Holzschaft - gebrochen - aber fachgerecht repariert

  • Hallo Meisterschützen,
    lese bei Egun immer wieder - Holzschaft gebrochen - aber fachgerecht repariert!
    Meine Frage: Würdet Ihr so einen Schaft kaufen? Ist der Schaft dadurch wirklich wieder voll einsatzbereit? Oder bricht der wieder an dieser Stelle- alles nur eine Frage der Zeit!

    Danke
    Reinhold

  • Das kommt ganz drauf an.
    Normalerweise bricht wirklich fachgerecht geleimtes Holz nicht wieder an der Klebestelle, sondern daneben.
    Aber wer weiß schon, was der Anbieter unter "fachgerecht" versteht?

    Ich würde die Finger von Murks lassen.

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Ich kenne einem Schützen der hatte mal einen Schaftbruch bei einem ALU-Schaft. Der wurde auch "fachgerecht" repariert mit dem Ergebnis, dass ihm der Schaft während eines Wettkampfs (60 liegend) wieder kaputt gegangen ist.

    Ein fachgerecht reparierter Lauf auf e-gun ist ungefähr gleich zu setzen wie ein "ausgesuchter" Kader-Lauf bei e-gun.

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Auf einen Schaft wirken größere Kräfte als man allgemein annimmt, gerade beim Liegend- und Knieendanschlag.
    Wenn es solch ein reparierter Schaft sein muss, dann nur einer mit einem glaubhaften Nachweis für diese sachgerechte Reparatur.
    Wenigstens ein Schreiner, besser noch ein Büchsenmacher/Schäfter sollte die Reparatur durchgeführt haben.

    Beste Grüße aus dem Allgäu
    Frank

  • Ich habe mal einen am Pistolengriff gebrochenen LGR-Schaft zu einem befreundeten Schreiner gebracht.
    Bei der Reparatur hat der dann festgestellt, dass innen das Holz "Kernfäule" hatte. Das Zeug war ganz weich, aussen am Schaft hat man nichts gesehen, aber es standen teilweise nur noch 5 mm gesundes Holz. Der Schreiner hat dann das faule Holz entfernt, alles sauber ausgefräst und den Hohlraum mit Buchenholz verklebt, den Schaft wieder passgenau zusammengefügt. Das war vor fast 30 Jahren und das Teil nehme ich ab und zu zum Spaß immer noch her.
    Wenn er für den Arbeitsaufwand aber statt einem Tragerl Weißbier für den Freundschaftsdienst richtiges Geld verlangt hätte, hätte ich mir gleich einen neuen Schaft kaufen können.
    Ob eine Reklamation bei Walther etwas gebracht hätte, glaube ich nicht.
    Was ich sagen will: Wenn ein Schaft am Pistolengriff gebrochen ist, dann muss man sehr genau aufpassen, ob es nicht weiter fehlt.