Pflege von Preßluftwaffen

  • In der Bedienungsanleitung eines Herstellers von Preßluftpistolen wird empfohlen, das Anschlußgewinde für die Preßluftkartusche mit einem säurefreien Silikonfett alle 1000 Schüsse bzw. nach jeweils 10 Kartuschenwechseln leicht einzufetten. Andere Hersteller empfehlen dagegen, den O-Ring am Anschlußgewinde für die Preßluftkartusche in den entsprechenden Abständen leicht einzufetten. Was ist nun die bessere Vorgehensweise? Oder soll man sowohl das Gewinde als auch den O-Ring einfetten? Kann der Einsatz von Silikonfett eventuell zu Undichtigkeit der Preßluftpistole führen?


    Die Feuerwehr nutzt Preßluftflaschen im Rahmen der Atemschutzausrüstung. Aus Gründen der Sicherheit darf hier aber kein Fett an den Gewinden oder den O-Ringen der Atemschutzausrüstung angebracht werden.

    Wer weiß Rat?

  • Die Dichtungen mögen gern ein wenig Fett damit die Oberfläche nicht rauh und undicht wird. Bei Atemluftflaschen wird darauf verzichtet damit kein Fett in den Atemkreislauf gelangen kann.

    Die Gewinde der Kartuschen leben in der Regel doch ein wenig länger wenn sie regelmäßig von Abrieb befreit werden und etwas Fett darauf gegeben wird.

    Prinzipiell geht es auch ohne Fett sowohl bei Dichtung als auch Gewinde,.....mit mehr Verschleiss und Risiko während des Schiessens Luft zu verlieren.

  • Ich habe zwei Preßluftpistolen. Die Hämmerli AP 40 ist vor kurzem - nach etwa 10 Jahren - undicht geworden. Die Walther LP400 schon nach wenigen Monaten (Gewährleistung) und dann wieder nach etwa 8 Jahren. Ich habe die Kartuschen nur mit Preßluft befüllt, die ich von der Feuerwehr über Preßluftflaschen bekam.

    Ich habe die O-Ringe regelmäßig mit Silikonfett gepflegt. Die O-Ringe halten unerwartet lange. Die Gewinde der beiden Preßluftkartuschen der Walther LP400 wurden trotz der empfohlenen Fettung mit dem Silikonfett nach etwa drei Jahren (keine Gewährleistung) schadhaft. Die Reparatur beider Kartuschen war mir zu teuer. Dafür hätte ich eine neue Karusche kaufen können. Der Service hat mir empfohlen ein graphithaltiges Schmierfett zu verwenden. Das hat geholfen. Demnächst werde ich den Gutschein für eine neue Kartusche in Anspruch nehmen.

    Den Rat zur einer leichte Fettung und regelmäßigen Kontrolle der O-Ringe kann ich nur bekräftigen. Den Abrieb samt Fett habe ich kürzlich aus den Kartuschengewinden entfernt.

    Die gleiche Aufmerksamkeit wie der LP und den Kartuschen sollte man auch dem Fülladapter widmen. Ich mußte kürzlich eine Dichtung in dem Fülladapter der Hämmerli AP 40 erneuern. Sie ist mir dadurch aufgefallen, daß sie an der Kartusche hängen geblieben ist, als ich diese abgeschraubt habe. Ihr Zustand war sehr schlecht, ma.W. verrottet. Vorher habe ich diese Flachdichtung nicht richtig wahrgenommen.

    Das die Betrachtung der Fettung bei der Feuerwehr wegen des Gesundheitsschutzes anders sein muß, ist schon klar. Das bedeutet aber auch, daß im Laufe der Jahre auch bei den Preßluftpistolen das Schmierfett in das System - LP und Kartusche - gelangen kann. Führt es dann nicht zu Undichtigkeiten?

  • Ich reinige die Gewinde von Kartusche und Fülladapter fast jedes Mal und fette sie danach immer mit Silikonfett ein.

    Ganz wenig, damit das Fett nur das Gewinde schützt.

    Ich reinige auch jedes Mal den Bereich des Ventils mit einem sauberen fusselfrieen Tuch.

    Für die O-Ringe einen Hauch von Fett.

    Linksschütze
    P8X
    GSP Atlanta
    FWB 800 Wood Basic
    Anschütz 8002
    Anschütz1903

  • Die Gewinde und der O-Ring sollten m.M.n. regelmäßig eingefettet werden. Die Hersteller legen dafür gerne eine kleine Tube bei. Hierzu reichen kleinere Mengen aus. Die Fettung kontrolliere ich auch desöfteren. Genau wie andere Teile der Luftpistole (Verschluss, Kompensator, Lauf), gehören auch die Gewinde entsprechend gepflegt.

    Eine Undichtigkeit kann das feine Fett bei den engen Passungen nicht hervorrufen.

    "Who is we sucka?" "Smith and Wesson ... and me."

  • Meine Meinung zu den Kartuschengewinden:

    Die Gewinde sollten nicht mit Öl oder Fett behandelt werden. Im Laufe der Zeit werden durch Staub und Schmutz die Gewinde immer schwergängiger, die Kartusche lässt sich oft nur noch mit viel Kraft aus- oder eindrehen.

    Geeigneter ist ein Trockenschmiermittel, ich benutze z.B. Fluna Tec und habe damit gute Erfahrungen gemacht.

    "100 Prozent der Schüsse, die Du nicht abgibst, verfehlen ihr Ziel." - Wayne Gretzky -

    Einmal editiert, zuletzt von reinwan1 (18. April 2023 um 20:18)

  • Ich habe meine Gewinde der Kartuschen auch mit Flunatec behandelt!

    Das hilft schon deutlich.

    Und Andreas (reinwan1) hat auch recht damit, das sich mit dem Trockenschmierstoff nicht so viel Schmutz absetzt.

    Ich schieße sehr viel Outdoor und die Gewehre werden dabei manchmal auch etwas schmutzig.

    Da ist ein Trockenschmierstoff dann schon von Vorteil.

  • Ich nutze das Fluna Tec Gun Coating als Spray.

    Klick

    Zum einfachen sprühen finde ich das praktisch.

    "100 Prozent der Schüsse, die Du nicht abgibst, verfehlen ihr Ziel." - Wayne Gretzky -

  • Das ist das Zeugs was Anschütz als Eigenmarke vertreibt. Vor einigen Jahren konnte ich das Zeugs in Deutschland nicht bekommen.

    Aufsprühen, einwirken lassen und trocken wischen. Funktioniert....