Vereine ohne Verband

  • Ich bin etwas verwirrt, was die Zwangsmitgliedschaft in einem anerkannten Schützenverband angeht.
    Laut Waffenrecht ist dies doch die einzige Möglichkeit an eine Sportwaffe zu kommen.
    Warum gibt es aber so viele Schützenvereine, die keinem Verband angehören, die aber trotzdem z.B. KK Waffen haben.
    Fallen selbst organisierte Wettkämpfe und Vergleichsschießen tatsächlich unter Brauchtumsbedürfnis?
    Konkret ist die Frage für uns nämlich bei einer Kündigung der Mitgliedschaft im DSB.
    Vieleicht kann mich ja jemand aufklären.
    Vielen Dank im Voraus.

  • Konkret ist die Frage für uns nämlich bei einer Kündigung der Mitgliedschaft im DSB.

    Da euer Verein bestenfalls über einen Landesverband Mitglied im DSB ist stellt sich die Frage nicht.

  • Als Sportschütze sollte (!) man in einmem Verband (über die jeweiligen Untergliederungen) Mitglied sein, der staatlich anerkannt ist. Ansonsten kann (!) einen der Rechtsstreit mit den Behörden wg. Wegfall des Bedürfnisses mehr kosten, als die Plempen wert sind.

    Es geht (rechtstheoretisch) zwar auch über §8, aber das will erstmal durchgefochten sein.

    @JürgenA: Was bewegt euch denn, aus dem DSB austreten zu wollen?
    Wäre der Beitritt des Vereins in einen anderen anerkannten Verband eine Option?

    Ansonsten bleibt - wo es regional geht - die Möglichkeit einer Einzelmitgliedschaft des einzelnen Sportschützen bei einem Landesverband eines anerkannten Schießsportverbandes. Das geht z.B. in einigen Landesverbändes des BDS, aber nicht in jedem. Außerdem ist es fraglich, ob sich das in jedem Fall auch finanziell lohnt.

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • In unserem Verein gibt es nur eine geringe Zahl wirklich aktiver sportschuetzen.
    Den meisten reichen die Wettkämpfe auf kreisebene.
    Die wollen die Vereine bei uns nun selbst organisieren um sich die Beiträge zu sparen.
    Die drei oder vier Leute bei uns die auch lv oder weiter schießen, sollen dann über einen anderen Verein (DSB) starten.
    Ich frage nur ob eine solche Konstellation möglich ist.
    Die Vorstände begründen das Bedürfnis mit Brauchtum.

  • Ein klärendes Gespräch mit eurem Sachbearbeiter der zuständigen Waffenbehörde würde zumindest die heutige Rechtsauslegung der Behörde widerspiegeln.

    Aber ehrlich gesagt finde ich es schäbig, den Verbandsbeitrag einsparen zu wollen.

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    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Ein klärendes Gespräch mit eurem Sachbearbeiter der zuständigen Waffenbehörde würde zumindest die heutige Rechtsauslegung der Behörde widerspiegeln.

    Aber ehrlich gesagt finde ich es schäbig, den Verbandsbeitrag einsparen zu wollen.

    Ein klärendes Gespräch mit eurem Sachbearbeiter der zuständigen Waffenbehörde würde zumindest die heutige Rechtsauslegung der Behörde widerspiegeln.

    Aber ehrlich gesagt finde ich es schäbig, den Verbandsbeitrag einsparen zu wollen.

    Hallo,
    der obigen Meinung bin ich auch. Hals über Kopf werden die Mitgliedschaften gekündigt, aber was machen wir mit den Sportschützen? Sie haben ein Recht ihren Sport aus zu üben, also werden sie wieder gemeldet. Nun kommt die Kette nach oben, dem DSB werden die Abgänge gemeldet, lapidar gesagt die Kasse stimmt nicht mehr und die Beiträge werden von oben nach unten erhöht, denn es glaubt ja wohl keiner das auf die Einnahmen verzichtet wird. Frage, was haben die Vereine eingespart?

  • Hallo,
    der obigen Meinung bin ich auch. Hals über Kopf werden die Mitgliedschaften gekündigt, aber was machen wir mit den Sportschützen? Sie haben ein Recht ihren Sport aus zu üben, also werden sie wieder gemeldet. Nun kommt die Kette nach oben, dem DSB werden die Abgänge gemeldet, lapidar gesagt die Kasse stimmt nicht mehr und die Beiträge werden von oben nach unten erhöht, denn es glaubt ja wohl keiner das auf die Einnahmen verzichtet wird. Frage, was haben die Vereine eingespart?


    So wirklich verstehen kann ich diesen Beitrag nicht, einmal bestimmen die Mitglieder ob der Verein dem Verband austritt oder nicht, zum andern gehe ich nicht davon aus dass in einem solchen Verein wirklich viele Mitglieder sind die wegen ihres Rechts auf Sportausübung dort dabei sind. Wenn die Mitglieder dann wieder gemeldet werden sind sie ja auch wieder Beitragszahler, wenn auch dann vielleicht in einem anderen besseren oder billigerem Verband.

    Schlimmer finde ich die Vereine, die ihre nicht dem Verband gemeldeten Mitglieder dann doch "unversichert" zu Wettkämpfen melden.

    Karl

  • Ein klärendes Gespräch mit eurem Sachbearbeiter der zuständigen Waffenbehörde würde zumindest die heutige Rechtsauslegung der Behörde widerspiegeln.

    Aber ehrlich gesagt finde ich es schäbig, den Verbandsbeitrag einsparen zu wollen.

    Warum ist es schäbig einen Verbandsbeitrag einzusparen?
    Wenn die Mitglieder eines Vereines keine Vorteile in der Mitgliedschaft sehen, ist es ihr gutes Recht zu kündigen. So wie jedes einzelne Mitglied auch den Verein verlassen kann.
    Und wenn, wie im Fall des NWDSB, auch noch irgendwelche Unregelmäßigkeiten auftauchen, es nur noch schlechte Presse gibt, warum sollten die Mitglieder eines mehrheitlichen Traditonsvereines dies weiterhin unterstützen.
    Ein Verband/Verein ist kein Selbstzweck, hat es keinen Nutzen ihm anzugehören darf man ihn doch wohl verlassen.
    Allerdings ist diese Entwicklung für die Sportschützen und das Schützenwesen insgesamt negativ. Wenn nur noch aktive Sportschützen dem DSB angehören ist er in der heutigen Form nicht mehr finanzierbar. Zumindest die Landesverbände nicht, in denen es viele Traditionsshchützen gibt, wie im BSSB, NWDSB, WSB usw.
    Die Mitgliederzahlen werden sich dann wohl denen in den neuen Bundesländern anpassen.

  • Warum ist es schäbig einen Verbandsbeitrag einzusparen?

    Meine ganz persönliche Meinung, die niemand teilen muß.

    Back to topic:

    Wenn der Verein laut seiner Satzung ein Brauchtumsverein ist, braucht man in der Tat - für den Erwerb und Besitz bestimmter Langwaffen und der dafür passenden Muni - keinen Schießsportverband. Die KK-Pistole ist dann aber nicht mehr "drin":

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  • Ja, das mit der Erwerb der Langwaffen ist ja der Punkt auf den sich die Vereine hier berufen.
    Ich persönlich bin übrigens kein Freund eines Verband Austrittes, um das klarzustellen und auch noch Mitglied in zwei weiteren Vereinen. Es geht mir hier aber um die Mitglieder, die bei Vergleichsschießen mit Nachbarvereinen usw. KK Waffen nutzen, aber sich nicht wirklich mit dem Waffenrecht beschäftigen. Sie sagen ja, diese Schießen seien Brauchtum, da sie schon seit Ewigkeiten stattfinden.
    Aber in der WaffVwV habe ich folgendes gefunden:
    Die in §14 getroffenen Spezialregelungen für Sportschützen sind nicht anwendbar.
    Daher ist es im Rahmen des Brauchtums-Bedürfnisses nicht gestattet,
    Waffen für sportliches Schießen zu erwerben.
    und weiter:
    ...Bedürfnisses nach §16 ist jedoch immer auch die Feststellung des tatsächlichen Betreibens
    einer umfassenden und über die schlichte Nutzung der betreffenden Waffen
    hinausgehenden Brauchtumspflege...

    Wo fängt denn sportliches Schießen an, bzw. wie ist es zu definieren? Ist also auf Scheiben schießen schon Sport?

  • Wenn hier der Waffenerwerb für die Mitglieder ein Problem darstellt sollte man sich schon auch für den Verbleib in einem Sportverband entscheiden können, schon weil die Kosten, zumindest beim DSB kaum mehr als 4 - 5 Schachteln KK Munition ausmachen.

    Über die Definition des sportlichen Schießens kann man trefflich diskutieren, ältere Beiträge findest Du auch in diesem Forum, wobei das allerdings nur für Forenjuristen von Belang ist.

    Karl

  • Die Versicherung stellt das allerkleinste Problem dar.
    Man bekommt Komplettversicherungsschutz für ca. 85-95 cent je Mitglied bei verschiedensten Anbietern.
    Bei diesem Thema spielen sich die Verbände künstlich hoch.

  • BTW: Alle Waffen, die sich auf gelbgefärbten WBKs befinden, müssen dann auf eine grüne umgetragen werden.
    Jeweils mit Voreintrag und Eintrag der konkreten Waffe zuzüglich Munitionserwerb.
    Das spart so richtig Geld!
    Aber Geiz ist geil und wir sparen, koste, was es wolle.

    Sorry, aber mein Mitleid hält sich hier in sehr eng gesteckten Grenzen.

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Meines Wissens nach reicht der Brauchtum nicht um als Sportschütze entsprechende Waffen zu bekommen. Ich selber kenne einen kleinen Verband in dem ca 15-20 Vereine organisiert sind. Dieser Verband ist nicht anerkannt und die Mitgliedsvereine handhaben das Problem mit den WBKs im Moment so, das in den Vereinen Jäger die Waffen auf ihren WBKs haben. Der Sachbearbeiter "toleriert" diese Handhabe im Moment bei den bestehenden Vereinen noch. Noch...
    Ich würde mich als Verein definitiv nicht auf ein solches Abenteuer einlassen. Das Vereinsleben ist immer noch hobby. Und hobby soll spass machen. Und da hole ich mir sicherlich nicht Stress ins Haus nur um ein paar Euro im Jahr pro Kopf zu sparen. Manchmal kann man sich mit ein paar Euro pro Jahr ne menge Lebensqualität erkaufen! Aber umgekehrt auch verlieren!

  • Noch mal zur Versicherung

    Es geht nicht nur um das Mitglied, da kann man mit Gruppentarief relativ günstig eine Versicherung bekommen. Aber auch der Verein (wenn er einen eigenen Stand betreibt) ist gegen Haftpflicht und Unfall zu versichern. Über den LSB relativ günstig. Als Einzelversicherung je nach Anbieter zwischen 150 und 250 €. Die Mitgliedschaft im LSB setzt aber die Mitgliedschaft im jeweiligen Fachverband des Landes vorraus.

    (bitte nicht zu ernst nehmen)
    Sicherlich gibt es irgend welche Schleichwege um "1,50 €" einzusparen. Besonnders bei den "hohen" Mitgliedsbeiträgen (mal nur den Beitrag für den Landesfachverband und LSB betrachten). Damit kann ich dann im Jahr anstelle 1000 € satte 1001,50 € für Munition ausgeben.

  • BTW: Alle Waffen, die sich auf gelbgefärbten WBKs befinden, müssen dann auf eine grüne umgetragen werden.
    Jeweils mit Voreintrag und Eintrag der konkreten Waffe zuzüglich Munitionserwerb.

    Gibt es dazu eine Quelle oder ist das Deine Interpretation?


  • Gibt es dazu eine Quelle oder ist das Deine Interpretation?


    §14(4) WaffG

    Kein staatlich anerkannter Sportschütze mehr = Wegfall des Sportschützenbedürfnisses.

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