Was bringt ein Maßgriff,macht das Sinn ?!

  • Hallo und guten Tag an alle Forenmitglieder !

    Ich will meine Erfahrungen im Zusammenhang mit der Anschaffung eines Maßgriffes für meine Lupi schildern. (P8x)

    Auf den Gedanken, mir so ein teures Stück anzuschaffen, brachte mich die die Tatsache das meine Hand mit dem originalen Griff nach max. 20 Schuß

    so schmerzte das es einfach keinen Spaß mehr machte.

    Von den Punktezahlen lag ich zu der Zeit bei ca. 330.. aber das war jedes Mal ein ziemlicher K(r)ampf. Ich konnte auch keine Verbesserungen durch intensiveres Training feststellen.

    Nach einigem herumstöbern hier und in den Weiten des Netzes, bewussterem beobachten des Schussbildes und viel Grübelei war ich mir dann relativ sicher : der Griff muss an die Hand angepasst werden!

    Selber machen schied als Option aus, da ich keine Lust hatte etliche Stunden mit Gebastel und Testen zu verbringen... ich will ja Schießen und nicht Schreinern. ;)

    Also machte ich einen Termin beim Meister der Griffe in Katzenfurt, nur 80 Km von mir entfernt.

    Was schon von vielen Besitzern seiner Griffe zur Anpassung geschrieben wurde spielte sich auch bei mir genau so ab, das will ich hier nicht wiederholt ausrollen.

    Die Stunde in seiner Werkstatt war jedenfalls informativ und kurzweilig, es wurde Konzentriert und gewissenhaft gearbeitet.

    Wer's trotzdem genauer wissen will : YouTube, Wie entsteht ein Pistolengriff?

    von AirGhandi.

    Für diejenigen, welche mit den Ergebnissen von Herrn Rinks Arbeiten nicht so zufrieden sind: bedenkt bitte, man muss seine Wünsche und Wahrnehmungen beim anpassen des Holzes natürlich auch klar formulieren, sonst kann's nicht optimal werden.

    Nach dem Termin kam trotzdem das böse Erwachen : plötzlich lagen meine Trainingsergebnisse nur noch bei 300-310, auf der folgenden Bezirksmeisterschaft schaffte ich gerade so 319 :cursing:.

    Jetzt fragt man sich als Leser natürlich, warum dann so viel Geld ausgeben ?

    Was ist da schief gelaufen ??

    Also taugt das doch nix !?

    Die Erklärung ist einfach... Kopfkino! :distracted:

    Nach dem ich den "Prototyp" meines Griffs in der Werkstatt einige Zeit in der Hand hatte kam mir der Originalgriff so Unförmig vor das es einfach nicht mehr funktionieren wollte.

    Meine Hand verkrampfte beim halten dermaßen das es ständig Ausreißer in alle Richtungen, bis in den 3er oder 4er Ring gab .... Katastrophe !

    Nach 2 Wochen leiden wurde dann das Maßholz geliefert, so wie vorhergesagt. Es passte alles, auch die Handkantenauflage war so wie beim Prototyp passend heruntergeschliffen..

    Nach dem ich den Griff auf der Pistole hatte gab es gleich noch 1-2 Kleinigkeiten zu verändern. Abzugszüngel an die gefühlt optimale Position, was vorher durch die Dicke des FWB - Griffes nicht ging, Griffneigung noch etwas eingestellt,

    ( Drehung & Verkantung musste ich nix machen, das passte bedingt durch die Form) und siehe da .. schon bewegen sich die Ringzahlen im Bereich von 340 aufwärts.

    Natürlich muss da weiter trainiert werden, und man muss sich auch erst an die Art des Greifens gewöhnen. Beim Originalen Griff umfasste ich diesen und habe gedrückt als ob ich einen dicken Stock halte, beim Maßgriff reicht es mit den Fingergliedern Richtung Handballen zu drücken.

    Aber das Primärziel ist erreicht. Die Hand fällt mir nach 40 Schuß nicht mehr ab, die wilden Ausreißer sind weg, der Streukreis wird allmählich kleiner.

    Und vlt. fange ich doch noch an, selber etwas Herumzudremeln... der Daumen liegt nach einigen Trainingsrunden gefühlt nicht optimal an. Da hatte ich aber bei der Anpassung entgegen des Meisters Meinung Bedenken, das Material könnte an der Stelle zu dünn werden wenn man weiterschleift. Jetzt sehe ich das da noch was machbar ist. :coffee:

    Kleiner Fail am Rande : Die Rink-Griffe haben ja an der Handauflage das Label für Rechts/Links, da wurde versehentlich ein R reingeklebt :thumbup:... das lasse ich so, zur Verwirrung derer die "mal Ausprobieren" möchten. 😁

    Fazit der Aktion : das Geld für einen Maßgriff bzw. die Mühe, sich mit dem Thema zu befassen und selbst zu machen lohnt in jedem Fall wenn man klar Probleme erkennen kann und die auch genau benennen kann bzw. das handwerkliche Geschick hat das auch in Form umzusetzen.

    Für die Kollegen, welche den Griff selbst anpassen und nachher mit der verbastelten Optik unzufrieden sind noch eine Adresse auf die ich beim Stöbern zum Thema gestoßen bin :

    https://www.formfaktor3d.de

    Dort bekommt man 3d Gedruckte Griffe, angefertigt nach der selbst erstellten Vorlage. Dann scheinbar auch übertragbar auf unterschiedliche Waffen.

    Das ganze scheint auch Preislich ganz angenehm zu sein.

    allen Lesern noch gut Schuß !

  • Natürlich muss da weiter trainiert werden, und man muss sich auch erst an die Art des Greifens gewöhnen.

    Hallo Linksdatsch,

    natürlich muss weiter trainiert werden. Ein Griff ist wichtig, ein passender um so mehr. Es ist ein wesentliches Detail, aber derer gibt es viele.

    Allerdings könnte man sagen das es ein Zentraler Punkt ist, weil viel von hier ausgeht.

    Jetzt kannst anfangen schießen zu lernen, weil ein beschissener Griff der keine Merkmale besitzt Dir jedes mal wenn Du eingreifst u.U. eine andere Handlage beschert. Du kämpfst so zu sagen gegen Windmühlen.

    Umgekehrt ist es so das ein guter Schütze damit fertig wird, er kann das kompensieren über die Erfahrung. Allerdings benötigt er unnützer weise Aufmerksamkeit dazu die wo anders dann halt fehlt.

    Ein wesentlicher Schritt ist getan, und merke Dein Ergebnis ist ablesbar und besteht ausschließlich aus zwei Komponenten, Dein Wissen und Dein Tun.

    Nix anderes, viel Erfolg - es wird genau das erfolgen was du erfolgen lässt 8)

    grüße no.limits

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • Hallo no.limits

    Danke für die guten Wünsche.

    Das wichtige kommt erst jetzt, nach und nach Schießen lernen... vom Kopf her.

    Da gebe ich dir völlig Recht.

    Wenn die Konzentration nicht passt, macht alle Hardware keinen Punkt.

    Schade ist nur, das es im Verein vor Ort keinen ausgebildeten Trainer gibt.. aber doch einige Kollegen mit reichlicher Erfahrung, die ich immer wieder gerne "anzapfe"

    Trotzdem schiele ich schon in Richtung von DSB - Lupi Kursen.

    Ansonsten Versuche ich, das ganze halbwegs mit System anzugehen. Schussverhalten, Körperhaltung etc. einschätzen,schauen wie die Ergebnisse sind und gezielt einzelne Dinge verändern,wieder beobachten .. usw,usw..

    So gesehen kann man vlt. zu meinem "Erfahrungsbericht" noch sagen : als totaler Anfänger viel Geld in teures Equipment stecken macht wenig Sinn,so lange man nicht abschätzen kann was man braucht.

    Andererseits beruhigt das für einen selbst passende Hardwarepaket letztendlich den Kopf, man weiß ja das es nicht an der Pistole liegen kann und man die Fehler selber macht :inspired:

    Insgesamt geht's also im Idealfall nach dem Motto eines evtl. unbeliebten beinahe-Zeitgenossen weiter :

    Vorwärts immer,rückwärts nimmer ! :whispering:

    schöne Grüße vom Linksdatsch

  • man nicht abschätzen kann was man braucht.

    ja, das stimmt zum Teil. Darüber kann man genüsslich diskutieren bis zum St. Nimmerleinstag.

    Sicher ist das man so der Verein brauchbare Vereinswaffen hat, mit dieser soviel wie möglich Erfahrungen sammeln sollte. Hilfreich ist auch öfter mal den Schützenbruder anbohren das man mit dessen Schießeisen auch mal darf.

    Hier kommen dann schon die erste Kollisionen zustande, man möchte schnell ein eigenes Eisen, das persönliche Einschätzungsvermögen fehlt zwangsläufig. Es läuft auf die Optik raus oder auf das was die andern so im Umfeld schießen.

    Hier scheiden sich die Geister man kann den von Dir angerissenen Weg gehen und vermeintlich billig einsteigen, hat oft dann doch Folgen.

    Man kann aber auch hoch einsteigen, will heisen, aktuelle Modelle die alles können was technisch möglich ist an zu schaffen.

    Hat den Vorteil das Du Dinge die Du in der Entwicklung benötigst oft mit wenigen Handgriffen oder Verstellen direkt erreichst und sofort ein Ergebnis abrufen kannst.

    Hat auch den Vorteil das bei einem schnellen Ende der Aktivitäten ein hoher Wiederverkaufspreis erzielt wird.

    Bei einem alten Eisen, je älter je problematischer kommst Du auch schneller an die Grenzen des machbaren, wurde hier schon oft diskutiert und auch dargestellt. Dann begleitet Dich wissentlich so ein Waffen Handycap bis der Tausch mit allem Hin und Her vollzogen ist.

    Bei WBK Waffen um so mehr umständlich, ärgerlich.

    no.limits

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • no.limits,

    Solche Diskussionsrunden habe ich schon öfter verfolgt 🤷

    Nach dem ich Spaß an der Sache gefunden hatte fing für mich bald die Suche nach erschwinglichen Gebrauchtgeräten an.

    Allerdings war von vorneherein klar,das dann vermutlich ein neuer Griff obendrauf zu rechnen ist, da es doch recht wenig mit Linksgriff zu ersteigern gibt. (da kam schon die Idee auf,vlt. zumindest nen Rink von der Stange einzuplanen)

    Dazu käme dann evtl. noch eine Wartung, der Tausch von Verschleißteilen an der ersten eigenen,neuen alten Pistole... und mit diesen Überlegungen und den bei Egun erzielten Preisen für Gebrauchte schmolz der Gedanke an eine solche Lupi langsam dahin.

    Irgendwann kam dann das Angebot einer Hausmesse bei einem bekannten Händler, und so kam ich dann zur P8x ... Da ist für mein Empfinden nix verkehrt gemacht.

    Jetzt wird natürlich der eingefleischte Steyrer oder Walther-Fan andere Ansichten bezüglich der Wahl der Waffe haben, womit wir wieder bei den genüsslichen Diskussionen angekommen wären. Aber ohne Die wären Foren dann auch vlt. langweilig 8)

    Linksdatsch wünscht nen schönen Abend ..