Rundenwettkampf- Kampf oder Geselligkeit?

  • Wir haben über jahre die erfahrung gemacht, dass für manche vereine ein rundenwettkampf wirklich nur ein wettkampf ist.

    natürlich steht da in erster linie die leistung im vordergrund. aber der spass hört dabei auf wenn man zu einem verein kommt wo soviele leute rumlaufen, dass man nicht mehr weiss gegen wen man eigentlich schiesst.

    es kam auch oft vor dass mitglieder einer mannschaft sich nach dem schiessen einfach aus dem staub machen bevor die bekanntgabe des rwk-ergebnisses verkündet wurde.

    also, wo bleibt da das gesellschaftliche? wo doch der schützenverein in seiner geschichte mindestens genau soviel gesellschaftliche aspekte hat wie ein trachtenverein.

    bei uns im verein wird es so gehandhabt dass jede mannschaft, egal welche klasse, bei einem heimkampf für die gastmannschaft eine kostenlose brotzeit vorbereitet hat die dann gemeinsam nach der bekanntgabe des ergebnisses verspeisst wird.

    somit wurde sehr oft ein normaler rwk eine lange gesellige runde.

    also meine bitte wäre, dass bei allem leistungsdruck der überall herscht das gesellige beisammensein nicht untergeht. wir sind doch eine große familie, wir schützen!

  • Ich denke,das ist auch abhängig von der Ligenhöhe. Also bei den richtig hohen Ligen mit 1on1 System (also pro Mannschaft 5 Schützen) steht denke ich schon eher das Schießen im Vordergrund. Wenn ich mir dann als Vergleich meine Gauliga anschaue, zählt zwar auch ein bisschen Leistung, aber da gehts auch um Geselligkeit. Da wird dann nach dem Schießen regelmäßig mal ein Bier getrunken, bei der gemeinsamen Auswertung gehts immer: "Wow, warst doch gar net schlecht" - "Wart mal die letzte Serie ab, da hab ich 4 Achter"; also da zählt schon auch Geselligkeit.

    Und wie du schon richtig gesagt hast, der Schießsport (genauso wie der Kegelsport) lebt von Geselligkeit und Tradition, und deswegen mag ich den Sport auch so. Das ist mir gleich aufgefallen, als ich mit dem Schießen angefangen habe: Dass sich hier Jung und Alt in einer Art und Weise respektieren, wie man es wohl bei keiner Sportart findet.

    SG 1850 Wirsberg e.V.
    2. Mannschaft, Gauliga Ost

  • Da ist ziemlich Richtig.
    Bei uns wird auch zuerst einfach geschossen, dann zusammen geratscht und gegessen, abgewartet bis alle Fertig sind, auch die die länger brauchen oder später kommen und dann ausgewertet. Je nachdem wie spät es dann ist sitzt man zusammen und trinkt eine halbe Bier oder zwei. Mir gefällt es so sehr gut, dass gesellschaftliche sowie das sportliche kommt nicht zu kurz.

    Gusti Sp.
    SG Diana Lorenzenberg
    Jugendsprecher
    Disziplin: LP(/LG)
    Gaujugendteam Ebersberg

  • Hallo,

    ich schieße in der Gauoberliga bei uns im Gau mit dem Luftgewehr. Bei uns geht es auch sehr gesellig zu, ziemlich auch bei allen Gegenern. Oft ist es dann so, das man vorher sagt, die Mannschaft liegt uns nicht ( menschlich gesehen ), dann schaut man auf die Uhr und schon ist es wieder 2 Uhr morgens.
    Bei uns muß der Gegener spätestens um 20 Uhr im Schützenheim sein ( Vorgabe von Gau), wir gehen meistens nicht vor 22 Uhr zum schießen. Reden davor schon so viel etc.. Dann nach dem schießen, wenn wir Heimkampf haben, wird dann das auswerten auf später vertagt, da wir meistens eine Brotzeit oder aber sogar gekocht haben. Ja nach dem Essen wird dann doch noch ausgewertet und man sitzt noch lange zusammsen und trinkt ein paar Halbe oder Kurze miteinander. :D Aber auch wir bekommen eigentlich immer zumindest eine Brotzeit oder aber einen Kuchen.

    Gruß

    Batzi

  • Ich hab das schon so und so erlebt. Ich war mal Mannschaftsführer (vor langer Zeit als LG Schütze) und als ich vom Schießen zurück in den Aufenthaltsraum kam, war von meiner Mannschaft keiner mehr da. Da war ich dann ziemlich angepisst :cursing: und am nächsten Tag hab ich die Mannschaft vom Wettkampf abgemeldet.
    Ich war allerdings auch schon in Mannschaften, da hat man bis 4 Uhr Morgens gesessen :whistling: , aber auch schon in Mannschaften, wo man nach dem Wettkampf wortlos auseinander gegangen ist. :S

    Mein Trainingsmotto:
    Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein. (Philip Rosenthal, Unternehmer, *1916)

  • also in meinem heimatverein ist das auch so aber da ich dort nicht mehr schieße sondern bayernliga ist das so oder so etwas anders :)
    danach ist eig. immer etwas los bzw. in der pause oder zwischen den wettkämpfen da hat jeder mit jeden kontakt...
    und ich finde das auch schön wenn man einen guten kontakt mit den andren hat...

  • Wir haben im verein auch 4 lg manschaften und da ist es auch so dass dir unteren beiden die noch nicht 1on1 schießen, halt ihren wettkampf schießen dann was trinken und das wars eigentlich auch weil bei denen der spirt nicht soo im mittelpunkt steht als in den ersten beiden manschaften
    eben das ist von der leistungsfähigkeit und ligaklasse abhängt,.. :P

  • so, dann kram ich mal den Alten Thread wieder raus...

    In meinem Fall ist es eindeutig die Geselligkeit, die im Vordergrund steht. Klar ein gutes Ergebniss muss her,... aber wenn wir dann mit dem Gegner nichts anfangen können, weil sie eigenbrödlerisch in der Ecke stehen, dann ists auch nicht schön.
    Schießen und davor, währenddessen und v.a. danach Spass haben, mit dem Gegner über Gott und die Welt ratschen und sich ein bisschen austauschen. Die Leistung wird ja auch nicht besser, wenn man die Geselligkeit nach unten schraubt :)

  • so, dann kram ich mal den Alten Thread wieder raus...

    Die Leistung wird ja auch nicht besser, wenn man die Geselligkeit nach unten schraubt :)

    Da hast du vollkommen Recht. Leider ist das mit der Geselligkeit in den letzten Jahren ein bisschen eingeschlafen. Ich hatte persönlich auch eine Phase, wo mir Geselligkeit egal war. Mittlerweile denke ich da wieder ein bisschen anders.

    Mein Trainingsmotto:
    Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein. (Philip Rosenthal, Unternehmer, *1916)

  • Leider ist das mit der Geselligkeit in den letzten Jahren ein bisschen eingeschlafen.


    Nach meinen Beobachtungen hat dazu u.a. auch der Einsatz von Auswertemaschinen bzw. elektronischen Ständen beigetragen. Im Extremfall trifft jemand, der nach dem Wettkampf etwas langsam seine Sachen zusammenpackt, nach der Rückkehr vom Stand den Gegner in der Anlage schon gar nicht mehr an.
    'Früher' saß man oft noch lange zusammen, fachsimpelte und diskutierte an und ab einzelne Schüsse am Auswertertisch aus (an dem i.d.R. nicht nur die Auswerter saßen). Heute: alles elektrifiziert, klinisch rein, diskussionsfrei und zeitoptimiert. Die aufgezeigten Nebenwirkungen finde ich schade.

    Jede Schießsport-Disziplin hat ihre Existenzberechtigung. Zusammenhalt ist wichtig - über die Grenzen von Disziplinen und Verbänden hinweg.

  • Bei uns gibt es auch einen Rundenwettkampf für Schüler-, Jugend- und Junioren. Wenn man es dort schon so macht "Schnell hin, schnell wieder weg", dann kommt das Geselligkeitsgefühl garnicht erst auf. Ich denke, da wurden in der Vergangenheit viele Fehler gemacht.
    Man könnte doch nach dem Wettkampf gemeinsam (beide Mannschaften) was essen, dann wirds schnell gemütlich.

    Es gibt aber mittlerweile bei uns einige Vereine, die mit gutem Vorbild voranschreiten und grundsätzlich bei ihren Heimwettkämpfen auftischen.

    Mein Trainingsmotto:
    Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein. (Philip Rosenthal, Unternehmer, *1916)

  • Ich habe nun meine ersten RWK`s hinter mich gebracht.

    Meine Erfahrung ist, dass es vom jeweiligen Verein abhängig ist, ob es gesellig wird, oder eher nicht.

    Problematisch ist halt auch, dass bei uns z.B. einige Gastgebervereine ihre Wettkämofe mitten in der Woche abhalten.
    Gestern Abend z.B. hatten wir einen GK RWK, auswärts.
    Mit dem Schießen und Auswerten waren wir dann gegen 22:00h. Beginn ca. 20:00h.
    Am nächsten Tag muss man wieder früh raus, auf die Arbeit. Da bleibt nicht mehr viel Zeit für Geselligkeit übrig.

  • Zitat

    Von frank17
    Zitat von »Ludwig« Leider ist das mit der Geselligkeit in den letzten Jahren ein bisschen eingeschlafen.

    Nach meinen Beobachtungen hat dazu u.a. auch der Einsatz von Auswertemaschinen bzw. elektronischen Ständen beigetragen. Im Extremfall trifft jemand, der nach dem Wettkampf etwas langsam seine Sachen zusammenpackt, nach der Rückkehr vom Stand den Gegner in der Anlage schon gar nicht mehr an.
    'Früher' saß man oft noch lange zusammen, fachsimpelte und diskutierte an und ab einzelne Schüsse am Auswertertisch aus (an dem i.d.R. nicht nur die Auswerter saßen). Heute: alles elektrifiziert, klinisch rein, diskussionsfrei und zeitoptimiert. Die aufgezeigten Nebenwirkungen finde ich schade.

    Ganz kann ich Deine Gedanken nicht teilen, da grundsätzlich nur von Mensch zu Mensch Kommunikation stattfindet - oder eben nicht. Letzteres verbietet auch nicht der fortgeschrittene Einsatz von Technik.

    Zum Einsatz von Technik kann ich nur jeden von Euch einladen, einmal die Anlagen des Schützenvereins Hamwarde zu besuchen - am Besten jetzt zur Hamwarder Schießsportwoche.

    Zu jedem elektronischen LD- und KK-Stand haben die Hamwarder eine Leitung und einen 2. Bildschirm in den gemütlichen Aufenthaltsraum gelegt. Diese Informations- und Unterhaltungslösung habe ich bisher noch nirgendwo anders gesehen. Du siehst jeden Schuss deiner Mitstreiter auf einem "Logenplatz". Als Schütze weißt Du auch, dass deine Gegner in entspannter Umgebung life etwas von deinem "Nervenkostüm" und Leistungsniveau mitbekommen. Es macht dort richtig Spaß zu Schießen.

  • Bei uns werden im normalen RWK erst die Scheiben ausgewertet, wenn auch alle fertig sind, und die Auswertung wird dann live an die Leinwand geworfen... so viel "Ohh" und "Wow" oder "Wo hast dann da wieder hingschaud?" hört man sonst selten unter der Woche.

    Und in der OBBL wird dann die Trennwand zwischen Aufenthaltsraum und Schießstand geöffnet. D.h. ca 30 bis 40 Leute schauen einem dann beim Schießen über die Schulter, und schreien dir schon mal einen blöden Kommentar zu, natürlich wird dort dann auch alles an die Leinwand geworfen... Ich mag das :)
    Das finden dann sogar Schießport-uninteressierte Menschen wie meine Eltern spannend.

    Was ich auch noch wichtig finde, ist, dass es an Schießabenden im RWK etwas zu Essen gibt. Natürlich nicht umsonst (der Verein will ja auch was verdienen) aber zu sehr günstigen Preisen. Oder wo sonst gibt es noch ein Bier für 1,80Euro und ein großes Schaschlick mit Pommes und Salat für 4 Euro?

  • Für das unter Betriebssport als Chance um neue Mitglieder für den Schützenverein zu gewinnen? - Geselligkeit und Tradition - Meisterschützen angesprochene Firmenpokalschießen haben wir uns die Hamwarder Lösung vom "informativen und unterhaltsamen Schießsport" in einer "Billigversion" abgeguckt.

    Ein "Elektrofreak" hat aus einem alten Hotel alte SW-Fernseher abgestaubt. Mit den im Internet für wenig Geld ersteigerten Videocameras wurden dann die Bilder vom Scheibenhalter mit der zu beschießenden Scheibe auf die Fernseher in den Aufenthaltsraum übertragen. Nichtschützen waren von Anfang an begeistert, z. T. schneller vom Schießergebnis informiert als der Schütze selber. Die Sportschützen mussten sich noch erst an die "Unruhe der Zuschauer" gewöhnen.


  • Zum Einsatz von Technik kann ich nur jeden von Euch einladen, einmal die Anlagen des Schützenvereins Hamwarde zu besuchen - am Besten jetzt zur Hamwarder Schießsportwoche.

    Dann sehen wir uns ja vll am 02.10 ;) Hamwarde ist wirklich klasse. Auch wenn ich die LG Halle mit Geräten von Polytronic (oder so) nicht soooo berauschend finde. Das sofortige Auswerten unten in der Halle macht Lust auf Warten :)

    Walther LG 300 XT Protouch
    Anschütz 1407 in Walther KK 200 Schaft

  • Ein "Elektrofreak" hat aus einem alten Hotel alte SW-Fernseher abgestaubt. Mit den im Internet für wenig Geld ersteigerten Videocameras wurden dann die Bilder vom Scheibenhalter mit der zu beschießenden Scheibe auf die Fernseher in den Aufenthaltsraum übertragen. Nichtschützen waren von Anfang an begeistert, z. T. schneller vom Schießergebnis informiert als der Schütze selber. Die Sportschützen mussten sich noch erst an die "Unruhe der Zuschauer" gewöhnen.

    Eine klasse Idee :)
    das könnte man eigentlich leicht selbst nachbauen...