Anschütz 22MAX - Noch im Kommen oder ein Flop?

  • Beim ISSF World Cup 2023 in Baku war von dem Anschütz 22MAX noch nichts zu sehen. Bei den KK-Gewehr-Wettkämpfe konnte ich ausschließlich Gewehre von Bleiker, Walther und Grünig & Elmiger entdecken. Vorzeige-Athleten, die ein Anschütz schießen, habe ich nicht entdeckt, nicht einen!

  • Bisher weiß ich nur vom Bernhard Pickl der dieses Gewehr bei einem Weltcup geschossen hat.

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Wie sehr ist der ausladende Ladehebel im Weg? Ich hätte einmal gerne ein Live-Video von der Zugänglichkeit der Ladeluke beim realen Einführen der Patrone gesehen. Das 'Fake'-Laden von Julian Justus überzeugt nicht.

    Ich habe das 22Max am Wochenende in München in der Hand gehabt.

    Gestört hat mich der Ladehebel nicht. Muss aber auch gestehen, dass ich keinen "Mehrwert" gegenüber dem herkömmlichen Schloss der Mitkonkurrenten habe erkennen können...
    Ich würde dieses Verschlusssystem unter "Geschmacksache" verbuchen. Fände es aber durchaus interessant, wenn jemand seine eigenen Erfahrungsberichte teilen möchte :)

  • So seitlich Ausladend ist der Hebel gar nicht, weniger als bei einem Gewehr herkömmlicher Bauart.

    "In der Hand gehabt" und "im Anschlag bedient" sind ja noch zwei Paar Schuhe. Der Kammerstängel vom Zylinderverschluss verschwindet nach oben und nach hinten, dieses "halbe Hirschgeweih" bleibt aber wo es ist. Gerade das zum Schützen hin verlagerte Ladefenster und die leichte Zugänglichkeit beschleunigen das Laden im Anschlag, bei gekürzten Schießzeiten ein Muss. Begonnen hat das mMn mit Niccolò Camprianis Wunsch nach einem LG, das man im Anschlag nachladen kann. Mit diesem ist er bei Giampiero Pardini vorstellig geworden und der hat ihm dann ein Jahr später das GPR1 präsentiert. Zur Olympiade 2016 wurde Pardini von Nicco dafür mit einer Goldmedaille belohnt. Nur hat Pardini die Chancen daraus nicht genutzt.
    Wie gut Nicco mit dem Pardini LG klarkommt, hat er in Heinz Reinkemeiers Video unter Beweis gestellt: World's best rifle shooter (Video 1)

    Bleiker und Walther haben das rückverlagerte Ladefenster dann beim KK-Gewehr umgesetzt.

  • Gerade das zum Schützen hin verlagerte Ladefenster und die leichte Zugänglichkeit beschleunigen das Laden im Anschlag, bei gekürzten Schießzeiten ein Muss.

    Wieviele Minuten werden da in einem Wettkampf eingespart?

    Dass das zurück verlagerte Ladefenster Stand der Technik ist ja unbestritten aber ob der vor Jahrzehnten abgelöste Blockverschluß die Lösung ist? Vielleicht hat Anschütz sich was gedacht wen sie den neuen Verschluß erstmal nicht für Aufgelegt oder Benchrest anbieten.

  • "In der Hand gehabt" und "im Anschlag bedient" sind ja noch zwei Paar Schuhe. Der Kammerstängel vom Zylinderverschluss verschwindet nach oben und nach hinten, dieses "halbe Hirschgeweih" bleibt aber wo es ist.

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    Ich konnte das Gewehr während der DM in München auch mal befummeln. Und nein, der rote Hebel bleibt nicht an Ort und Stelle. Zum Öffnen und Schließen/laden und Hülse auswerfen wird dieser ca. 30mm vor- und zurückbewegt. Die Drehbewegung um knapp 45° verriegelt lediglich den Verschluß.

    Wieviele Minuten werden da in einem Wettkampf eingespart?

    Dass das zurück verlagerte Ladefenster Stand der Technik ist ja unbestritten aber ob der vor Jahrzehnten abgelöste Blockverschluß die Lösung ist? Vielleicht hat Anschütz sich was gedacht wen sie den neuen Verschluß erstmal nicht für Aufgelegt oder Benchrest anbieten.

    Der Verschluß/System hat doch nichts mit der Disziplin für welche das Gewehr verwendet werden soll zu tun. Eventuell muß dementsprechen der Schaft angepasst/umgebaut oder getauscht werden.


    Wenn ich mich richtig erinnere kann der Verschluß wie beim Walther KK 500 auch ohne Werkzeug innerhalb von Sekunden rechts/links umgesteckt werden.

    Zum Stehendschießen beim 3-Stellung ein vorteilhaftes Feature.