Liebe Meisterschützen,
lange Zeit war ich nur passiver Mitleser, will mich nun aber auch mal zu Wort melden. Ich schieße LG seit ich 12 bin, das ist jetzt 25 Jahre her (kleine Rechenaufgabe). Allerdings habe ich mit 20 Jahren wegen Studium und Beruf eine doch sehr lange Pause eingelegt. Vor eineinhalb Jahren habe ich mich wieder in meinen kleinen Verein im Odenwald getraut. Am ersten Trainingsabend habe ich mit meinem guten alten FWB 300 dann doch 320 Ringe hinbekommen und mir daraufhin bei egun ein FWB 601 angeschafft (war mit 16 Jahren mal mein Traum). Meine Ziele sind (im Vergleich zu dem, was ich hier so lese) bescheiden: 360 Ringe erreichen, dann gibt es zur Belohnung ein nagelneues Gewehr mit Druckluftkartusche. Bin auch schon besser geworden, im Training habe ich schon mal die 354 erreicht (nicht lachen, bin stolz darauf!). Bei den Rundenwettkämpfen habe ich immer mit meinen Nerven zu kämpfen, da ist dann so bei 335 Schluss. Aber ich arbeite daran. Hier gibt es ja Tipps genug und das MEC Buch "Luftgewehrschiessen 2010" liegt unterm Sofatisch. Hauptsache es macht mir Spass!
Parallel zu meinem Neuanfang mit dem Luftgewehr habe ich die Luftpistole für mich entdeckt. Eine wöchentliche Wette: "Komm, wer mehr Zehner hat" mit meinen alten Kameraden hat uns regelmässig nach dem LG Training an die LuPi gebracht. Habe uns kurzerhand als Mannschaft bei der Kreismeisterschaft angemeldet. Wir waren natürlich grottig, ich mit knappen 296, meine Teamkollegen noch darunter. Sind aber auch mit antiquierten FWB Modell 65 LPs angetreten. Wir hatten die letzten drei Plätze belegt, aber wir waren die einzigen, die eine Mannschaft an den Start gebracht haben und wurden dadurch Kreismeister! Stolz pur! Ich habe mir nach diesem Erfolg eine Walther LP300 angeschafft und konnte meine Ergebnisse sehr steigern. Im Training hatte ich schon mal 367 erreicht, in den Rundenwettkämpfen (ja, da sind wir auch angetreten) liegt mein Schnitt bei 332. Die Nerven halt.
Seit nicht ganz einem Jahr bin ich Sportleiter. Wir sind ein kleiner Verein, mit mittlerweile 10 aktiven Schützen (bei 92 Mitgliedern), darunter zwei Junioren. Es kostet viel Mühe wieder neuen Schwung in den Laden zu bringen, aber ich glaube, wir sind auf einem guten Weg. Es gab im vergangenen Jahr Trainingsabende, da waren alle unsere 6 Stände belegt, mit Warteschlange vor der Tür. Vielleicht bekommen wir dieses Jahr den verwucherten KK Stand wieder fit. Grundsätzliche will ich den Sport wieder in den Mittelpunkt stellen, mit möglichst vielen Wettkämpfen und vielen Trainingsangeboten. Ich glaube, dass ist das einzige was unseren Verein am Leben halten wird. Die Tradition stirbt aus. Mein nächstes Projekt ist es, das Aufgelegtschießen bei uns einzuführen. Vielleicht kann ich so auch "die Alten" wieder ins Schützenhaus bekommen.