Lautstärke diverser KK-Munitionsarten (.22 lr) /Joule /VO/Gewehr/Pistole

  • Ein DSB KK-Stand mit einer Begrenzung bis 200 Joule ,HV Munition ist nicht gestattet. So weit ,so gut!

    Die üblichen Sorten, die der gemeine DSB'ler aus dem Matchgewehr verschießt , verursachen beim genauen Hinhören eine fast gleichhohe Lautstärke ;Mündungsknall / Schussknall (?).

    Und dann gibt es die 22er lr aus diversen amerikanischen Produktionen, die gelegentlich von verbandsfremden Gästen verschossen wird. Und jedes mal hat man den Eindruck, dass diese Dinger mehr Lärm erzeugen.

    Könnt ihr mich freundlicherweise über die Zusammenhänge Lautstärke, Energie, Geschwindigkeit und ev. Lauflänge aufklären?

  • Ja, das stimmt. Eine Lapua center X ist wesentlich leiser als zB. eine CCI.
    Ich denke mal daß diese 08/15 Patronen einfach eine größere Treibladung haben, einfach gesagt stärker geladen sind.

  • Ich teile auch die Einschätzung von Königstiger.

    Die Blazer-Munition .22 hat deutlich mehr Wumms, als z.B. eine Schönebeck und kracht deshalb auch deutlich lauter. Bei einem KK-Gewehr auf 50 Meter ist die Durchschlagskraft der Munition nicht so wichtig, denn die Löcher ins Papier macht jede Munition.
    Schießt man nun aber z.B. Unterhebel C auf 25 Meter und dann noch auf Klappscheiben, macht das sehr wohl einen Unterschied. Bei einem Randtreffer auf der Klappscheibe mit einer Schönebeck bleibt die Scheibe deutlich öfters stehen als wenn ein Blazer-Projektil angeflogen kommt.

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • Ich möchte noch mal auf mein/unser reales Problem zurück kommen. Die Verwendung besagter KK Munition aus amerikanischer Produktion sorgt für ein wenig Unruhe auf dem Stand, eben wegen der höheren Lärmbelastung im Vergleich zu unserer "Normalo-Munition".

    Die sogenannte HV Munition ist nicht zugelassen, durch die Schachtelbeschriftung auch klar definiert. Bestimmte Sorten, die nicht ausdrücklich als HV gekennzeichnet sind, verursachen aber dennoch einen wesentlich höheren Lärmpegel.

    Ab welcher Geschwindigkeit würde die Standzulässigkeit ausgeschlossen werden können? Ab welcher Vo wird die Bezeichnung HV geführt? Reicht der Hinweis, dass HV Munintion auf dem Stand nicht zulässig ist um eine übermäßige Lärmemission zu vermeiden überhaupt aus?

    Fragen über Fragen, könnt ihr weiter helfen?

  • Bestimmte Sorten, die nicht ausdrücklich als HV gekennzeichnet sind, verursachen aber dennoch einen wesentlich höheren Lärmpegel.


    Nutze momentan die Remington (SV), die rummst genauso wie Federal Eagle und Blazer... Der Lärm hält sich aber auch in Grenzen, denn eine CCI (SV) ist auch nicht gerade leise. Diese CCI ist wiederum nur geringfügig lauter als eine Schönebeck. Ich denke der Lärm ist irgendwo "relativ".

    Ab welcher Geschwindigkeit würde die Standzulässigkeit ausgeschlossen werden können?

    Ich habe noch nichts von solchen Ausschlüssen gehört, habe mich aber auch noch nicht damit befasst. Ich würde aber an deiner Stelle eher nach der Energie fragen, denn die ist an den Ständen limitiert.

    Ab welcher Vo wird die Bezeichnung HV geführt?


    Frei nach Wikipedia: (Art.: .22 lfb)

    "Die Standardpatrone (.22 lfb SV) ist die günstigste und in Sportwettkämpfen meist verwendete Patrone im Kaliber .22 lfb (ca. 340 m/s).

    Die .22 lfb HV findet vor allem Verwendung in der Jagdausübung. Durch die höhere Geschwindigkeit (ca. 400 m/s) lässt sich eine relativ starke Wirkung erzielen. Dafür ist diese Patrone auch schon recht laut und sollte keinesfalls ohne Gehörschutz abgefeuert werden."

    - Ob das so stimmt, weiß ich nicht. Ich gehe aber davon aus, dass man diese Aussage als Faustregel nutzen kann.

  • Danke erst mal für die Antworten.

    Die Energie ist auf 200 Joule begrenzt, unser Problem ist die Lärmentwicklung, die wir wegen der lieben Nachbarn in verträglichen Grenzen halten wollen. Wir möchten unseren Gastschützen keine bestimmte Munitonssorte vorschreiben, aber sie dennoch auffordern , auf laute Munition zu verzichten. Daher suche ich nach einer Art Vergleichsmaßstab oder besser gesagt, nach einer verbindlichen Angabe für eine "leise" Munition.

  • Dann setzt doch einfach die erlaubte Maximalenergie herunter bzw. hängt Zettel aus, auf denen ihr um die Verwendung von Subsonic-Munition bittet.

    Aber ein Problem werdet ihr so oder so haben: Wenn man bei euch im Verein nicht die eigene Munition schießen darf bzw. darum gebeten wird, bei euch nur Subsonic-Munition zu verwenden (könnt ihr ja auch verkaufen...), dann werden manche Schützen einen anderen Verein aufsuchen.

  • Mit 200 Joule ist aber die Mündungsenergie gemeint, die Kugelfänge sind nicht für höhere Energien zugelassen als 200 Joule.

    mfg seba

  • Die Lautstärke bei der Schussabgabe hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die HV-Patronen erreichen eine Geschwindigkeit oberhalb der Schallgeschwindigkeit. Dabei entsteht durch Stoßwellen der sogenannte Überschallknall. Dadurch nimmt die Lautstärke bei diesen Patronen auch deutlich zu. Da beim Übergang vom Unterschallbereich zum Überschallbereich bzw. umgekehrt auch Turbulenzen auftreten, meidet man im Hinblick auf die Präzision diesen Geschwindigkeitsbereich bei der Konstruktion von Patronen normalerweise. Entweder soll das Geschoss die gesamte Wegstrecke vom Lauf bis zum Ziel immer im Überschallbereich bleiben oder eben darunter. Schützen tun sich also bestimmt keinen Gefallen, wenn sie HV-Patronen für das sportliche Schießen einsetzen wollen. Die HV-Patronen erreichen nie die Präzision der Match-Patronen. Hinzu kommt noch der stärkere Impuls, welcher speziell im Anschlag Liegend schwieriger vom Schützen zu beherrschen ist . Die meisten guten Schützen bevorzugen daher auch eher weich schießende Patronen. Ich vertrete jedenfalls die Auffassung, dass weich schießende Patronen etwas fehlertoleranter sind. Aber das ist nur meine sicher subjektive Ansicht. Stehend kann aber auch nach meinen Erfahrungen eine etwas schnellere Patrone möglicherweise manchmal vorteilhafter sein. Ich rede hier aber jetzt nicht von den HV-Patronen, sondern von den etwas schnelleren Patronen aus dem Match-Segment. Die Firma Eley gibt neuerdings die Geschwindigkeit der einzelnen Serien mit auf der Verpackung an, aber in Füßen pro Sekunde (fps).

    Nach meinen Erfahrungen taugen auch die ganzen Patronen wie CCI usw. nur sehr bedingt zum sportlichen Schießen. Wer kein totaler Grobmotoriker ist, merkt doch schon beim Einführen in das Patronenlager und beim Schließen des Schlosses die groben Toleranzen dieser Patronen. Auch der regelmäßig deutlich unterschiedlich wahrnehmbare Schussknall zeugt nicht gerade von hoher gleichmäßiger Präzision. Ich verstehe daher auch nicht so ganz, warum damit immer wieder Schützen (fast immer Einsteiger) meinen, antreten zu müssen. Mit der Gecco Rifle oder der SK Standard (wenn es denn unbedingt sein muss, auch aus der Dose) gibt es doch Alternativen mit normalerweise deutlich besseren Eigenschaften. Aber ich weiß, es gibt ja auch echte Spezialisten, die erzielen mit Rattenknarre und Kruppzeugpatrone auch auf 100m Streukreise unter 15mm. Zwar immer nur dann, wenn es sonst keiner sieht, aber die können das wirklich, ganz bestimmt. Die verstehen auch nicht, warum die ganzen Olympioniken so einen Aufwand mit den Patronen und den Gewehren betreiben, wenn es doch auch mit CZ und CCI geht. Allerdings sieht man diese Spezialisten dann eben doch nicht bei Olympia.

    Zurück zum Thema Schussknall: Neben der Startgeschwindigkeit spielt auch noch die Lauflänge und die Materialstärke des Systems eine Rolle. Kurzwaffen sind mit der gleichen Patrone immer lauter und die zierliche Schonzeitbüchse ist auch lauter als ein massives Matchgewehr. Laufhülsen können den Knall noch etwas dämpfen bzw. angenehmer anhörbar machen.

    Subsonic-Patronen sind auch keine wirkliche Lösung, da sie ähnlich wie die HV-Patronen nicht die nötige Präzision mitbringen. Das Zeug ist auch eher für Kaninchen auf dem Friedhof gedacht. ?(


    Zur Fragestellung: Man kann durch teilweise recht einfache Maßnahmen den Stand so umgestalten, dass der Schussknall nicht mehr ganz so heftig kommt. Eine mögliche Lösung wäre hier die Verkleidung glatter Wände durch schallbrechende Elemente. Die guten alten Eierlagen sind hier gut geeignet, wenn auch nicht wirklich die hübscheste Lösung. Wer es schöner haben möchte, kann auch zu den speziellen Akustikplatten greifen. Auch die Kugelfänge können durch Aufkleben von schallschluckenden Materialien (z. Bsp. alte Teppichstücke) auf der Rückseite etwas entschärft werden. Vor Durchführung solcher Maßnahmen sollte man sich aber immer erst vom Schießstandsachverständigen grünes Licht einholen. Auch zusätzliche Blenden im Außenbereich oder eine Begrünung können das Lärmproblem entschärfen.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Nach meinen Erfahrungen taugen auch die ganzen Patronen wie CCI usw. nur sehr bedingt zum sportlichen Schießen. Wer kein totaler Grobmotoriker ist, merkt doch schon beim Einführen in das Patronenlager und beim Schließen des Schlosses die groben Toleranzen dieser Patronen. Auch der regelmäßig deutlich unterschiedlich wahrnehmbare Schussknall zeugt nicht gerade von hoher gleichmäßiger Präzision.


    Da hast Du vollkommen recht. Die Patronen haben schon einige Macken, wie z.B, Grate an den Geschossen, unterschiedliche Füllmengen (Pulver), Kleberückstände von den Verpackungen und Zündversager. "Spitzenreiter" ist meiner Erfahrung nach CCI in solchen Sachen. Ich nutze zwar die günstige Remington, werde aber vor den Wettkämpfen im Mai und Juni einen Munitionstest machen. Beim einfachen Austesten (Bock+Benchrestkissen, Freiluftstand) der günstigsten Patronen, war bei mir die Remington am besten und einen guten Rabatt gab es auch. Aber die Remington ist schon laut :whistling:

    Subsonic-Patronen sind auch keine wirkliche Lösung, da sie ähnlich wie die HV-Patronen nicht die nötige Präzision mitbringen. Das Zeug ist auch eher für Kaninchen auf dem Friedhof gedacht.


    Das ist wohl der gedachte Einsatzzweck... aber sie ist schön leise... :D