Feinkorn nach der 2. Atmung (Luftpistole Freihand)

  • Seit ca. 3 Monaten ärgere ich mich ganz übel mit dem Problem herum, dass ich im Anschlag nach der 2. Atmung quasi immer im Feinkorn stehe. Natürlich geht das mit einem bescheidenen Trefferbild einher. Eigentlich habe ich mal gelernt, dass ich dann abbrechen sollte und nach einer kurzen Pause den nächsten Versuch starten sollte. Doch dann sieht es genauso aus. Das macht mich in Training und Wettkampf mittlerweile ganz irre. Habt ihr vielleicht einen Tipp für mich?

    Ach so: Weder am Griff noch am Korn habe ich Veränderungen vorgenommen.

  • Ich tippe darauf dass Du bei der 2. Atmung eine "natürliche" Haltung annimmst. Du solltest mal ausprobieren ob Du nicht einfach die Griffneigung etwas anpasst. Somit entfällt das Korrigieren und das Rumgeeier samt aufgelöstem Schussbild.

    Mit der Zeit oder durch veränderte Gewohnheiten (Arbeit, Holz Hacken, Schraubarbeiten, Sport) verändert sich auch mal der eigene Muskeltonus. Sobald man bewusst korrigieren muss korrigiert man entweder über oder entspannt sich während des Schusses.

    Vielleicht auch mal im Trockenanschlag checken ob das Feinkorn nicht sogar die "natürliche" Handhaltung wäre.

    Nicht über die Visierung schauen und ohne zu guggen in den Anschlag gehen. Erst guggen wenn Deine Hand gefühlt die Scheibe "anvisiert"

    Wohin zeigt das Korn ????

  • Wenn Du die Punkte von Matze abgearbeitet hast und der Griffwinkel grds. stimmig ist, dann verhindert nur ein stabiles, fixiertes Handgelenk das Absinken des Korn im Kimmenausschnitt. Feinkorn im Halteraum kommt als Zielfehler nach meiner Erfahrung häufig vor. Kompensieren durch höheres Anhalten ist wie den Teufel mit dem Beelzebub austreiben. Keine gute Idee also.

    Also heißt es das Handgelenk vor Beginn der Arbeitsphase zu stabilisieren. Zu diesem Zeitpunkt hast Du ein leichtes Vollkorn, dass mit Absenken in den Halteraum genau zu bündigem passenden Korn verändern. Beim Absenken im Bereich des Spiegels ist es nicht selten, dass Du aufgrund des Kontrastverlust nicht mitbekommst, dass sich das Korn im Kimmenausschnitt zu weit absenkt. Daher insbesondere ab Spiegelmitte darauf achten, dass das Korn nicht absinkt. Auch wenn die Bedingungen vom Kontrast hier nicht ideal sind, sollte das machbar sein.

    Bei Verlassen des Spiegels, also wenn das Kontrollweiß zu entstehen beginnt, sollte das Korn schon passend im Kimmenausschnitt stehen. Nur im Notfall wäre hier die allerletzte Gelegenheit zu minimalen Korrekturen. Das sollte aber vermieden werden, weil hierzu zwangsläufig das Handgelenk für diese Korrekturen bewegt werden muss. Steht das Korn deutlich tief im Kimmenausschnitt hilft leider nur Absetzen und neu beginnen.

    Der Aufmerksamkeitsfokus liegt ab Spiegelmitte sehr stark auf dem Zielen. Das endet nicht mit Ankommen im Halteraum, sondern bleibt bis zur Schussauslösung erhalten. Zielen lässt sich nach meiner Erfahrung nicht besonders gut automatisieren. Also wenn ich das Przent festmachen sollte: 95% Zielbild optimal halten und 5% gefühlvolles Auslösen.