Puls am Anfang eines Wettkampfes

  • Hallo zusammen,

    ich habe gestern meinen zweiten Wettkampf seit Jahren geschossen. Wir haben mit einem Ring verloren und ich war ca. 20 Ringe von meinem normalen Ergebnis entfernt. :cursing:

    Gut das kann auch daran liegen, dass ich unbedingt mein neues FWB 800X einsetzen wollte anstatt damit erst mal ausgiebig zu trainieren! :D

    Mein größtes Problem ist, dass ich am Anfang des Wettkampfes einen relativ schnellen und harten Puls habe, der sich erst nach ca. 20 Schuss auf das normal Niveau senkt. Ich habe gestern versucht den Puls über die Bauchatmung senken, leider mit sehr mäßigem Erfolg. Habt Ihr eventuell ein Paar Tipps wie ich von Anfang an mit normalen Puls schießen kann? Oder kann ich einfach 20 Probeschuss machen?

    Viele Grüße

    Grüni

  • Servus Grüni,

    bei deinem zweiten Wettkampf ist das denke ich normal, dass man etwas nervös ist und deshalb auch der Puls in die Höhe geht. Zwanzig Probeschüsse nur wegen dem Puls machen? Naja.. find ich ehrlich gesagt nicht so gut. Meist steigt doch die Nervosität, wenns zum ersten Wettkampfschuss geht. Hatte früher auch immer das Problem, dass ich sehr nervös in den Wettkampf gegangen bin. Das kann man aber Trainieren, in dem man im Training einen bestimmten Druck entwickelt: Such dir einen Kollegen, der in deinem Niveau schießt und macht vorher einen Gewinn aus. Bei uns machen das die Jungs immer so, dass wer die meisten Ringe schießt, von dem Gegner dann im Anschluss die Currywurst bezahlt bekommt :D. Du musst aber selber für dich herausfinden, wie du dir eine Wettkampf ähnliche Situation im Training schaffen kannst.

    Machst du neben dem Schießen noch anderen Sport/Ausgleichssport? Ich empfehle dir etwas für deine Ausdauer zu machen. Laufen, Walken, Radfahren oder Schwimmen. Hier kannst du perfekt deine Ausdauer verbessern und somit lernst du nebenbei auch, wie du deinen Puls kontrollieren kannst. Eine verbesserte Ausdauer heißt auch immer, dass du einen besseren Ruhepuls hast. Dein Körper reagiert ebenfalls nicht mehr so stark auf Stresssituationen, wie es eben ein Wettkampf ausmacht. Man kann somit deinem Körper die Ruhe "antrainieren" ;).

    Und wie gesagt, es war dein zweiter Wettkampf. Da ist man immer nervös. Ich glaube so abgebrüht sind wenige, die in einen Wettkampf gehen und keinen Unterschied zum Training spüren.

    Und ihr habt auch nicht wegen dir verloren. Ihr seid ja schließlich ein Team, da gibts euch nur komplett oder gar nicht. :thumbup:

    Gruß Tobi

  • Hallo Tobias,

    danke schon mal für die Tipps. Ich bin mal gespannt wie es heute Abend läuft, da haben wir schon den nächsten Wettkampf. :D

    Ich mache neben dem Schießen noch Nordic Walking bzw. quäle mich auf den Cross-Trainer zu Hause. Mal schauen wie es sich so entwickelt, ist ja erst der zweite Wettkampf gewesen.

    Viele Grüße

    Grüni

  • Hallo Tobias,

    ich wollte nur Rückmeldung geben, dass der Puls beim zweiten Wettkampf schon besser wurde. Allerdings war das Ergebnis auch nicht so wie ich mir das vorgestellt habe.

    Ich habe gestern ein wenig an meinem Gewehr und am Ringkorn geschraubt. Das Ringkorn war viel zu klein eingestellt. Ich hab gedacht ich würde präziser schießen aber genau das Gegenteil war der Fall, es hat sich angefühlt als würde ich total wackeln. Naja im anschließenden Training war ich wieder auf meinem Schnitt, obwohl ich das Gewehr gestern erst zum dritten mal geschossen habe! :thumbup:

    Es ist also noch Luft nach oben! :D

    Viele Grüße

    Grüni

  • Wenn du gegen jemanden einen Trainingswettkampf schießt starte gleich mit dem Wettkampf! Vergiss die Probeschüsse. Das trainiert die Anspannung und den Puls ungemein ;)

    Machst du neben dem Schießen noch anderen Sport/Ausgleichssport? Ich empfehle dir etwas für deine Ausdauer zu machen. Laufen, Walken, Radfahren oder Schwimmen. Hier kannst du perfekt deine Ausdauer verbessern und somit lernst du nebenbei auch, wie du deinen Puls kontrollieren kannst. Eine verbesserte Ausdauer heißt auch immer, dass du einen besseren Ruhepuls hast. Dein Körper reagiert ebenfalls nicht mehr so stark auf Stresssituationen, wie es eben ein Wettkampf ausmacht. Man kann somit deinem Körper die Ruhe "antrainieren" ;).

    :thumbup:

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • hallo Grüni, hallo @all,

    mir geht es genauso ?( , im training sind die ergebnisse sehr sehr gut, und im wettkampf springt mir die pumpe fast aus der brust, kann meine gegner kaum halten und bin von position 3 schon fast auf 5 zurück gefallen, was es für mich nicht einfacher macht.

    ich muss da auch noch einen weg raus finden, weis aber noch nicht wo ich den hebel ansetzen soll ?(

  • Hallo Gunslinger,

    ich habe jetzt angefangen im Training gegen meine bessere Hälfte Trainingswettkämpfe zu schießen.

    Des Weiteren habe ich den Ausgleichssport ein wenig schleifen lassen, da will ich mich jetzt wieder intensiver drum kümmern. Nächste Woche sind meine Prüfungen vorbei dann gehts abwechselnd auf den Cross-Trainer und auf den Schießstand...mal schauen ob das nicht besser wird. :D

    Viele Grüße

    Grüni

  • nabend,

    joa, der ausgleichssport ..... würd mir gut tun nur muss ich da noch den passenden finden, denn alles was mit laufen oder auf hardplätzen abgeht ist gift für mein sprunggelenk ( moppedabflug ->fersenbeintrümmerbruch und sprunggelenk platt ) hab zwar eine rudermaschiene zuhause aber ob das was ist ?( .....ein spinningrad/home trainer ?( .... mal gugg was sich da auftreiben lässt

    im training eine wettkampfserie schießen ist bei mir nicht das problem, denn da lieg ich um die 370 meist deutlich darüber, das problem hatte ich zuvor auch nicht, aber seit der saison im ligamodus gehts :thumbdown:

    sind zum nächsten wettkampf 2 wochen pause, werd das rudergerät mal testen....

    gruß walter

  • Wie sieht denn die Wettkampfvorbereitung unmittelbar vor dem Start aus?

    Mit hat es geholfen 15-20 Minuten vorher Kopfhörer in die Ohren und abschalten. Meist ruhige Musik. Habs auch schon mit Autogenem Training gemacht. Funktionierte auch.

    Wenn dann die Nervösität im Wettkampf doch zu stark wurde: Absetzen, Bauchatmung und irgend ein Lied mitsummen. Auf keinen Fall an mögliche bzw. nicht mehr möglich Ergebnisse denken.

  • Hallo Gunslinger,

    mit dem Ligamodus habe ich auch so meine Probleme. Habe vor einiger Zeit mal spaßeshalber eine Pulsuhr im Training und im Wettkampf (da natürlich mit Genehmigung des Gegners) angehabt: ~ 85 im Training, im WK zwischen 100 - 132 (am Ende, als ich plötzlich wieder eine Gewinnchance hatte).

    In dieser Saison habe ich mich - zumindest auswärts - besser im Griff. Hinbekommen habe ich das, indem ich mich konsequent auf mich und mein Schiessen konzentriere. Ist allerdings leichter geschrieben als getan. Mir hilft, dass ich den Schuß immer nach dem gleichen Schema aufbaue und diese Checkliste auch bei jedem Schuss abarbeite: Paßt die Statik (Stützellenbogen an der richtigen Stelle, usw.), Balance einstellen, Muskeln entspannen, einige flache Atemzüge durch den offenen Mund aus dem Bauch heraus, Nullstellung .
    Das ist übrigens nicht von mir entwickelt, sondern von den Autoren des Buches "Lufgewehrschiessen 2010" 8)

    Außerdem nicht auf die Gegner und deren Ergebnisse achten! Deshalb habe ich auch daheim Probleme. Da steht der Gegner direkt in meinem Blickfeld und leider sind unsere Ergebnismonitore auch noch so angebracht, dass ich garnicht vorbeischauen kann. :cursing:

    Je weniger ich von den Anderen mitbekomme, umso besser wird mein Ergebnis. Das Fokussieren muss man sich aber auch antrainieren. Aber Du bist ja gewillt, etwas zu machen. Also wird auch das Ergebnis wieder kommen :thumbup:

    Gruß aus Franken
    Konrad

    Über 30 Jahre aktives Schiessen und immer noch was zum dazulernen!

  • Das mit deiner Checkliste (Schussablauf) ist nebst der physischen Verfassung sicherlich einer der besten Varianten, das mit dem Puls in den Griff zu bekommen.

    Was dir besonders bezüglich dem Schussablauf helfen könnte, sind Konzentrationsübungen.

    Den Tipp habe von einem Sporttrainer (nicht im Schiesswesen tätig, hat aber erfolgreiche Athleten in anderen Sportarten betreut) bekommen, nachdem ich ihm von Schwierigkeiten im Final berichtet habe. Obwohl ich meinen Ablauf so gut wie möglich einzuhalten versuche, jagt bei mir der Puls bei wichtigen Final- und Wettkampfschüssen zu oft in die Höhe. Ich berichtete ihm von der sich verändernden Atmosphäre um mich herum, wenn der erste Finalschuss kommandiert wird. Darauf hat er gemeint, ich solle an meiner Konzentrationsfähigkeit arbeiten, um meine Umwelt besser ausblenden zu können.

    Eine weitere ziemlich verbreitete und erfolgreiche Methode sind die guten alten Selbstgespräche. Mir persönlich helfen die auch ungemein.

  • Hallo miteinander,

    und danke für die antworten :thumbup:

    also meine Wettkampfvorbereitung sieht so aus:

    bin zeitig zuhause, bischen runterfahren und ohne zeitdruck leichte kost, teller nudel, salat...

    bei heimkämpen bin ich gut eine stunde vor wettkampfbeginn im vereinsheim, fahr die anlage hoch, messrahmen reinigen spiegel wechseln, das halt alles passt bis die gäste da sind.

    in den 15 min vorbereitungszeit steigt der puls schon etwas, da zieh ich mir aber erstmal die schuhe an und richte mir den stand ein, die letzen 4-5 min probeschießen, mehr wie 10 schuß mach ich da meist nicht.

    vom gegner nicht ablenken lassen geht bei heimwettkämpfen ganz gut, denn da steht er ja hinter mir, und auf seinen monitor hoch schauen mach ich nicht, wo zu auch, im ligamodus wird ja mit grün/rot angezeigt wer führt....

    komm grad vom training und hab so einige punkte die ihr mir geschrieben habt versucht umzusetzen...

    60 schuß wettkampf ohne probe, ohne gehörschutz damit ich meinen pulz/herzschlagen nicht höre :rolleyes:

    augenmerk auf sauberes anhalten/auslösen/ nachhalten, und wenns nicht passt absetzen...

    mit musik geschoßen (AC/DC, aber nicht zu laut) um ein wenig mitzusummen 8) wenns brennzlich wird (5 10er in serie)

    serien: 91 / 90 / 94 / 94 / 94 / 93 das kontrollbild in der analyse zeigte das die schlechten 8er oben rechts lagen -> griff zu locker beim auslösen ?(

    soooo schlecht also nicht, umsetzen im wettkampf muss mein ziehl sein....

    gruß walter

  • Hi,
    also um, den Puls runter zu bekommen sind Atemtechniken ein probates Mittel.
    Was man sich aber mal durch den Kopf gehen lassen sollte. Warum wird er denn bei dir hoch?
    Klar kannst du daran arbeiten sobald er zu hoch kommt, aber schöner wäre es natürlich wenn er erst garnicht zu hoch wird.
    Training...
    Startphase im Wettkampf üben. Wie schon gesagt und auch gemacht wurde.
    Ohne Probe ist eine Variante oder ganz bewusst wie es im Wettkampf ist.... du machst Probe und dann zählen die ersten Zwanzig. Danach Pause und und das gleiche nochmal... Das du bewusst dich mit den zwanzig vermeintlich schlechten 20 Schuss beschäftigst. Dass der Übergang in die Wettkampfphase besser läuft. Und immer daran denken.... Die Probe ist so wie du deinen Wettkampf schießen willst. Du willst im Wettkampf deine Technik genauso umsetzten und dann nicht alles besser oder genauer machen.

    MfG

  • Bei der letzten LM (kein LG) konnte ich folgendes und interessantes bei mir feststellen. Während ich beim beginnen der Zielphase einen deutlich merkbaren Puls hatte konnte ich feststellen daß dieser nach einem kleinen Moment deutlich nachliess und eine kurze Zeit sehr flach blieb.
    Wenn es mir gelang in dieser Zeit den Schuß heraus zu bringen kamen Super Innenzehner. Leider Insgesamt zu wenig bzw. bis ich dies bemerkte war es zu spät.