Korntunnel M18 oder M22 und mit oder/ohne Libelle und Iris-Ringkorn für KK

  • Hallo zusammen,

    ich überlege mir zurzeit einen neuen Korntunnel und ein Iris-Ringkorn zuzulegen, da mein alter sich leider nicht mehr zuverlässig fixieren lässt. Das ganze möchte ich auf mein KK-Gewehr montieren. Nun mal zu meinen Fragen. Evtl. bietet sich ein Korntunnel mit Libelle an.

    1. Gibt es einen nennenswerten unterschied zwischen M18 und M22 (Zielgenauigkeit, Kontrast, etc.)?

    2. Was ist besser zu handhaben? Ein Querbalken im Ringkorn oder eine Libelle?

    3. Was haltet Ihr von einem Fadenkreuz?

    4. Kann eine Libelle auf sämtlichen KK Wettkämpfen geschossen werden?

    5. Worauf sollte man beim Iris-Ringkorn achten?

    Ich bin bereits jetzt auf Eure Antworten gespannt!

    VG

    LG-Gewehr: Anschütz 9003 Premium S2 Precise
    KK-Gewehr: Anschütz 1907, Schafft Walther KK200

    Einmal editiert, zuletzt von Morpheus (4. April 2011 um 22:48)

  • Hallo Morpheus,

    1. Gibt es einen nennenswerten unterschied zwischen M18 und M22 (Zielgenauigkeit, Kontrast, etc.)?


    mal etwas blöd geantwortet, M22 ist größer. Der Korntunnel nimmt dann bei gleich bleibender Visierlänge und Augenabstand mehr Platz im Diopter ein. Außerdem sieht Du dann auch noch mehr Umgebung von der Scheibe im Korntunnel. M22 macht meiner Meinung nach mehr Sinn, wenn man durch eine Tube die Visierlänge vergrößert. Bei normaler Visierlänge würde ich M18 bevorzugen. Aber es ist auch wohl etwas Geschmackssache. Manche Schützen bilden sich ein, sie würden durch den größeren Korntunnel auch das Ziel deutlicher sehen. Ist aber, wie gesagt, wohl eher Einbildung. Wenn es hilft, besser zu treffen, ist es auf jeden Fall nicht verkehrt.

    2. Was ist besser zu handhaben? Ein Querbalken im Ringkorn oder eine Libelle?


    Eine Libelle ist etwas genauer. Ich würde aber nur eine verwenden wollen, wenn sie auf dem Korntunnel sitzt und nicht im Bereich des Korntunnels. Da wäre mir sonst das Zielbild dann zu unsymmetrisch. Ein Querbalken zur Verkantungskontrolle geht sicher auch, aber ich würde dann doch eher einen schwenkbaren Korntunnel mit feinen Querstiften bevorzugen. Lässt sich aber immer nur dann gut einsetzen, wenn sich die Unter- oder Oberkante der Scheibe gut vom Hintergrund abhebt. Sonst fehlt halt der Orientierungspunkt.

    3. Was haltet Ihr von einem Fadenkreuz?


    Du meinst wohl ein Richtkreuz. Geht sicher auch, aber einen Korntunnel mit den Querstiften würde ich, wie oben schon gesagt, bevorzugen, sollte ich auf die Wasserwaage verzichten wollen.

    4. Kann eine Libelle auf sämtlichen KK Wettkämpfen geschossen werden?


    Nein, für 100m ist sie nicht zugelassen.

    5. Worauf sollte man beim Iris-Ringkorn achten?


    Ist weitestgehend Geschmackssache. Die schnelle Verstellbarkeit ist sicher der größte Vorteil. Es gibt aber auch Schützen, die verwenden bewusst die festen Korne aus Kunststoff oder Glas, da diese einen schmaleren Rand (Ring) ermöglichen. Gefärbte Korne können dabei auch noch den Kontrast verstärken.

    Fazit: Eine Verkantungskontrolle ist wichtig. Schon Abweichungen von knapp 4 Grad führen bei KK unweigerlich zur Neun. Welche man wählt, ist individuell verschieden. Die Wasserwaage bietet aber die genaueste Möglichkeit. Nur muss man die Wasserwaage auch wirklich nur als Kontrollinstrument ansehen. Wenn man dadurch zusätzliche Verspannungen in seinen Anschlag rein bringt, weil man es zu genau machen will, dann schadet sie mehr als sie nützt.

    Auch die Wahl des Ringkorns ist eine eher individuelle Sache. Am besten sollte man mal verschiedene Ausführungen in aller Ruhe ausprobieren und sich dann entscheiden. Es gibt Schützen, die passen ihre Ringkorngröße auf jede Gegebenheit an, es gibt aber auch Schützen (auch in der Weltspitze), die verwenden immer nur eine bestimmte Größe.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Bei normaler Visierlänge würde ich M18 bevorzugen.


    So etwas habe ich auch in der Broschüre von Centra gelesen. Die bevorzugen ebenfalls ganz klar M18.

    aber ich würde dann doch eher einen schwenkbaren Korntunnel mit feinen Querstiften bevorzugen. Lässt sich aber immer nur dann gut einsetzen, wenn sich die Unter- oder Oberkante der Scheibe gut vom Hintergrund abhebt. Sonst fehlt halt der Orientierungspunkt


    Würde das nicht wieder für M22 sprechen? Denn bei M18 sehe ich ja eigentlich den Scheibenrand nicht mehr. Allerdings gelingt mir das gleichmäßige Verkannten beim LG auch ohne den Scheibenrand zu sehen sehr gut. Besonders bei Elektronischen Anlagen fällt aufgrund der Größe ja der Anhaltspunkt bzw. der Scheibenrand weg.

    Es gibt Schützen, die passen ihre Ringkorngröße auf jede Gegebenheit an, es gibt aber auch Schützen (auch in der Weltspitze), die verwenden immer nur eine bestimmte Größe.


    Ich möchte das verstellbare RIngkorn auch eher für den 3 Stellungskampf nutzen (Liegend, Stehend und Kniend). Für die jeweiligen Disziplinen schieße ich schon feste Größen aber Wechsel zwischen den Disziplinen halt oft.

    Liegend: 3.2
    Stehend: 3.7
    Kniend: 3.5

    Ich habe mal eine ganze weile mit roten Lochkörnern experimentiert. Das geht bei Sonnenlicht ganz gut. Allerdings sind die meisten Wettkämpfe in den Abendstunden, so dass ich immer wieder Probleme mit den Lichtverhältnissen hatte. Bleibe jetzt eher bei klaren Lochkörnern.

    Danke für die Ausführliche Antwort!

    VG

    LG-Gewehr: Anschütz 9003 Premium S2 Precise
    KK-Gewehr: Anschütz 1907, Schafft Walther KK200

  • Hallo Morpheus,

    Würde das nicht wieder für M22 sprechen? Denn bei M18 sehe ich ja eigentlich den Scheibenrand nicht mehr. Allerdings gelingt mir das gleichmäßige Verkannten beim LG auch ohne den Scheibenrand zu sehen sehr gut. Besonders bei Elektronischen Anlagen fällt aufgrund der Größe ja der Anhaltspunkt bzw. der Scheibenrand weg.


    ich habe gerade gerade gesehen, dass Du ein 1907 schießt. Da hast Du ja schon den Schwenktunnel, mit dem du experimentieren kannst. Ich bin jedenfalls früher damit immer ganz gut klar gekommen. Hatte so ein Teil auf meiner 1807 nachgerüstet, da ja die Wasserwaage beim Standardgewehr nicht zulässig war.

    Du kannst ja auch mal versuchen, Dir einen M22 Korntunnel auszuleihen oder Du lässt Dir einen zur Ansicht schicken. Dann kannst Du selbst beurteilen, was Dir besser gefällt. Aber wie schon gesagt, für mich würde ein M22 auf einem KK hauptsächlich eher erst dann Sinn machen, wenn ich auch eine Laufverlängerung (Tube) benutzen würde.

    Ich möchte das verstellbare RIngkorn auch eher für den 3 Stellungskampf nutzen (Liegend, Stehend und Kniend). Für die jeweiligen Disziplinen schieße ich schon feste Größen aber Wechsel zwischen den Disziplinen halt oft.

    Liegend: 3.2
    Stehend: 3.7
    Kniend: 3.5


    Ich wechsle die Korngröße eigentlich nie. Standard ist bei mir so 3,6. Bin leicht kurzsichtig. Liegend und Kniend sehe ich da keinen Unterschied und Stehend hampele ich eh zu viel rum, als das es wirklich was bringen würde. Ist aber auch wieder Ansichts- und wohl auch ein bisschen Geschmackssache, auch wenn man ja nach Lehrbuchmeinung anpassen soll.

    Ich habe mal eine ganze weile mit roten Lochkörnern experimentiert. Das geht bei Sonnenlicht ganz gut. Allerdings sind die meisten Wettkämpfe in den Abendstunden, so dass ich immer wieder Probleme mit den Lichtverhältnissen hatte. Bleibe jetzt eher bei klaren Lochkörnern.


    Es gibt von Anschütz auch diese nur ganz leicht (rosee) gefärbten Korne. Die finde ich ganz brauchbar. Aber wie schon gesagt, es gibt hierbei wohl keine Standardlösung für alle, da jeder von uns anders wahrnimmt.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank