher nur noch nicht dazu gekommen, mir die Tropfen in der Apotheke oder beim Optiker zu kaufen.


    Hallo,
    was dein Vereinskollege sagt stimmt. Ich habe mit meinem Augenarzt gesprochen, die Überanstrengung der Augen nimmt mit zunehmenden Alter zu, dass steht außer Frage, aber die Augen werden auch mit Sauerstoff versorgt, sind die Augen trocken haben sie Sauerstoffmangel. Trockene Augen machen sich durch jucken und brennen bemerkbar. Ich schaue nach der Schussabgabe ins helle, damit sich die Pupillen weiten und versuche eine normale Atmung während des Schießens. Da ich zu trockenen Augen neige, nehme ich nach Bedarf Augentropfen, kann jetzt aber nicht sagen wie sich das auswirkt beim Training oder Wettkampf, da ich darauf nicht bewusst geachtet habe.

    Gruß Kogge

  • Hallo,
    ich schieße eine Iris mit Gelbfilter u. Durchmesser 1,35, das Ringkorn hat 4,15.
    Das mit dem hellen Licht klingt interessant. Die Pupille wird davon aber eher eng. Das mit dem Spray (z.B. Tears again) für die trockenen Augen habe ich beim Schießen noch nicht benutzt, vielleicht hilft das was. Der Optiker meint, ich sollte mal ein +0,5 Meßglas auf die Schießbrille machen (Adlerauge würde wohl dasselbe bringen). Hat von Euch jemand mit dem Problem mal einen etwas dunkleren Graufilter probiert? Theoretisch sollte dann das helle Licht von der Scheibe das Auge nicht mehr so anstrengen. Kann aber sein, dass man dann noch mehr das Auge anstrengt, weil man kaum mehr was sieht.
    Leider habe ich beruflich bedingt kaum Zeit für das Training u. schieße nur Rundenwettkämpfe.
    Grüße
    Hans

  • Hallo,

    ich komme da nicht mehr so ganz mit....
    Ich bin zwar kein Augenarzt oder Optiker, aber den Zusammenhang zwischen einem trockenen Auge und Sauerstoffmangel erschließt sich mir einfach nicht. Ist das Auge trocken sorgt doch ein Lidschlag für eine frische Schicht Feuchtigkeit auf der Hornhaut. Wo ist da der Einfluss der Sauerstoffkonzentration im Auge?
    Ich möchte damit wirklich nicht sagen, dass Kogges Augenarzt Unsinn erzählt, aber nachvollziehbar ist das für mich nicht. Oder übersehe ich da etwas?

    Das mit dem Blick in eine helle Lichtquelle zwischen den Schüssen habe hier im Forum auch schon öfters gelesen (Wohin mit den Augen zwischen den Schüssen).
    Also wenn ich in ein helles Licht gucke, ist meine Sehleistung danach alles andere als gut. (Wie war das noch mal im Bio Leistungskurs? Das Rhodopsin der Netzhaut zerfällt bei hellem Licht in Opsin und Vitamin A und muss danach erst langsam aufgebaut werden, damit man wieder richtig gucken kann :P )
    Aber gut, wenn das hier so viele machen, muss ja was dran sein... ich werde das beim nächsten Training mal ausprobieren.

  • Wo ist da der Einfluss der Sauerstoffkonzentration im Auge?

    Die Augenhornhaut wird durch die Tränenflüssigkeit mit Sauerstoff versorgt.

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Hallo Marc,
    da auch ich kein Fachmann bin, habe ich mich nicht richtig ausgedrückt. Zunächst was Califax schreibt stimmt,dass nach der Schussabgabe man nicht ins dunkle schauen soll sondern ins helle,weil sich dann die Pupillen zusammen ziehen. Ins helle meinte ich nicht ins Scheinwerferlicht.

    Gruß Kogge

  • Die Augenhornhaut wird durch die Tränenflüssigkeit mit Sauerstoff versorgt.

    Oh, tatsächlich?! Das hätte ich jetzt nicht gedacht... Aber vielen Dank für die Erklärung! Man lernt ja nie aus :)

    Hallo Marc,
    da auch ich kein Fachmann bin, habe ich mich nicht richtig ausgedrückt. Zunächst was Califax schreibt stimmt,dass nach der Schussabgabe man nicht ins dunkle schauen soll sondern ins helle,weil sich dann die Pupillen zusammen ziehen. Ins helle meinte ich nicht ins Scheinwerferlicht.

    Gruß Kogge

    Ok, verstehe... ich war nur etwas erstaunt, weil ich bei diesem Thema hier im Forum auch schon mal gelesen habe, dass jemand zwischen den Schüssen in eine extrem helle LED-Lampe guckt.
    Das halte ich nun nicht für sonderlich zielführend 8|


    Jedenfalls "Danke!" an euch beide für die Klarstellung :thumbup:

  • Zitat

    ...hier im Forum auch schon mal gelesen habe, dass jemand zwischen den Schüssen in eine extrem helle LED-Lampe guckt.Das halte ich nun nicht für sonderlich zielführend

    Das bringt immer was, wenn man KEIN Schützenkönig werden will! (*ROFL*)

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Die Augenhornhaut wird durch die Tränenflüssigkeit mit Sauerstoff versorgt.

    Als Kontaktlinsenträger verschärft sich die Problematik bei mir noch etwas...
    Tears again hat mir da schon etwas geholfen.
    Dazu eine verstellbare Iris. Was dann aber doch auch erst mal etwas Erfahrung brauchte, bis ich die passend einstellen konnte. Am Anfang hat man noch kein Problem, und bis es so weit ist, ist es zu spät... Folglich muß man die Sache erstmal richtig einstellen können, BEVOR man nach einigen Schüssen Probleme bekommt...
    Mit Farbfiltern hab ich auch experimentiert. (Allerdings nur Indoor) Mache jetzt wieder alles nur mit der Iris.
    Weiterhin versuche ich durch Visor, Seitenblenden und Lens Hood (samt Duplex) Streulicht so gut möglich auszuschalten. (Kontaktlinsen sind auch nicht entspiegelt!)
    Werde die Tage mal experimente machen und mir ein etwas größeres Lens Hood basteln, dass noch vor das Duplex-Insert kommt. Da streut das Licht wohl auch noch drauf. Fällt auf, wenn man abwechselnd mit und ohne Insert (zum groben Einschießen nach Gewehrumbau) schießt...

  • Hallo, ich schieße mit Schießbrille u. habe letztendlich seit 3 Jahren das Problem, dass mein zielendes Auge während des Wettkampfs (meist auch abhängig wie lange ich tagsüber (beruflich bedingt) am Computer gesessen habe) mehr oder weniger schnell (manchmal nach 3, dann auch erst nach 35 Schüssen) ermüdet

    TooMuch67: Ich hätte mein Problem nicht besser schildern können. Genau das gleiche. Bin Ende 40, hab eib Brillenglas vorm Diopter montiert. Auf offenen KK Ständen Abends, oder bei direkter Sonne auf der Scheibe seh ich nach ner Weile nur nen grauen ovalen Fleck. Auf der 100m Distanz ist der Effekt nur schwach ausgeprägt und das Schußbild ist etwas besser. Auf geschlossenen 50m Ständen im künstlichen Licht sehe ich deutlich besser. Mit dem LG auf die 10 m hab ich auch manchmal einen trüben Spiegel aber da treff ich trotzdem recht gut.

    Hans: Hast die mittlerweile eine Lösung gefunden? Hast Du mal ne Kornoptik probiert? Mir fällt zu Zeit nix besseres ein wie "nur tagsüber". Wettkämpfe sind aber abends.

    Grüsse, Thomas

  • Hallo Thomas,

    es kann sein, dass deine Brille nicht (mehr) richtig angepasst ist. In jüngeren Jahren kann man so etwas noch etwas ausgleichen, ist aber auf Dauer trotzdem sehr anstrengend für das Auge.

    Ein ovales Abbild deutet zudem auch noch auf einen Achsenfehler hin, welcher zusätzlich zur Korrektur der Kurzsichtigkeit auch noch durch das Brillenglas korrigiert werden muss.


    Wichtig ist, dass man sich einem Augenoptiker anvertraut, der auch etwas vom Schießen versteht. Müller-Manching wird hier im Forum z. Bsp. regelmäßig genannt. Aber vorher würde ich auch noch einen (guten) Augenarzt aufsuchen, um sicher zu stellen, dass da nicht auch noch andere Probleme wie eine (beginnende) Augenerkrankung vorliegen.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank