Schießzeit kk liegend

  • Wie denkt ihr über die neuen Schießzeiten? Mir geht es speziell um das kk liegend. Nimmt man die 15 Minuten Vorbereitungszeit und Probe zur neuen Wettkampfzeit beträgt die Gesamtschießzeit 65 (elektronische Auswertung) bzw 75 Minuten (Seilzug).

    Nach alter Sportordnung waren das noch 75 bzw 90 Minuten, wobei ich da in den seltesten fällen 15 Minuten lang probe schiesse ;)
    Normalerweise habe ich so zwischen 5-10 Minuten für die Probe gebraucht.

    Ab sofort wird ja, wenn ich es richtig verstanden habe, die Probe- und Wettkampfzeit getrennt?

    Für mich wird das noch richtig spannend vor allem da ich einen langsamen Rhythmus schiesse. 8|

    Habt ihr schon mal nach den neuen Zeiten geschossen?

  • Reine Wettkampfzeit von 50 Min. bzw. 60 Min. ist schon knackig. Da dürfen beim Wettkampf keine größeren Probleme auftreten, sonst kommt man in erhebliche Zeitnot.
    Gerade bei Zuganlagen wie sie noch sehr oft benutzt werden kann man das Einfahren zur Betrachtung der Scheibe für jeden einzelnen Schuß vergessen. Also wieder mit Glas beobachten.

  • Den Gedanken mit dem Spektiv hatte ich auch schon, wohl dem der eins besitzt :thumbup:

    Aber wenn ich bedenke das die wenigstens Seilzuganlagen die ich so kenne "tief" reinkommmen so das man auch beim Wechseln im Anschlag bleiben kann haben wir schon das nächste Problem. Wenn ich nicht unbedingt einen halben Meter weiter hinter liegen möchte, dann muss ich wenn der Scheibenwagen reinkommt das Gewehr aus der Schulter nehmen. Sonst spießt man schlicht und ergreifend den Scheibenwagen auf (schon einige male bei der Jugend gesehen :D ). In meinem Fall heißt das also jedes mal einrichten und Nullpunktkontrolle (ich achte beim Liegendschiessen penibel auf meine Technik), und das quasi in einer Durchschnittszeit von einer Minute pro Schuss??? Never ever.. 8|

    Wenn man dann wegen des allgemein bekannten Personalmangels ;) nur einen Wechsler bei drei Schützen dabei hat, na denn gute Nacht.. 8|

    Selbst die 50 Minuten auf Elektronik sind da für mich schon happig, auch wenn ich hier im Anschlag bleiben kann. Aber ob ich das will ist eine andere Frage... :D Mal zwischendrin etwas pausieren wäre ja auch mal schön.

    Für mich gibt's da eigentlich nur drei Möglichkeiten:

    a) es ist einfach eine schlecht durchdachte Regeldurchsetzung "von oben herab", was sonst beim DSB nie vorkommt :D.
    In der Weltspitze schiessen alle 600 Ringe und für die Kollegen muss man eine kleine Gemeinheit mehr einbauen. Quasi zur Ergebnisdifferenzierung. Klar das Karl-Otto-Kreismeister da mitziehen muss :D

    b) da liegt einfach ein Fehler vor...

    c) ich verstehe diese Regelung nicht richtig bzw. das wird anders interpretiert.. ?(

    Vielleicht ist ja hier jemand unterwegs der einen Draht hat zum geschulten Kampfrichter oder Funktionär seines Vertrauens und der mich ein wenig erhellen kann :thumbup:

  • Ich finde das auch ehrlich gesagt ziemlich kurz in 50 min 60 Schuß Wertung abzugeben.

    Aber, so sind die Regeln, also, wer bei Meisterschaften mitschießen will, muß sich wohl damit abfinden, leider :(

    Beim LG sind die Zeiten ja auch verkürzt worden, wenn ich richtig geschaut habe.

  • 50 bzw. 60 Minuten ist schon extrem kurz. Wenn man das schaffen will, dürfen keine Probleme während des Wettkampfes auftreten.

    Ich kann ja nachvollziehen, dass gerade die olympischen Disziplinen der ISSF angeglichen werden. Aber muss das auch in der Alters- und Seniorenklasse sein? Ich will den älteren Herren jetzt nichts absprechen, aber gerade für die Altergruppe wird es schwer und ich denke, dass hier auch den Leuten der Spaß verdorben wird.

    Eine zusätzliche Frage ist: Was Soll das mit den Schießzeiten für Zimmerstutzen, KK 100 Meter usw.? Da wurden die Schießzeiten auch ohne jegliche Not verkürzt. Warum macht man sowas? Ich sehe kommen, dass das alles in einer einzigen Ballerei endet. Das hat dann für mich mit unserem Sport nichtmehr viel zu tun.

  • Benmaster
    Ich denke, dass Du den älteren Herren nichts absprichst. Wer in diesen Klassen noch "liegend" schießt, ist nicht neu dabei und kann seine Leistung gut einschätzen. Deine Überlegung geht in die richtige Richtung.

    Warum vom DSB auf nationaler Ebene die Regeln des ISSF einmal mehr und dann wieder weniger umgesetzt werden, ist mir schleierhaft (KK-Liegend die Schießzeit verkürzt, aber die 1/10 Wertung nicht eingeführt).
    Ich habe am vorletzten Wochenende diese Disziplin bei der Kreismeisterschaft auf einer Seilzuganlage geschossen. Um im Zeitfenster zu bleiben, wurden die Scheiben nur zum Wechseln eingefahren. Körper bedingt muss ich zum Laden aus dem Anschlag gehen. Richtig Gas gegeben und nach 55 Min. den Wettkampf mit 579 Ringen beendet. Sieben Scheiben mit 9/9 und eine Scheibe mit 9/8 geschossen. Alle Schüsse je Scheibe waren in einem zusammenhängenden Schussbild, sodass bei einer Beobachtung des einzelnen Schusses mit etwas mehr Zeit, sicher einige Schüsse davon in der 10 gelandet währen.
    Mein Fazit nach dem Wettkampf: Der Zeitdruck war immer dabei. Die Nullpunktkontrolle wurde vernachlässigt, der Anschlag teilweise überhastet eingenommen. Meine Bewegungen waren oft nicht gleichmäßig und ruhig, wie es normal sein soll. Der Ausdruck "Ballerei", wie schon erwähnt, war zutreffend. Das war kein Wettkampf, der Spaß macht.

    Die Zeitgutschrift für die Zuganlage ist auch geschmeichelt. Es sind 30 Fahrten hin und zurück, zuzüglich Scheibenwechsel (Hierzu sind ja immer genügend Helfer am Stand !!!!). Pro Doppelfahrt bleiben somit 20 Sekunden. Da ich in dieser Zeitspanne auch nicht im Anschlag bin (ich laden aus Sicherheitsgründen erst nach dem Wechseln) bin ich sogar gegenüber der Elektronik im Nachteil.
    Dieses ist aber ja nur eine von etlichen Ungereimtheiten in der neuen Sportordnung.

    Leider hilft hier ein Austausch der Meinungen, oder auch Jammern nicht weiten.
    Für mich währe es wünschenswert, wenn sich in diesem Forum jemand findet, der eine Petition erstellt, die auf Probleme mit den neuen Regularien hinweist. Diese kann dann von jedem gewillten Schützen mit Unterschrift an den DSB gesandt werden.


    Dododogge

  • Ich habe nun auch schon die ersten Meisterschaften nach den neuen Zeitregeln geschossen.
    Bin jeweils gerade so hin gekommen, da ich schon immer einen langsamen Rhythmus schieße, befürchte ich doch arge Probleme, wenn es mal richtig zur Sache geht auf höheren Meisterschaften.

    Dein meisten wird die Zeit nach-wie-vor reichen, ich als einzelner falle halt durchs Raster.
    Schade, habe immer gerne olympisch Gewehr geschossen, aber wenn es nicht klappt mit der Umstellung ist halt Feierabend.

  • Mich hätte auch gerade bei den nicht-olympischen Disziplinen mal die Begründung interessiert, wieso die Zeiten gekürzt worden sind. Man meckert ja schnell, aber ich denke hier macht man es ohne Not den Leuten unnötig schwerer. Ich glaube, so manchmal reicht der Horizont der Entscheidungsträger nicht über die "Elite" aus dem eigenen Dunstkreis hinaus.

    Aber gut, ist halt auch meine subjektive Meinung, wobei ich, so glaube ich nicht alleine dastehe mit meiner Sicht.

  • Nun bevor man irgendwelche Petitionen startet ist es ja durchaus legitim erst einmal gemeinsam die Fakten zusammentragen und zu schauen ob man doch nur allein mit seinem Problem dasteht. Von daher bin ich beruhigt das nicht nur ich mit der Verkürzung der Zeiten zu kämpfen habe. ;)

    Ebenso habe ich mir nach Benmasters Hinweis auch noch mal die nationalen Disziplinen angesehen. Hier wird das ganze ja noch viel weiter ad absurdum geführt.

    KK 100m und Zistu ==> 35 bzw 40 Minuten für 30 Wertungsschüsse
    KK Zielfernrohr ==> 30 bzw 40 Minuten für 30 Wertungsschüsse

    Ich schiesse auch alle drei Disziplinen und Frage mich warum man hier unterscheidet. Ganz zu schweigen das es gerade beim Stutzen recht knackig wird, wenn man bedenkt das ja hier noch das ganze "Vodoo" :D mit Putzen, Ölen etc dazukommt...

    Genauso kann ich den untershcied zum GK liegend nicht nachvollziehen. Warum hat man hier 60 bzw. 75 Minuten Zeit?? An den 250m die von der Kugel mehr zurückgelegt werden müssen kann es meiner Meinung nach nicht liegen.

    Nur von einer Aktion bei der man (wieder einmal) mit Vorformuierten-Musterbriefen/Petitionen jetzt die Obrigkeit zuspammt halte ich nichts. Die Erfahrung hat gezeigt das man hier eher das Gegenteil erreicht....

    Ich werde da noch mal persönlich nachhaken und um eine Erklärung bitten. Wenn dann das ganze so noch einmal bestätigt wird, werde ich in den betreffenden Disziplinen einfach nicht mehr melden. Denn für "rausgerotze" ist mir die Muniton einfach zu schade. Wenn noch mehr Leute so handeln dann werden sinkende Starterzahlen schon eher für ein Umdenken sorgen...

  • Ich werde da noch mal persönlich nachhaken und um eine Erklärung bitten.


    :thumbup:

    Wenn noch mehr Leute so handeln dann werden sinkende Starterzahlen schon eher für ein Umdenken sorgen...

    Naja, dann werden die Ursachen bestimmt wieder sonst wo gesucht, aber sicher kommt keiner auf die Idee, dass die "Bestandsschützen" keinen Bock mehr auf die stetig neuen Gängelungen haben. Zugegebenermaßen nicht nur seitens des Verbandes, es gibt genug anderen Anlass zum Ärgern, aber die Summe macht's dann halt.

    Mal davon abgesehen... sinkende Teilnehmerzahlen... kein Problem. Senken wir die Limitzahlen, die Startgelder fließen ja dann trotzdem. Solange sie den Stand in München zur DM voll bekommen, ist doch egal ;)

  • Ich benötige für die 60 Schuss ca 30Min auf elektronischer Anlage und bei Seilzug etwa 40Min mit einem Scheibenwechsler.
    Probeschüsse mit eingeschlossen.
    Die Schnelligkeit hab ich vom GK mit übernommen, da muss es manchmal auch zügig gehen.
    Wer weiss, ob nicht der ein oder andere Ring mehr drin wären wenn ich etwas langsamer "unterwegs" wäre...?


  • ...
    Genauso kann ich den untershcied zum GK liegend nicht nachvollziehen. Warum hat man hier 60 bzw. 75 Minuten Zeit?? An den 250m die von der Kugel mehr zurückgelegt werden müssen kann es meiner Meinung nach nicht liegen.
    ...

    Ich dachte eigentlich daß die Zeit beim GK liegend annalog zum KK gekürzt wurde. Um so besser wenn es nicht der Fall wäre.
    Prinzipiell ist meiner meinung nach schon ein größerer Zeitbedarf als beim KK schießen notwendig da der entstehende Rückstoss den Schützen schon etwas durchschüttelt und demnetsprechend der Anschlag wieder zurückgerecht werden muss.

  • Ich benötige für die 60 Schuss ca 30Min auf elektronischer Anlage und bei Seilzug etwa 40Min mit einem Scheibenwechsler.
    Probeschüsse mit eingeschlossen.
    Die Schnelligkeit hab ich vom GK mit übernommen, da muss es manchmal auch zügig gehen.
    Wer weiss, ob nicht der ein oder andere Ring mehr drin wären wenn ich etwas langsamer "unterwegs" wäre...?


    Sei froh, das Du offensichtlich kein Zeitproblem hast.Aber, dass ist was ich meinte. Den Meisten wird die Zeit nach-wie-vor reichen, die Minderheit (wie ich) wird dann halt Pech gehabt haben.
    Juckt ja die schnellen Schützen ja auch nicht, weil sie mein Problem nicht nachvollziehen können.

  • @juergen77
    Würd ich nicht sagen, dass mich das nicht juckt.
    In meiner Mannschaft sind 2 Kameraden die ebenfalls mit der Zeit zu kämpfen haben. Daran leidet dann leider sehr oft das Mannschaftsergebnis.
    Aber da wir ja eine Mannschaft sind, haben wir uns der Sache angenommen und sind fleissig am üben. :)
    Und es wird schon langsam...

  • Ein KK-Liegendprogramm inkl. Probe in 30 Min. zu bewältigen, und dabei noch mit einem annehmbaren Ergebnis einen Wettkampf zu gewinnen, schaffen meines Wissens nur wenige Profis. Um in dieser Zeit einen Schuss sauber in der "Zehn" auszulösen, muss die Technik und mentale Einstellung zu 100% funktionieren. Um so etwas zu beherrschen, bedarf es mehr, als ein bis zwei Mal wöchentlich zu trainieren. Taktisch könnte auch noch die Windfahne zu beobachten sein, oder ein Regenschauer stört den klaren Blick.

    Dieses ist von einem Hobbyschützen kaum zu vollbringen. Und das dürften wohl 99% der Schützen sein. Nehme ich noch den Alters- und Seniorenbereich dazu, so muss ich hier noch ein Nachlassen der Reaktionszeit hinzurechnen. Und das ist keine Krankheit, sondern eine Tatsache, die sich im Alter einstellt.
    Bei einer Neuauflage der Regularien hätte dieses seitens des DSB-Vorstands Berücksichtigung finden müssen. Sollte der Alters-und Seniorenbereich in Kürze wegen Motivationsmangel wegbrechen, so werden vielerorts sehr schnell die Lichter ausgehen. So manche KK-Bahn wird dann wohl dem Sparzwang zum Opfer fallen, und somit auch die Trainingsmöglichkeit für die immer weniger werdenden Nachwuchsschützen. Dieses sind Fakten, die nicht überall zutreffend sind, aber über die einmal nachgedacht werden kann.

  • @dododogg
    Kann Dir nur voll und ganz zustimmen. Es sind ohnehin kaum noch Leute für das KK-Schießen im Gewehrbereich zu begeistern. Jede Regeländerung soll eigentlich unter Betrachtung des Otto-Normalschützen vollzogen werden.

    Leistungssportler die an internationalen Wettkämpfen teilnehmen dürfen nicht der Maßstab sein!

  • Jede Regeländerung soll eigentlich unter Betrachtung des Otto-Normalschützen vollzogen werden. Leistungssportler die an internationalen Wettkämpfen teilnehmen dürfen nicht der Maßstab sein!

    Dies siehst du falsch. Nur Leistungssport bringt Geld aus der Sportförderung. Als Hobbyschütze bist du nur ein Kostenblock. 8)

    Axel

  • Dies siehst du falsch. Nur Leistungssport bringt Geld aus der Sportförderung. Als Hobbyschütze bist du nur ein Kostenblock.

    Ich glaube nicht, dass mit dem Geld der Sportförderung die gesamten Ausgaben des DSB bestritten werden können. Zumal dieses Geld an die Sportler durch Kaderschulung und Reisen wieder zurückfließt. Alleine die Einnahmen durch das Startgeld der Hobbyschützen bei der DM Auflage LG in Dortmund sind mit 70.000 € zu bezeichnen. Ich bezweifel, dass diese Summe an den 3 Tagen für die Durchführung aufgebraucht wurde.