Ärger mit Schießsportausrüstern auf der DM

  • Ich verstehe die Diskussion nicht wirklich.

    Wenn jemand ein Gewehr kauft weiß er ja auch gleich was man darf und was nicht. Mit dem verkauften Material kann ich aber auch ganz einfach Nicht-Regelkonform arbeiten. warum gibts hier keine Probleme?

    Das einzige was man einem Hersteller vorwerfen kann ist, dass sie einem nicht sagen das der Schuh eine Überlänge hat oder das es zu Komplikationen mit der Steifigkeit bzw. der Dicke bei Wasserdampf und Kälte kommen kann.
    Um den Rest muss sich der Schütze selber kümmern.


    Zum Thema Steifigkeit hier noch was von Christian Planer. Ebenso auf seiner Homepage zu finden.

    15.08.2005

    Fast hätte man den ganzen Rummel um die Regelerneuerung 2005 in Sachen Steifigkeitsmessung der Schießbekleidung vergessen…
    Fast hätten wir Österreicher unseren Mannschaftseuropameistertitel im 3 x 40 in überlegener Manier verteidigt…

    …wären wir nicht am 10. Juli bei den Europameisterschaften in Belgrad disqualifiziert worden.

    Der 10. Juli chronologisch aufgelistet:

    ca. 12:05 Uhr – Ich hatte meinen letzten Schuss im Kniendanschlag absolviert. Gleich im Anschluss informierte mich unser Betreuer über den Stand der Dinge: „Mario 1171 Ringe, Thomas 1170 Ringe, wahrscheinlich seid ihr Mannschaftseuropameister“

    ca. 12:15 Uhr – Es stand fest, wir haben mit 1504 Ringe zwar knapp unseren eigenen Weltrekord verfehlt, jedoch mit 7 Ringe Vorsprung auf Russland gewonnen. Es war Perfekt, wir wurden unserer Favoritenrolle gerecht und feierten deshalb schon ein wenig vor.

    ca. 12:30 Uhr – Nachdem ich mein Kleinkaliber versorgt und meine Ausrüstung verstaut hatte, ging ich vor ins Restaurant, um mir mein wohlverdientes Cola light zu genehmigen.

    ca. 12:50 Uhr – bekam ich die Nachricht über Schwierigkeiten von Thomas bei der Nachkontrolle. Da ich wusste, dass er noch nie Probleme mit seiner Ausrüstung hatte, machte ich mir nicht wirklich Sorgen. Um mir ein Bild darüber zu machen, ob ich jetzt ein Opfer eines Scherzes sei oder nicht, ging ich doch noch zur Bekleidungskontrolle.

    ca. 12:55 Uhr – Eintreffen an der Ausrüstungskontrolle.
    Tatsächlich, Thomas an der Kontrolle.

    20 min. Diskussionen, die mit den Worten:“ Was machen wir Thomas? Die Russen schauen mir zu, ich kann dich nicht gut durchlassen…“ eines verantwortlichen Jurymitglieds beendet wurden. Die Jury zog sich zur Beratung zurück, Thomas wartete auf einen ordnungsgemäßen Bescheid und ich begab mich wieder auf den Schießstand um meine Ausrüstung Flugtauglich zu machen.

    ca. 13:35 – Uhr Thomas Farnik war auf der Liste der Finalteilnehmer nicht zu finden. Anscheinend hatte man ihn disqualifiziert und wahrscheinlich unsere Mannschaft noch dazu. Thomas selbst wartete immer noch bei der Bekleidungskontrolle auf einen klaren Entscheid…

    Wären mir an dieser Geschichte nur ein oder zwei Kleinigkeiten Suspekt, würde ich sagen, dass Thomas die Verantwortung für unsere Disqualifikation tragen müsse und der Inhalt meiner fünften Kolumne würde in eine andere Richtung steuern. Je mehr ich aber darüber nachdenke, mit anderen Personen darüber spreche und mir die verschiedensten Informationen zusammen trage, wird mir klar, dass sehr viele Sachen nichts mit professioneller Arbeit hinter den Kulissen zu tun hat.

    Es gibt meiner Ansicht nach 3 verschieden Hauptansätze, die unsere Disqualifikation in Frage stellen.

    Regelwerk, Übergangsbestimmung und Auslegung:

    Laut den ISSF Reglement 2005-2008 sollte eine Regelkonforme Messung wie folgt ablaufen:

    Falls bei einem Bekleidungsstück nicht bereits bei der ersten Messung der Wert von 3,0 mm oder darüber erreicht wird, muss die betreffende Jacke oder Hose für einen Zeitraum von 5 Minuten bis zur nächsten Messung abgelegt werden. Während dieser Zeit darf das Bekleidungsstück nicht den Kontrollraum verlassen und eine Bearbeitung des Materials, die nur eine vorübergehende Erweichung erzielt, ist ebenfalls nicht gestattet. Wird der Mindestwert auch bei der zweiten Überprüfung nicht erreicht, kommt es nach wiederum 5 Minuten Pause zur dritten und letzten Messung, die bei einem Ergebnis von 2,9 mm und darunter eine Disqualifikation nach sich zieht.

    Jedoch gibt es eine Veröffentlichung seitens der ISSF mit der Überschrift „A Special Report – New Rifle Shooter Clothing Testing Procedures“ in der das Kontrollprozedere für die Übergangsperiode, die mit Anfang des Jahres 2005 bis zum Weltcup-Finale München Ende August 2005 definiert ist, beschrieben wird. Dieses „Special Equipment Control Rifle Clothing Testing Procedures“ sollte dem internationalen Verband helfen Erfahrungen zu sammeln und uns Schützen die Chance geben unsere Ausrüstung auf das neue Reglement abzustimmen.
    Da die Bekleidung von Thomas bei der Kontrolle vor dem Wettkampf für in Ordnung befunden wurde, ist aus der Übergangsbestimmung leider nicht klar zu erkennen, wie das Reglement in seinem Fall und unserer Mannschaft zu handhaben gewesen wäre. Klar ist aber, wie ihr am unten angeführten Auszug erkennen könnt, dass unserer Disqualifikation nicht unbedingt dem Wunsch der ISSF und dem Sinn einer sportlichen Lösung nachgekommen ist.

    o Punkt 2: Wenn die Bekleidung eines Schützen anhand der Überprüfung für zu Steif befunden wird, darf dieser eine Ersatzbekleidung zur Kontrolle vorlegen.
    o Punkt 3: Fällt bei der Bekleidungskontrolle die Erst- und Ersatzausrüstung durch, wird der Schütze schriftlich verwarnt. Darf aber am Wettkampf teilnehmen.
    o Punkt 5: Steigt ein Schütze, der bereits schriftlich Verwarnt wurde, ins Finale auf, muss dieser mit seiner Bekleidung zur Nachkontrolle. Wird die Bekleidung bei der Nachkontrolle für in Ordnung befunden, darf der Schütze im Finale antreten.
    o Punkt 6: In diesem Punkt wird beschrieben, dass ein Schütze, der die Nachkontrolle nicht besteht, aus dem Wettkampf genommen wird und nicht am Finale teilnehmen darf, so wie es mit Thomas geschehen ist. Es geht aber nicht heraus, ob der Schütze im Vorhinein schriftlich verwarnt worden sein muss (Was bei Thomas nicht der Fall war), oder die Disqualifikation auch ohne Verwarnung gültig ist.
    o Punkt 7: Von Seiten der ISSF bleibt es den kontinentalen Verbänden überlassen wie dieses Prozedere bei Teamentscheidungen während einer kontinentalen Meisterschaft gehandhabt wird.
    Da bleibt die Frage: Hat sich die ESC schon vor der Europameisterschaft Gedanken darüber gemacht ob eine Mannschaft wegen eines Regelverstoßes eines Einzigen disqualifiziert werden soll, oder wurde von der Jury vor Ort aus dem Bauch heraus entschieden??? und sind dann die Jurymitglieder, die eventuell aus dem Bauch heraus entscheidet, auch gleichzeitig der kontinentale Verband, in unserem Fall die ESC???

    o Punkt 9: Ab dem Weltcup-Finale 2005 wird von der Übergangsregelung Abstand genommen und es werden keine schriftlichen Verwarnungen mehr ausgestellt.

    Weder im Regelwerk 2005-2008 der ISSF, oder in veröffentlichten Schreiben, die sich auf die Regelerneuerungen 2005 beziehen, ist eine klar definierte Zeitdauer einer einzelnen Steifigkeitsmessung zu finden. Normalerweise stellt eine genormte Messdauer bei einer Materialprüfungen eine wesentliche Einheit dar, doch wird in unserer Angelegenheit immer nur davon gesprochen, dass ein Prüfgewicht mit einem genormten Dorn langsam auf die Prüfflächen abzulassen ist und es dem Messgerät gestattet werden soll, sich eine weile setzten zu lassen… ??? Was nichts anderes bedeutet, dass es in manchen Fällen der Willkür des zuständigen Kontrollierenden überlassen bleibt, ob die Ausrüstung eines Schützen die Materialprüfung nun besteht oder nicht. Auf keinem Fall möchte ich den Kampfrichtern einen Hang zur Gehässigkeit in diese Richtung aussprechen, im Gegenteil, ich habe es noch nie erlebt, dass jemand auf diese Art und Weise geschnitten wurde. Was ich aber hier festhalten möchte, ist, dass eine genormte Messdauer einer einzelnen Messung für ein kontinuierliches und faires Kontrollprozedere unumgänglich ist, und wer weiß was geschehen wäre, hätte die Messung bei Thomas 10 Sekunden länger gedauert.

    Äußerst unprofessionell empfinde ich die Tatsache, dass während einer Nachkontrolle weder ein Protokoll über die Messungen geführt wird, noch das Messgerät die vorherigen Werte abspeichert. Bei eventuellen Streitigkeiten ist es unmöglich den genauen Ablauf einer Kontrolle nachzuvollziehen.

    Weiters aus einem Schreiben der ISSF (Guidelines for uniform equipment control), und einer Veröffentlichung im UIT Journal 6/96, geht unter 3.6. eine Anweisung hervor, die effiziente und gleich bleibende Messwerte garantieren soll. Unter Punkt 2 ist zu finden, dass die Bekleidung von außen nach innen gemessen werden muss…
    Bei Thomas wurde die ganze Zeit von innen nach außen gemessen!!!


    Messgerät:

    In unserem Sport kann man Erfolge zwar nur in Taschengeld ummünzen und dadurch höchstens seinen Sport finanzieren, doch sollte die sportliche Ehre Grund genug sein, dass alle verwendeten Steifigkeitsprüfgeräte nicht nur von der ISSF genehmigt, sondern auch zusätzlich von staatlich beeideten Prüfanstalten geeicht und mit einem Zertifikat versehen werden.
    Selbst wenn alle Geräte geeicht sind, verlieren die Zertifikate meines Erachtens an Bedeutung, sobald die Geräte einmal zerlegt, oder sogar Eigenständig abgeändert worden sind, und diese nicht einer neuerlichen Überprüfung einer unabhängigen Institution unterzogen wurden. Die Anfälligkeit dieser Maschinen wurde schon öfters unter Beweis gestellt. Einmal anhand von Fotos, die Kampfrichter an der EM in Belgrad zeigen während sie, aus welchem Grund auch immer, das Steifigkeitsprüfgerät zerlegten. Und weiters mit einer kleinen Geschichte die sich beim Weltcup in Fort Benning zugetragen hatte.

    Ein Teammitglied unserer Mannschaft wusste, dass seine neue Bekleidung sehr am Limit war und ging mit diesem Wissen zur Bekleidungskontrolle. Bei den Messungen brachte das Prüfgerät durchwegs Werte unter 2,0 mm zu Tage. Der Schütze fackelte nicht lange herum und schnitt bei Jacke und Hose das komplette Innenfutter heraus. Trotz der permanent Veränderung seiner Bekleidung, die mit Steif nichts mehr zu tun hatte, stellte sich am Prüfgerät fast das gleich Bild ein: Werte um 2,0 mm. Das ganze österreichische Team half zusammen, wir klopften und rieben seine Ausrüstung weicher. Bei der dritten Messung kam er gerade so durch. Zwei Tage später musste er zur Nachkontrolle, die Werte: 5,0 mm, 6,0 mm und sogar weicher. Auf seine Frage, weshalb er am ersten Tag gerade so durchgekommen ist und sich die Werte so drastisch verändert haben, bekam er vom Kampfrichter folgende Antwort: „Er dürfe es eigentlich nicht weitersagen, doch an diesem besagten Tag mussten sie feststellen, dass kleine Steinchen im Gehäuse verhinderten, wahrheitsgemäße Werte wiederzugeben“… ca. € 1.000,- Schaden

    Ein weiteres Beispiel, diesmal als Beleg für die Messunterschiede von Prüfgerät zu Prüfgerät.

    Ein anderes Mitlied der österreichischen Nationalmannschaft legte sich kürzlich eine neue Schießbekleidung von einer Schweizer Firma zu. Diese Firma kontrolliert seine Produkte mit einem Gerät desselben Herstellers der auch die ISSF beliefert. An der Bekleidungskontrolle in Belgrad angekommen musste auch er seine Jacke und Hose zerschneiden… wieder ein Schaden von ca. € 1.000,-

    Wieso diese Unterschiede zwischen den Steifigkeitsprüfgeräten bestehen und es manchmal zu Störungen in der Messmechanik kommt, konnte mir der Hersteller dieser Messgeräte eindeutig beantworten.

    Die Wichtigste Information für mich war, dass der Aufbau des Messgerätes immer derselbe ist, es aber zwei Generationen mit unterschiedlicher Ausführung gibt. In der ersten Generation versuchte er das Steifigkeitsprüfgerät so zu bauen, dass es so gut wie möglich den von der ISSF genormten Abmessungen entspricht. Als bekannt wurde, dass obwohl der Messkopf genau den vorgeschriebenen 1000 g Gewicht entspricht, jedoch wegen der Reibung und des Gegendrucks der Feder, welche den Messfühler oben hält, keine tatsächlichen 1000 g Messdruck nach unten ausgeübt werden, verfeinerte er seine Konstruktion. Somit misst die neue Generation mit fast 100% des 1000 g schweren Prüfkopfs und im Zuge dessen wurden auch die Messstörungen ausgemerzt. Um Messunterschiede zu vermeiden, empfahl der Hersteller der Steifigkeitsprüfgeräte noch vor der EM in Belgrad mittels eines Schreibens an die ISSF, nur noch die neuen Geräte zu verwenden.


    Gleichbehandlung der Sportler?

    Ein Fall, in den es darum geht, wie Schützen unterschiedlich behandelt wurden ist allein schon mir bekannt. Wer weiß, wie viele Zwielichtigen Situationen es tatsächlich schon gegeben hat….

    Beispiel einer Bekleidungskontrolle vor dem Wettkampf:
    Die erste Messung eines Schützen ergab 2,5 mm, bei der zweiten Messung waren es sogar nur noch 0,9 mm. Für die dritte Messung wurde ein Jurymitglied geholt der die letzte Messung beaufsichtigte. Wieder wurde nicht der Mindestwert von 3,0 sondern nur 2,8 mm erreicht. Der Schütze wurde nicht mit einer schriftlichen Verwarnung versehen und mit den Worten: „Wir wissen ja das wir hier eine hohe Luftfeuchtigkeit haben, das passt schon“ für den Wettkampf zugelassen….

    Resümee:

    Ich bin nicht beleidigt weil ich in Belgrad keine Medaille erringen konnte, als Sportler lernt man auch Niederlagen zu verarbeiten, man darf aber die momentane Form der österreichischen Schützen nicht als selbstverständlich hinnehmen und eine schon fast in Händen gehalten Medaille verschenken. Jede Medaille an einem internationalen Großereignis stellt für jeden Sportler ein großes Erlebnis in seinem Leben dar. Allein der Gedanke an die Ungerechtigkeiten die uns widerfahren ist und mit welcher Unbekümmertheit so mancher Verantwortlicher aus den Funktionärsriegen seine Arbeit vollbringt und somit die Investitionen in Material und Zeit, Bemühungen und hartes Training eines jeden Sportlers zunichte machen kann, bereitet mir schlaflose Nächte…

    Euer Christian

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Hallo,

    Den Rot umranden bereich musste ich raus Schneiten lassen, hat der Herr Thune Persönlich gemacht, danach war die Messung im Toleranz bereich. Und ich hab das DSB Siegel erhalten. Schaut jetzt natürlich sehr Hübsch aus, ich weis :D Aber keine Panik! die wo mit Thune Jacken Schießen, meine Thune Jacke wurde im Jahr 1998 Hergestellt! Nicht gerade die Aktuellste :thumbup:

    Grüße

  • Ich verstehe die Diskussion nicht wirklich.

    Wenn jemand ein Gewehr kauft weiß er ja auch gleich was man darf und was nicht. Mit dem verkauften Material kann ich aber auch ganz einfach Nicht-Regelkonform arbeiten. warum gibts hier keine Probleme?

    Also ich verstehe die Diskussion schon. Wenn ich mir ein neues Gewehr zulege, bekomme ich dieses "Regelkonform" (sehen wir mal von ein paar Vorserienmodellen ab, bei denen es schon mal Probleme geben kann) vom Hersteller.
    Wenn ich dann selber dran rumschraube, sollte ich auch wissen, wie die zulässigen Maße aussehen.
    Bei Bekleidung sehen ich das anders. Da kaufe ich mir eine Jacke oder Hose (das mit den Schießschuhen kann mir persönlich nicht passieren, weil ich generell ohne Schuhe schieße) :thumbup: und verändere daran in aller Regel nichts.
    Und wenn dann seitens des Herstelles auf gut badisch gesagt "geschlampt" wird, habe ich - "unverschuldet" ein Problem bei der nächsten Kontrolle...

    Was ich bei der ganzen Diskussion etwas vermisse: hat sich schon einmal jemand Gedanken über die verwendeten Messgeräte gemacht? Hat von Euch schon einmal einer auf einer Waage, einem "Materialdickenmesser" oder einer Maß-Schablone ein Eichamtssiegel gesehen? Ich in den aller seltensten Fällen. Ich behaupte, dass da teilweise Gerätschaften verwendet werden, die nie und nimmer richtige Messergebnisse anzeigen.
    Hat sich schon einmal jemand die Mühe gemacht, auf Ständen die vorgeschriebenen Werte wie Lux, Höhe der Scheibe etc. zu messen? Ihr würdet erschrecken, wieviele Wettkämpfe eigentlich annuliert werden müssten, weil die einfachsten Vorgaben nicht eingehalten werden...

    Da regt sich niemand drüber auf. Aber die Herren (und Damen) Aufsichten und Kampfrichter fallen wegen jeder Kleinigkeit über die Schützen her...

    Ich will bei weitem nicht alle über einen Kamm scheren. Es gibt durchaus auch gute Funktionäre, keine Frage.
    Aber manchmal sollte man den Damen und Herren klar machen, dass wir ohne sie können, sie aber nicht ohne uns.
    Und letztendlich finanzieren wir Schützen mit unseren Beiträgen diese Herrschaften und nicht umgekehrt.

    Over and out

    Asterix

    LP Steyr 10e

    in memoriam:
    LG Steyr 110 connect Version tuned by MEC/Centra/TEC HRO
    KK Anschütz 1913 tuned by s.o.

    Rekorde:
    LP: 367

    in memoriam:
    LG: 395/591
    ZF: 281
    100m: 292
    EM: 589
    3x40: 1141
    3x20: 563

  • Wenn ich dann selber dran rumschraube, sollte ich auch wissen, wie die zulässigen Maße aussehen.

    Aber das steht auch nur in den Regeln ebenso wie die Sache mit dem gewand. Wieso kann man also beim einen nachsehen und beim anderen nicht? Pure Faulheit?


    Bei Bekleidung sehen ich das anders. Da kaufe ich mir eine Jacke oder Hose (das mit den Schießschuhen kann mir persönlich nicht passieren, weil ich generell ohne Schuhe schieße) :thumbup: und verändere daran in aller Regel nichts.

    und wenn man auf einmal ein wenig zunimmt?


    Und wenn dann seitens des Herstelles auf gut badisch gesagt "geschlampt" wird, habe ich - "unverschuldet" ein Problem bei der nächsten Kontrolle...

    mich würd mal interessieren wie billiges Gewand im Gegensatz zum teureren Gewand abschneidet. daher würd ich auch nicht sofort alles auf den Hersteller schieben.


    Was ich bei der ganzen Diskussion etwas vermisse: hat sich schon einmal jemand Gedanken über die verwendeten Messgeräte gemacht?

    siehe oben

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Aber das steht auch nur in den Regeln ebenso wie die Sache mit dem gewand. Wieso kann man also beim einen nachsehen und beim anderen nicht? Pure Faulheit?


    Warum? Ganz einfach: am Gewehr verändere ich etwas. Bei den Klamotten nicht. Das hat nichts mit Faulheit seitens der Schützen zu tun, sondern mit der (teilweise) Faulheit der Hersteller, die Sachen regelkonform zu produzieren. Ich kann mich natürlich regeltechnisch über beide Dinge informieren - wenn aber die z.B. Jacke im Urspungszustand - also so wie sie vom Hersteller kommt - schon nicht regelkonform ist, ist das für den Schützen Müll.

    und wenn man auf einmal ein wenig zunimmt?

    Dann nimmt man wieder ab. :thumbup:
    Nochmal:
    Fall 1: Das Gewehr wird regelkonform hergestellt. Schütze schraubt dran rum und fällt durch die Waffenkontrolle: selber schuld.
    Fall 2: Schuhe werden schon regelwidrig hergestellt (und darum ging es ja in diesem Fall). Schütze fällt durch Klamottenkontrolle: Hersteller Schuld und Schütze der Depp

    mich würd mal interessieren wie billiges Gewand im Gegensatz zum teureren Gewand abschneidet. daher würd ich auch nicht sofort alles auf den Hersteller schieben.


    ich schon. egal ob "billig" oder "teuer": die bestehende Regeln sollten die Hersteller einhalten. Wenn ich allerdings an einem Gegenstand, der regelkonform ausgeliefert wurde Veränderungen so durchführe, dass das Teil dann nicht mehr regelkonform ist: selber schuld!

    Gruß Asterix

    LP Steyr 10e

    in memoriam:
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    KK Anschütz 1913 tuned by s.o.

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    3x40: 1141
    3x20: 563

  • Hallo,
    Asterix hat glaube ich alles gesagt zu dem Thema und ich stimme da auch dazu.
    Denn wenn ich was Orginal kaufe egal ob teuer oder billig,dann muß es auch passen ohne mich vorher zu Infomieren.

    Und wenn ich dann beim Orginal dran rumschraube bin ich selber schuld wenn ich bei der Kontrolle durchfalle.

    Gruß
    Mattl

  • Haja klaro, als Käufer (Schütze) geht man ja davon aus, die Produkte die man sich zulegt, und zum teil für nicht wenig Money diese auch Regelkonform sind.

    Ein Vereinskollege hatte in seiner Jugendzeit den ersten Start auf der DM, KK Liegend (Schon bestimmt 7-9 Jahre her) dort wurde sein Handschuh bemängelt, dieser sei zu steif, sein Vater ist dann raus hat einen Stein genommen und hat den Handschuh im Grunde verschlagen, damit sein Sohn starten kann!!! Also Bitte.

    Ich weis noch der Aufschrei war Riesig, als es hieß, die Augenblende darf nur noch die und die Größe haben. Weil auf den Olympischen Spielen sich die Zuschauer beschwert haben, da erkennt man ja gar nicht die Schützen, wenn dieser z.B mit den alten Schießmützen geschossen hat, mit diesen übergroßen Scheuklappen an der Seite. Jetzt ging es Jahre lang gut, jetzt es auf einmal, aus dem nichts, wo sich mittlerweile fast jeder eine Blaue Schießmütze gekauft hat, heißt es das Schild darf nicht den Diopter berühren! Es geht glaub nicht mehr lange, dann stehen die Schützen wieder Ohne Schießhose da, klar die Lobby der Bekleidungsherstellern werden da schon auch ein großes Wörtchen mitreden können, aber man weiß nie!!!!!

    Ich weis nicht welcher ansichten ihr so habt, grad in den Olympischen Disziplinen auf der Deutschen Meisterschaft, aber es macht echt fast keinen Spaß dort anzureisen und seine Kleidung erstmal zurechtschneiten lassen, damit man Starten kann, weil irgendetwas nicht den Regel entspricht. Also ich sehe mich als Hobbyschützen, für den es einen reißen erfolg ist sich überhaupt auf der DM im Olympischen teil zu Qualifizieren.

    Von Seiten des DSB könnte doch eine Information vor beginn der DM Ausgeschrieben werden, mit dem Hinweis, das hat sich geändert, bitte beachten. Oder sollen wir alle mit Werkzeugkoffer, Schleifmaschinen usw. Anreisen damit wir eine Startberichtigung erhalten!
    Also ich schau mir mit Sicherheit nicht dauernd die ISSF Regel an, oder merke mir jeden Paragraphen in der Sportordnung. Klar ist vorteilhaft, wenn eine Behauptung kommt, aber einfach mal fragen wo steht das, gehört glaub zu den meist gehassten Sprüchen die eine Aufsicht vom Schützen gesagt bekommt! Da merkt man oft die Aufsicht hatte einen aufn Kieker. Aber es gibt auch echt freundliche Aufsichten, die meinen es auch gut mit einen, und weisen einen drauf hin, falls du zur Deutschen kommst bitte ändere das, bevor es Vorort ärger gibt.

    Mein Absolute Klassiker, LG Jugend 3.Stellungskampf, die Trainer gehen mit den Jugendlichen die im alter von ca. 12-14 Jahre sind zum Wettkampf. Die Jugendliche/Kinder sind sowieso, aufgeregt bis in die letzte Haarspitze, erste Landesmeisterschaft und je nach Schützenstand wird halt noch auf Papierspiegel geschossen. Somit ist der Trainer Scheibenwechsler, wenn dort der Trainer seinem Schützling beim Wechseln z.B sagt: HEY SUPER MACH WEITER SO! Und hinten eine Aufsicht steht, bekommt er gleich den Spruch an den kopf gedonnert, kein Coaching. Oder beim dem Jugendlichen der Riemen, eine Schraube oder sonst was verändert werden soll. Wird gleich rumgenörgelt Ich finde es lächerlich. Das sind immer noch Kids oder? Die müssen doch erstmal das ganze lernen, und wenn ich was lernen will brauch ich halt einen der es mir bei bringt. Klar dafür sind die Trainings da, aber jeder kennt es, im Wettkampf vergisst man die einfachsten dinge!

    So genug Geschrieben, aber manche Punkte gehen halt schon auf die Nü…!

    Grüße

    Der PC rechnet mit allem, nur nicht mit seinem Besitzer
    Atomkraft, ja bitte!

  • Aus dem Thune Katalog:

    WENN DIE SCHIEßJACKE NEU IST
    Sogar eine sehr gut passende Jacke fühlt sich gewöhnlich zu klein an, wenn sie neu und noch steif
    ist. Montieren Sie die Knöpfe und berücksichtigen Sie, dass es eine gewisse Zeit dauert, eine neue
    Jacke oder Hose „einzutragen“.
    Der einzige Weg, das richtige Gefühl in einer neuen Jacke zu bekommen, ist in der Anschlagspo-
    sition mit montierten Knöpfen. Es ist normal, die „ISSF 70-mm-Überlappung“ nicht zu erreichen,
    bevor die Jacke eingetragen ist. Die Nähte müssen ausgestreckt werden und das steife Material
    muss sich um Ihren Körper formen. Dieses „Eintragen“ wird mehrere Trainingseinheiten und Zeit
    in Anspruch nehmen und sollte unbedingt erfolgen, bevor man den ersten Wettkampf bestreitet.
    Das Eintragen ist sowohl mit Standardgrößen als auch mit maßgeschneiderten Jacken und Hosen
    erforderlich.

    Vermutlich sind die meisten Kleidungsstücke sogar ab Werk regelkonform. nur denken die Schützen nicht an Temperatur und Luftfeuchtigkeit.
    In das Regelwerk zu sehen ist ein MUSS für jeden Schützen. Sollte nach einer Regeländerung etwas nicht mehr passen darf man daher nicht den Hersteller zu Verantwortung ziehen. Der Schütze ist ja dafür verantwortlich die Regeln zu kennen. Sollte es einen nicht interessieren ist er halt bei der Kontrolle dann selber Schuld wenn etwas nicht passt.

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Hallo Freunde,

    stellen wir uns zuerst mal die Frage, warum die Regeln heutzutage vermeintlich so streng sind und von manchen Schützen teilweise auch als überzogen angesehen werden. Die Regelwerk der SpO und auch das Rule Book der ISSF waren nicht immer so detailliert und kompliziert. Warum wurden diese Regelwerke mit den Jahren immer komplexer und komplizierter? Weil es immer wieder Schützen gab, die versuchten, sich durch Lücken im Regelwerk einen Vorteil zu verschaffen! Auch die Hersteller spielten und spielen dieses Spielchen. Hier stehen natürlich die wirtschaftlichen Interessen im Vordergrund. Auch kommt es vor, dass sich ein Hersteller eine neue so gerade noch regelkonforme Idee schützen lässt und die Konkurrenz sieht sich dann genötigt, eine davon etwas abweichende Lösung zu bieten, welche dann eben nicht mehr so ganz regelkonform ist. Diese Neuigkeiten werden dann auch von anderen Schützen gesehen und und in ihnen wird dann auch oft eine vermeintliche Vorteilsnahme gesehen und diese Bedenken werden dann auch gegenüber den Offiziellen und Kampfrichtern geäußert. Es kommt zu Streitigkeiten über zulässig oder nicht zulässig. Sehen wir ja jetzt wieder an dem Visor und dessen Auflage auf das Diopter. Was bleibt da der Jury und dem Verband da irgendwann anderes übrig, als sich mit der Sache zu befassen und diese dann möglichst klar in der jeweiligen Sportordnung zu regeln.

    Hinzu kommt noch, dass die Hersteller ja nicht verpflichtet sind, nur regelkomforme Klamotten und sonstige Produkte nach SpO oder ISSF zu fertigen und auch anzubieten. Es gibt auch andere Verbände, wo bestimmte Sachen überhaupt keine Rolle spielen. Es ist immer Sache des Schützen oder seiner Betreuer, sich um solche Dinge vor Teilnahme einer Meisterschaft zu kümmern, wie wegi82 schon richtig anmerkte.

    Viele der Punkte hier sind auch schon ein alter Hut. Die Maße für die rutschfesten Polster sind schon sehr lange so festgeschrieben. Wer da immer noch mit einer Hose oder Jacke aufläuft, bei der diese Maße nicht eingehalten werden, der muss das mit dem Hersteller abklären. Siehe oben. Selbst die Problematik mit den Schuhen gibt es länger. Auch hierfür sind nicht die Kontrolleure bzw. Kampfrichter des DBB oder der ISSF verantwortlich. Na ja, indirekt vielleicht schon ein bisschen, weil die Zeichnung nicht so ganz eindeutig ist. Mittlerweile müsste sich das aber rumgesprochen haben.

    Mal eine dumme Frage: Was soll die Waffenkontrolle denn machen, wenn da einer mit einem LG mit Tiroler-Backe ankommt? Sollte Teile gibt es noch und die in Hintertupfingen sollen wohl auch noch teilweise damit schießen.


    Kommen wir auch noch einmal auf den Visor zurück. Hier wird immer wieder behauptet, die Diskussionen darüber wären kleinlich, da das Auflegen ja überhaupt keinen Vorteil brächte. Gut, aber warum wird dann doch immer wieder der Schirm auf den Diopter gelegt und zwar oft auch noch so, dass man dass nur sehr schlecht erkennen kann. Das Spielchen wird solange betrieben, bis da eine harte Reglung kommt. Ich kann euch jedenfalls versichern, dass es nicht immer die "bösen" Aufsichten sind, die das monieren. Oft werden diese nämlich auch erst von weniger wohlwollenden Schützen auf den vermeintlichen Regelverstoß hingewiesen. Was soll die Aufsicht oder der Kampfrichter denn da machen? Genauso verhält es sich mit dem vermeintlichen Coaching (sprich Sprechen mit dem Schützen ohne formale Regeleinhaltung) während eines Wettkampfes. Ich habe persönlich auch kein Problem damit, wenn das auf kleineren Meisterschaften nicht ganz so konsequent be- und verfolgt wird. Auf größeren Meisterschaften ist es aber ein Muss, sonst würde das wirklich zu leicht zu massiven Störungen führen. Aber ich habe es schon regelmäßig erlebt, dass es eben auch Schützen gab, denen es auch wieder nicht recht war, wenn man hier etwas großzügiger war. Was soll man da denn als Aufsicht machen?

    Die Sache mit der Steifigkeit und Dicke der Bekleidung ist eine besondere Baustelle. wegi82 hat ja dazu schon einiges geschrieben. Wir brauchen hier wohl wirklich Messverfahren, die über jeden Zweifel erhaben sind. Deshalb ist die Forderung nach einer regelmäßigen Kalibrierung (Eichen ist etwas anderes) sinnvoll. Auch muss sichergestellt werden, dass die Messungen nicht durch Bedienfehler verfälscht werden. Aber unabhängig davon muss man auch hier berücksichtigen, warum diese strengen Regeln notwendig wurden. Es gab Ende der Achtziger Klamotten, die so steif waren, das man sich damit nicht mehr auf einen Stuhl setzen konnte. Dann gab es etliche zum Teil nicht wirklich gute Regelversuche, die Sache in den Griff zu kriegen. Man musste die Hose über die Schuhe mit geschlossenen Reißverschlüssen anziehen können. Oder die Sache mit der Kniendrolle, die noch unter die Jacke passen musste. Auch kurios war die Geschichte mit den Jacken und Hosen, welche zulässig waren, wenn sie nicht alleine stehen blieben. Da ist doch der Versuch, die Sache auf eine einheitliche technische Prüfung zu reduzieren, deutlich sinnvoller. Nur muss das auch richtig klappen.

    Zu den Aufsichten, Kontrolleuren und Kampfrichtern habe ich ja auch schon etwas gesagt. Ich würde hier jedem Schützen mal empfehlen, einmal die Seiten zu wechseln. Ich werdet seht schnell feststellen, dass diese Aufgaben nicht immer ganz so leicht sind. Geht man immer streng nach Regelwerk vor, ist man für die meisten ein böser scharfer Hund. Ist man aber (speziell auf den unteren Meisterschaften) etwas weniger genau bei der einen oder anderen Auslegung, kommt garantiert jemand von Seiten der Schützen oder Betreuer an und moniert das. Ja, das ist wirklich nicht immer der tollste und einfachste Job. Irgendwie hat man da immer die Popokarte, egal wie man es macht. Das ist auch mit ein Grund, warum es immer recht schwer ist und in letzter noch schwerer geworden ist, gute und qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Die manchmal gezahlten paar Mark Spesen machen da den Kohl auch nicht wirklich fett, zumal dann nicht, wenn auch noch ein paar Hunderte von Kilometern dafür fahren muss. Auch das kommt vor.

    Apropos, es ist schlicht falsch, zu behaupten, die Schützen bräuchten die Funktionäre nicht. Ohne Funktionäre gebe es keine Meisterschaften. Es wäre überhaupt noch nicht einmal ein Schießbetrieb möglich. Siehe Aufsicht WaffG. Ich halte die blöde künstliche Trennung eh für unangebracht. Ich bin ein Schütze und übernehme manchmal auch Aufgaben. Aber ganz bestimmt nicht wegen der Knete oder weil mir bei den Aufgaben regelmäßig einer abgeht, wenn ich andere "schikanieren" kann, mal etwas flappsig gesprochen.

    Man könnte sich das Leben ja auch etwas einfacher machen. Rules are Rules heißt es in vielen Teilen der Welt. Wenn die Regeln nicht richtig sind, muss man sich dafür einsetzen, dass sie geändert werden. Aber pauschal die Kontrolleure für aus eigener Sicht vermeintlich unsinnige oder unfaire Regeln verantwortlich zu machen, ist unredlich. Mein ja nur.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Hallo Frank,

    du hast absolut recht. Ich hatte auch ausdrücklich geschrieben, dass nicht alle Aufsichten "böse" sind. genauso ist mir bewusst, dass es unter den Schützen mitunter genausoviele "Böse" gibt, wie unter den Aufsichten und Offiziellen. Dies ist mit ein Grund (hab ich hier erst kürzlich geschrieben), warum ich mindestens ein eher zwei Klassen unter meinem Leistungsvermögen die RWK´s bestreite: Offizielle die manchmal die Regeln, auf die sie sich bei einer Ermahnung berufen selbst nicht richtig kennen und Schützen, die alles daran setzten den Gegner bei eben diesen Offiziellen "anzuschwärzen".
    In der Bezirksliga habe ich (noch?) meine Ruhe.

    Aber das geht eigentlich auch am Thema hier vorbei.
    Hier geht es ja um Schießschuhe, die Seitens des Herstelles einfach nicht regelkonform hergestellt wurden - und das finde ich traurig. Schließlich sind die Hersteller diejenigen, die von allen Beteiligten (Schützen, Offizielle, Hersteller) am meisten "davon haben": nämlich Geld...

    Ein kleiner Satz noch zu Thema Schützen bräuchten die Offiziellen; ich sage trotzdem bis zu einem gewissen Grade: nein. Es gab Zeiten ( und das ist nun noch gar nicht sooo lange her), da haben die Schützen (zumindest bei uns hier) die RWK auf den unteren Ebenen absolut alleine "durchgezogen".
    Den bischen Papierkram haben wir Schützen alleine geregelt (und waren somit im gewissen Sinne auch "Offizielle")
    Aber klar: je höher die Liga oder die Meisterschaft, desto besser ausgebildete Offizielle gibt es (oder sollte es geben)
    Und es stimmt: rules are rules. Aber daran sollten sich alle Beteiligten (also auch die Hersteller) halten - und dies war hier im konkreten Fall eben nicht so.

    Gruß Asterix

    LP Steyr 10e

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  • Hallo Asterix,

    das es auch bei den Schützen und damit auch bei den Funktionären solche und solche gibt, ist wohl klar. Was meinst Du, was ich da auch selbst schon für wilde Diskussionen erleben durfte. Bei mir war es oft der Klassiker mit der Waage über der Laufmündung oder aber in letzter Zeit auch oft die max 6,5kg auch für die Herren bei 3x20. Manchen habe ich auch schon die Sportordnung laut vorgelesen und es hat nichts genutzt. Pampige Antworten, wie ich sollte es doch selber machen, wenn ich es besser wüsste, gab es natürlich auch schon. Das liegt aber schlicht daran, dass sich immer nur wenige Schützen überhaupt bereit erklären, regelmäßig auch Aufgaben zu übernehmen. Das führt dann leider auch dazu, dass die Ausrichter gezwungen sind, die zu nehmen, die so gerade noch bereit sind. Das sind nicht immer die fittesten. Hinzu kommt ja auch noch der sich aus meiner Sicht in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten verstärkte Hang zur Ich-Bezogenheit und die daraus oft resultierende Rechthaberei nach dem Motto "Nur so wie ich das sehe, ist das auch richtig und nur so darf das auch gemacht werden".

    Na ja, trotzdem ist es nicht richtig, hier zu sehr zu verallgemeinern und zu pauschalisieren. Wer sich bereit erklärt, den Kreis- oder Bezirkssportleiter zu übernehmen, hat eine ganze Menge Arbeit an der Backe. Richtig machen kann er es nie allen, aber jede noch so kleine Panne wird ihm angekreidet und für manche ist er nur schon alleine aufgrund seiner Position immer der Buhmann. Bitte nicht falsch verstehen, das soll hier keine (einsame) Lobeshymne auf Funktionäre werden. Aber man sollte bei solchen Betrachtungen auch immer beide Seiten sehen.


    Die Schuhe sind in meinen Augen noch das kleinste Problem. Hier ist ja nur die Sohle betroffen und das kann man bei Bedarf immer auch sauber und ohne die Schuhe zu verschandeln lösen. Wer gar nicht weiß, wie er das Material sauber bearbeiten kann, sollte halt jemanden fragen, der sich damit auskennt. Sollte man aber am besten in Ruhe zu Hause machen, und nicht in Hektik vor einer Meisterschaft. Wie schon gesagt, die Hersteller müssen keine regelkonformen Sachen anbieten. Zudem sind ja auch noch viele ältere Sachen in Umlauf. Bei den Jacken hätte ich schon mehr Bauchschmerzen, wenn ich da das Innenfutter raustrennen müsste. Hier sehe ich auch, wie oben schon angedeutet, ein wirkliches Problem. Aber wie auch schon gesagt, man muss bei aller berechtigten Kritik auch die Entwicklung sehen und wer da letztlich die Grenzen immer wieder Stückchen für Stückchen erweitert oder je nach Sichtweise überschritten hat. Eine technisch saubere Lösung ist hier sicher angebracht.


    Dein Problem bei den Liga-Kämpfen ist ja wieder eine andere Baustelle. Ich verstehe zwar deine Einstellung und kann auch nachvollziehen, dass Du als aktiver Schütze nur in Ruhe schießen möchtest. Aber andererseits kann man die Probleme nur lösen, wenn man sie aktiv anpackt. Durch private Rückzüge löst man sie nicht. Wie sieht das denn dein Umfeld? Haben die damit denn keine Probleme? Manchmal bleiben einem dann natürlich nur noch zwei Lösungen, entweder schlucken und anpassen, oder Rückzug. Kann ich verstehen. Optimal ist es aber deshalb noch lange nicht. Pauschal würde ich auch sagen wollen, die guten alten RWKs damals waren noch gemütlicher und auch stressfreier. Durch die Liga wurde es stellenweise etwas, ich sage mal, nickeliger, verursacht durch den einen oder anderen mit falsch verstandenem Ehrgeiz. Aber das ist auch wieder ein anderes Thema. ;)


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Hallo Asterix,
    Dein Problem bei den Liga-Kämpfen ist ja wieder eine andere Baustelle. Ich verstehe zwar deine Einstellung und kann auch nachvollziehen, dass Du als aktiver Schütze nur in Ruhe schießen möchtest. Aber andererseits kann man die Probleme nur lösen, wenn man sie aktiv anpackt. Durch private Rückzüge löst man sie nicht. Wie sieht das denn dein Umfeld? Haben die damit denn keine Probleme? Manchmal bleiben einem dann natürlich nur noch zwei Lösungen, entweder schlucken und anpassen, oder Rückzug. Kann ich verstehen. Optimal ist es aber deshalb noch lange nicht. Pauschal würde ich auch sagen wollen, die guten alten RWKs damals waren noch gemütlicher und auch stressfreier. Durch die Liga wurde es stellenweise etwas, ich sage mal, nickeliger, verursacht durch den einen oder anderen mit falsch verstandenem Ehrgeiz. Aber das ist auch wieder ein anderes Thema. ;)
    Mit bestem Schützengruß
    Frank

    Hallo Frank,

    hm. Umfeld. Kein Problem. Zu guten alten "seligen" RWK zeiten hatten wir in meinem Verein eine gute Bezirkligamannschaft. Da wurde noch mit Streichergebnissen geschossen. Dann wurde eingeführt, dass es keine Streichergebnisse mehr gibt und pro Verein fünf Schützen zwingend Vorschrift sind. Das hat meinen (kleinen) Heimatverein vor arge personelle Probleme gestellt und wir haben die Mannschaft zurückgezogen. Seither schieße ich für einen noch kleineren Verein in Bezirks- und Verbandsliga. Die drei Jahre, die wir in der Verbandsliga geschossen haben (2x Vierter, 1x Siebter) war sehr erfolgreich, aber wir haben freiwillig dann den Rückzug angetreten. Grund: oft Theater mit Offiziellen UND Schützen. Ist einfach nicht unsere Welt - wir haben Spaß am schießen und das soll auch so bleiben. Jetzt wieder zurück in der Bezirksliga geht es uns deutlich besser: der Spaß ist wieder da, die (weite) Fahrerei fällt weg etc. und alle sind wieder happy... :thumbup:
    Das mit dem "aktiv anpacken" der Probleme ist so eine Sache. Wenn du überall auf Granit beißt, sagts du dir irgendwann: für was reg ich mich eigentlich auf? Ich will mein Hobby mit Spaß ausüben - und das kann ich in den niedrigeren Klassen deutlich besser, als "weiter oben".

    Und genauso sehen das meine Mannschaftskameraden und der Verein auch. :thumbup:
    Sportlich gesehen ist unsere Bezirksliga auch recht gut aufgestellt. Da sind Schützen dabei, die vor einem Jahr noch BL (!) geschossen haben, ehemalige Europameister etc.
    Gruß Asterix

    LP Steyr 10e

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