Verwunderung über Dioptereinstellung

  • Hallo Leute,

    ich muss mich jetzt auch mal wieder aktiver am Forumsgeschehen hier beteiligen. :) Ich leg gleich mal los...:

    Ich hab gestern an meinem Gewehr neue Gewichte draufgepackt. Dreimal Laufgewicht und an der Kappe noch kleine Gewichtsringe. Ich musste natürlich für das montieren der Laufgewichte den Korntunnel abmontieren. Als ich alles wieder zusammengebaut habe, wollte ich ein paar Trainingseinheiten schießen. Ich ging also auf unseren elektronischen Stand und machte den ersten Schuss: 0,0.. ?( . Konnte gar nicht sein dachte ich mir und machte noch einen... 0,0. Ich bin dann auf "normale" Papierscheiben gewechselt und habe festgestellt, dass mein Schuss ca. 8cm rechts von der Scheibe lag. Hab mir das alles dann via Dioptereinstellungen wieder zurechtgedreht.. aber wie kann das sein?

    Hätte ich auf irgendetwas achten sollen oder ist so eine Abweichung bei der Demontage bzw. Montage von Korn bzw. Diopter normal?

    LG :)

  • Du hast nicht geschrieben, um welches Gewehr es sich handelt. Kann sich bei der Montage ein Winkelversatz eingeschlichen haben (Korntunnel auf dem Lauf verdreht)?

    Hast Du evtl. den Korntunnel um 180 Grad gedreht ('Vorderseite nach hinten') montiert?


    Selbst wenn - 8cm Abweichung erscheinen mir sehr krass. Da hattest Du auch Glück, dass eine Kompensation via Diopter noch möglich war.

    Jede Schießsport-Disziplin hat ihre Existenzberechtigung. Zusammenhalt ist wichtig - über die Grenzen von Disziplinen und Verbänden hinweg.

  • Also der Korntunnel ist nicht falsch rum montiert. Ich habe alles genau so angebracht wie es zuvor auch war. Ich finde das ziemlich komisch irgendwie. Mein Gewehr ist ein Anschütz 8002 Alu.

  • Bei diesem Gewehr ist ja die Führung des Korntunnels in den Laufmantel eingefräst, so dass ein (so starker) seitlicher Versatz eigentlich nicht möglich sein sollte. Du hast es vermutlich eh schon kontrolliert - es hat sich auch nichts zwischen Korntunnelfuß und die gefrästen Nuten geschoben?

    Ein etwaiges Verdrehen auf dem Laufmantel hätte zudem auch zu einer tieferen Trefferlage geführt.

    Bin auch ratlos.

    Ich kenne einige Schützen, die den Diopter beim Transport abmontieren. Daneben gibt es welche ('Reichtum inside' :D), die für den Dreistellungskampf drei Diopter besitzen und diese zwischen den Stellungen wechseln. Bei allen ist mit höchstens einigen wenigen Klicks der Treffer wieder in der Mitte.

    Jede Schießsport-Disziplin hat ihre Existenzberechtigung. Zusammenhalt ist wichtig - über die Grenzen von Disziplinen und Verbänden hinweg.

  • Ich hab eigentlich auch schon des Öfteren meinen Korntunnel abmontiert und wieder drangemacht und ich musste eigentlich nie was verstellen. Ich war selber auch sehr verwundert. In der Saisonpause werd ich mir das alles nochmals genauer ansehen. Jetzt "passt" es ja wieder. Gestern aufn Schießstand hatte ich keine Probleme. Ich hab auch nochmals alles kontrolliert. Es ist weder etwas locker noch nicht wirklich fest dran. Habe auch alle Schrauben meiner Visierlinienerhöhung (TEC-HRO System 2.0) kontrolliert und ebenfalls nichts gefunden.

    Komisch ist das schon. Aber sollte ich neue Erkenntnisse haben, werde ich davon berichten. :) Danke schonmal für deine Beiträge! :)

  • Sehr Rätselhaft das ganze. Ich selbst montiere den Diopter zum Transport des LG`s immer ab. Die Trefferlage verändert sich aber beim wiedermontieren nicht. Selbst beim KK bei dem ich unterschiedlichen Visierlinienerhöhungen in den 3 Stellungen verwende, ändert sich bis auf ein paar Klicks nichts.
    Der Grund Von dadl_vof`s extremer Trefferverlgerung muss einen anderen Grund haben.

  • Hallo dadl_vof,

    nach dem Strahlensatz ergibt sich bei einer angenommenen Visierlänge von 800mm bei einem Versatz des Korntunnels von 1mm eine Abweichung von 12,5mm auf der 10m entfernten Scheibe.

    x_Scheibe = 10 000mm * x_Korntunnel / 800mm

    Bei einem Versatz des Korntunnels von 1mm würde man statt in der Zehn auf der LG-Scheibe schon in der Sechs landen und bei einem Versatz von 2mm, welcher einer Abweichung von 25mm auf der Scheibe entspricht, würde der Treffer schon eine Null ergeben.

    1mm halte bei einem Korntunnel, dessen Klemmung ordentlich Spiel hat und durch separate Klemmen erfolgt, nicht für völlig abwegig. Diese Nuten und Schwalbenschwänze für die Montage der Korntunnel weisen ja leider alle etwas abweichende Formen und Maße von Fabrikat zu Fabrikat auf und deshalb arbeiten die Hersteller von Fremdzubehörteilen oft auch mit etwas größeren Toleranzen bei den Klemmungen. Außerdem wird auch noch oft gemurkst. Bei meiner Anschütz 1807 sitzt z. Bsp. der Schwalbenschwanz leicht schief auf dem Lauf. Aber, für deine Abweichung von 80mm auf der Scheibe müsste der Korntunnel schon einen Versatz des Korntunnels von von mehr als 6mm aufweisen. Das kann so nicht sein.

    Frage: Kann es sein, dass Du Dich mit dieser Angabe von 80mm bzw. 8cm vertan hast? Bei einer Abweichung von 80mm lägen die Schüsse schon längst nicht mehr auf der LG-Scheibe.

    Andere Möglichkeit: Hast Du bei deiner Montage auch die serienmäßigen Gewichte an der Mündung demontiert? Wenn ich jetzt nicht falsch liege, werden diese Gewichte ja nur einfach so auf den Laufmantel geschoben und geklemmt und müssen deshalb auch ausgerichtet werden. Werden diese Gewichte nicht genau fluchtend montiert, können da schon Abweichungen auch von Millimetern entstehen, was die Lage der Schüsse in der Null erklären würde.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Danke für deine ausführliche Erläuterung. :)
    Ich habe mir den Streifen nochmals rausgesucht und habe nachgemessen. Es waren genau 6cm.. hab mich also um zwei cm verschätzt.

    Die Laufgewichte werden bei meinem Gewehr einfach drauf geschoben. Diese werden also nicht irgendwie in eine Führung gesetzt etc.
    [Blocked Image: http://www.maescher.de/images/product_images/info_images/558_3.jpg]

    Die eingeschliffenen Linien die man hier sehen kann, sind rein für die Befestigung des Diopters.
    Wie stark zieht man denn die Schrauben für die Befestigung von Korntunnel bzw. Diopter am System an? Ich muss sagen, dass ich die Schrauben nie soweit fixiere, bis ich sie nicht mehr drehen kann. Hab da Angst, dass ich was abreiße oder so..

  • Wie ich sehe, ist der Laufmantel genutet und der Korntunnel wird dort direkt geklemmt. Hatte das etwas anders in Erinnerung und dachte, der Korntunnel würde auf das vordere Gewicht geklemmt. Gut, dann entfällt diese Fehlermöglichkeit. Aber möglicherweise liege ich doch nicht so falsch mit meiner Vermutung und der ganze Laufmantel hat sich während deiner Montage gedreht. Der wird ja auch nur zusammen mit dem eigentlichen Lauf an zwei Stellen geklemmt.

    Bei deiner Abweichung von 60mm müsste der Korntunnel, wenn sonst alles noch stimmt mit dem Gewehr, einen Versatz von fast 5mm aufweisen.

    Schau doch mal, ob der Korntunnel und damit auch der Laufmantel auch noch wirklich genau fluchtet, sprich, bei genau aufrecht stehendem Gewehr auch selbst wirklich senkrecht steht und keine Verdrehung um die Rotationsachse gegenüber dem Diopter aufweist.


    Deine Visierlinienerhöhung hast Du bei deiner Montage aber auch ganz bestimmt nicht verändert, denn diese kann man ja auch seitlich versetzen. Ich hatte vor einem 100m Wettkampf mal mit den üblichen Klicks auf diese Distanz justiert, aber vergessen, dass ich dabei auch den Korntunnel getauscht hatte, und mich dann schwer gewundert, dass ich noch nicht einmal auf der Scheibe war. Dabei waren diese Korntunnel in der Höhe etwas unterschiedlich. Was ich damit sagen will: Manchmal sucht man die Fehler an der falschen Stelle, weil man etwas ganz anderes unberücksichtigt lässt oder sich nicht mehr daran erinnert.


    Zu denn Schrauben: Die sollte man alle nur mit Gefühl und den dazu passenden Werkzeugen handzahm anziehen. Sinnvoll ist es aber, diese Schrauben bzw. die geschraubten Elemente auch mal von Zeit zu Zeit oder vor wichtigen Wettkämpfen auf festen Sitz zu überprüfen. Es gibt leider auch Konstruktionen, die nicht viel taugen und wo sich die Schraubverbindungen dann auch oft wieder lösen.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Da ich am Mittwoch erst wieder schießen kann, werde ich hier mein Gewehr nochmals genau überprüfen. Da ich den Diopter normalerweise nicht abgenommen habe, kann ich mir aber keinerlei andere Veränderungen am Gewehr vorstellen.

    Ich werde berichten.. :)

  • Hi, ich habe da eine Vermutung und eigentlich ist mir so etwas ähnliches auch schon passiert. Schau einmal direkt unter den abmontierten Korntunnel. Dort sollten 2 Minispiralferdern im Gehäuse des Korntunnel links und rechts vom Klemmstück des Korntunnel sitzen. Es passiert manchmal, wenn man diese Schraube für das Klemmstück des Korntunnel zu weit heruasdreht, dann verklemmen die Minispiralfedern, bzw. stecken quer und somit steht auch der Korntunnel etwas anders als vorher und wenn man den Korntunnel dann anzieht ist alles verdeckt und man fragt sich warum ..... Ich würde da einmal nachschauen. Bin gespannt was es denn wirklich ist. Musst das Foto aufmachen, dann sieht man auch den von mir hinzugefügten Text im Bild ...


    Beste Schützengrüße Oldgunner

  • Hallo Dingo,

    klar, ist ja nur dafür gedacht, daß dieses kleine Klemmstück soweit von der Nut immer absteht, damit man bequem den Korntunnel auf die Ausfräsung/Schwalbenschwanz aufstecken kann. Allerdings sind einem diese Federchen nicht bewusst, solange, bis eines auf dem Tisch liegt und man verwundert dieses kleine Bauteil anschaut und denkt:"wo kommt das denn her ?". Ja, vom Korntunnel und leider ist es so, wenn man die Schraube sehr weit herausschraubt, dann fallen die raus, bzw. klemmen sich dann beim Anschrauben quer und solche Auswirkungen wie beschrieben sind u.U. die Folge.

    Beste Schützengrüße Oldgunner.

  • Hallo OldGunner,

    ein interessanter Hinweis und auch ein interessantes Detail.

    Habe gerade mal nach geschaut. Ich habe hier noch einen Anschütz-Korntunnel 6832 aus den frühen Neunzigern oder späten Achzigern. Er ist schon schwenkbar und für die neuen genuteten Läufe ala 1907/1913 (und auch für 2001, 2002 usw.) passend.

    Dort sitzt an Stelle der Springfedern bei meinem Modell eine kleine Blattfeder. Die kann sich eigentlich nicht verklemmen. Hat man da etwa mit den Springfedern etwas verschlimmbessert?


    Aber egal, sollte ich mich mit meiner Rechnung weiter oben nicht total verhauen haben, so bräuchte unser Schütze mit seiner 8002 einen Versatz von fast 5mm, um auf die angegebene Trefferverlagerung zu kommen. Kann mir nicht so recht vorstellen, dass man das alleine nur durch ein verkantet geklemmten Korntunnel hin bekommt und ohne, dass man es sieht. Ich vermute da schon eher eine Rotation des Laufmantels.

    Na ja, schauen wir mal. Vielleicht meldet sich unser Schütze ja noch mal.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank